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Verfahren und Vorrichtung zum wettersicheren Abschirmen von Schiffsluken,
Eisenbahnwagen usw. während des Verladens des Ladegutes Die Erfindung betrifft ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Verladen von Frachtgut bei jeder Wetterlage,
insbesondere an Bord von Schiffen mit metallenen Lukenverschlußplatten. Die Vorrichtung
ist anwendbar, wenn es sich um einen Lukenverschluß mit mehreren voneinander trennbaren
Metallplatten handelt, die sich einzeln derart verschieben lassen, daß sie die Bildung
einer Öffnung für die Einladung bzw. Ausladung des Ladegutes gestatten. Die Erfindung
betrifft im besonderen Hilfsvorrichtungen für diesen Verschluß, um die Ladeöffnung
bei schlechtem Wetter abzuschirmen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin,
derartige Vorrichtungen hinreichend leicht und handlich auszubilden, damit sie sich
bei Nichtgebraudh in einem kleinstmöglichen Raum verstauen und ähnlich wie ein Teil
der SchiffsausrÜstung transportieren lassen. , Es ist bekannt, von zeltähnlichen
Abdeckungen Gebrauch zu machen und letztere über die geöffnete
Luke
zu legen, wobei das Lastseil durch eine in diesem Zelt vorgesehene Öffnung hindurchgeht
und auf diese Weise die Last zu verstellen vermag. Diese zeltähnlichen Vorrichtungen
müssen den Abmessungen der Luke entsprechen und letztere ganz abdecken. Es ist klar,
daß bei größeren Schiffen, bei denen die Lukenöffnungen ziemlich groß sind, derartige
Vorrichtungen sehr umfangreich werden und sich schlecht transportieren lassen.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß es genügt, die Luke so
weit zu öffnen, daß bei durch Metalldeckel abgeschlossenen Luken nur ein Bruchteil
ihrer gesamten Oberfläche jeweils offen bleibt.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht nun darin, daß zwischen
zwei Lukenverachlußplatten oder zwischen einer Lukenverschlußplatte und dem Lukensüll
durch Verschieben oder Offnen der Platten ein Zugang zum Schiffsraum, Eisenbahnwagen
usw. geschaffen, die auf diese Weise erzielte Öffnung vorübergehend, jedoch vollständig
durch leichte Hilfsverschlußplatten wieder abgedeckt und eine im Bereich dieser
Hilfsverschlußplatten verbliebene Ladeöffnung nur für eine begrenzte Zeitspanne,
wie .sie zum Ein- und Ausbringen des Ladegutes nötig ist, geöffnet wird.
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Die zur Durchführung vorstehenden Verfahrens dienende Vorrichtung
besteht erfindungsgemäß darin, daß sie einen Satz von zweckmäßig in Längsrichtung
der Luke angeordneten, auf losnehmbarenTrägern ruhenden Hilfsverschlußplatten aufweist,
die hinreichend leicht sind, um bequem von einem einzigen Mann gehandhabt zu werden,
und in ihrer Länge der Öffnung der Hauptverschlußplatten entsprechen, wobei zum
Öffnen und Schließen der im Bereich der Hilfsverschlußplatten verbliebenen Ladeöffnung
leichtbewegliche Schiebeplatten oder Schwenkplatten und eine von dem Lastseil betätigte
zeltähnliche Abdeckung dienen.
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Wenn das Ladegut bei schlechtem Wetter verladen wird und es sich dabei
um Lukenverschlußplatten handelt die sich nach einem bekannten Verfahren auf Rädern
mit exzentrischer Nabe abheben und am Lukensüll entlang rollen, so werden diese
Platten derart auseinandergerückt, daß an einer gewünschten Stelle eine verhältnismäßig
schmale Öffnung entsteht, worauf losnehmbare Träger derart angebracht werden, daß
dieselben längs der Ränder der beiden die Öffnung begrenzenden V erschlußplatten
Rollbahnen bilden, und schließlich werden die Hilfsverschlußplatten quer über die
Träger geschoben, derart daß sie diese Öffnung vorübergehend schließen. Alsdann
werden eine oder mehrere Hilfsverschlußplatten abgehoben, um eine beschränkte Ladeöffnung
zu bilden, über der ein »provisorischer Deckel« angeordnet ist. Soll durch diese
Ladeöffnung Ladegut hindurchgeführt werden, dann wird diese Ladeöffnung durch Verschieben
oder Verschwenken des provisorischen Deckels längs der Träger freigelegt.
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Die Hilfsverschlußplatten haben zweckmäßig an ihren gegenüberliegenden
Rändern im wesentlichen rechtwinklig abgebogene Flansche, mit denen sie ineinandergreifen,
und bilden an einer leicht eingeknickten Stelle eine Art Abflußrinne, die das Wasser
auf die Lukenverschlußplatten, zwischen denen sie angeordnet sind, abfließen läßt.
Zwecks leichterer Verschiebung der als »provisorischer Deckel« .dienenden Schiebeplatten
an den Trägern entlang haben diese Schiebeplatten nach unten abgebogene Ränder von
ausreichender Höhe, um bis über die Ebene der ineinandergreifenden Hilfsverschlußplatten
herabreichen zu können, und obwohl es nach einer einfachen Ausführungsart möglich
ist, die Enden dieser abgebogenen Ränder längs der Träger gleitbar verschieben zu
können, so ist es doch zweckmäßiger, jeden Rand mit einem Paar Laufrollen zu versehen,
die auf den Trägern laufen, sofern es nicht vorgezogen wird, die bereits oben erwähnten
Schwenkplatten zu verwenden.
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Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden. In der Zeichnung stellt dar Fig. I die Aufsicht auf eine Schiffsluke mit
einer erfindungsgemäßen Wetterschutzvorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt entsprechend
der Linie II-II der Fig. I, Fig. 3 einen im größeren Maßstab gehaltenen Schnitt
entsprechend der Linie III-III der Fig. I, Fig. 4 eine Hilfsverschlußplatte im größeren
Maßstab als in Fig. I und 2, jedoch in kleinerem Maßstab als in Fig. 3, Fig. 5 eine
zeltähnliche Abdeckung der Ladeöffnung im schematisch gehaltenen Aufriß und teilweise
im Schnitt, Fig. 6 den Rahmen der zeltähnlichen Abdeckung nach Fig. 5 in im größeren
Maßstab gehaltenem Aufriß, Fig. 7 eine Draufsicht zu Fig. 6, Fig. ä eine andere
Ausführung der Abdeckung der Ladeöffnung mittels Schwenkplatten, Fig. 9 eine vergrößerte
Ansicht der Schwenkplatten aus Fig. 8 und Fig. Io einen Schnitt entsprechend der
Linie X-X in Fig. 9.
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In den Fig. I und a ist mit I ein Lukensüll und mit a ein ungeschütztes
Deck bezeichnet. Die vom Süll I eingefaßte Lukenöffnung bedecken mehrere einzelne
metallene Verschlußplatten 3, die sich nach den Lukenenden rollen lassen. Bei verschlossener
Luke sind zwischen den einzelnen Verschlußplatten 3 Dichtungen.. In der Zeichnung
ist angenommen, daß eine Verschlußplatte (nicht gezeichnet) vom Süll abgerollt ist
und die verbleibenden Verschlußplatten derart auseinandergerückt worden sind, daß
zwischen den einander zugekehrten Rändern zweier Nachbarplatten 3 eine schmale Öffnung
d. (Fig. i) entsteht. Die einzelnen Verschlußplatten 3 können durch Seile oder Ketten
derart untereinander verbunden sein, daß sie sich beispielsweise mittels einer Winde
auseinanderrücken lassen, um dazwischen eine Öffnung 4. bestimmter Abmessungen zu
schaffen.
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Bei voneinander unab`hüngigen Verschlußplatten läßt sich auch eine
öffnutg 4 schaffen, indem man
eine oder mehrere dieser Einzelplatten
3 verschiebt bzw. aufklappt und die frei gewordene Lücke mit mehreren Hilfsverschlußplatten
abdeckt. Selbstverständlich können die Hauptverschlußplatten 3 in der Längs- oder
in der Querrichtung des Schiffes verlegt, aneinandergelenkt oder in jeder bekannten
Art miteinander verbunden sein.
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An jedem der einander gegenüberliegenden Ränder der auf diese Weise
geschaffenen Öffnung 4 wird ein lösbarer Träger 5 (Fig. 3) verlegt und in noch zu
beschreibender Weise befestigt. Mehrere Hilfsverschlußplatten 6 werden auf den Trägern
5 verlegt, so daß sie die Öffnung 4 zwischen diesen Trägern überbrücken, wobei einige
dieser Hilfsverscblußplatten fehlen und eine schmale Öffnung 7 (Fig. 2) frei lassen,
durch die das Ladegut hindurchgefördert werden kann. Über dieser beschränkten Öffnung
7 werden zwei Schiebeplatten 8 angebracht, die sich über die Hilfsverschlußplatten
6 hinweg verschieben lassen. Nach den Fig. I bis 3 laufen diese Schiebeplatten 8
auf den Trägern 5.
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Wie insbesondere die Fig. 3 .erkennen läßt, besteht der Träger 5 aus
einem Winkeleisen mit einem waagerechten Schenkel 9 und einem senkrechten Schenkel
Io. Der waagerechte Schenkel trägt auf seiner Außenfläche einen Dichtungsbelag II
aus einem nachgiebigen Werkstoff, wie Gummi od. dgl., Schaumgummi, und liegt auf
dem Rand der Lukenverschlußplatte 3 derart auf, daß eine zuverlässige Abdichtung
erreicht wird. Am senkrechten Schenkel Io des Trägers 5 ist an dessen Außenseite
eine nach unten überstehende Platte 12 befestigt, die am Rand der Verschlußplatte
3 anliegt. An dem senkrechten Schenkel Io und der Flanschplatte 12 ist eine Öse
13 befestigt, in die eine mit hakenförmigen Enden I5 versehene Strebe I4 eingreifend
die einander gegenüberliegenden Träger 5 miteinander verbindet. Der Flansch 12,
der sich am Rande der Verschlußplatte 3 abstützt, und die Abstrebung 13, 14, 15
gewährleisten zusammen eine starre Abstützung, die jegliches Verlagern der Träger
5 ausschließt.
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Die Hilfsverschlußplatten 6 sind derart ausgebildet, daß sie ineinandergreifen,
z. B. mittels an den Rändern derselben in einander entgegengesetztem Sinne abgebogener
Flansche I6, wie es die Fig. 4 veranschaulicht. Diese Hilfsverschlußplatten 6 sind
in ihrer Längsrichtung leicht geknickt, um eine flache Rinne I7 zu bilden. Jede
Hilfsverschlußplatte 6 bildet somit eine Ablaufrinne, so daß das in ihr abfließende
Wasser auf die Verschlußplatten 3 gelangt. Das Profil dieser Hilfsverschlußplatten
6 kann anders als das dargestellte sein, es ist aber zweckmäßig so ausgebildet,
daß die Hilfsverschlußplatten sieh leicht aneinanderschmiegen und sich im kleinstmöglichen
Raum verstauen lassen.
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Die Schie@eplatten 8 sind mit einem nach unten umgebogenen Rand 18
(Fig. 3) versehen. An der Innenseite jedes dieser Ränder 18 ist ein Paar Laufrollen
I9 vorgesehen, um das Verrollen der Schiebeplatten 8 auf den waagerechten Schenkeln
9 der Träger 5 zu erleichtern. Die abwärts gerichteten Ränder 18 greifen über die
Enden der Hilfsverschlußplatten 6. Infolgedessen können die Schiebeplatten 8 ungehindert
an den Trägern 5 entlang über die höchsten Stellen der. Hilfsverschlußplatten 6,
die auf den senkrechten Schenkeln Io der Träger 5 aufliegen, hinweggeschoben werden.
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Die Fig. 5, 6 und 7 zeigen die Verwendung einer zeltälhnlichen Abdeckung
22, die an einem Lastseil 2o aufgehängt werden kann, um die Öffnung 7 abzuschirmen.
Dieses Zelt« 22 besitzt eine gewisse Anzahl von Stangen 21, die um eine Platte 23
herum gelenkig, angebracht sind und sich zu einem dichten Bündel zusammenlegen lassen.
In der gespreizten Stellung werden diese Stangen 21 durch einen unteren Rahmen 24
in dem erforderlichen Abstand gehalten. Die Stangen sind mit einem Tuch oder jedem
anderen biegsamen Stoff bezogen, der gegebenenfalls mit Fenstern versehen sein kann.
Beim Senken des Ladegutes in den Schiffsraum legt sich der untere Rand des Zeltes
22 auf die Lukenverschlußplatten 3, worauf das Lastseil 2o durch die mittlere Platte
23 hindurchpassiert.
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In den Fig. 8, 9 und Io ist eine abgewandelte Ausführungsart der Abdeckung
veranschaulicht. In dieser abgewandelten Ausführung wird auf die Lukenverschlußplatte
3 ein lösbarer Sockel 26 aufgesetzt. Dieser ist mit Drehzapfen 27 versehen, um die
sich zwei Schwenkplatten 25 auf dem Sockel verschwenken lassen. In der geschlossenen
Stellung, wie sie in Fig. 8 in ausgezogenen Linien dargestellt ist, liegen die Schwenkplatten
25 beispielsweise mit den aufgebogenen Rändern 28 aneinander und die zwischen den
Hilfsverschlußplatten 6 frei gelassene Öffnung 7 kann durch eine Spreizbewegung
dieser Schwenkplatten 25 um ihre Drehzapfen 27 aufgedeckt werden, wobei die Schwenkplatten
25 alsdann die in Fig. 8 durch strichpunktierte Linien angedeutete Stellung einnehmen.
Die kurzen Enden der Schwenkplatten 25 sind mit Gegengewichten 29 versehen, während
zwei Bedienungshebel 3o die Einmannbedienung gestatten.
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Selbstverständlich sind auch andere Vorrichtungen für die Verschwenkung
dieser Platten denkbar.
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Die beschriebene Einrichtung läßt sich auch bei Schiebedächern von
Eisenbahnwagen ad. dgl. Fahrzeugen nach demselben Grundsatz anwenden.