DE965281C - Hilfsvorrichtung zum Schmieden groesserer Ringe od. dgl. auf einer Schmiedepresse - Google Patents

Description

■ Beim Schmieden von Ringen, wie Bandagen u. dgl., oder Flanschen und Rohrboden auf der Schmiedepresse über einen Dorn wird der Ring nach jedem Preßhub um einen bestimmten Winkel des Umfangs gewendet. Diese unterbrochene Vorschubbewegung ist bisher von Hand mit Hilfe eines Hebels, welcher am Umfang des Ringes nachgreifend angesetzt wird, oder durch Drehen des Domes mittels einer Wendevorrichtung ausgeführt

ίο worden. Der Pressenführer muß dabei jeweils mit dem folgenden Preßhub so lange warten, bis der Ring in die neue Lage gebracht ist. Es hängt weitgehend von der Geschicklichkeit der Bedienung ab, den Vorhub in möglichst gleichen Schritten erfolgen zu lassen. Dies muß im Interesse eines gleichmäßigen Verscbmiedens und hoher Maßhaltigkeit des herzustellenden Werkstückes nach Möglichkeit erfüllt werden,. Bei großen Ringen ist das Wenden von Hand mit schwerer körperlicher Anstrengung verbunden.

Es ist zum Wenden von Blöcken beim Schmieden bekannt, den Aufwärtshub des Pressenquerhauptes zum Drehen des Werkstückes um die Längsachse auszunutzen, indem durch eine am

as Querhaupt angehängte Kette, die am Werkstückumfang anliegt, beim Anheben des Ouerhauptes das Werkstück durch Reibung der strammgezogenen Kette mitgenommen wird'. Beim Arbeitshub gleitet die Kette lose um das Werkstück herum und greift dadurch für den folgenden Wendehub nach. Bei Ringen oder ähnlichen Werkstücken, deren Breite die des Obersattels der Presse nicht überschreitet, ist ein ausreichender Reibungsschluß zwischen einer solchen Wendekette und dem Werkstück schwer zu erreichen, da die Kette das Werkstück im Bereich des Pressensattels nicht umschlingen kann.

Gegenstand der Erfindung ist eine Hilfsvorrichtung zum Schmieden von Ringen u. dgl. auf der Schmiedepresse, 'durch die der 'bekannte, selbsttätige Wendevorschub in den Zeitintervallen zwischen den einzelnen Preßhülben durch die Aufwärtsbewegung des Pressenquerhauptes in einfacher Weise bei ausreichendem Reibungsschluß auch bei Werkstücken ermöglicht wird, deren Breite diejenige des Obersattels der Presse nicht überschreitet. Dies wird erfindungsgemäß vorzugsweise dadurch: erreicht, daß an das Pressenquerhaupt eine Klemmzange mit einem am Umfang des Ringes anliegenden Querbalken und mit diesem schwenkbar verbundenen, sich beim Anziehen an die Stirnflächen des Ringes anlegenden, seitlichen Backen angehängt wird, die beim Abwärtshub (Preßhub) des Querhauptes an der Seite des Ringes herabgleitet und beim Aufwärtshub den Ring am Umfang und den Stirnflächen erfaßt und eine Drehbewegung des Ringes bewirkt.

Eine Vorrichtung gemäß der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt. Der auszuschmiedende Ring ι ist auf dem Auflagedorn 2 aufgelegt, der durch die U-förmige Stütze 3 gehalten wird. Der Ring ι .ist unter der Stütze 3 frei hindurchgeführt. An dem beweglichen Pressenquerhaupt4 sind zwei Haken 5 angebracht. Mittels zweier Ketten 6 ist an den beiden Haken eine Klemmzange angehängt. Sie besteht aus zwei Seitenteilen 7, die gelenkig durch eine Ouerlasche 8 verbunden sind. Die Länge der Ketten ist so zu bemessen, daß sie gegenüber der Senkrechten einen Winkel von etwa 20 bis 30⁰ bilden. Der Abstand der beiden Sedtenlaschen 7 voneinander wird so gewählt, daß beim Anziehen der Ketten der Ring an den Stirnflächen eingeklemmt und mitgenommen wird. Beim Absenken des Querhauptes während des Preßhubes lockern sich die Ketten, und die Klemmzange gleitet mit der Querlasche 8 an dem Ring wieder um ein entsprechendes Stück herab.

Dabei ist nur noch, der gleichmäßige Ablauf der Vorgänge zu überwachen. Die Bedienung ist von jeder schweren körperlichen Arbeit entlastet. Da die Vorschubbewegung während des Aufwärtshubes selbsttätig erfolgt, können die Preßhübe sehr schnell aufeinanderfolgen. Andererseits kann die Größe des A^orschubs vom Pressenführer durch entsprechendes Bemessen des Aufwärtshubes geregelt werden.

Infolge dieser Vorteile geht der gesamte Schmiedeprozeß in wesentlich kürzerer Zeit vor sich, so daß in einer »Wärme« eine weitgehende Verarbeitung des Ringes erfolgen kann.

Infolge des gleichmäßigen Vorschubs wird die Güte der Schmiedearbeit gesteigert, so daß ein Nachrichten wegfällt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Vorrichtung an einer Schmiedepresse zum absatzweisen Drehen von Ringen od. dgl. beim Schmieden über einen Dorn, die am Pressenquerhaupt angehängt ist, beim Abwärtshub am Umfang des Werkstückes herabgleitet und beim Aufwärtshuib das Werkstück erfaßt und dreht, dadurch gekennzeichnet, -daß eine Klemmzange mit einem am Umfang des Ringes* (1) anliegenden Querbalken (8) und mit diesem schwenkbar verbundenen, an den Stirnflächen des Ringes anliegenden, seitlichen Backen (7) vorgesehen ist.