DE31534C - Zugregulirung bei Dampfkessel-Feuerungen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13: Dampfkessel nebst Ausrüstung.

L. & C. STEINMÜLLER in GUMMERSBACH (Rheinpr Zugregulirung bei Dampfkessel-Feuerungen.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 2g. November 1884 ab.

Die im Nachstehenden beschriebene Erfindung hat den Zweck, eine möglichst vollkommene Ausnutzung der Heizgase und eine rauchfreie Verbrennung zu erzielen. Dieser Zweck soll dadurch erreicht werden, dafs der Querschnitt des Feuerzuges hinter dem Rost durch Körper (Schieber, Drosselklappen etc.) mittelst einer passenden Vorrichtung derart verstellbar gemacht wird, dafs der sonst zur Regulirung des Schornsteinzuges dienende Rauchschieber nicht benutzt zu werden braucht. Sobald der Querschnitt in der Feuerluke in dem Grade verengt ist, dafs nur das zur Verbrennung erforderliche Luftquantum vom Schornstein · durch den Rost angesaugt wird, soll in den hinter diesem Schieber befindlichen Feuerzügen eine gröfsere Verdünnung entstehen, während bei Anwendung des Schornsteinschiebers zur Regulirung der Feuergase das Entgegengesetzte durch Schliefsen dieses Schiebers bewirkt werden soll. Infolge dessen sollen die Heizgase mit weit geringerer Geschwindigkeit in den Schornstein entweichen, als dies bei den jetzt üblichen Dampfkessel- und anderen Feuerungen mit Rauchschieber der Fall ist, und demnach eine höhere Wärmeausnutzung ergeben. Aufserdem soll die Mischung der Heizgase unter sich als auch mit der in denselben vorhandenen, noch nicht aufgebrauchten Luft und infolge dessen die Verbrennung vollkommener sein als sonst.

In Fig. ι bis 3 der Zeichnung ist die oben besprochene Vorrichtung in Gestalt eines Schiebers U zwischen Rost A und Feuerluke C angeordnet, und zwar befindet er sich in einem hinter dem Rost A liegenden Raum B, der durch eine Wand von dem Aschenfall getrennt ist. Dieser Schieber U läfst sich mittelst einer mechanischen Vorrichtung leicht auf- und niederbewegen, wie in der Zeichnung angegeben ist, wodurch also dem Querschnitt in der Feuerluke eine bestimmte Gröfse gegeben werden kann.

Die Wände der Feuerluke, aus feuerfestem Material gebildet, befördern, da sie nahezu die Temperatur der Heizgase annehmen, die Entzündung und Verbrennung der an ihnen entlang streichenden, noch etwa vorhandenen unverbrannten Gase.

Der Schieber U ist im vorliegenden Falle als Hohlkörper mit Wasserfüllung constrain und durch eine horizontale, über einen grofsen Theil seiner Länge reichende Scheidewand in zwei Räume zerlegt, von denen der untere durch die Rohrleitung m mit dem Wasserraum des Oberkessels und der obere durch die Rohrleitung η mit dem Dampfraum communicirt. Durch diese Anordnung wird in diesem Schieber ein continuirlicher lebhafter Wasserumlauf hervorgerufen.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Die Regulirung des freien Querschnittes des Feuerzuges über oder in der Feuerbrücke durch Verstellen eines oder mehrerer Schieber oder Klappen in oder unmittelbar vor oder hinter der Feuerbrücke einer Feuerungsanlage.
2. 2. Die Herstellung der Schieber oder Klappen zur Regulirung des freien Querschnittes des Feuerzuges über oder in der Feuerbrücke einer Feuerungsanlage aus einem oder mehreren örtlich verstellbaren Hohlkörpern, durch welche Wasser zu ihrer Kühlung hindurchgeleitet wird.