DE74819C - Kohlung von Eisen in der Giefspfanne durch Ziegel aus Kohle und Kalk - Google Patents

Kohlung von Eisen in der Giefspfanne durch Ziegel aus Kohle und Kalk

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DE74819C
DE74819C DENDAT74819D DE74819DA DE74819C DE 74819 C DE74819 C DE 74819C DE NDAT74819 D DENDAT74819 D DE NDAT74819D DE 74819D A DE74819D A DE 74819DA DE 74819 C DE74819 C DE 74819C
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DENDAT74819D
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J. MEYER in Düdelingen, Luxemburg
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/0025Adding carbon material

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, nach welchem flüssiges Roheisen oder irgend eine eisenhaltige Mischung, welche entweder im saueren oder im basischen Bessemer - Converter oder im saueren oder basischen Martin - Ofen bezw. Flammofen etc. convertirt oder affinirt bezw. in diesen Oefen entkohlt oder auch entkohlt und entphosphort worden ist, durch Zuführung von einem geeigneten Kohlungsmaterial sofort in der Giefspfanne einer derartigen Kohlung unterworfen wird, dafs jeder gewünschte und zum Voraus bestimmte Kohlenstoffgehalt und damit sowohl jeder gewünschte und zum Voraus bestimmte Härtegrad, wie auch jeder gewünschte und zum Voraus bestimmte Weichegrad erhalten werden kann.
Der erstrebte Zweck wird einerseits dadurch erreicht, dafs das Kohlungsmaterial in einer solchen Gestalt hinzugefügt wird, dafs ein sofortiges und gleichmä'fsiges Auflösen, sowie eine gleichmäfsige Vertheilung desselben in der ganzen Masse des flüssigen Metalles vor' sich geht, während andererseits der Zeitpunkt, in welchem die Zuführung dieses Kohlungsmaterials erfolgt, derart gewählt ist, dafs die Reaction der Kohlung vollständig beendigt wird, bevor das flüssige Metall aus der Giefspfanne in die Gufsformen abgelassen wird.
Zur Herstellung des Kohlungsmaterials werden die kohlenhaltigen Substanzen bis auf ein geringes Korn pulverisirt und demnächst wieder mit geeigneten Binde- und Reinigungsmitteln zu Ziegeln oder sonstigen Formen geformt. Als kohlenstoffhaltige Substanz eignet sich vortheilhaft Anthracitkohle wegen ihrer Reinheit, und Koks; als Binde- und Reinigungsmittel eignet sich vortheilhaft reiner gebrannter Kalk, welcher in Wasser gelöscht und in Kalkbrei übergeführt worden ist. Die Kohlungssubstanzen werden mit dem Binde- und Reinigungsmittel innig gemischt und zu einer teigigen Masse verarbeitet, welche man 12 bis 24 Stunden stehen läfst, ehe das Formen derselben zu Ziegeln oder festen Stücken erfolgt. Letztere werden zuerst an der Luft und nachher im Trockenofen getrocknet.
Zur Darstellung von Flufseisen mit 0,04 pCt. bis 0,10 pCt., sowie von mittelweichem und hartem Stahl mit 0,10 bis 0,40 pCt. Kohlenstoff werden die wie oben dargestellten Ziegel bezw. Blöcke sä'mmtlich auf dem Boden der Giefspfanne vertheilt, und sodann das flüssige Metall in einem starken Strahl in die Giefspfanne eingelassen, während dieselbe hin- und herbewegt wird.
Zur Darstellung von härteren Stahlsorten mit über 0,40 pCt. Kohlenstoff werden die Ziegel bezw. Blöcke dem Metall in der Giefspfanne zugesetzt, und zwar ein Theil vor dem Abgiefsen des Metalles in die Pfanne, der Rest nach erfolgter Reaction dieses Theiles, wobei das Quantum des Kohlungsmaterials zum Voraus bestimmt wird, dafs dem entkohlten Metall so viel Kohlenstoff zugefügt wird, als dem zu erreichenden Härtegrad des herzustellenden Productes entspricht. Ist die Reaction, welche kaum 3 bis 5 Minuten dauert, in der Giefspfanne vollständig beendet, so wird das flüssige Metall in die Gufsformen übergeführt, wobei
der Gufs ruhig urid ohne Steigen vor sich geht, so dafs.· vollständig gesunde Gufsblöcke erzielt werden.
Was das Quantum . des rKohlungsmaterials betrifft,, so richtet sich dasselbe' ' nach dem Kohlenstoffgehalt desselben und nach dem Härtegrad des Productes. Die praktischen Betriebsresultate ergaben, dafs auf 1000 kg Roheisen zur Erzeugung eines Flufseisens und eines Stahles mit einem Gehalt von:
'.·■ Flufseisen 0,060 - Ο,ΐοο
0,10 0,15..
0I1S - 0,20
Weiche und harte .0,25. ■- 0,30
Stahle 0,30 -
0,40 -
0,35
0,45
0,45 - 0,50
0,040 bis 0,060 pCt. Kohlenstoff 1,00 bis 1,20 kg Kohlenkalk - Ziegel,
1,60
1,65
erforderlich sind.
Bei diesem Verfahren, b'ei welchem sich durch mehrmaliges Probenehmen einer jeden einzelnen Charge vor dem Einführen des flüssigen Metalles in die Giefspfanne genau der erforderliche Zusatz an ,Kohlungsmaterial für den gewünschten Härtegrad des herzustellenden' Productes bestimmen läfst, wird so viel Wärme entwickelt, dafs die Asche des Kohlungsmaterials in der Giefspfanne selbst zum Schmelzen kommt und der Kieselsäuregehalt dieser Asche mit dem Kalk, der als Bindemittel in dem Kohlungsmaterial vorhanden ist, sich verbinden kann, und damit eine leichtflüssige Schlacke erzeugt wird, welche mit den im Bade noch etwa zurückbleibenden anderen Schlacken sich vereinigt, auf dem Metallbade sich rasch abscheidet und so schlackenreihigend wirkt.
1,20 - 2,00
2,50 - 2,8ο
3)°° - 3)5°
4,όο - 4)5°
5)°° - 5)3°
7,00 - 7,50
7)5° - 7,8ο
20
Nach den angestellten Versuchen vermindert sich der Schwefelgehalt des affinirten Metalles durch die Kohlung wesentlich.
Die nach diesem Verfahren herzustellenden Stahlsorten sind bis jetzt mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,040 bis 1,60 pCt. in einer im Voraus bestimmten Weise ohne jeglichen Zusatz von Fer'romangan bezw. Spiegeleisen hergestellt worden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: ... .
    Kohlung von Flufseisen in der Weise, dafs das flüssige Metall in der Giefspfanne mit Ziegeln oder Blöcken, welche aus einem innigen Gemisch von Kalkbrei und fein pulverisirtem Koks oder Kohle durch scharfes Trocknen hergestellt sind, in Berührung gebracht wird.
DENDAT74819D Kohlung von Eisen in der Giefspfanne durch Ziegel aus Kohle und Kalk Expired - Lifetime DE74819C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE890511C (de) * 1938-05-08 1953-09-21 Administration Sequestre Des R Verfahren zum Desoxydieren und Entgasen von Stahl
DE1085902B (de) * 1954-11-03 1960-07-28 Hoesch Ag Kohlungsmittel fuer die Desoxydation von in Konvertern erblasenen Stahlschmelzen

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DE890511C (de) * 1938-05-08 1953-09-21 Administration Sequestre Des R Verfahren zum Desoxydieren und Entgasen von Stahl
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