DE2143521A1 - Verfahren zur herstellung von magnesiumbehandeltem, kugelgraphit enthaltenden gusseisen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von magnesiumbehandeltem, kugelgraphit enthaltenden gusseisenInfo
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Description
DIPL.-ING. H. MARSCH 4 Düsseldorf.
undemannstrassb si
POSTFACH 4OiT PATENTANWÄLTE TELEFON (0211) 67 22 46
DIPL.-ING. K. SPARING poSTFACH
Belegexemplar ι
. Darf nicht geändert werden '.
Beschreibung
zum Patentgesuch l\ H OO c \
dor Firma Gebrüder Sulzer Aktiengesellschaft, Winterthur/Schweiz
betreffend: Λ
"Verfahren zur Herstellung von magnesium-
behandeltera, Kugelgraphit enthaltenden Gußeisen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von inagneaiumbehandeltem, Kugelgraphit enthaltenden Gußeisen,
das weitgehend frei von Einschlüssen, insbesondere von Magnesium-Reaktionsprodukten,
ist* In der nachfolgenden Beschrei bung wird unter Gußeisen mit Kugelgraphit oder Kugelgraphit
enthaltendem Gußeisen ein Gußwerkstoff verstanden, bei dem
der als Graphit vorliegende Kohlenstoffanteil nahezu vollständig in kugeliger Form eingelagert ist, d.h. bei dem mindestens
9o% des Graphits als Kugeln im Gefüge vorhanden sind.
Bei der Magnesiumbehandlung von Bisenschmelzen - der einzigen Behandlung, die sich in der Praxis zur Erzeugung
von Gußeisen mit Kugelgraphit praktisch durchgesetzt hat bilden sich bekanntlich durch Reaktionen des Magnesiums mit
Schwefel und Sauerstoff sulfidische und oxidische Magnesium-Reaktionsprodukte,
die zu Einschlüssen in den Gußstücken füh-
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ren, deren Qualität verschlechtern und narbige und unsaubere Oberflächen an den Gußstücken hinterlassen. Aufgabe der Erfindung
1st es, die Bildung derartiger Magnesium-Reaktionsprodukte weitgehend zu verhindern und Werkstücke aus Gußeisen
mit Kugelgraphit zu erzeugen, die saubere und glätte Oberflächen besitzen; die Beurteilung der Oberflächen erfolgt
dabei Üblicherweise an den unbearbeiteten oder bearbeiteten Gußstücken durch einfachen Augenschein.
Oie Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das aus zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit geeignetem Einsatzmaterial
üblicher Reinheit erschmolzene Ausgangseisen zunächst in einem Behandlungsgefäß einer Magnesium-Vorbehandlung
mit einer Magnesiummenge von o#o7 - o,15 Gew.-4 der Schmelze
unterzogen wird, daß ferner nach Ablauf der Behandlungsreaktionen die entstandenen Reaktionsprodukte entfernt werden, und
daß das so vorbehandelte Ausgangseisen in einem Ofen unter gleichzeitiger Badbewegung auf mindestens 143o C solange aufgeheizt,
bis der Gehalt an im behandelten Eisen gelüsten, metallischen Magnesium zur Kugelgraphitbildung nicht mehr ausreicht,
und daß schließlich spätestens nach dem Aufheizen die Reaktionsprodukte nochmals entfernt werden, ehe eine erneute
Magnesiumbehandlung mit einer für die Kugelgraphitbildung gerade ausreichenden, minimalen Magnesiumzusatzmenge durchgeführt
be
wird. Mit der Vorhandlung wird vor allem eine Entschwefelung und eine Desoxidation der Schmelze erreicht, wobei besonders das erneute Aufheizen eine sehr gute Reinigung des Ausgangseisens erlaubt.
wird. Mit der Vorhandlung wird vor allem eine Entschwefelung und eine Desoxidation der Schmelze erreicht, wobei besonders das erneute Aufheizen eine sehr gute Reinigung des Ausgangseisens erlaubt.
Die Einsatzsdtoffe üblicher Reinheit können an im Zusammenhang
mit der Erfindung wichtigen Verunreinigungen bis
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zu o,o5%, insbesondere bis zu o,o3 Gew.~% Schwefel und bis
zu o,ol, insbesondere bis au 0,008 6ew.~% Sauerstoff enthalten. Das Ende der Behandlungsreaktionen wird durch das Aufhören
der sichtbaren Begleitumstände der Magnesium-Reaktionen, z.B. durch das Verlöschen der Lichterscheinungen und das Aufhören
des Brodeins der Schmelze angezeigt· Als Behandlungsgefäß
können unbeheizte oder beheizte Pfannen oder Warmhalteöfen
dienen.
Die zur Kugelgraphitbildung gerade ausreichende mini- ä
male Magnesiummenge ist diejenige Menge, die notwendig 1st,
um die zu Beginn geschilderten Güteanforderungen hinsichtlich
des als Kugelgraphit vorliegenden Kohlenstoffes zu erfüllen. Sie muß von Fall zu Fall experimentell oder aus der Erfahrung
bestimmt werden, da sie von dem Verfahren für die Magnesiumzugabe, z.B. Uberschütt- oder Tauchverfahren, der chemischen
Analyse bezüglich der Restgehalte an Schwefel und Sauerstoff in der behandelten Schmelze, der Schmelzentemperatur vor dem
Gießen und von der Badgeometrie, d.h. dem Verhältnis Oberfläche
zu Volumen des Bades abhängt. Die Verwendung einer gerade zur Kugelgraphitbildung ausreichenden Magnesiummenge
ist deswegen von erheblicher Bedeutung, weil Überschüsse an Magnesium durch Reaktionen mit dem Luftsauerstoff, der Ofen- f
oder Gefäßauskleidung oder den Formstoffen wiederum zu den unerwünschten Reaktionsprodukten der genannten Art führen.
Denn Ziel jeder Magnesiumbehandlung zur Herstellung von Gußeisen .mit Kugelgraphit ist es, daß die zugegebene Magnesiummenge
ausschließlich der Kugelgraphitbildung dienen soll, während alle anderen Magnesium-Reaktionen unerwünscht und
für die Güte des Gußproduktes schädlich sind.
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BAD ORIGIMAt'
BAD ORIGIMAt'
2U3521
Die Magnesiumbehandlungen erfolgen im allgemeinen mit magnesiumhaltigen Vor legierungen, die neben Magnesium
auch noch andere der bekannten kugelbildenden und/oder desoxydlerenden und entschwefelnden Elemente» wie z.B.
Kalzium oder Seltene Erdmetalle, enthalten können.
Die Zugabe des Magnesiums bei beiden Behandlungen kann vorteilhafterweise nach dem Überschüttverfahren erfolgen,
bei dem diezu behandelnde Schmelze auf eine am Boden des Behandlungsgefäßes gelagerte Magnesium-Vorlegierung,
welche mit einem Abdeckmittel, das sich mit dem herzustellenden Gußeisen mit Kugelgraphit verträgt, geschüttet wird. Selbstverständlich kann die Magnesiumzugabe
auch nach einem der anderen, bekannten Einbringverfahren, z.B. durch Tauchen oder Einblasen, erfolgen. Durch Überschütten
läßt sich jedoch eine besonders intensive Durchmischung des Magnesiums mit der Schmelze erreichen. Weiterhin
kann die Magnesiummenge zur Vorbehandlung zweckmäßigerweise
so bemessen werden, daß der Schwefelgehalt der Schmelze nach dieser Behandlung kleiner als o,ol Gew.-% ist.
Das Schmelzen und erneute Aufheizen des Ausgangseisens kann mit Vorteil in einem Induktionsofen durchgeführt werden,
wobei das elektromagnetische Wechselfeld der Ofenspule gleichzeitig zur Badbewegung genützt wird. Die Verwendung
von anderen Elektroöfen, wie z.B. Lichtbogenofen, bei denen die Badbewegung geringer ist, 1st selbstverständlich ebenfalls
möglich.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert, in dem die Herstellung eines
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Gußstückes mit einem Gußgewicht von etwa 5 t beschrieben wird.
que
Zn einem 5 t Mlttelfrenz-Znduktionsofen mit saurer
Zn einem 5 t Mlttelfrenz-Znduktionsofen mit saurer
Auskleidung werden 4 7oo kg Einsatzmaterial, das zu 3o Gew.-% aus für die Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit geeignetem
Roheisen und zu 7ο % aus Stahlschrott besteht, zusammen
mit 2oo kg Graphit und loo kg Silizium zu Ausgangseisen erschmolzen. Die Schmelze hat die nachstehende Zusammensetzung
in Gew.-%i 3,4 C;2/D Si; 0,5 Mn; O,O8 P; 0,03 S; 0,000 O3.
Als magnesiumhaltiges Behandlungsmittel dient eine Vorlegierung der Zusammensetzung (in Gew.-% bezogen auf das Gewicht
der Vorüegierung) .
9-11 Mg; 1,8 - 2,8 Ca; 0,8 - 1 Mischmetall; 45 - 5o Si;
Rest Eisen.
Für die Magnesiumvorbehandlung werden in einer ebenfalls sauer ausgekleideten Behandlungspfanne geeigneter Größe
So kg (1 Gew.-% der Schmelze) die*.ar Vorlegierung auf den Boden
gelegt und mit etwa loo kg (2 Gew.-%) kleinstückigen Stahlabfällen
abgedeckt* Dieses abgedeckte Behandlungsmittel wird dann mit dem geschmolzenen Ausgangseisen überschüttet, wobei
die Temperatur des flüssigen Ausgangseisens mindestens l45o°C betragen soll, was durch pyroroetrische Messungen des Eisens
überwacht wird.
Sobald die Schmelze und das magneslumhaltige Behandlungsmittel
in innige Berührung kommen, laufen die von Licht- und Kocherscheinungen begleiteten bekannten Magnesiumreaktionen
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ab, die etwa eina Minute andauern, und bei denen an Reaktionsprodukten
vor allem sulfidische und oxydische Magnesiumverbindungen entstehen. Nach Beendigung dieser Reaktionen
wird die Schmelze sauber abgeschlackt und anschließend in den Ofen zurückgeschüttet.
In diesem erfolgt ein erneutes Aufheizen des während der Behandlung und des Abschlackens auf etwa 135o°C abgekühlten
Eisens auf mindestens 148o°C. Die Aufheizung wird zweckmäßigerweise
mit der maximalen verfügbaren Ofenleistung in möglichst kurzer Zeit durchgeführt, damit eine intensive
Badbewegung durch das elektromagnetische Wechselfeld erreicht wird. Die Badbewegung kann nötigenfalls durch eine
Badumwälzung mittels elektrischer Rührspulen oder mechanischer Rührvorrichtungen bekannter Art verstärkt werden.
Die genannte TEmperatur von mindestens 148o°C wird mindestens solange gehalten, bis der Gehalt des im Eisen gelösten,
metallischen Magnesiums aus der Vorbehandlung zur Kugelgraphitbildung nicht mehr ausreicht, was im allgemeinen
schon kurz nach Erreichen der genannten Temperatur der Fall ist, und durch Abgießen und Gefügebeurteilung von Probestücken
kontrolliert wird.
Als nächster Verfahrensschritt erfolgt ein nochmaliges, sorgfältiges Abziehen der Schlacke, ehe die Magnesium-Hauptbehandlung
durchgeführt wird. Diese erfolgt wiederum in der sauber zugestellten Behandlungspfanne und wird ebenfalls nach
dem überschüttverfahren mit 7o kg (1/4%) der genannten Vorlegierung
durchgeführt, die wiederum mit 2 % Abdeckmittel
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bedeckt ist. Unmittelbar anschließend an das überschütten
wird in bekannter Weise zur Förderung der Grauerstarrung der Gußstücke» ο ,5% (25 kg) Ferro-Siliziura mit 75 % Si-Anteil
als Impfmittel zugegeben.
Die so doppelt behandelte Schmelze wird dann in eine
c
trägt.
trägt.
Sandform abgegossen, wobei die Gießtemperatur 1 38o°C be~
Das auf diese Weise hergestellte Gußstück zeigt nach dem Ausformen sehr saubere und glatte, einschlußfreie Oberflächen,
im Gegensatz zu Gußstücken, die nach bisher bekann ten Verfahren aus gleichen Einsatzstoffen üblicher Reinheit
ohne besondere in der Praxis kaum anwendbare Vorsichtsmaßnahmen hergestellt worden sind.
- Patentansprüche -
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Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Magnesium-(Mg-)behandeltem,
Kugelgraphit enthaltenden Gußeisen, das weitgehend frei von Einschlüssen, insbesondere von Mg-Reaktionsprodukten ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das aus zur Herstellung von Gußeisen
mit Kugelgraphit geeignetem Einsatzmaterial üblicher
Reinheit erschmolzene Ausgangseisen zunächst in einem Behandlungsgefäß
einer Magnesium-Vorbehandlung mit einer Magnesium-Menge
von o,o7 bis o,15 Gew.-% der Schmelze unterzogen wird,
daß ferner nach Ablauf der Behandlungsreaktionen die entstandenen Reaktionsprodukte entfernt werden, und das so vrfee.-handelte
Ausjangseisen in einem Ofen unter gleichzeitiger
Badbewegung auf mindestens 1 48o°C solange aufgeheizt wird, bis der Gehalt an im behandelten Elsen gelösten, metallischen
Magnesium zur Kugelgraphitbildung nicht mehr ausreicht, und daß schließlich spätestens nach dem Aufheizen die Reaktionsprodukte
nochmals entfernt werden, ehe eine erneute Magiesium-Behandlung
mit einer für die Kugelgraphitbildung gerade ausreichenden, minimalen Magnesiurazusatzmenge durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Magnesiums nach dem überschüttverfahren erfolgt,
bei dem die zu behandelnde Schmalze auf eine am Boden des Behandlungsgefüßes
gelagerte und durch mit dem herzustellenden
BAD ORfGfNAL
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Gußeisen mit Kugelgraphit verträgliche Abdeckmittel abgedeckte
Mg-Vorlegierung geschüttet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnesium-Menge für die Vorbehandlung derart bemessen wird, daß der Schwefeigehalt der Schmelze nach dieser Be
handlung kleiner als o,ol Gew.-% ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufheizen des vorbehandelten Ausgangseisens in einem Induktionsofen durchgeführt wird.
5.. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das elektromagnetische Wechselfeld dea Induktionsofens
zur Badbewegung genützt wird.
30981 1 /03Ή BAD ORIGINAL
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |