DE890511C - Verfahren zum Desoxydieren und Entgasen von Stahl - Google Patents

Verfahren zum Desoxydieren und Entgasen von Stahl

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DE890511C
DE890511C DER2723D DER0002723D DE890511C DE 890511 C DE890511 C DE 890511C DE R2723 D DER2723 D DE R2723D DE R0002723 D DER0002723 D DE R0002723D DE 890511 C DE890511 C DE 890511C
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DE
Germany
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steel
deoxidizing
pitch
degassing
lime
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Expired
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DER2723D
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English (en)
Inventor
Paul Ernst Dr-Ing Hardt
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Roechlingsche Eisen und Stahlwerke GmbH
Original Assignee
Roechlingsche Eisen und Stahlwerke GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/04Removing impurities by adding a treating agent
    • C21C7/06Deoxidising, e.g. killing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)

Description

  • Verfahren zum Desoxydieren und Entgasen von Stahl Es ist eine bekannte Tatsache, daß Kohlenstoff zur Desoxydation von weichem Stahl ungeeignet ist. Denn kleine Mengen von Kohle bleiben wirkungslos, während größere Mengen den Stahl aufkohlen. Andererseits ist bereits vorgeschlagen worden, zur Aufkohlung von Flußeisen oder Stahl eine aus Teer, Öl, Wachs, Paraffin oder Pech bestehende Kohlungsflüssigkeit zu verwenden, wobei der ÜbeISChuß an Kohlungsflüssigkeit die Einwirkung der atmosphärischen Luft auf den flüssigen Stahl verhindern soll.
  • Überraschenderweise ist nun erkannt worden, daß hochmolekulare Kohlenwasserstoffverbindungen, insbesondere Steinkohlenpech, bei ihrer Zugabe zu Stahlbädern entgegen den Angaben in der älteren Patentliteratur nicht oder nur ganz unwesentlich aufkohlen, dagegen stark desoxydierend und entgasend wirken. Als besonders wirkungsvoll hat sich Steinkohlenpech gezeigt, wenn es durch Zusatz von gepulvertem gebranntem Kalkstaub, Silicaten und Flußmitteln abgesteift wurde. Die Verwendung erfolgt zweckmäßig in Form von gepreßten oder gegossenen Ziegeln.
  • Die Ursache der oxydierenden und entgasenden Wirkung von Steinkohlenpech ist zum Teil wohl darin zu sehen, daß das verdampfende Pech über dem Stahlbad schwere Dämpfe bildet, die das Bad vor Luftzutritt schützen. Es wiegt z. B.
    x Nm3 Luft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i,3 kg
    i Nm3 Koksgas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . o,6 kg
    i Nm3 Anthracendampf . . . . . . . . . . . . 8,o kg.
    Bei einer Temperatur von i7oo° hat deshalb Anthracendampf theoretisch noch dasselbe spezifische Gewicht wie Luft bei 511°, d. h. der heim Vergießen herrschenden Temperatur der Umgebung. Der Stahl ist daher stets mit einer Schicht von Pechdämpfen bedeckt.
  • Eine stark desoxydierende Wirkung haben Gemische von Pech mit gepulvertem gebranntem Kalk im Verhältnis I : 3 gezeigt. Der Kalkzusatz aber kann auch geändert werden. Zur Erniedrigung der Sintertemperatur des Kalkes können Silicate, Flußspat, Soda u. dgl. zugesetzt werden. Zweckmäßig wählt man solche Zusätze, die an sich schon reinigend auf den Stahl.einwirken. Andererseits können Stoffe, wie feingepulvertes Ferromangan, Calciumcarbid u. dgl., zugegeben werden, die reduzierend oder desoxydierend wirken. Eine besonders gute Wirkung wird erzielt, wenn das Pech oder das Gemisch von Pech und Kalk vorher zu Klumpen, Formlingen oder Preßlingen verarbeitet wird. Die Stücke werden beim Füllen der Gießpfanne in den flüssigen Stahl geworfen oder können auch währenddes Vergießens in der Kokille zugesetzt werden. Beispiele 1. 23 t manganarmes Thomasroheisen wüid@en in der üblichen Weise in der Thomasbirne bis zur vollständigen Entphosphorung verblasen. Es wurden 2I t Stahl ausgebracht. Der nicht desoxydierte Stahl enthielt 0,04)/, C, 0,o8 01o Mn, 0,048 01o P, o,034 01o S.
  • Es wurde mit 273 kg 40%igem flüssigem Ferromangan desoxydiert, entsprechend einem Zusatz an Reinmangan von 5,2 kg/t Stähl. Die Analyse des desoxydierten Stahles ergab 0,o8 01o C, 0,37 01o Mn, 0,055 01o P, 0,035 01o S.
  • Die Gasbestimmung in 78er Vierkantknüppeln, die aus dem mittleren Block der Charge gewalzt waren, ergab
    Gesamtgas 50,9 cm3/IOO g Stahl
    02 0,023 01o
    N2 o,olo 0/0
    H2 0,00032 0/0.
    2. 23 t manganarmes Thomasroheisen wurden wie in Beispiel I verblasen. Es wurden 21 t Stahl ausgebracht. Der nicht desoxydierte Stahl enthielt 0,04 01o C, 0,o6 01o Mn, 0,035 01a P, 0,040 01o S.
  • Zur Desoxydation wurden zugesetzt 46 kg 40%iges Ferromangan, entsprechend o,88 kg Reinmangan je Tonne Stahl, sowie 140 kg Pech-Kalk-Ziegel, bestehend aus 30 01o Steinkohlenpech, 2101o gebranntem Kalk und 49 01o Ferromangan. Diese brachten weitere I,ßo kg Reinmangan je Tonne Stahl ein. Insgesamt wurden also 2,18 kg Reinmangän je Tonne Stahl zugesetzt. Die Analyse. des desoxydierteri Stahles ergab 0,o6 01o C, 0,2404 Mn, 0,03704 P, 0,04104 S.
  • Die Gasbestimmung in 78er Vierkantknüppeln, die aus dem, mittleren Block der Charge gewalzt waren, ergab
    Gesamtgas 25,5 cm3/Ioo g Stahl
    02 0,009 0/0
    N2 0,009
    11/o
    H2 0,00025)/o.
    3.-23 t manganarmes Thomasroheisen wurden wie in Beispiel I und 2 verblasen. Es wurden 21 t Stahl ausgebracht. Der nicht desoxydierte Stahl enthielt 0,03 01o C, o,og 111" Mn, 0,o45 01a P, 0,o22 01o S.
  • Zur Desoxydation wurden zugesetzt 93 kg flüssiges 4o%iges Ferromangan, entsprechend 1,77 kg Reinmangan je Tonne Stahl, sowie I60 kg Pech-Kalk-Ziegel von folgender Zusammensetzung: 38 01o Steinkohlenpech, 16 01o gebrannter Kalk und 46 01o basische Hochofenschlacke.
  • Die Analyse des desoxydierten Stahles ergab 0,o4 01o C, 0,z8 01o Mn, 0,055 01o P, 0,02101o S.
  • Die Gasbestimmung in 78er Vierkantknüppeln, die aus dem mittleren Block der Charge gewalzt. waren, ergab
    Gesamtgas 30,4 cm3/loo g Stahl -
    02 0,013 0/0
    N2 0,0I2 11/0
    H2 0,000210/0. .
    Aus den Beispielen errechnet sich bei Anwendung des Verfahrens eine Ersparnis an Reinmangan von 58 bzw. 65 01o bei gleichzeitiger Verminderung des Gasgehaltes des Stahles.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Desoxydieren und Entgasen von Stahl mit Hilfe von Kohlenwasserstoffverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Stahl mit einem Gemisch aus hochmolekularen Kohlenwasserstoffverbindungen, die leicht verflüssigt werden können und leicht verdampfen, insbesondere Steinkohlenpech, und Kalkstaub in solcher Menge behandelt wird, daß eine wesentliche Aufkohlung nicht stattfindet. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 80 340, 74 81g, 92 76o, Ilg 836, 154 586, 297 244, 389 868, 535 527; französische Patentschrift Nr. 8o8 711; britische Patentschrift Nr. 3738 vom Jahre 1887.
DER2723D 1938-05-08 1938-05-08 Verfahren zum Desoxydieren und Entgasen von Stahl Expired DE890511C (de)

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Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE74819C (de) * J. MEYER in Düdelingen, Luxemburg Kohlung von Eisen in der Giefspfanne durch Ziegel aus Kohle und Kalk
DE80340C (de) *
DE154586C (de) *
DE297244C (de) *
DE119836C (de) *
DE92760C (de) *
DE389868C (de) * 1921-03-01 1924-02-09 Eisen & Stahlwerk Hoesch Akt G Verfahren zur Verringerung des Manganverbrauchs bei der Desoxydation von Flusseisen- und Stahlbaedern, wobei ausser der fluessigen Manganlegierung noch ein kohlenstoffhaltiges Zusatzmittel in die Stahlpfanne gegeben wird
DE535527C (de) * 1926-12-16 1931-10-12 Hermann Van Royen Dr Verfahren zum Herstellen reinen Stahls
FR808711A (fr) * 1935-08-17 1937-02-13 Dortmund Hoerder Hu Ttenver Ag Procédé pour désoxyder les aciers pendant la coulée et empêcher que l'air ne vienne en contact avec le jet de coulée

Patent Citations (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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