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Verfahren zur Herstellung von kohlenstofffreiem, geschmolzenem Eisen.
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man den sehr wenig gekohlten, beispielsweise noch 0. 05-0. 04% Kohlenstoff enthaltenden, nicht desoxydierten extraweichen Stahl systematisch bis zum teilweisen oder vollständigen Erstarren
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Zufolge der teilweisen oder vollständigen Erstarrung findet die Bildung von Ferritkristallcn statt und die Bildung dieser Kristalle bewirkt eine Anreicherung des noch fliissig gebliebenen
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einem anderen Punkte der Oberfläche desslben das Hervorschiessen von Flammenzungen, die nichts anderes sind als mehr oder weniger mit den im Bade okkludierten Gasen gemengtes Kohlen- 'oxyd, welches an der Luft verbrennt. In dem Augenblicke, in welchem die Oberfläche des Bades erstarrt ist. verhindert sie das Hervortreten dieser Flammenzungen, aber im Inneren der Masse kann sich fortgesetzt Kohlenoxvd bilden, welches daselbst eingeschlossen bleibt.
Erhitzt man
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@ Bei dem in der französischen Patentschrift Nr. 338702 beschreibenen Verfahren ist zwar gleichfalls das Abkühlen des geschmolzenen Stahles und eisens vorgeschen, doch geschieht dies
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Verfahrens ist nämlich die Herstellung eines deaoxydierten Stahles, keineswegs, aber dip jier", stellung eines entkohlen Stahles oder Flusseisens. Überdies ist angegeben, dass man den geschmolzenen Stahl und das geschmolzene Eisen (bis zur erfolgten Abscheidung der Oxyde) auf eine der Erstarrungstemperatur nahe, jedoch oberhalb derselben gelegene Temperatur abkühlt.
Dementsprechend bleibt das Metall bei der Durchführung dieses Verfahrens flüssig, während es bei dem den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Verfahren wesentlich ist, dass das Metall wenigstens teilweise zum Erstarren gebracht wird.
Im allgemeinen arbeitet man behufs Durchführung des den Erfindungsgegenstand bildenden Verfahrens in einem elektrischen Stahlerzeugungsofen, in welchem das Metall jeglicher Kohlung entzogen werden kann, z. B. in dem Ofen gemäss dem Patent Nr. 7335. Der elektrische Stahlerzeugungsofen ist zu dieser Arbeit ganz besonders geeignet und gestattet überdies sehr leicht solche Abänderungen durchzuführen, die in bezug auf Raschheit und Kontinuität oder Diskontinuität des Abkühlens oder Wiedererhitzens nützlich erscheinen können.
Ist einmal das geschmolzene Eisen von Kohlenstoff befreit, dann kann man es, so wie es ist, d. h. mit seinem Gehalt an einer gewissen Menge Oxyd giessen. Man kann es in Ingotformen oder sonstige Formen giessen und es bleibt nach dem Giessen ruhig, unter der Bedingung, dass es nicht mit Kohlenstoffteilchen in Berührung kommt. Giesst man in gusseiserne Ingotformen, so ist es empfehlenswert, diese vorher mit einem kohlenstosfreien Überzug zu bedecken, der die unmittelbare Berührung des Metalls mit dem Gusseisen hindert.
Das so erhaltene neue Metall eignet sich zur Herstellung von geschmiedeten, gewalzten oder gegossenen Stücken aus reinem Eisen, welche vorteilhaft beim Bau elektrischer oder mechanischer Vorrichtungen Verwendung finden können. Man kann auch, wenn das Metall einmal entkohlt ist, dasselbe durch kohlenstossfreie Zusätze entoxydieren, z. B. vermittelst Aluminium und man erhält so ein entkohltes und entoxydiertes Metall, welches gleichfalls zu den vorhin erwähnten Verwendungsarten geeignet ist.
Es ist klar, dass man mittels dieses Verfahrens aus einem gekohlten Metalle die darin ver- bliebenen kleinen Oxyd-oder Sauerstofhnengen austreiben kann, indem die bis zum Erstarren oder sogar noch weiter getriebene Abkühlung in gleicher Weise die Oxydteilchen mit einer kohlen- stoffreicheren Mutterlauge in Berührung bringt und so erlaubt, dass die durch die Verdünnung unterbrochenen Reinigungsreaktionen oder sonstigen Vorgänge von neuem stattfinden können.
Hält man alle nötigen Vorsichtsmassregeln ein, dass der so entoxydierte Stahl nicht von
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giessen.
PATENT-ANSPRÜCHE : t. Verfahren zur Herstellung von kohlenstofffreiem, geschmolzenem Eisen, dadurch gekennzeichnet, dass man geschmolzenen, oxydhaltigen, sehr weichen Stahl, der noch eine gewisse Menge Kohlenstoff enthält, zum Erstarren des ganzen Bades bzw. bis auf eine niedrigere als die Erstarrungstemperatur abkühlt, worauf die vollständig erstarrte Masse erhitzt wird, um sie m'uerdings zu schmelzen. wobei das ganze Verfahren unter Vermeidung jeder neuen Verunreinigung mn kohlenstoffhaltigen Substanzen ausgeführt wird.