AT84078B - Verfahren zur Herstellung von Stahl oder Flußeisen aus Alteisen (Schrott) mit Kohlungsmitteln im sauren Ofen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Stahl oder Flußeisen aus Alteisen (Schrott) mit Kohlungsmitteln im sauren Ofen.

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AT84078B
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  Verfahren zur Herstellung von Stahl oder Flusseisen aus Alteisen (Schrott) mit Kohlungsmitteln im sauren Ofen. 



   Zur Herstellung von Stahl oder Flusseisen aus Alteisen (Schrott) mit Kohlungsmitteln sind bereits die verschiedenartigsten Verfahren vorgeschlagen worden. Die eine Gruppe dieser Verfahren arbeitet mit basischer Ofenzustellung, die andere Gruppe mit saurer Ofenzustellung. Bei den basischen Verfahren wurden bereits auch Zusätze von Kalk oder Kalkstein vor- 
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 Für den sauren Prozess wurden basische Zuschläge bisher nicht angewendet, da diese Zuschläge bei normaler Zustellung zufolge der Einwirkung auf das Herdfutter die ganze Ofenzustellung zerstören würden. 



   Die Versuche, das Schrottschmelzen im sauren Ofen vorzunehmen, haben daher zu keinem praktischen Erfolg geführt, da durch die bisher üblichen Methoden nicht nur die Herdauskleidung, sondern auch das Ofengewölbe sehr stark angegriffen wurde ; hiedurch werden in der Arbeitsweise grosse Stillstände für die Reparatur des Herdes und der Ofenwände bedingt, welche die Kontinuität des Martinierens unmöglich machen. Die Ursache dieser schädlichen Wirkungen liegt einerseits in dem Ausfressen der Herdsohle durch den Schrott und andrerseits in der Entstehung dickflüssiger Schlacken, die lange Chargendauer und dadurch schädliche Hitzewirkungen auf das Gewölbe bedingen.

   Nun liegt aber gerade in der Praxis ein besonderes Bedürfnis für die wirtschaftliche Anwendung des roheisenlosen Verfahrens im sauren Ofen vor, da für saure Öfen, in welchen eine Entschwefelung und eine Entphosphorung ausgeschlossen ist, nur sehr reines und daher teures Roheisen in Frage kommt. 



   Auf Grund eingehender Versuche wurde nun gefunden, dass es trotzdem möglich ist, das Schrottschmelzen im sauren Ofen durchzuführen unter restloser Vermeidung aller bisherigen Nachteile und Erzielung eines überraschend hochwertigen Endproduktes. 



   Der Erfindung gemäss wird dieses Verfahren derart ausgeführt, dass auf den Herd eines sauren Ofens ein zweckmässig schwefel-und phosphorarmes Kohlungsmittel (z. B. Petrol-   koks, Holzkohle u. dgl. ) eingebracht wird und dass hierauf auf dieses Kohlungsmittel Alt-   eisen und über diesem geringe Mengen solcher Schlackenbildner (z. B.

   Kalkstein, gebrannter   Kalk u. dgl. ) eingesetzt werden, die fähig sind, die beim Niederschmelzen sich bildende   Schlacke dünnflüssig zu machen, die Entkohlung zu beschleunigen und das Bad auf die nötige Temperatur zu bringen ; schliesslich werden die Schlackenbildner wieder mit festem Schrott zugedeckt. 
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 folgendes :
In einem sauren Ofen, dessen Herdsohle beispielsweise aus Quarzsand besteht, wird ohne besondere Sicherungsmassnahmen gegen Verluste an Kohlungsmittel, also bei eventueller   offener Gas-und Luftzufuhr, ein Kohlungsmittel (z. B. Petrolkoks, Holzkohle u. dgl. ) ein-   gebracht. Das Kohlungsmittel wird in Stückform, und zwar in Walnussgrösse bis Faustgrösse aufgetragen.

   Die Verwendung von Kohlungsmitteln in der vorerwähnten stückigen Form hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, da es, in Pulverform eingebracht, verbrennt und durch das Verbrennen und Verfliegen Verluste entstehen würden, welche eine durchgreifende Wirkung 
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 um dem Kohlungsmittel eine möglichst   grosse Oberfläche   zu bieten und dieses gleichzeitig vor dem Verbrennen zu schützen. Auf diese Schicht werden in verhältnismässig geringen Mengen solche Schlackenbildner (z. B. Kalkstein, gebrannter Kalk u. dgl.) aufgetragen, die fähig sind, die nach dem Niederschmelzen sich bildende Schlacke möglichst dünnflüssig zu machen und die Entkohlung möglichst zu beschleunigen. Zum Schluss wird aut die Schlackenbildner der Rest des einzutragenden grossstückigen Schrottes eingesetzt.

   Um auch weiches kleinstückiges Schmelzeisen im sauren Ofen chargieren zu können, ohne die Herdsohle anzugreifen, werden auf die Kohlungsmittelschicht kohlen-und siliziumarme Eisenabfälle   (z. B. Walzdrahtabfälle, Stiftenflügel u. dgl. ) eingesetzt.   



   Das Herdfutter ist durch den unter dem Schlackenbildner liegenden Einsatz vor schädlichen Einwirkungen geschützt. Wohl aber kommen diese Schlackenbildner mit den im späteren Verlaufe des Schmelzprozesses aufsteigenden Koksrückständen in Reaktion, wodurch die Dünnflüssigkeit der sonst steif werdenden Schlacke, ein rascher Entkohlungsprozess und rasche Wärmeaufnahme des Stahlbades gewährleistet werden. Die Dünnflüssigkeit der Schlacke bewirkt im Gegensatz zu der bei den anderen roheisenlosen Verfahren sich bildenden steifen Schlacke, dass das Bad die Hitze besser aufnehmen kann und diese von der dünnflüssigen Schlacke gegen das Ofengewölbe nicht stark reflektiert wird, wodurch eine grössere Gewölbehaltbarkeit erreicht wird.

   Abgesehen von den vorerwähnten betriebstechnischen Vorteilen des Verfahrens gewährleistet dasselbe auch die Erzielung eines hochwertigeren Endproduktes, da dasselbe infolge der Abwesenheit aller schädlichen Verunreinigungen höhere Qualitätsziffern aufweist. Phosphor und Schwefel, die sonst der Hauptsache nach durch das Roheisen in das Stahlbad eingebracht werden, fallen bei dem vorliegenden Verfahren weg, andrerseits werden diese fremden Stoffe, soweit sie noch durch den Schrott eingebracht werden, durch die Anwesenheit der basischen Schlackenbildner teilweise gebunden bzw. in die Schlacke überführt. 



   Für das vorliegende Verfahren ist es kennzeichnend, dass der Kalk nicht, wie beim basischen Prozess, auf die Herdsohle, sondern auf den festen Schrott aufgelegt und mit festem Schrott wieder zugedeckt wird, so dass der Kalk nicht mit der Ofenzustellung in Berührung kommen kann, wohl aber mit der leichteren im Verlauf des Schmelzprozesses vom Boden aufsteigenden   kieselsäurehaltigen   Schlacke, die durch die hiebei auftretenden Reaktionen neutralisiert und demzufolge dünnflüssig gemacht wird. 



     PATENT-ANSPRÜCHB   : i. Verfahren zur Herstellung von Stahl oder Flusseisen aus Alteisen (Schrott) mit Kohlungsmitteln im sauren Ofen, auf dessen Herd ein zweckmässig schwefel-und phosphor-   armes Kohlungsmittel (z. B. Petrolkoks, Holzkohle u. dgl. ) und auf dieses Kohlungsmittel   Alteisen eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass auf dieses Alteisen solche, zweckmässig mit Alteisen zugedeckte Schlackenbildner (z. B. Kalkstein, gebrannter Kalk) in geringer Menge eingesetzt werden, die fähig sind, die beim Niederschmelzen sich bildende Schlacke dünnflüssig zu machen und solcherart die Entkohlung und Temperaturaufnahme des Stahlbades zu beschleunigen, ohne mit der   Ofenzustellung in Berührung   zu kommen.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Kohlungsmittelschicht kohlenstoff-und siliziumarme Eisenabfälle (z. B. Walzdrahtabfälle, Stiftenflügel u. dgl.) eingesetzt werden, zu, dem Zwecke, um auch weiches kleinstückiges Schmelzeisen im sauren Herd chargieren zu können, ohne die Herdsohle anzugreifen.
    3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohlungsmittel in den Ofen in grober Form (z. B. in Stückform von Walnuss-bis Faustgrösse) eingebracht werden, damit sie im Zeitpunkte der grössten Aufnahmsfähigkeit des erhitzten Eisens für Kohlenstoff noch kohlend wirken.
AT84078D 1919-07-31 1919-07-31 Verfahren zur Herstellung von Stahl oder Flußeisen aus Alteisen (Schrott) mit Kohlungsmitteln im sauren Ofen. AT84078B (de)

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