DE3001941C2 - Verfahren zur Herstellung von Ferromangan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FerromanganInfo
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Description
so
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Manganlegierungen mit mittlerem Kohlenstoffgehalt und insbesondere von Ferromangan mit einem
Kohlenstoffgehalt von 03—2%, welches meist als raffiMeries Ferromangan bezeichnet wird.
Die Herstellung von Manganlegierungen für die Eisenhüttentechnik erfolgt nach zwei Methoden: werden mit Kohlenstoff gesättigte Legierungen angestrebt,
so werden die Manganerze in einem Elektroofen oder in einem Hochofen mit einem oder mehreren kohlenstoff- &o
haltigcn Reduktionsmitteln verhüttet; werden hingegen mit Kohlenstoff nichtgesättigte Legierungen angestrebt, so bestehen zwei Möglichkeiten:
a) Man läßt in Gegenwart von Kalk eine siliciumhaltige Manganlegierung (Silicomangan) auf ein Manganerz einwirken. Diese Reaktionen können in
einem Elektroofen eines Stahlwerks oder in einer
Pfanne durchgeführt werden, nachdem das Manganerz und Kalk niedergeschmolzen wurden.
b) Man entkohlt teilweise eine mit Kohlenstoff gesättigte Legierung durch Einblasen von Sauerstoff in einem Reaktionsgefäß.
Um übermäßige Manganverluste durch Verdampfen zu verhindern, wird der Temperaturanstieg aufgrund
der chemischen Reaktionen so weit wie möglich mit Hilfe von kühlenden festen Zusätzen geregelt, die
entweder unmittelbar auf die Oberfläche des Bades aufgegeben oder zusammen mit dem Sauerstoffstrahl
eingeblasen werden (FR-PS 21 67 520 und 23 17 369).
Die Entkohlung des Mangans ist wegen der außerordentlichen Flüchtigkeit dieses Elements selbst
bei Atmosphärendruck schwierig. Vergleicht man die Dampfdruckkurve des Mangans in Abhängigkeit von
der Temperatur mit der Kurve für den Partialdruck des CO in Abhängigkeit von der Temperatur während der
Reaktion MnO + V3 Mn7C3=^10Z3 Mn + CO. so stellt
man fest, daß der Unterschied sehr gering ist Bei Chrom liegen die Verhältnisse anders. Die Entkohlung
von Chrom gelingt unter einem geringeren CO-Partialdruck, so daß die Temperatur zu Beginn der
Entkohlungsreaktion des Chroms tiefer sein kann, ohne ungebührliche Chroraverluste hinnehmen zu müssen.
Diese Möglichkeit besteht leider nicht für Mangan wegen dessen hoher Flüchtigkeit
Aufgabe der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Mangan-Legierungen, insbesondere
von Ferromangan, mit mittlerem Kohlenstoffgehalt von 0^—2%, bei dem in einem Reaktor eine Ferromangan-Schmelze mit einem Kohlenstoffgehalt von 3 bis 8%, die
auch bis zu 7% Silicium enthalten kann, mit einem Oxidationsmittel entkohlt wird. Das Verfahren besteht
darin, daß man das Oxidationsmittel in den unteren Bereich der Ferromangan-Schmelze einführt, die unter
Oberdruck, vorzugsweise 13 bis 15 bargehalten wird.
Es hat sich gezeigt daß sich die Manganverluste bei der Entkohlung mit Hilfe eines oxidierenden, fließfähigen Mediums um so geringer sind, je größer der
Temperaturunterschied der Dampfdruckkurve des Mangans von der Kurve des CO-Partialdruckes in
Abhängigkeit von der Temperatur unter einem gegebenen Arbeitsdruck ist. Je größer dieser Temperaturunterschied ist um so geringer ist die Abweichung
vom thermischen Gleichgewicht die bei Hochtemperatur-Reaktionen ziemlich prekär sein kann.
Fig. 1 zeigt ein Diagramm, in dem die Temperatur
gegen den Druck ?ufgetragen ist
Kurve A zeigt die Änderung des CO-Partialdruckes in
Abhängigkeit von der Temperatur bei der Reaktion MnO + 'Λ Mn7Cj=^=10Zj Mn + CO. Die Kurve Bist die
Gleichgewichtskurve zwischen flüssigem Mangan und Mangandampf, d. h. die Änderung des Dampfdruckes
des Mangans in Abhängigkeit von der Temperatur. Die Kurve C gibt den Temperaturunterschied von der
Kurve A zu der Kurve Sin Abhängigkeit vom Druck an. Es wurde festgestellt, da3 der Temperaturunterschied, der in der Skala über der Fig. 1 angegeben ist.
mil dem Druck zunimmt. Bei einem Druck von IO~2 Atmosphären verfügt man somit nur über einen
Temperaturunterschied in der Größenordnung von 250 K und bei einem Druck von IO Atmosphären von
> 700 K.
Die Verglcichskurvc D gibt die Änderung des
Dampfdruckes von Chrom in Abhängigkeit von der Temperatur an.
IO
15
[•'ig. 2 /eigi scheiruiiuich einen KeaKtiiinsniuni für die
Durehrührunjulescrfindungsgemniion Verfahrens.
Als Oxidationsmittel verwendet man erfindungsgemäB
Sauerstoff, Um aber einen übermäßigen Temperaturanstieg
und damit Verflüchtigung von Mangan zu verhindern und um einem schnellen Verschleiß der
feuerfesten Auskleidung de» Reaktors vorzubeugen, wird dem Sauerstoff mindestens ein die Temperatur
regelndes Gas zugesetzt, das entweder inert ist wie Luft, Stickstoff ode. Argon und/oder zur endothermen
Dissoziation führt wie Kohlendioxid und Wasserdampf. Kohlendioxid bietet darüber hinaus den Vorteil, daß es
aufgrund seiner Dissoziation zu CO ■+· V2O2 bei der
Reaktionstemperatur auch als Oxidationsmittel wirkt und zwar sowohl für Kohlenstoff als auch für Silicium.
Sauerstoff und Kohlendioxid oder ein anderes die Temperatur beeinflussendes Gas können gleichzeitig in
unterschiedlichen Anteilen gemischt oder getrennt eingeblasen werden. Es kann vorteilhaft sein, den
COrAmeil im Gasgemisch zu verringern, wenn der Kohlenstoffgehalt der Legierung abnimmt. Das Einblasen
wird vorzugsweise in der Nähe einer der Seitenwände des Reaktors vorgenommen aber stets in
der Nähe des Bodens, so daß der hydrostatische Druck der Ferromangan-Schmelze und das Abfangen der
Mangandämpfe in den oberen kälteren Schichten der Schmelze ausgenutzt wird. Um über der Ferromangan-Schmelze
einen Oberdruck zu erzeugen, der bis zu 15 bar betragen kann, werden die Gasströme begrenzt
entweder mit Hilfe eines dichlschließenden Deckels mit einstellbaren Gasaustritt oder indem sich der Reaktor in
einer im wesentlichen dichten Kammer befindet, die eine einstellbare Gasableitung aufweist. In beiden Fällen
sind die notwendigen Sichcrheits- und Regeleinrichtungen für Druckbehälter vorzusehen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ein Druck von mindestens 1,5 bar (absolut), d. h. ein Überdruck von
mindestens 05 bar Voraussetzung. Der Überdruck kann bis etwa 14 bar gehen. Für die Praxis ist der bevorzugte
Druckbereich 4 bis 10 bar (absolut). Die besten40
Ergebnisse werden erzielt, wenn der Druck mit sinkendem C-Gehah des FeMn allmählich erhöht wird,
wobei der Enddruck mindestens das l.Sfachc des Anfangsdruckes betragen soll.
Außer dem Oxidationsmittel muß in den Reaktor ein Schlackenbildner für SiO>
eingebracht werden, das durch Oxidation des im allgemeinen im Mangan
vorhandenen Siliciums entsteht und zwar in einer Menge bis zu etwa 7 Gew.-%. Der Schlackenbildner
kann Kalk. Calciumcarbonat. Magnesia. Magnesiumcar- x
bonat. roher oder gebrannter Dolomit sein, die einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden können.
Im Falle von Kalk beispielsweise wird die Menge so gewählt, daß das Verhältnis CaO/SiOj am Ende 0.8 bis
2.5 beträgt.
Diese Zusätze können entweder als Pulver mit den Gasen eingeführt oder stückig auf den Badspiegcl
aufgegeben werden.
Außerdem kann in den Reaktor noch ein Manganoxid zugesetzt werden, um die Verschlackung des Mangans ω
einzuschränken und in gewissem Maß eine übermäßige Temperaturerhöhung zu vermeiden.
Schließlich können in den Reaktor auch die ganzen oder ein Teil der Stäube eingeführt werden, die im
wesentlichen aus Manganovidcn bestehen und bei der h5
Abgasreinigung anf.-'llen.
Diese Abgase sind reich .111 Kohlenoxid und weiden
daher vcirteilhafleruei'-.e ;ils lirenngase oder ,ils
AusgangsniMterial für chemische oder m
Maßnahmen verwendet.
Die Erfindung wird an folgendem Beispiel näher erläutert.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden 3,51 kohlenstoffhaltigen Ferromangans der folgenden
Zusammensetzung entkohlt:
82,15%
7,02%
0,37%
7,02%
0,37%
Rest
Mn C
Si Fe
55 und zwar in einem Reaktor wie er in F i g. 2 gezeigt
ist Der Reaktor 1 bestand aus einem Gefäß 2 aus feuerfester mit Teer oder Pech getränkter und
gebrannter Magnesia. Er wies am Boden konzentrische Rohrleitungen 3 auf, durch die die oxidierenden Gase
(Sauerstoff und Kohlendioxid) eiryeblasen werden: bevor die zu entkohlende Legierung in den Reaktor
gefüllt wird, wird dieser mit Schutzgas gespült, um ein Verstopfen der Rohrleitungen 3 durch die Legierung
beim Chargieren zu verhindern.
Nach dem Chargieren der Legierung 4 wird der Reaktor im eine dichte Kammer 5 eingeschlossen,
weiche für einen Überdruck von 15 bar ausgelegt ist
Die Kammer 5 ist mit einer feuerfesten Isolierung 6 ausgekleidet und weist einen Abzugs'utzen 7 für die
Reaktionsgase auf: während der Entkohlungszeit, etwa 30 min. wurden 150 mJ % Sauerstoff und 100 m\ Kohlendioxideingeblasen.
Zu Beginn wurde das Gasabzugsventil geschlossen gehalten, bis sich in der Kammer 5 ein Druck von 5 bar
eingestellt hatte. In der Kammer 5 wurde dann der Druck folgeindercnaßen eingestellt:
während der ersten 10 min des Einblasens: 5 bar, von der 10. bis zur 20. min Einblasen: 5 bar und
von der 20. bis zur 30. min Einblasen: 9 bar.
Am Ende der Zufuhr von Oj und CO2 wurde die
Zuleitung diurch Einführen einer geringen Gasmenge CO. gegebenenfalls mit einem neutralen Gas geschützt
und der Druck in der Kammer 5 auf Atmosphärendruck abgelassen.
Als Kühlmittel wurden nacheinander mit dem Kohlendioxid 50 kg Kalkpulver und 250 kg Abfall bzw.
Asche aus vorhergehenden Arbeitsgängen, die in den Entstaubungsanlagen nach der Gasablcitung anfallen,
eingeführt.
Nach der Entkohlung wurden die Dichtungen 8 und die Kimmer 5 entfernt. Im Reaktor waren 2900kg
Legierungen 4 überschichtet mit 400 kg Schlacke 9. Die Schlacke setzte sich wie folgt zusammen:
7,4% SiO2
7,5% MgO
71,0% Manganoxide
71,0% Manganoxide
1,5% Verschiedenes
Die Schlacke wurde in eine Pfanne abgestochen und
mit 100 Κ' Silicomangan enthaltend 30,7% Silicium
behandelt.
Diese zweite metallurgische Behandlung führte zu 320 kg einer weiteren Schlacke, die 28.51Vo SiO... !b.5%
C'.iO. 9.5% Magnesia. 441Vu Manganoxide und I.VVn
verschiedene Komponenten cn;!iieli. sowie zu 180 kg
l'erromangan, eins I"/Ii Siliciuni und etwa 4J11Zn Mangan
enthiell. Diese zurückgewonnene Legierung winde zn
der Legierung 4 im Reaktor gegeben, um die Cics;iml;uisbeiilc an Mangan zu verbessern und die
entkohlte Schmelze mit Hilfe des noch in den zurückgewonnenen Metallen vorhandenen Siliciums zu
desoxidieren. Die so gewonnene Legierung wurde dann in eine Kokille abgegossen, gewogen und analysiert:
Ausbeule JOKO kg einer Legierung, die 8b.">2",;>
Mangan. 1.46"ii Kohlenstoff. 0.14"·· Silicium und Kesi Lisen
enthielt.
Diese Legierung stellte ein Cerromangan mil geringerem kohlenstoffgehalt und sehr niedrigem
Siliciiimgehali dar. das unmittelbar Stahlen zugesetzt
werden kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Manganlegierungen, insbesondere von Ferromangan mit einem
mittleren Kohlenstoffgehalt von 0,5 bis 2% durch Entkohlen einer Ferromangan-Schmelze mit einem
Kohlenstoffgehalt von 3 bis 8% und bis zu 7% Silicium mit einem Oxidationsmittel in einem
Reaktor, dadurch gekennzeichnet, daß man das Oxidationsmittel in den unteren Bereich der ι ο
Schmelze einführt, die unter einem Druck über Atmosphärendruck und vorzugsweise von 1,5 bis
15 bar gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ferromangan-Schmelze unter
einem Druck von 4 bis 10 bargehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß" der Druck über der Schmelze
zumindest «Ser autogene Druck der entstehenden Gase ist
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Reaktor in einer dichten
Kammer anordnet, dse eine regelbare Abzugsöffnung für die Abgase aufweist
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Druck mit
zunehmendem Kohlenstoffgehalt der Schmelze steigert bis auf einen Enddruck, der zumindest das
13fache des Anfangsdruckes ist
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Oxidationsmittel Sauerstoff verwendet ut-.<i diesem ein temperaturregelndes Gas in Foim von Kohlendioxid, Luft,
Stickstoff, Argon und/oder Was«, .'dampf zusetzt
7.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß man zusammen mit dem Oxidationsmittel mindestens einen Schlackenbildner in Form von Calciumoxid, Calciumcarbonat,
Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat und/oder gegebenenfalls gebranntem Dolomit einbläst
8. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich ein
Manganoxid einbringt
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man zumindest einen
Teil der Flugasche rückführt
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