DE963061C

DE963061C - Verfahren zum Herstellen eines feingraphitischen, niedrig gekohlten, siliziumhaltigen, phosphor- und schwefelarmen Roheisens

Info

Publication number: DE963061C
Application number: DEE6589A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Max Paschke
Original assignee: EISENWERKE MUELHEIM MEIDERICH
Current assignee: EISENWERKE MUELHEIM MEIDERICH
Priority date: 1953-01-09
Filing date: 1953-01-09
Publication date: 1957-05-02

Description

Verfahren zum Herstellen eines feingraphitischen, niedrig Bekohlten, siliziumhaltigen, phosphor- und schwefelarmen Roheisens In vielen Fällen besteht in den Gießereien das Bestreben, zur Herstellung eines hochwertigen Gußeisens im Gie.ßereischmelzo-fen als Gattierungsbestandteil ein feingraphitisches, niedrig Bekohltes, siliziumhaltiges, phosphor- und schwefelarmes Roheisen zu verwenden. Ein solches Roheisen hat beispielsweise folgende Zusammensetzung: unter :2,81/o Kohlenstoff, z bis a,5'o/o Silizium, 0,4 bis 0,7°/o Mangan, unter o,og°/o Phosphor, unter 0,0.1.°/o Schwefel.
Da sich im Hochofen ein solches Roheisen norrnalerweise unmittelbar kaum oder nur äußerst schwierig erzeugen läßt, wird ein derartiges Roheisen bisher beispielsweise dadurch hergestellt, daß man im Flachherdmischer, Siemens-Martin-Ofen oder im Elektroofen Hämatit und kohlenstoffarmen Schrott zusammenschmilzt. Hierzu ist selbstverständlich ein erheblicher Wärme- bzw. Energieaufwand erforderlich.
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, die Herstellung eines derartigen Roheisens dadurch bedeutend einfacher und billiger zu gestalten, daß für das Einschmelzen dieses Roheisens ein Gießereischachtofen oder Niederschachtofen herangezogen wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine aus Hämatit bzw. aus siliziumreichem phosphorarmetn Roheisen und Stahlschrott bestehende Gattierung in einem Gießereischachtofen bzw. in einem Niederschachtofen derart eingeschmolzen wird, daß die Gattierungsbestandteile bzw. zum mindesten der Stahlschrott in an sich bekannter Weise durch eine sie bzw. ihn umgebende Umhüllung vor Schwefel- und vorzeitiger Kohlenstoffaufnahme geschützt werden. Als besonders günstig hat sich eine aus Wasserglas, pulverisierter Schlacke und gegebenenfalls Ton -vorzugsweise als Emulsion - bestehende Umhüllung erwiesen, wobei die besten Ergebnisse dann erzielt werden, wenn die Umhüllungsemulsion aus etwa. 5o bis 70% Wasserglas, 3o bis -.o% insbesondere basischer und gegebenenfalls manganhaltiger Schlacke und 5-bis io% Ton besteht.
Der Schachtofen. selbst kann sowohl sauer als auch insbesondere basisch oder neutral ausgekleidet sein und mit Heißwind betrieben werden., Zwobei die Verwendung erhöhter Brennstoffmengen und die Führung einer basischen Schlacke besonders vorteilhaft ist.
Die Gattierung besteht aus umhülltem kohlenstoffarmem Schrott und siliziumreichem Hämatit bzw. Ferrosiliziium, Kalziumsilizium od. dgl., wobei die letzteren Stoffe gleichfalls umhüllt sein können, um insbesondere den Siliziumäbbrand einzuschränken. Die Siliziumträger können jedoch auch ohne Umhüllung außerhalb des Gießereischachtofens der Schmelze zugegeben werden, und zwar in ausreichenden Mengen zur Erreichung-des gewünschten Siliziumgehaltes. Insbesondere im letzteren Falle ergibt sich ein gut desoxydiertes Roheisen. Im übrigen ist dieses auch sehr arm an Stickstoff, weil durch die Umhüllung der Gattierungsbestandteile bei deren Niedergang die Aufnahme von Stickstoff aus der stickstoffhaltigen Gasatmosphäre stark eingeschränkt wird.
Gegebenenfalls kann das artfallende Eisen noch mit Entschwefelungsmitteln behandelt werden, um den Schwefelgehalt noch weiter herunterzudriicken.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen eines niedrig gekohlten, siliziumhaltigen, phosphor- und schwefelarmen Roheisens aus Hämatit bzw. aus siliziumreichem, phosphorarmem Roheisen unter Zugabe von Stahlschrott, gekennzeichnet durch Einschmelzen dieser Gattierung in einem Gießereischachtofen bzw. Niederschachtofen, wobei die Gattierungsbestandteile bzw. zum mindesten der Stahlschrott in an sich bekannter Weise durch eine Umhüllung vor Schwefel-und vorzeitiger Kohlenstoffaufnahme geschützt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung einer aus Wasserglas, pulverisierter Schlacke und gegebenenfalls Ton - vorzugsweise als Emulsion - bestehenden Umhüllung.
3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Umhüllungsemulsion aus etwa 5o bis 70% Wasserglas, 30 bis 4o% insbesondere basischer Schlacke und 5 bis io% Ton.
4.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Gießereischachtofen umhüllter Schrott allein niedergeschmolzen und außerhalb des Ofens aufsiliziert wird.
5. Verfahren nach Anspruch i bis -., gekennzeichnet durch die Verwendung eines vorzugsweise basisch oder neutral zugestellten,, mit Heißwind arbeitenden und unter Führung einer basischen Schlacke betriebenen Gießerei.-schachtofens. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 829 Boa, 843 554.