DE114506C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 13d.

Die Angliederung eines Ueberhitzers an einen Kessel als Nebenapparat des letzteren ist für die Anlage der gebräuchlichen Kessel, wie sie z. B. unabänderlich bei Schiffskesseln durch die Raumanordnung geboten wird, besonders bei grofsen Kesseln nicht immer mit Erfolg anwendbar. Bei Ueberhitzeranlagen mit eigener Feuerung aber beugt das Hülfsmittel vorgebauter Chamottewände dem Erglühen bezw. der schnellen Zerstörung der Ueberhitzerröhren nicht genügend vor, da die strahlende Wärme der hoch erhitzten Chamottewand schädlich, wie die Feuerung selbst, auf die Röhren des ueberhitzers einwirkt. Aufserdem ist die Anlage selber, besonders für Dampfschiffe, wegen ihrer Schwere und Zerbrechlichkeit wenig praktisch, und da die Frage der Anwendung hoch überhitzten Dampfes bei Schiffskesseln mehr und mehr in den Vordergrund tritt, so erscheint es nothwendig, entsprechend leistungsfähige Ueberhitzeranlagen zu schaffen, bei welchen zugleich dem Erglühen der Ueberhitzerröhren während der Ruhepausen entgegengewirkt wird.

Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt der Erfinder einen neuen Weg ein, indem er an den Ueberhitzer, als den Haupttheil, in geeigneter Weise einen Nebendampfkessel angliedert, welcher nur die Aufgabe hat, die schädlichen Einflüsse der unmittelbaren Beheizung des Ueberhitzers von diesem fern zu halten.

Die Ueberhitzeranlage besitzt also eine von dem Hauptdampfkessel unabhängige eigene Feuerung, und dieser Ueberhitzeranlage wird der Dampf der Hauptkessel zugeführt; aber ; diesem Ueberhitzer sind die Röhren eines

j Nebendampfkessels vorgebaut, um die von der Feuerungsanlage ausstrahlende Wärme zuerst aufzunehmen, nutzbar zu machen und danach die nur wenig abgekühlten Feuerungsgase den Ueberhitzerröhren zuzuführen, welche den Haupttheil der Anlage bilden und den Haupttheil der Wärme der Feuergase aufnehmen, deren Erglühen aber vorgebeugt ist. Hierbei steht es frei, den in dem Nebenkessel erzeugten Dampf mit in den Ueberhitzer einzuführen.
Auf der Zeichnung ist die Anlage in einem

! Beispiel erläutert, bei welchem noch ein besonderer Vortheil dadurch erreicht ist, dafs der

! vorgebaute Dampfkessel gewissermafsen innerhalb des Ueberhitzers angeordnet ist. Dadurch werden nicht nur die Feuergase zweiseitig durch den Nebenkessel und den Ueberhitzer umschlossen und so Wärmeverlusten vorgebeugt, es wird auch ein sehr guter Schutz des Ueberhitzers durch den Nebenkessel und ein langes Bestreichen der Ueberhitzerröhren durch die Feuergase erreicht.

α ist die Feuerung, über welcher zu beiden Seiten die Wassersammler b des Nebendampfkessels angeordnet sind. Von diesen gehen die Röhren c aus, welche ziemlich dicht an einander liegen, aber noch einen Raum zwi-

; sehen sich lassen, welcher von den Chamottewänden d derart ausgefüllt wird, dafs die Feuergase, denen ein hoher Raum zur guten Entwickelung und Verbrennung gegeben ist, sich an den Oberkanten von d zusammenziehen müssen, um dann seitwärts und nach oben durch die Röhren c zu den Ueberhitzerröhren r

j zu gelangend Diese Röhren r werden der Länge

12. Auflage, ausgegeben am g. Juli jgoi.J

nach von den Feuergasen bestrichen, wie dies die Zeichnung erkennen läfst. Die Röhren c des Nebenkessels münden oben in den Dampfsammler s.

Durch das Rohr ο erfolgt die Zuleitung des Dampfes vom Hauptkessel zum Dampfsammelbehälter i des Ueberhitzers, von dort strömt der Dampf durch die Röhren r zu den Behältern k hinab, um von da wieder aufwärts nach dem Behälter h zu steigen, von welchem der überhitzte Dampf durch das Rohr / nach den Maschinen geführt wird. Wie ersichtlich, ist durch diese Anlage ein Gleich- und Gegenstrom für die Dampfüberhitzung geschaffen.

Claims (1)

1. Patent- Anspruch:

   Ein Ueberhitzer mit eigener Feuerung, welcher vor der strahlenden Wärme seiner Feuerung durch den Einbau eines Nebendampfkessels geschützt ist und den zu überhitzenden Dampf von der Hauptkesselanlage u. U. unter Miteinführung des in der Nebenkesselanlage erzeugten Dampfes erhält.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.