DE250997C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
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- C22B1/00—Preliminary treatment of ores or scrap
- C22B1/14—Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating
- C22B1/24—Binding; Briquetting ; Granulating
- C22B1/248—Binding; Briquetting ; Granulating of metal scrap or alloys
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
oder Flußeisen.
Gegenstand der Erfindung ist eine neue Art des Verfahrens beim Zusetzen von Ferromangan
oder ähnlichen Zuschlägen, wie Ferrosilicium, Ferrochrom usw., zu flüssigem Stahl oder
Flußeisen. Bekanntlich ist es bei jedem Verfahren zur Erzeugung von Stahl oder Flußeisen
üblich, dem Bade nach Beendigung des Frischens eine gewisse Menge Ferromangan zuzusetzen,
einerseits, um die in dem flüssigen
ίο Stahl oder Flußeisen gelösten Gase zu binden,
andererseits, um das Metall durch Aufnahme des in dem Ferromangan enthaltenen Kohlenstoffs
oder Mangans auf den gewünschten Gehalt an diesen Elementen zu bringen. Man verfährt dabei meistens so, daß man das vorgewärmte
Ferromangan. in Stücken oder pulverisiert und in geeigneten Behältern eingeschlossen
in das Metallbad hineinwirft oder hineinschiebt, sei es, während es noch in dem zum Schmelzen oder Frischen verwandten Ofen
oder Apparate sich befindet, sei es, während es in die Gießpfanne einläuft; in selteneren
Fällen wird es auch vor dem Abstich auf den Boden der Gießpfanne gelegt. Bei allen diesen
Verfahren ergibt sich nun der Ubelstand, daß ein Teil des zugesetzten Ferromangans, welches
infolge seines geringen spezifischen Gewichtes nicht in das Stahlbad einsinkt, sondern auf
demselben schwimmt, sich mit der Schlacke vermischt und dann für die beabsichtigte Entgasung
und Rückkühlung des Bades ganz oder teilweise verloren geht, unter Umständen sogar
durch seine Einwirkung auf die Schlacke z. B. durch Rückphosphorung eine sehr unerwünschte
Rolle spielt. Ein weiterer, von der erwähnten Oberflächenwirkung herrührender Nachteil
besteht darin, daß die Einwirkung des wirklich aufgenommenen Ferromangans in der
Hauptsache auf einzelne, den Ferromanganstücken nächstliegenden Schichten des Bades
beschränkt bleibt und dadurch die jedem Hüttenmann bekannten Verschiedenheiten in der
Dichtigkeit und der chemischen Zusammensetzung der verschiedenen Blöcke oder Gußstücke
derselben Charge verursacht werden. Die in der Praxis nach Zusatz des Ferromangans
üblichen Gegenmittel, wie Umrühren des Bades mit Stangen beim Herdofenschmelzen und Nachblasen der Charge beim Bessemern,
helfen nur unvollkommen; letzteres bringt die weitere Gefahr mit sich, . daß das Ferromangan
zum Teil mit dem Auswurf aus der Birne herausgeblasen wird. Es sind ferner zwei Verfahren bekannt, welche von gleichen
Erwägungen ausgehen: Gemäß der Patentschrift 161610 wird das Kohlungsmittel in pulverförmigem
Zustande mit Spänen aus Eisen, Gußeisen oder Stahl und erforderlichenfalls mit Teer oder sonstigem Bindemittel mechanisch
brikettiert und nach Verkokung dem Metallbade zugesetzt. Ferner wird in der Patentschrift 159757 vorgeschlagen, reaktionsfähige
Metallgemische, wie Thermit, in Metallbüchsen verpackt, mittels Stangen oder sonstiger
Befestigungsmittel unter der Oberfläche des flüssigen Metalls festzuhalten oder fest
anzuordnen.
In jüngster Zeit ist man vielfach dazu über-
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gegangen, das Ferromangan im elektrischen Ofen unter starker Überhitzung zu schmelzen
und in flüssigem Zustande zuzusetzen, ein Verfahren, das zwar technisch erfolgreich, aber
infolge der bedeutenden Anlagekosten nicht allgemein anwendbar erscheint.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die erwähnten Ubelstände auf anderem Wege ganz
oder teilweise zu beseitigen; das auf geeignete
ίο Stückgröße gebrachte Ferromangan wird in
Gußeisenkörper von geeigneter Form eingegossen, in der Weise, daß man das Ferromangan
auf oder in Gußformen aus feuerfester Masse oder gußeisernen Formen bringt und dieselben mit Gußeisen oder Flußeisen von
geeigneter und bekannter Zusammensetzung vollgießt, so daß alles Ferromangan von dem
entstehenden Gußstück eingeschlossen wird. Die bezüglichen Mengen von Ferromangan und
Gußeisen oder Flußeisen können dabei durch mehr oder minder dichtes Packen des Ferromangans
oder durch die Stückgröße desselben sowie durch die Dicke der Gußhülle nach Belieben
reguliert werden.
Die Wirkung des guß- oder flußeisernen Verbandes ist nun eine doppelte: 1. eine mechanische,
2. eine chemische. Die erstere besteht darin, daß der Ferromangankuchen Verluste
an Ferromangan durch Hängenbleiben an den Schlacken oder, falls beim Einlaufen in die Pfanne oder in der Pfanne selbst zugesetzt,
durch Wegspritzen infolge der Wucht des einfließenden Metallstrahls unmöglich macht,
und daß er infolge seiner im Verhältnis zur eingeschlossenen Ferromanganmenge beträchtlichen
Oberfläche der Einwirkung desselben eine erheblich größere Oberfläche des Metallbades
zugängig macht, und daß er infolge seines Gewichtes tiefer in das Bad eintaucht,
als es in einzelnen Stücken dieselbe Menge Ferromangan vermöchte. Wesentlich verstärkt
wird dieser Vorteil durch die gleichzeitige chemische Wirkung des zusammenhaltenden
Gußeisens, indem dasselbe beim Schmelzen, zumal unter dem Einfluß der Schlacke, bei
basischen Verfahren an seiner Berührungsfläche eine dünnflüssige schlackenfreie Metallfläche
erzeugt, welche der Reaktion des Ferromangans die günstigsten Vorbedingungen eröffnet
und ihr Erstrecken auf die tieferen Schichten des Metallbades ermöglicht. Durch
geeignete Wahl der Form und der Größe des Kuchens sowie durch geeignete Anordnung
des Ferromangans in demselben lassen sich die genannten Wirkungen nach Wunsch verstärken.
Sollte sich bei gewissen Verfahren eine allzu große Abkühlung des Metallbades ergeben, so könnte dies durch Einschluß von
geeigneten Wärmeträgern, wie z. B. Thermit, in den Ferromangankuchen wettgemacht werden.
Dem Einflüsse des naturgemäß von dem Metallbad zum größten Teile absorbierten Gußoder
Flußeisens auf die chemische Zusammensetzung des fertigen Metalles muß natürlich
Rechnung getragen werden, was keinerlei Schwierigkeiten, im Gegenteil die sehr erwünschte
Möglichkeit der Regelung des Gehaltes an einzelnen Elementen bietet.
Bei unter sonst gleichen Verhältnissen angestellten Versuchen ergab sich beim Zusatz
des Ferromangans in der gewöhnlichen Weise ein Verlust an Ferromangan von nahezu 50 Prozent/
beim Zusatz in Kuchenform ein solcher von 4 Prozent bei entsprechendem Unterschied
der fertigen Erzeugnisse in mechanischer Beziehung. Die Herstellungskosten der Kuchen
sind äußert gering und werden durch den Gewichtsgewinn an fertigem Metall infolge
der Absorption des Guß- oder Flußeisens allein aufgewogen.
Im Gegensatz hierzu dürfte eine Brikettierung von Ferromangan oder ähnlichen Zuschlägen
mit Spänen und Bindemitteln nach Patent 161610, falls überhaupt praktisch durchführbar,
wesentlich teurer sein; auch würde die Regelung des Mengenverhältnisses von Ferromangan usw. und Spänen, die für die
chemische Einwirkung von erheblicher Bedeutung ist, nur in weit geringerem Maße als bei
dem vorliegenden Verfahren möglich sein. Für das letztere darf daher im Vergleich mit
ersterem fraglos ein bedeutender technischer Fortschritt beansprucht werden, und ein Gleiches
gilt gegenüber dem Verfahren nach Patent 159757, welches, falls es überhaupt für
so bedeutende Mengen, wie an Ferromangan und ähnlichen Zuschlägen erforderlich sind,
anwendbar ist, jedenfalls bei den meisten Stahl- und Flußeisenerzeugungsverfahren durch
die Unzugänglichkeit der öfen usw. bei den hohen Temperaturen in den meisten Fällen
praktisch undurchführbar sein dürfte.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren des Zusetzens von Ferromangan oder anderen Zuschlägen, Ferrosilicium, Ferrochrom usw., zu flüssigem Stahl oder Flußeisen entweder in dem Schmelz- oder Frischofen oder -apparat oder beim Einlaufen in die Gießpfanne oder in der Gießpfanne selbst, dadurch gekennzeichnet, daß das Ferromangan o. dgl. in Form von mit Gußeisen oder Flußeisen umgegossenen Körpern gegebenenfalls unter Miteinschluß von geeigneten Wärmeerzeugern verwendet wird.
Publications (1)
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