DE964217C

DE964217C - Verfahren zur Herstellung von Bauelementen mit niedrigem spezifischem Gewicht

Info

Publication number: DE964217C
Application number: DEB19660A
Authority: DE
Inventors: Dr Fritz Stastny
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1952-03-23
Filing date: 1952-03-23
Publication date: 1957-05-16

Description

Verfahren zur Herstellung von Bauelementen mit niedrigem spezifischem Gewicht Isolierschichten, Bauplatten und großflächige Formkörper aus porösem Material werden in der Bautechnik, insbesondere als Isolationsmaterial gegen Kälte, Wärme und Schall, in großem Umfang verwendet. Die Anforderungen, die an derartige Isolierstoffe gestellt werden, sind verschiedenartig. Für die zur Schalldämpfung verwendeten Akustikplatten kann man großflächige Formkörper von geringer Eigenfestigkeit verwenden, hingegen müssen Isolierschichten, die als selbsttragende Elemente eingesetzt werden, entsprechend druck- und bruchfest sein. Um diesen Anforderungen zu genügen;, werden bisher im allgemeinen Bauplatten von verhältnismäßig hohem spezifischem Gewicht, meist zwischen o,8 bis z,4., verwendet.
So ist es beispielsweise bekannt, innen poröse, außen mit einer dichten gebrannten Hülle umgebene Tonkügelchen mit Zement zu vermischen und aus diesen Mischungen Leichtbeton-Bauformteile herzustellen. Diese Bauformteile besitzen noch ein verhältnismäßig hohes spezifisches Gewicht und eine große Wasseraufnahmefähigkeit.
Es wurde nun gefunden, d;.ß man Bauelemente mit niedrigem spezifischem Gewicht, wie Isolierschichten, Bauplatten, großflächige Formkörper u. dgl., herstellen kann, wenn man kleinteilige, poröse thermoplastische Kunststoffkörper mit in sich geschlossenen Poren, vorzugsweise mit einer Teilchengröße von o, i bis 8 mm, die kein oder höchstens ein geringes Wasseraufnahmevermögen besitzen, mit wasserhaltigen Bindemitteln vermischt, formt und abbinden läßt.
Zur Herstellung der kleinteiligen, porösen thermoplastischen Kunststoffe kann man entweder nach bekannten Verfahren hergestellte Zellkunststoffe zerkleinern, oder man kann mit besonderem Vorteil poröse Massen aus Kunststoffen verwenden, die durch homogene Verteilung von nichtlösenden oder nur wenig quellenden Flüssigkeiten, deren Siedepunkte niedriger als die Erweichungspunkte der Kunststoffe liegen, in diesen Kunststoffen und Erwärmen der erhaltenen Massen auf Temperaturen oberhalb des Siedepunktes der Flüssigkeiten erhalten werden. Für das Verfahren sind vorzugsweise verhältnismäßig harte, wasserbeständige Kunststoffe, wie Polystyrol, Polymethacrylate, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyacrylnitril oder Mischpolymerisate der diesen Kunststoffen zugrunde liegenden Monomeren geeignet.
Als Bindemittel sind in erster Linie die in der Bauindustrie üblichen Bindemittel, wie Zement, Gips und Mörtel, zu nennen. Man kann aber auch wäßrige Lösungen von klebenden oder aushärtbaren Kunstharzen, z. B. Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte, verwenden.
Zur Herstellung der Bauelemente füllt man in der Regel die Mischung aus kleinteiligen, porösen thermoplastischen Kunststoffen -und Bindemitteln in Formen ein und läßt sie, gegebenenfalls unter Zuführung von Wärme, abbinden. Es ist aber auch möglich, diese Mischungen auf der Baustelle in vorgebildete Hohlkörper, die Teile des Bauwerkes bilden, einzufüllen und dort abbinden zu lassen.
Das Mischungsverhältnis Kunststoff zu Bindemittel hängt weitgehend von der Eigenfestigkeit des Bindemittels ab: Bei Verwendung von Gips nimmt man z. B. i Teil Gips auf i bis 3 Teile des zerkleinerten, porösen thermoplastischen Kunststoffes. In Zement-Kunststoff-Mischungen kann der Anteil an porösen Kunststoffen höher liegen. Auch bei der Herstellung von Schaumzement durch Verteilung von Luft oder anderen Gasen in Zement ist der Zusatz von zerkleinerten, porösen thermoplastischen Kunststoffen möglich. Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Bauelemente zeichnen sich durch sehr gute Isoliereigenschaften gegen Wärme, Kälte und Schall aus. Sie besitzen ein niedriges spezifisches Gewicht, z. B. von 0,4 bis 1,2, und gute mechanische Eigenschaften. Sie können z. B. zur Herstellung von Zwischenwänden, Fußböden, Fußböden-Unterlagen, Schalldämpfungs-Wandplatten u. dgl. verwendet werden.
Die in den nachstehenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Beispiel i 8oo Teile poröse Polystyrolperlen vom spezifischen Gewicht o,o5 und von. einem Durchmesser von etwa 2 bis 6 mm werden mit 8oo Teilen Gips unter Zusatz von ioo Teilen Wasser vermischt und in eine Plattenform eingebracht. Nach etwa 4 Stunden hat der (Gips abgebunden, und man erhält eine Bauplatte vom spezifischen Gewicht o,65. Die Bauplatte kann noch mit einem glatten Aufstrich aus Gips u. dgl. versehen werden. Beispiel 2 5oo Teile eines üblichen Ansatzes von Zement, Kies und Wasser werden mit iooo Teilen porösem Polyvinylchlorid von einer Teilchengröße von etwa 2 bis 6 mm gemischt und das Gemisch in eine Plattenform eingebracht; Man erhält nach dem Abbinden des Zements eine Platte vom spezifischen Gewicht i,o, die eine hohe Druckfestigkeit, geringe Wärmeleitfähigkeit und gute schallschluckende Eigenschaften besitzt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Bauelementen mit niedrigem spezifischem .Gewicht, dadurch gekennzeichnet, daß man kleinteilige, poröse thermoplastische Kunststoffkörper mit in sich geschlossenen Poren, vorzugsweise von einer Teilchengröße von o, i bis 8 mm, die kein oder höchstens ein geringes Wasseraufnahmevermögen besitzen, mit wasserhaltigen Bindemitteln vermischt" formt und abbinden läßt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 720310, 720311 und 594 268.