DE60013226T2 - Verfahren zur Herstellung eines im Gusszustand bainitischen Gusseisens mit Kugelgraphit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines im Gusszustand bainitischen Gusseisens mit Kugelgraphit Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines im Gusszustand bainitischen Gusseisens mit Kugelgraphit (GS) sowie seine Anwendung zur Herstellung von Kurbelwellen.
  • Bainitisches GS-Gusseisen wird im Allgemeinen nach einem komplexen Gießerei-Verfahren hergestellt, das nach dem Erstellen und Schmelzen einer Metalllegierung einer bestimmten chemischen Zusammensetzung, wie beispielsweise der nachfolgenden Zusammensetzung
    Figure 00010001
    unter anderem die herkömmlichen aufeinander folgenden Arbeitsschritte umfasst:
    • – Sphäroidisierung mit anschließender Graphitisierungsbeimpfung,
    • – Gießen und Formen,
    • – Abkühlen und
    • – Gussputzen vor der Nachbearbeitung.
  • Die Werkstücke, die so beim Verlassen der Gießerei erhalten werden, weisen ein perlitisches Gefüge auf und die bainitische Umwandlung erfolgt erst nach einer bekannten geeigneten Wärmebehandlung (Revue FFA 106, Juni–Juli 1991), die als gestuftes Abschrecken bezeichnet wird, fünf verschiedene Phasen umfasst und an Rohlingen oder im Verlauf der Nachbearbeitung unmittelbar nach den Rohbearbeitungsschritten und vor der abschließenden Feinbearbeitung durchgeführt wird.
  • Mit dem Ziel einer Reduktion der hohen Behandlungskosten, die durch die oben beschriebene herkömmliche Zwischenstufen-Vergütung verursacht werden, wurden insbesondere von C.F. Wilford und I. Clarkson in der Zeitschrift The Foundryman, in der Auszüge der 86ten Jahreskonferenz, Institute of British Foundrymen's, vom 22. Juli 1989 zusammengestellt sind, andere Verfahren vorgeschlagen: Gemäß dieser Druckschrift wurden nicht weniger als sechs Versuche zur Temperatur-Zeit-Folge an Probekörpern durchgeführt, darunter:
    • – das Verfahren der Abkühlung in der Form bis auf Umgebungstemperatur: Es wird angegeben, dass dieses Verfahren nur begrenzt anwendbar ist. Der bei dem Verfahren eingesetzte hohe Gehalt an Legierungselementen verursacht Mehrkosten sowie in den Werkstücken eine Heterogenität im Gefüge, mit Ferrit in den massiven Teilen und Martensit in den dünnen Teilen.
    • – das Verfahren des Ausschlagens in der Wärme: Der wesentliche Gedanke besteht darin, die Form in der Wärme zu öffnen, wenn die Temperatur der Werkstücke nahe bei 900°C liegt. Sie werden sofort in einen Behandlungsofen mit Austenitisierungstemperatur überführt. Die übrige Behandlung, d.h. die Homogenisierung und die Härtung im Salzbad oder im Fließbett bei 350°C während 30 bis 120 Minuten, bleibt unverändert. und als Variante
    • – das Verfahren des Ausschlagens in der Wärme bei 900°C mit anschließender Abkühlung an ruhender Luft auf eine Temperatur von 400°C. Bei dieser Temperatur werden die Werkstücke in Vermiculit getaucht, um sie möglichst langsam abzukühlen und so das Salzbad zu simulieren. Mit dieser Art der Behandlung kann unter der Bedingung, dass ein Gusseisen mit einem Gehalt an Legierungselementen vorliegt, der für die Massivität der Werkstücks ausreichend ist, ein bainitisches Gefüge erhalten werden.
  • Auch wenn nach denselben Autoren das Verfahren des Ausschlagens der Form in der Wärme weit davon entfernt ist, flexibel zu sein, da es beispielsweise erfordert, dass sich die Wärmebehandlungseinheit relativ nahe bei der Formanlage befindet ..., wird dieses Verfahren im Vergleich zu den vorhergehenden Verfahren als vorteilhaft beurteilt, weil es die Herstellung von Werkstücken mit mechanischen Eigenschaften ermöglicht, die den mechanischen Eigenschaften von Werkstücken aus herkömmlichem bainitischen Gusseisen entsprechen, wobei eine Einsparung in der Größenordnung von 200 kW pro Stücktonne erreicht wird.
  • Es bleibt festzuhalten, dass diese alternativen Verfahren zur herkömmlichen Zwischenstufen-Vergütung ganz offensichtlich an einfach geformten Probekörpern im Labor durchgeführt wurden. Für eine Übertragung auf die industrielle Produktion, bei der Werkstücke mit viel komplexerer Form, wie beispielsweise Kurbelwellen, hergestellt werden sollen, erscheinen sie nicht geeignet.
  • Im Übrigen würde eine Abkühlung in der Form bis auf Umgebungstemperatur, wie sie in dem oben genannten Artikel gelehrt wird, aufgrund der zu langen Dauer von insbesondere 12 bis 15 Stunden bedeuten, dass ein Lagerbestand von Werkstücken erzeugt wird, was auf der industriellen Ebene eine kaum realisierbare Lösung ist.
  • Es ist deshalb überraschend und bedeutet in gewisser Weise auch die Überwindung eines Vorurteils, dass mit einem Gießereiverfahren, das keine Wärmebehandlung umfasst und einen Schritt der Abkühlung in situ in der Form mit kontrollierter Geschwindigkeit beinhaltet, Werkstücke, wie Kurbelwellen, hergestellt werden konnten, die an allen Stellen ein Gefüge aus oberem Bainit aufweisen.
  • Die vorliegende Erfindung hat daher im Wesentlichen zur Aufgabe, sich von jeglicher Wärmebehandlung vom Typ einer Zwischenstufen-Vergütung zu befreien und die Nachteile der oben angegebenen Verfahren zu überwinden, und sie hat ein Verfahren zur Herstellung eines GS-Gusseisens zum Gegenstand, das im Gusszustand am Ende ein bainitisches Gefüge aufweist.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Werkstücken aus im Gusszustand bainitischem Gusseisen mit Kugelgraphit, das die nachfolgenden Arbeitsschritte umfasst, die darin bestehen:
    • – (i) eine flüssigen Metalllegierung einer gewählten chemischen Zusammensetzung zu erschmelzen,
    • – (ii) eine Sphäroidisierung durchzuführen,
    • – (iii) Formen herzustellen,
    • – (iv) die flüssige Metalllegierung in die Formen zu gießen und
    • – (v) die auf einer beweglichen Einrichtung angeordneten ausgegossenen Formen in einer Vorrichtung mit kontrollierter Abkühlgeschwindigkeit abzukühlen,
    • wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass die verwendeten chemischen Zusammensetzungen, abgesehen vom Eisen und von den Verunreinigungen, den folgenden Zusammensetzungen entsprechen:
      Figure 00040001
      und dadurch, dass für den Schritt der Abkühlung der Werkstücke in den Formen eine minimale Dauer von 5 Stunden gewählt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren, das ohne Erwärmung und Behandlung bei hoher Temperatur (Austenitisierung) durchgeführt werden kann, verhindert, abgesehen von einer starken Reduktion der Kosten, die es ermöglicht – keine Investitionen in Härteöfen –, Deformationen und führt zu einer höheren Genauigkeit der Abmessung der Werkstücke.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend in Hinblick auf seine verschiedenen Merkmale und Vorteile und mit Bezug auf die beigefügten Abbildungen detaillierter beschrieben, wobei die Herstellung von Kurbelwellen als rein erläuterndes und nicht einschränkendes Beispiel herangezogen wird; in den Abbildungen zeigen
  • 1 die Abkühlung der Kurbelwellen in situ in der Form und
  • 2 und 3 mikrographische Analysen der Gefüge aus oberem Bainit, die nach der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten wurden.
  • Der Schritt (i) des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erschmelzen der flüssigen Metalllegierung wird in einem 25-t-Niederfrequenz-Induktionsofen nach dem als Tap and Charge bezeichneten Verfahren durchgeführt, wobei bei jeder Entnahme von 3600 kg flüssiger Metalllegierung mit einer Temperatur von 1500°C mit Hilfe von Kübeln sofort die gleiche Menge fester Charge nachgefüllt wird. Die folgenden Stoffe sind Bestandteil der Charge: Die Kreislaufstoffe von Kurbelwellen (Eingüsse und Ausschüsse) zu 40%, wobei das Komplement durch Stahl gestellt wird, der in Form von dicht gepackten Blechen konfektioniert ist.
  • Bevor der Ofen mit einem Kübel beschickt wird, werden in Abhängigkeit von der Menge und vom Typ der Stoffe, die die flüssige Metalllegierung bilden, jeweils die Anpassungen durchgeführt, die erforderlich sind, um die beabsichtigte chemischen Zusammensetzung zu erhalten.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden die Werte für das Gewicht der Elemente der Legierung mit ± 0,05% nach spektrometrischer Analyse an den Werkstücken angegeben.
  • Es werden bevorzugt die nachfolgenden chemischen Zusammensetzungen verwendet:
    Figure 00060001
    und
  • Figure 00060002
  • Die Anteile von Nickel und/oder Molybdän können in Abhängigkeit von der Größe, der Form und der Massivität der Werkstücke, die hergestellt werden sollen, selbstverständlich innerhalb des Intervalls von 2 bis 3% bzw. 0,5 bis 1% variieren.
  • Der Schritt (ii) der Sphäroidisierung findet in der 3600-kg-Pfanne nach dem Tundish-Cover-Verfahren statt, d. h. die Produkte werden unmittelbar vor der Entnahme der Metalllegierung auf den Pfannenboden gegeben, zuerst ein Ferro-Silico-Calcium-Magnesium-Gemisch (36 kg), das dann mit einem Impfmittel wie Ferro-Silicium (10 kg) bedeckt wird, welches wiederum mit Stahl in Form von Metallschrott bedeckt wird, der als Abdeckung dient. Die Sphäroidisierung erfolgt beim Transport zum Gießraum in der Pfanne, die als Sphäroidisierungspfanne bezeichnet wird.
  • Wenn die Pfanne an ihrem Bestimmungsort angekommen ist, wird entschlackt und anschließend in die Stahlgießpfannen umgegossen. Beim Umgießen wird ein Ferro-Silico-Lanthan-Gemisch zugegeben. Dieses Gemisch übernimmt die Funktion des Graphitisierungsimpfstoffs und dient der Bekämpfung von Mikrolunkern. Nach dem Entschlacken erfolgt das Gießen der Formen.
  • Der Schritt (iii) zur Formherstellung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt vorzugsweise nach dem Verfahren unter Verwendung von mit Kohlendioxid (CO2) ausgehärtetem Sand mit Natronwasserglas, beispielsweise mit einer Formmaschine mit 4-Posten-Karusell, die bei der Firma OSBORN im Handel erhältlich ist.
  • Die Form ist vorteilhaft aus zwei symmetrischen Teilen zusammengesetzt, die durch den gemeinsamen Einguss getrennt sind. In jedem Teil befinden sich zwei Kurbelwellen mit einem gemeinsamen zentralen Speiser, über den die Stücke durch den zweiten Zapfen beschickt werden. Das Arbeiten mit einem Speiser ermöglicht die zuverlässige Herstellung eines Werkstücks ohne Mangel.
  • Nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt der Gießvorgang vorteilhaft vertikal.
  • Bei Schritt (iv) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Form nach dem Guss zu einem geeigneten Kühlkanal mit kontrollierter Abkühlgeschwindigkeit befördert. Ein Beispiel für einen solchen Kanal ist der von der Firma SIETAM vertriebene Kanal. Vor dem Eintritt in den Kühlkanal wird aufgerissen, wobei die Formblöcke (die Kurbel wellen-Gießtraube und der Sand) von ihren Einformrahmen aus Metall (Formkästen) befreit werden und anschließend auf eine bewegliche Platte im Inneren des Kanals gestellt werden.
  • Das Öffnen der Formen erfolgt erst nach einer minimalen Dauer von 4,5 Stunden, wobei die Kurbelwellen-Gießtraube vorteilhaft mit Hilfe eines vibrierenden Gitters, das nach der Abkühlungsstraße angeordnet ist, von dem Sand getrennt wird.
  • Bei diesem Schritt findet gemäß der vorliegenden Erfindung die bainitische Umwandlung statt; noch genauer weist die Kurbelwelle vorteilhaft ein aus oberem Bainit zusammengesetztes Gefüge auf, wenn die Form geöffnet wird.
  • Beispiel 1
  • Bestimmung der Abkühlung einer Legierung der folgenden chemischen Zusammensetzung in der Form:
    Figure 00080001
  • Die Parameter der Formherstellung und des Erschmelzens der Metalllegierung entsprechen den oben beschriebenen Parametern. Eine Halbform wird mit 4 Thermoelementen pro Kurbelwelle ausgestattet, die in mehr oder weniger massiven Bereichen in den oberen und unteren Teilen der Form angeordnet werden.
  • An den verschiedenen Teilen des analysierten Werkstücks wird das Vorliegen eines Kugelgraphit-Gefüges mit einem flächenbezogenen Anteil in der Größenordnung von 8,9% und etwa 260 Sphäroiden/ mm2 beobachtet. Es wird festgestellt, dass degenerierter Graphit sowie Uneinheitlichkeiten in der Größe der Knötchen vorliegen, wobei dies hauptsächlich in den Lagern der Fall ist.
  • Das Gefüge besteht aus Bainit (siehe 2), wobei an den Zellverbindungen Carbide (Verfestigung) vorliegen, die nicht mehr als 1% ausmachen, jedoch stellenweise ein Netzwerk bilden können.
  • Die Abkühlungskurve entspricht der in 1 dargestellten Kurve.
  • Das Endstück der Kurbelwelle und direkt anschließend die Wange sind die ersten Teile, die den bainitischen Bereich nach 3,5 Stunden erreichen und die ersten, die diesen Bereich 2,5 Stunden später verlassen, wobei schematisch die Umwandlung bei 450°C beginnt und bei 350°C endet. Die langsamsten Teile sind die Lager und die Zapfen, wobei der bainitische Bereich 4,5 Stunden nach dem Guss erreicht wird und der Austritt ebenfalls nach 2,5 Stunden erfolgt.
  • Beispiel 2
  • Bestimmung der Abkühlung einer Legierung der folgenden chemischen Zusammensetzung in der Form:
    Figure 00090001
  • Die Parameter der Formherstellung und des Erschmelzens der Metalllegierung entsprechen den oben beschriebenen Parametern.
  • Eine Halbform wird wie in Beispiel 1 ausgestattet.
  • Es werden ein Kugelgraphit mit etwa 270 Sphäroiden/mm2 sowie immer noch degenerierter Graphit und Uneinheitlichkeiten in der Größe der Knötchen erhalten.
  • Das Gefüge ist aus oberem Bainit zusammengesetzt, wobei um die Knötchen herum Ferrit vorliegt (siehe 3). Eine Konzentration von Carbiden (Verfestigung) an den Zellverbindungen ist nicht vorhanden; statt dessen liegen einige isolierte Carbide vor.
  • Der Verlauf der Abkühlungskurven entspricht dem Verlauf der Kurven von Beispiel 1, wodurch bestätigt werden kann, dass die Teile, die am schnellsten abkühlen, die Wangen und die Endstücke sind. Diese Teile erreichen die Temperatur von 450°C 3,5 Stunden nach dem Guss und 2,5 Stunden später die Temperatur von 350°C. Was die massiveren Teile anbelangt, so erfolgt der theoretische Reaktionsbeginn erst 4,5 Stunden nach dem Guss, wobei die Reaktion 2,5 Stunden später abgeschlossen ist.
  • Die beiden vorstehenden Beispiele zeigen, dass die Verweilzeit/Abkühlungszeit in der Form, die erforderlich ist, um vollständig bainitische Kurbelwellen zu erhalten, im Minimum 5 Stunden beträgt, bevor dann die Formen geöffnet werden können.
  • In den zwei Kurbelwellen, wie sie in den beiden vorstehenden Beispielen analysiert wurden, ist ferner die Abwesenheit von Ferrit in freiem Zustand und von allen weiteren unerwünschten Gefügen festzustellen.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Kurbelwellen erhalten, die ein Gefüge aus oberem Bainit mit den nachfolgenden mechanischen Eigenschaften aufweisen:
    Zugfestigkeit Rm = 850 bis 950 MPa,
    Dehnung A% = 3 bis 6% und
    Brinell-Härte HB = 300 bis 330.
  • In den letzten Jahren wurde durch die Entwicklung der Dieselmotoriserung mit Direkteinspritzung die Verwendung von Materialien erforderlich, die gegenüber mechanischen Belastungen widerstandsfähi ger sind. Es ist festzustellen, dass die Zahl von Kurbelwellen, die aus geschmiedetem Stahl hergestellt sind, zu Ungunsten von Kurbelwellen, die mit herkömmlichem GS-Gusseisen mit perlitischer Matrix erhalten werden, zunimmt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Werkstücken, wie beispielsweise von Kurbelwellen, aus GS-Gusseisen mit einer Matrix aus oberem Bainit weist den Vorteil auf, dass es weniger kostspielig und dabei ebenso leistungsfähig wie ein Verfahren unter Verwendung von Schmiedeeisen ist.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Herstellung von Werkstücken aus im Gusszustand bainitischem Gusseisen mit Kugelgraphit, das die folgenden Arbeitsschritte umfasst, die darin bestehen, – (i) eine flüssigen Metalllegierung einer gewählten chemischen Zusammensetzung zu erschmelzen, – (ii) eine Sphäroidisierung durchzuführen, – (iii) Formen herzustellen, – (iv) die flüssige Metalllegierung in die Formen zu gießen und – (v) die auf einer beweglichen Einrichtung angeordneten ausgegossenen Formen in einer Vorrichtung zur Abkühlung mit kontrollierter Geschwindigkeit abzukühlen, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendete chemische Zusammensetzung, abgesehen vom Eisen und von den Verunreinigungen, der folgenden Zusammensetzung entspricht:
    Figure 00120001
    und dadurch, dass für den Schritt der Abkühlung der Werkstücke in den Formen eine minimale Dauer von 5 Stunden gewählt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt (ii) vor dem Transport zum Gießraum erfolgt, wobei unmittelbar vor der Entnahme der Metalllegierung ein Ferro-Silico-Calcium-Magnesium-Gemisch auf den Pfannenboden gegeben wird, das dann mit einem Ferro-Silicium-Gemisch bedeckt wird, welches wiederum mit Stahl bedeckt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt (iii) mit Hilfe von Sand mit Natronwasserglas, der mit Kohlendioxid (CO2) ausgehärtet ist, durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gießen der Metalllegierung in die Formen vertikal erfolgt.
  5. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung von Kurbelwellen.
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