DE96678C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 13: Dampfkessel.

Der neue Ueberhitzer soll für stehende Kessel von Dampfwagen dienen. Die Construction eines mit diesem Ueberhitzer versehenen Kessels ist aus Fig. 1 bis 8 zu ersehen.

Der Kessel besteht aus dem eigentlichen Kessel A, welcher in Fig. 1 bis 4 und 7 dargestellt ist, und einem Warmwasser- und Dampfbehälter .BB¹ (Fig. 5).

Das Wasser wird vom Behälter B durch das 'Rohr C in den Kessel A geleitet und steigt hier allmälig unter Einflufs der Feuerung durch die auf sehr hohen Druck eingerichteten Röhren 1 bis 49, welche je zwei mit einander verbunden sind, und zwar ι mit 2, 2 mit 3 u. s. w. bis zu 49. Von dem Rohre 49 wird das jetzt stark erwärmte Wasser durch das Rohr D wieder in den Behälter B zurückgeführt. Durch einen an der tiefsten Stelle von B angebrachten Hahn B" wird der angesetzte Schlamm aus dem Behälter entfernt.

Der nun .im Hauptraum des Behälters B befindliche Dampf, welcher schon eine gewisse Spannung besitzt, wird nun durch das mit Hahn H versehene Rohr E in den im oberen Theil des Kessels angeordneten Ueberhitzer geleitet, der aus den mit 50 bis 104 bezeichneten Röhren, welche ebenfalls alle mit einander in Verbindung stehen, besteht. In diesen stark erhitzten Röhren wird der Dampf getrocknet und überhitzt und durch das Rohr F den Cylindern zugeführt.

Will man beim Befahren einer Steigung eine gröfsere Kraft aufbringen, als der vom Behälter B gelieferte und in den Ueberhitzerröhren getrocknete Dampf zu liefern im Stande ist, so schliefst man den Hahn H und drückt mittelst einer Pumpe J Wasser aus dem Behälter B durch die Röhren K und / in die Ueberhitzerröhren. Das in diese Röhren eintretende Wasser verwandelt sich augenblicklich in stark überhitzten Dampf, dessen : Druck mehr als 25 Atm. erreichen kann. Wenn die Maschine aus irgend einem Grunde, wie am Ende der Strecke, beim Hinabfahren eines Gefälles u. s. w. nicht arbeitet, werden, um das Glühendwerden der Ueberhitzerröhren zu vermeiden und zugleich die ganze Hitze des Heizraumes auszunutzen, die Hähne N' und O' geöffnet, und das Wasser aus dem Behälter B strömt sofort durch das Rohr N in die Ueberhitzerröhren, steigt durch diese in die Höhe und kehrt durch das Rohr O in den.Behälter B zurück. Dieser Behälter wird mittelst eines Injectors aus einem Kaltwasserbehälter gespeist. Die den Ueberhitzer bildenden, in Fig. 8 im Querschnitt dargestellten Röhren 50 bis 104 sind aus mit Bohrung versehenen dicken Stahloder Eisenstäben gebildet, und zwar können sowohl die Röhren als auch die Bohrung derselben einen runden oder anders gestalteten Querschnitt haben. Um den Querschnitt der Bohrungen noch zu vermindern und so eine noch bessere Trocknung und Ueberhitzung des Dampfes zu erzielen, kann man in die Bohrungen Metallstäbchen von kleinerem Durchmesser einführen. Die eigenthümliche Gestalt dieser Röhren giebt ihnen eine grofse Widerstandsfähigkeit, verhindert jede Formveränderung und macht es sogar möglich, warmes Wasser in dieselben hineinzudrücken, wenn sie sich durch irgend einen Zufall bis auf Rothglut erhitzt haben sollten. Diese Röhren können auf

mannigfache Art zur Dampferzeugung oder zum Trocknen von Dampf oder gewissen Gasen verwendet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Dampfüberhitzer und -Trockner für Kessel, gekennzeichnet durch ein im Feuerraum des Kessels angeordnetes System von mit einander verbundenen dicken Metallstäben, welche der Länge nach mit engen, zum Durchlassen ,des Dampfes bestimmten Bohrungen, in welche behufs besserer Wirkung auch Metallstäbchen eingesetzt werden können, ausgestattet sind, zum Zwecke, ein Ueberhitzen und vollkommenes Trocknen des eingeleiteten Dampfes zu bewirken.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.