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Thermodynamisches Gebläse Die Erfindung bezieht sich auf eün thermodynamisches
Gebläse, d. h. eine Anordnung, in der Wärme unmittelbar in Gebläsearbeit umgesetzt
wird. Derartige thermodynämische Gebläse besitzen mindestens eine mit pulsierender
Verbrennung arbeitende Brennkammer, die einen Gasauslaß und einen Luftein.laP,#
aufweist. Im Lufteinlaß ist dabei ein irgendwie, geartetes Rückschlagventil angebracht,
das einem Aussträmer der Verbrennungsgase durch den Lufteinlaß entgegenwirkt.
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Zu diesem Zweck ist bereits vorgeschlagen worden, an dem Lufteinlaß
ein Plattenventil anzubringen, das sich im Rhythmus des Verhrennungspulses bewegt.
Bei einer anderen bekannten Einrichtung verhindert die Ansaugöffnung den Austritt
der Verbrennungsgase aus der Brennkammer in dieser Richtung allein durch ihre Formgebung
und durch ein von einer nur in einer Richtung drehbare Mischturbine geschaffenes
Luftpolster. Es ist auch vorgeschlagen worden, die Ansaugöffnungen durch ein Labyrinth
abzudecken.
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Die bekannten Einrichtungen benätigen@ zum Verschluß der Lufteinlaßöffnung
entweder ailso bewegliche Teile, wie Plattenventile oder auch eine ein Luftpolster
schaffende Mischturbine, oder, diese Einrichtungen behindern nicht nur eine Rückströmung
der Verbrennungsgase, sondern auch das Einströmen der Luft, wie dies bei der Anordnung
eines Labyrinths der Fall ist.
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Es ist auch bekannt, den Lufteinlaß mit einem aerodynamischen Rückschlagventil,
das einem Ausströmen der Verbrennungsgase durch. Lufteinlaß entgegenwirkt, zu versehen:.
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Die Erfindung schafft nun ein aerodynamisches Rückschlagventil, das
einerseits keinerlei bewegliche Teile erfordert und das andererseits ohne Be,-hinderung
des
Lufteinlasses eine Rückströmung der Verbrennungsgase sicher ausschließt. Die Erfindung
erreicht dies dadurch, daß das aerodynamische Rückschlagventil aus einem sich aus
der Strömungsrichtung erweiternd-en Diffusor, einem, in der Strömungsrichtung gesehen,
vor diesem angebrachten, mit der Außenluft kommunizierenden Einlaßtrichter und einer
die engste Stelle dieses Trichters begrenzenden;, scharfen und, in der Strömungsrichtung
gesehen, nach vorn: gewandten Kante .oder Schneide besteht, die bei. Rückströmung
eine Stromablösung und dadurch einen erhöhten Widerstand hervorruft.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform kann das Rückschlagventil so ausgebildet
sein, däß die stromablösende Kante, in der Strömungsrichtung gesehen, ein Stück
vor der engsten Stelle des- Diffusors liegt und als Düse mit ungefähr gleichem Durchmesser
wie der engste Diffusorteil ausgebildet ist, wobei sich eine Erweiterung zwischen;
dieser Düse und dem engsten Diffusorteil vorfindet.
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Damit ein thermodynamisches Gebläse nach der Erfindung mit hoher Frequenz
arbeiten und dadurch einen hohen Effekt abgeben kann, ist es erforderlich., daß
die von einer Verbrennung (Explosion:) übrigbleibenden Verbrennungsreste aus der
Verbrennungskammer schnell herausgesaugt werden. Dies. geschieht in: an sich bekannter
Weise entweder dadurch, daß die Verbrennungskammer bzw. -kammern an ein Pulsatorrohr
angeschlossen werden, oder, falls mindestens zwei Verbrennungskarnmern vorhanden
sind, dadurch, daß man sie an einen gemeinsamen, Ejektor anschließt, wobei der Ausdaßstrahl
der einen Verbrennungskammer durch Ejektorwirkung die in der anderen Kammer zurückgebliebenen
Verbrennungsreste heraussaugt.
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Die Erfindung ist in, der Zeichnung veranschaulicht. Fig. i zeigt
ein Rückschlagventil in Form eines Diffusors mit einer Kante für die Stromablösung;
Fig. 2 zeigt einen als Rückschlagventil dienenden Diffusor, in dem die Stromablösungskante
so ausgeformt und angeordnet ist, daß man eine kräftige Kontraktion des Gasstrahles
bei Rückströmung erhält; Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform des Rückschlagventils,
die durch eine doppelte Umbiegung des Stromes: eine noch stärkere Gas:strahlkontraktion
bei Rückströmung ergibt; Fig. q. zeigt ein thermodynamisches Gebläse mit einem aerodynamischen
Rückschlagventil nach Fig. 3; Fig. 5 zeigt eine Einzelanordnung eines thermodynamischen.
Gebläses nach der Erfindung; Fig. 6 bis 8 zeigen ein für Dampferzeugung bestimmtes:,
thermodynamisches Gebläse mit zwei aerodynamischen Rückschlagventilen gemäß Fig.
2, die so angeordnet sind, daB die Rückströmung zur Unterstützung der Vorwärtsströmung
ausgenutzt wird; Fig. 9 und io zeigen ein Beinspiel für die Anwendung der Erfindung
bei Reaktionsantrieben.
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Für das Verständnis des Erfindungsgedankens und der Wirkungsweise
des thermodynamischen Gebläses sei auf die Wirkungsweise eines D:iffusors verwiesen.
Ein gewöhnlicher Diffusor ist durch einen. sanften Einlaß und einen langges.treckten,
kegligen Auslaßteil gekennzeichnet. Man kann hierbei mit kleinen Durchströrnwiderständen
sehr hohe Geschwindigkeiten im engsten Querschnitt erhalten, was auf der Druckrückgewinnung
beruht, die man. in dem diffusorförmigen Auslaßteil erhält. Im Einlaßteil sinkt
der Druck, wobei die Druckenergie in Geschwindigkeitsenergie verwandelt wird, und
in dem kegligen Auslaßteii erfolgt eine Energieumwandlung in entgegengesetzter Richtung,
d. h. von Geschwindigkeit in Druck.
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Eine derartige Druckrückgewinnung wird: bei der Rückströmung dadurch
verhindert, daß eine ringförmige, scharfe Kante 2 (Fig. i und 2) am engsten Querschnitt
des Diffusors i angebracht ist. Bei der Rückströmung gibt diese Kante Anlaß zu einer
Ablösung des Stromes von der Diffusorfläche, so daß sich. der Luftstrom in
Form eines freien Strahles auf der anderem Seite. der Kante :2 fortsetzt. Bei Vorwärtsströmung
wird der Strom von der Kante kaum beeinflüßt, wenn. diese gemäß Fig. i und 2 ausgeformt
ist. Der -Druckverlauf bleibt daher bei Vorwärtsströmung praktisch. unverändert,
während er bei Rückströmung kräftig ansteigt. Der Widerstand bei Rückströmung kann.
bei den :in Fig. i und 2 gezeigten Ausführungsformen etwa zehnmal größer als der
Widerstand bei. Vorwärtsströmung sein. Voraussetzung hierfür ist, daß der Diffuser
so ausgebildet wird, daß der Winkel a des kegligen Teils höchstens i2°, z-,veckmäßig
etwa 5 bis io°, beträgt, sowie, daß das Verhältnis zwischen dem kleinsten und größten
Querschnitt den Wert o,5 untersteigt und zweckmäßig zwischen 0,3 und o,i liegt.
Der Radius R soll mindestens :25% des Durchmessers d des kleinsten: Querschnittes
betragen und liegt zweckmäßig zwischen 0,3 d und, o,i d. D ist der
Durchmesser des größten Querschnitts.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist die: stromablösende
Kante ein Stück vor dem engsten Teil des. Diffusors angeordnet und als Düse mit
ungefähr gleichem Innendurchmesser wie der Diffusor ausgebildet. Zwischen dieser
Düse und dem engsten. Diffusorteil ist eine Erweiterung vorhanden. Durch diese Ausformung
erhält man nicht nur eine Ablösung des Stromes bei Rückströmung, sondern auch eine
kräftige Kontraktion des austretenden. Strahles, dessen kleinster Querschnitt auf
55 % des Durch.laßquerschnittes der Düse 2 herabgehen kann. Bei Vorwärtsströmung
erhält man dagegen keine Kontraktion. Eine gewisse Erhöhung des Widerstandes bei
Vorwärtsströmung tritt jedoch ein, weswegen der Abstand zwischen der Mün.-dung und
dem kleinsten Diffusorquerschnitt den dreifachen Betrag des Mündungsdurchmessers
d1 nicht übersteigen soll. Das Verhältnis zwischen dem Mündungsdurchmesser d1 und
dem geringsten Diffusordurchmesser d2 soll zwischen 0,7 und i,i (zweckmäßig
zwischen o;8 und i) liegen.
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In Fig. 3 ist ein Diffusor gleicher Form wie in Fig. i in Kombination
mit einer vor dem engsten
Diffusorteil angeordneten, besonderen
Kontraktionsdüse 3 veranschaulicht, die als Schaufel. ausgebildet ist, welche dien
rückströmenden Gasstrahl ungefähr 270° umlenkt, bevor er die Schaufielauslaßkante
2, verläßt, von der er dadurch etwa 270° umgebogen wird, daß diese Kante
gegen den in einem zwischen der Scha,ufelauslaßkante und dem Einlaßteil des Diffusors
gebildeten Spalt gerichtet ist. Infolge der kräftigen Umbiegung des Gas: strahles
um die scharfe Schaufelkante kann man eine Kontraktion von etwa 30 °/o in der ringförmigen
FlächeE, die zwischen der Düse 3 und dem Einlaßteil des Diffusors gebildet wird,
erhalten.
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Eine Kontraktion von 30°/o bedeutet an sich eine zehnfache Widerstandserhöhung
im Vergleich mit einer kontraktionsfreien Durchströmung in einer Düse mit sanftem
Ei.nlaßteil. In Kombination mit einem Diffusor gemäß Fig. i, in dem man go% des
Druckfalls im kleinsten Ouersch.nitt wiedergewinnt, würde der Widerstand bei Vorwärtsströmung
den hundertsten Teil des Widerstandes bei Rückströmung betragen, wenn die ringförmige
Fläche E ebenso groß wie der kleinste Diffusorquerschnitt ist. Indessen wird der
Widerstand bei Vorwärtsströmung durch Anbringender genannten Düse vor dem Diffusor
erhöht. Auch wenn man mit einer Verdopplung des Widerstandes bei Vorwärtsströmung
rechnet, wird das Verhältnis zwischen den Widerständen bei Vorwärts- und Rückströmung
doch ungefähr i :5o. Infolge der Widerstandserhöhung bei Vorwärtsströmung durch
Hinzufügen. der Kontraktionsdüse erhält man nicht die maximale Ventilwirkung, wenn
die Ringfläche E ebenso groß wie der kleinste Diffusorquerschnitt F ist, sondern
wenn E etwas größer als F ist. Zweckmäßig liegt der Wert E/F zwischen i und 2. Der
Durchmesser D1 der Kontraktionsdüse, gemessen an der Auslaßkante, soll 1,5- bis
3mal so groß wie der kleinste Diffusordurchmesser sein.
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Wie sich aus denn genannten Beispiel ergibt, bringt die Kombination
des Diffusors mit einer oder mehreren gegen den Rückstrom gerichteten Kanten oder
Kontraktionsdüsen einen wesentlichen, technischen, Effekt mit sich, da die Ventilwirkung
bedeutend größer ist als die Summe der VentiJwirkungen der einzelnen Teile je für
sich. Wenn. diese Teile an, eine 'Rohrleitung in so großem Abstand voneinander angeschlossen
sind, daß sie; sich gegenseitig nicht beeinflussen, erhält man im übrigen nicht
einmal die Summe der Ventilwirkungen, weswegen der erreichte Mehreffekt einzig und
allein der besonderen Kombination gemäß der Erfindung zugeschrieben werden, kann.
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Eine Kontraktiontsdüse 3 gemäß Fig. 3 kann. mit einem Diffusor mit
einer Kontraktionskante gemäß Fig. 2 kombiniert werden..
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In Fig. 4 ist ein thermodynamisches Gebläse dargestellt, das mit einem
aerodynamischen Rückschlagventil von gleichem Typ wie in Fig: 3. versehen ist, bei
dem jedoch der Rückstrom. von einem gebogenen, ringförmigen Kana128 umgelenkt und
mit dem Vorwärtsstrom in einem Ejektor vereinigt wird, der aus einer Auslaßdüse
5 an der Verbren.-nungskammer 4 sowie einem Pulsatorrohr 6 besteht. Im übrigen ist
die Anordnung mit einer Brenns.toffzuführvorriehtung versehen.
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Die Arbeitsweise der Anordnung ist folgende: Das Starten erfolgt durch
Druckduft, die beiispielsweise mittels einer Handpumpe einer die BTennstoffdüse
9 umgebenden Luftdüse zugeführt wird. Hierbei wird Brennstoff aus einem darunterliegenden
Brennstoffbehälter odernahe an der Brennstoffdüse liegenden Ausgleichbehälter 12
angesaugt. Der Brennstoff wird:- in feinverteilter Form in die Verbrennungskammer
4 eingeblasen, in der er beim Start mittels einer Zündlunte oder einer Zündkerze
13 zum Zünden gebracht wird. Während des. Betriebes arbeitet der Apparat mit Glühzündungen.
an der glühcden Auslaßdüse 5 oder einem in der Kammer angeordneten: Glühdraht.
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Bei der durch die Verbrennung erfolgten Drucksteigerung erfolgt das
Ausblasen im wesentlichen durch die Düse 5 und; nur zum kleinen: Teil durch das
aerodynamische Rückschlagventil. Die durch die Düse 5 ausgeblasenen Verbrennungsgase
beschleunigen die Brennstoffluftsäule im Pulsatorrohr 6 auf eine sehr hohe Geschwindigkeit.
Hierdurch erhält man ein Nachsaugen, nachdem, dlie Gase in der Verbrennungskammer
vollständig expandiert sind. Durch dieses Nachsaugen wird automatisch neue Brennstoffluftmischung
eingesaugt, und der Verlauf wiederholt sich: periodisch, solange Brennstoff zugeführt
wird. Eine Voraussetzung hierfür ist indessen, daß der eingesaugte Brennstoff nicht
unmittelbar bei Beginn, der Saugperiode mit den glühenden und vielleicht noch schwach
brennenden Gasresten in der Verbrennungskammer in Berührung gebracht wird. Dies
wird in folgender Weise verhindert: In der Brennstoffzuführleitung ist ein RücksChlagventil
14, zweckmäßig in Form einer kleinen Kugel, angeordnet, die bei Rückströmung- gegen
einen Sitz anliegt und deren Hubhöhe mittels einer Stellschraube 15 einstellbar
ist. Beim Übergang von der Saug- zur Druckpersode wird eine gewisse Menge Brennstoff
in den Brennstoffbehälter 12 zurückgedrängt. Infolge dieser Rückströmung, die mittels,
der Stellschraube 15 reguliert werden kann, wird bei Beginn der nächsten Saugperiode
nur Luft eingesaugt, da der Brennstoff erst nach: einer gewissen Zeit zur Düse gelangt.
Diese Vorladung mit reiner Luft verhindert die unmittelbare Zündung des. Brennstoffes.
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Da es nicht wünschenswert ist, daß die Flamme durch das aerodynamische
Rückschlagventil während der Druckperiode zurückschlägt, sind folgende Vorkehrungen
getroffen., um dies zu verhindern: In der Brennstoffzuführleitung ist ein Kugelventil
16 zweckmäßig unmittelbar vor der Brennstoffdüse angeardrlet. Die Schließrichtung
dieses Ventils fällt mit der Förderrichtung des Brennstoffes zusammen; es wird nur
durch sein Gewicht und/oder mittels einer schwachen. Feder offengehalten. Seine
Öffnungslage ist mittels einer Stellschraube einstellbar. Während der Saugperiode
wird- die Kugel gegen einen Sitz beschleunigt, der
in diesem Fall
von der Brennstoffdüse 9 gebildet ist. Wenn das; Einsaugen des Brennstoffes eine
gewisse Zeit gedauert hat, schlägt die Kugel an den Sitz an, wodurch die Brennstoffzufuhr
plötzlich. abgeschnitten wird. Luft strömt weiter in die Verbrennungskammer 4 eiin
und verdrängt dabei die Brennstoffluftmischung in den hinteren Teil der Verbrennungskammer,
in der infolge der geordneten -Strömung die Brennstoffluftmischung im Zündaugenblick
auf eine kleine, vor der Zündkerze 13 liegende Wolke begrenzt ist. Hinter
dieser aus feinen Brennstofftropfen bestehenden Wolke liegt eine ausreichend große
Luftmasse, um das. Austreten der Flamme durch das Rückschlagventil zu verhindern.
Eine derartige Schichtung von, reiner Luft und Brennstoffluftmischung wird dadurch
erreicht, daß die mit sanftem Einlaßteil versehene Verbrennungskammer eine geordnete,
von. größeren Wirbeln freie Strömung ergibt. Diese Kombination bringt somit einen
technischen Effekt mit sich. Wendet man eine andere Verbrennungskammerform an, so
soll diese einen rohrförmigen Teil in der Nähe des Rückschlagventils enthalten,
der die während einer Druckperiode nach rückwärts. str& mende Luftmenge aufnehmen
kann.
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Zwei oder mehr derartige Apparate können mit einem gemeinsamen Ejektor
versehen werden, der sich dann kürzer halten läßt. Fig. 5 zeigt, wie der Ejektor
in diesem Fall ausgebildet werden kann. Die Auslaßdüsen 5" und 5b sind zu einem
gemeinsamen Ejektorrohr 29 zusammengeführt, das von einer Sekundärdüse
30 umgeben ist, die mit den Kühlmänteln 8" und 8b kommuniziert.
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Fig. 6 bis 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel für die Anwendung der
Erfindung in solchen Fällen, in denen, das aerodynamische Rückschlagventil zur Erhöhung
des Effektes von Dampfkesseln ausgenutzt wird, wobei zwei Rückschlagventile gemäß
Fig. 2 so angeordnet sind, daß die Rückströmung zur Unterstützung der Vorwärtsströmung
ausgenutzt wird. Zwei Dampfkessel i9" und igb sind mit dem. vorderen Endwänden gegeneinander
gerichtet. Die Feuerrohre ib und i, sind als Diffusoren mit Kontraktionsdüsen gemäß
Fig. 2 ausgebildet. Durch diese Dampfkesselanordnung erreicht man, daß der aus dem
einen Diffusor kommende Rückstrom: in den anderen Diffusor hineinbläst und umgekehrt
(abwechselnde Zündung ist vorausgesetzt), wobei der Rückstrom zur Unterstützung
des Vorwärtsstromes ausgenutzt wird. Flüssiger Brennstoff wird durch das Rohr 2o
der Düse 9" zugeführt. Die Zufuhr kann automatisch in gleicher Weise geschehen,
wis an Hand der Fig. 4 beschrieben worden ist. Die Feierrohre ib und i, münden in
je einen wassergekühlte Flammenofen 4" bzw. 4b aus, :in dem die Gase die Richtung
ändern und in eine Anzahl Rückleitungen 6" bzw. 6b gelangen, die als Pulsatorrohre
dienen, und zweckmäßig mit einem. sanften Einlaßteil versehen sind., der aus, feuerfester
Masse am Rohrende ausgeformt ist.
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Ein gekühltes Pulsatorrohr hat eine bedeutend bessere Wirkung als
ein urgekühltes, was darauf beruht, daß das Gas beim Durchströmen einem thermodynamischen
Prozeß unterworfen ist, der Arbeit abgibt, die dazu beiträgt, die Durchströmwiderstände
zu überwinden:. Die beste Wirkung erhält man, wenn der Durchströmquarschnitt des
Rohres -.im Verhältnis zur Änderung der Gasdichte infolge Abkühlung abnimmt, um
dann am Auslaßende diffusorähnlich wieder zuzunehmen.
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Fig. 7 zeigt einen Kesselquerschnitt und Fig. 8 einen Schnitt durch
den Überhi.tzer, den Speisewasservorwärmer und den Lufteinlaß.
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Die Gase, die aus den Pulsatorrobren b" und 6b kommen, werden, in
einen Sammelraum geleitet, der mittels einer Wand 22 in zwei Teile 2i, und erb aufgeteilt
ist. In diesem Raum, der kanalförmig in den Schornstein 23 übergeht, sind ein Überhitzer
und ein Speisewasservorwärmer eingebaut, die infolge der kräftigen Gebläsewirkung
aus sehr dünnen, dicht liegenden Rohren ausgeführt werden können. Berechnungen haben
ergeben, daß man mit einem derartigen Aggregat die Dampferzeugung auf i t Dampf
je m2 und Stunde steigern kann, vorausgesetzt, daß die Rohre eine ausreichende
Kühlung erhalten. Die Leistung des Vorwärmers und des Überhitzers steht in Proportion
dazu, wobei man gleichzeitig eine weltgetriebene Abkühlung der Rauchgase erhält.
Zwecks Erzielung eines, wirksamen Wasserumlaufs im Kessel, was eine Voraussetzung
dafür ist, daß man. ohne Nachteil einen hohen Verdampfungseffekt erhält, ist der
dampferzeugende Teil jedes Kessels in zwei Räume aufgeteilt, und zwar in einen kleinerem,
24" bzw. 24b, in den das Speisewasser eingeführt wird, und einen größeren, 25" und
25b, in den eine Mischung aus Wasser und Dampf aus dem erstgenannten Teil durch
eine Düse 26ä bzw. 26b in solcher Richtung eingeblasen wird, daß der natürliche
Umlauf unterstützt wird. Die heftige Dampfbildung erfordert eine Trocknung des Dampfes
in einem Zyklon 27Q bzw. 27b, bevor er in den:Überhitzer eingeführt wird.
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Ein Dampfkesselaggregat dieser Art kann auch mit festem Brennstoff
beheizt werden, der dann pulverförmig zermahlen oder vergast'-werden muß, so daß
die Verbrennung intermittent erfolgen kann.
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Der gleiche Gedanke, zwei einander zugekehrte Diffusoren anzuwenden,
kann auch für andere Zwecke benutzt werden, beispielsweise für Gaserzeugung. Hierbei
wird flüssiger Brennstoff zur Anheizung benutzt, wonach man auf Gas umschaltet,
das abwechselnd in den beiden Pulsatorrohren verbrennt, wonach die Abgase in die
Reduktionszone eingeblasen werden. Die Diffusoren werden zweckmäßig mit Kühlluftmänteln,
umgeben, und die Kühlluft wird. in dem Generator mittels eines Ejektors eingeblasen
(Fig. 8). In dieser Weise kann man. die gesamte, in den Pulsatorrohren frei gemachte
Wärmemenge dem Generator zuführen.
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Schließlich ist in Fig. 9 und io gezeigt, wie, die Erfindung für einen
Reaktionsantrieb anwendbar ist. Fünf als Verbrennungskammern dienende Diffusoren
id sind in einem Kranz um einen Ejektor angeordnet, der aus einer Reihe Sekundärluftdüsen
3o" besteht, diel die Aufgabe.haben, beim Aussaugen
der Verbrennungsreste
aus den Verbrennungskammern mitzuwirken und eine. Luftmenge zu beschleunigen, die
vielmals, größer ist als die Luftmenge, die an der Verbrennung teilnimmt, wodurch
der Zug wesentlich erhöht wird. Die aus den Verbrennungskammern ausströmenden Gase
werden von den umgebogenen, zu einem zentralen Ejektor 30d zusammengeführten Ausblasdüsen
5b nach rückwärts .umgelenkt. Die Ausblasrichtungen des Rückstromes sowie des Hauptstromes
fallen somit zusammen. Der Rückstrom wird aus den Diffusoren in die Sekundärdüsen
30b eingeblasen, die, um den Ejektor 3o" angeordnet und an diesen angeschlossen
sind. Die Verbrennungskammern und die Ausblasdüsen sind von Kühlmänteln 8b umgieben,
die an den zentralen Ejektor angeschlossen sind, der somit die Kühlluft ansaugt.
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Der Brennstoff wird durch eine ringförmige Verteilungskammer 31 einer
Anzahl um den engsten Ouerschnitt des Diffusors angeordneter Bohrungen 32 zugeführt.
Die Brennstoffzufuhr wird durch Kugelventile in der Weise reguliert, wie an Hand
der Fig. .4. beschrieben wurde, so daß sich eine brennstofffreie Luftmasse im Zündaugenblick
zu beiden Seiten der Brennstoffluftmischung vorfindet. Da in. diesem Fall möglichst
brisante Zündungen erwünscht sind, um hohes Explosionsdrücke zu erzielen, können
die nachstehenden Vorkehrungen getroffen werden: Aus jeder Verbeennumgskammer wird
ein Rohr 33 in die danebenliegende Kammer geleitet. Dieses Rohr besitzt einen sanften
Einlaßteil 34 in der einen Kammer und ist zu einer Ausbdasdüse 35 in der anderen
Kammer zusammengezogen. Hierdurch er-,gibt sich folgende Wirkungsweise: Der Apparat
wird mit Druckluft in gleicher Weise gestartet, wie: an Harid der Fig. 4 beschrieben
wurde, wobei sämtliche Verbrenn.ungskamrnern mit einer: Brennstoffluftmischun.g
aufgeladen w-.-rden. Zweckmäßig wendet man für den Start besondere Brennstoffeinspritzdüsen
an, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Die Zündung erfolgt beim Start
mit einer elektrischen Zünd- oder Glühkerze; in einer der Kammern. Die Verbrennung
pflanzt sich dabei durch eines der Rohre 33 in eine danebenliegende Verbrennungskammer
fort, nämlich in die., in die das mit der Düse 35 versehene Rohrende mündet. Die
Überführung der Verbrennung von der einen Kammer zu der anderen erfordert eine gewisse
Zeit, die durch das Verhältnis zwischen dem Volumen des Rohres 33 und dem Ouerschnitt
der Düse 35 bestimmt ist. Nach: einer weiteren Zeitspanne ist die Verbrennung in
die dritte Verbrennungskammer gelangt und so fort. Wenn die Verbrennung einmal rundherum
gelaufen ist, ist die erste Kammer infolge der Saugwirkung des Ejektors mit- einer
neuen Brennstoffluftmischun,g aufgeladen (der Ejektor hat ja während dieser Zeit
fünf Kraftimpulse erhalten). Die Verbrennung wandert daher ohne Abbruch durch die
kranzförmig angeordneten Verbrennungskammern und gibt dort Anlaß zu Explosionen
mit gleichen Zeitintervallen. Eine Voraussetzung dafür, daß die Verbrennung wirklich
in der oben beschriebenen Weise wandert, ist, daß erstens eine, gewisse Menge Luft
vor und nach der Brennstoffeinsaugung so eingesäugt wird, daß man Selbstzündungen
vermeidet, zweitens die Rohre 33 so ausgeführt werden, wie oben beschrieben wurde,
nämlich mit einem sanften Einlaßteil und einem Auslaßteil, der so ausgebildet ist,
daß man eine Kontraktion nach rückwärts erhält. Durch diese Kontraktion und die
sich daraus ergebeno Wirbelbildung wird die nach rückwärts herausdrängende Flamme
sehr kurz und reicht nicht durch das ganze Rohr 33 hindurch, während in der anderen
Richtung der sanfte Einlaßteil e.-*ne laminäre Strömung und eine langsame Verbrennung
ergibt, so@ daß die Flamme bis zu Düse 35 heranreicht und, die Gasmasse in der Verbrennungskammer
zum Zünden bringt. Eine Voraussetzung für die gute Funktion der Anordnung ist außerdem,
daß die Rohre 33 auf eine Temperatur gekühlt sind, die etwas unter der Zündtemperatur
der Brennstoffluftmischung liegt. Aus diesem Grunde sind sie mit Kühlflanschen 38
versehen.
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Auch die Verbrennungskammern sollen unter die Zündtemperatur der Brennstoffluftmischung
gekühlt werden. Kühlflansche benötigt man indessen nur an dem Kammerteil, der in
nächster Nähe der Auslaßdüs-en liegt..
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Auch die früher beschriebenen, Ausführungsformen können für eine »w=andernde«
Verbrennung in. der beschriebenen Art ausgebildet sowie für die gleichen Zwecke
angewendet werden. Besonders geeignet hierfür ist die Ausführungsform nach Fig.
4 und 5, da der Rückstrom und der Hauptstrom auch hier die gleiche Richtung haben.
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Die Anordnung nach Fig. 9 und io kann gegebenenfalls so abgeändert
werden, daß sie mit einander zugekehrten Diffusoren gemäß Fig. 6 arbeitet, wodurch
man eine Kornpression vor den Zündungen erhalten kann. Auch mit der in FinG. 9 dargestellten
Ausführungsform läßt sich eine gewisse Vorkompression erzielen, wenn die Diffusoren
so lang gewählt werden (Kegelspitzenwinlcel 8°), daß Resonanzschwingungen in ihnen
auftreten.