DE389868C - Verfahren zur Verringerung des Manganverbrauchs bei der Desoxydation von Flusseisen- und Stahlbaedern, wobei ausser der fluessigen Manganlegierung noch ein kohlenstoffhaltiges Zusatzmittel in die Stahlpfanne gegeben wird - Google Patents

Verfahren zur Verringerung des Manganverbrauchs bei der Desoxydation von Flusseisen- und Stahlbaedern, wobei ausser der fluessigen Manganlegierung noch ein kohlenstoffhaltiges Zusatzmittel in die Stahlpfanne gegeben wird

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DE389868C
DE389868C DEE26298D DEE0026298D DE389868C DE 389868 C DE389868 C DE 389868C DE E26298 D DEE26298 D DE E26298D DE E0026298 D DEE0026298 D DE E0026298D DE 389868 C DE389868 C DE 389868C
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MAX BACKHEUER
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Eisen & Stahlwerk Hoesch Akt G
MAX BACKHEUER
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/04Removing impurities by adding a treating agent
    • C21C7/06Deoxidising, e.g. killing

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Description

  • Verfahren zur Verringerung des lnanganverbrauchs bei der Desoxydation von Flußeisen- und Stahlbädern, wobei außer der flüssigen btanganlegierung noch ein kohlenstoffhaltiges Zusatzmittel in die Stahlpfanne gegeben wird. Die Zugabe von Kohlenwasserstoffverbindungen oder von Kohlehydraten oder von Torf und Braunkohle als Desoxydatiönsmittel bei der Stahlherstellung ist bekannt. Während aber bei diesen bekannten Verfahren diese Zusatzmittel vornehmlich dazu bestimmt sind, als Ersatzmittel für das Ferromangan zu dienen, wird gemäß vorliegender Erfindung das Ferrromangan nach wie vor zur Desoxydatioii des Bades mit herangezogen, dabei aber durch Einbringen eines besonderen Zusatzmittels in die Pfanne; der Desoxydationsvorgang so beeinflußt, daß das .Mangan nur noch teilweise verschlacken kann, also ein größerer Teil desselben in dem Eisen verbleibt. In dieser-Weise gelingt es, bei Verwendung von geringeren Mengen Mangan dennoch den gewünschten Mangangehalt im fertigen Eisen zu erhalten. Das Eigentümliche des neuen Verfahrens besteht darin, daß es nur bei der flüssigen Manganzugabe in die Pfanne gelingt und daß als Zusatzmittel ein als Steinkohle anzusprechender Kohlenstoffträger, wie z. B. Steinkohle mit 6o Prozent und mehr Koksausbeute (ausgenommen Graphit, Anthrazit und soggenannter Hüttenkoks), verwendet wird. Wähi,end man nach der allgemein verbreiteten Ansicht hätte erwarten müssen, daß beim Zusatz von Steinkohle eine Kohlung des Stahles stattfindet und die Steinkohle sich infolgedessen zur Desoxydation von Flußeisen nicht eignet, wie dies z. B. in den deutschen Patentschriften 32752 und 326773 zum Ausdruck gebracht ist, hat sich -überraschenderweise gezeigt, .daß der Kohlenstoffgehalt der Steinkohle die Zerstörung .der Eisenoxyde im Stahl vor der Einwirkung -des-Mangans übernimmt, so daß ein Teil - des Maigans, den .die Desoxydation sonst aufzehren würde, erhalten bleibt, also gespart wird. Gegenüber den bekannten Desozydationsmitteln ergeben sich durch Verwendung der; . Steinkohle wesentliche Verbesserungen und. Erleichterungen. für- den praktischen Betrieb. -. . : . .. . . .
  • Kohlehydrate, wie: Stärke." oder--Zucker, für die. Fluß.eisenerzeugung zu verwenden; lassen wirtschaftliche und andere Gründe unz«-eckmäßig erscheinen: Bei. Anwendung von. Holz, Holzwolle, Hobelspänen, Sägemehl müssen die Zusätze in größeren Mengen als bei Steinkohle erfolgen; so gibt die Patentschrift 316938 an, daß der Verbrauch an Holzwelle. auf ¢ biss 5 leg pro z ooo kg Stahl stieg, während .Steinkohle einen Verbrauch von nur r,o bis 45 kg pro r ooo kg Stahl erfordert. Ein Vorteil der Steinkohlen besteht darin, daß sie sich iiri -praktischen Betrieb infolge der benötigten geringeren Mengen schneller in die Stahlpfanne zusetzen läßt und bei ihrer Berührung mit dem Eisenbad nicht eine so hohe und heiß Verbrennungsflamme im GefoIge hat, wie die durch mehrmalige Zugabe von Packungen unter starker Gasentwicklung verbrennenden Kolilelicdrate#, wie Holzwolle usw. Die Steinkohle dagegen ist ein Mittel, welches jene für die Bedienungsmannschaft am Konverter äußerst lästigen Begleiterscheinungen lange nicht in dem gleichen '.\-Iaße aufweist. Ein weiterer Vorteil der Steinkohle ist der, daß sie in ihrem Verwendungszustand in der Natur vorkommt und ohne vorsichtige Lagerung im funkensprühenden Thomaswerk schaufelweise in die Stahlpfanne zugesetzt wird, während die beschriebenen Verwendungsformen der Kohlehydrate, wie Holzwolle usw., künstlich hergestellt und in besonderen Packungen bereitgestellt werden müssen.
  • Die Arbeitsweise ist folgende: In das noch nicht durch Mangan desoxydierte Eisen, «-elches aus dem Konverter in die Stahlpfanne fließt, wird, bevor das flüssig zugegebene Mangan (Ferromangan oder ähniiches) zur Einwirkung Gelegenheit gehabt hat, das Zusatzmittel in die Stahlpfanne gegeben. Die ?Menge des Zusatzmittels (Steinkohle) beträgt etwa 1 bis 1,5 kg je Tonne Rohstahl. Wie bei allen flüssigen Manganzusätzen in die Stahlpfanne muß auch hier die nach dem Abschlacken im Konverter auf dem Eisen noch zurückgebliebene Schlacke gut abgesteift, d. h. beim Ausleeren festgehalten werden.
  • Das Zusatzmittel übt seine Wirkung auf den Pfanneninhalt in folgender Weise aus: Der in die Stahlpfanne gegebene flüssige Manganzusatz wird vor seiner innigen Berührung und Vermischung mit dem aus dem Konverter in die Pfanne fließenden, noch nicht desoxydierten Eisen durch die einen Teil der Desoxydation übernehmenden Bestandteile der Steinkohle teilweise vor der Verschlackung geschützt. Diese Einwirkung des Zusatzes ' macht sich infolgedessen in erhöhten Mangangehalten im fertigen Flußeisen oder durch verringerten Manganverbrauch geltend. Sehr gute Erfolge sind auch dann zu verzeichnen, wenn der Zuschlagskalk beim Thomasprozeß schlecht gebrannt, d. h. steinig ist; solcher Zuschlagskalk verursacht bekanntlich hohen Manganverbrauch.
  • Als Beispiel mögen die Ergebnisse von zwei hintereinander in demselben Konverter mit und ohne Steinkohle als Zusatzmittel aber unter jedesmaliger Zugabe von flüssigem Mangar in die Pfanne hergestellten Chargen dienen.
  • Charge Nr. 77: Die Schlacke war schlecht, da der Kalk steinig war. Das Ausbringen der Charge betrug 13 ooo kg, der flüssige Manganzusatz betrug 127 kg .I8 Prozent Ferroinangan. Zusatzmittel (Steinkohle) 1,5 kg auf die Tonne Rollstahl.
    P Mn C S
    Vorprobe(Analyse)... 0,38 0,10 0,02 0,048,
    Fertigprobe (Analyse). 0,54 0,49 o,o6 0,038.
    Charge Nr. 79: Die Schlacke war schlecht, da der Kalk steinig war. Das Ausbringen der Charge betrug 12 6oo kg, der flüssige Manganzusätz betrug 136 kg 4.8 Prozent Ferromangan. Kein Zusatzmittel.
    P Mn C S
    Vorprobe... 0,40 0,15 0,01 0,035,
    Fertigprobe. 0,44 0,44 o,o6 0,032.
    Die Verringerung der Manganverschlackung betrug sonach bei der Charge mit Zusatzmittel über 181,- Reinmangan, was einer Ersparnis von 36 kg Soprozentigein Mangan für die ganze Charge oder 2,7 kg je Tonne Rohstahl entspricht.
  • Das neue Verfahren hat den Vorzug, daß keine oder nur eine gelinde Kohlung des Materials stattfindet, und daß es sich auch zur Herstellung besonders weicher Flußeisensorten gut eignet. Außerdem wird mit dem beschriebenen Verfahren der erhebliche Vorteil erreicht, daß geringere Mengen von Metalloxyden in das Thoniasschlackenmehl hineingelangen, wodurch dem in der Landwirtschaft lang erstrebten Ziel zur Verbesserung des Tboinasinehls nicht unwesentlich entsprochen wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcIA: Verfahren zur Verringerung des Manganverbrauchs bei der Desotvdation von Flußeisen- und Stahlbädern, wobei außer der flüssigen Manganlegierung noch ein kohlenstoffhaltiges Zusatzmittel in die Stahlpfanne gegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzmittel gasreiche Steinkohle mit 68 Prozent und weniger Koksausbeute verwendet wird, und Saß der Manganzusatz erst nach dem Steinkohlenzusatz erfolgt.
DEE26298D 1921-03-01 1921-03-01 Verfahren zur Verringerung des Manganverbrauchs bei der Desoxydation von Flusseisen- und Stahlbaedern, wobei ausser der fluessigen Manganlegierung noch ein kohlenstoffhaltiges Zusatzmittel in die Stahlpfanne gegeben wird Expired DE389868C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE890511C (de) * 1938-05-08 1953-09-21 Administration Sequestre Des R Verfahren zum Desoxydieren und Entgasen von Stahl

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