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Presse, insbesondere hydraulische Presse Die Erfindung betrifft eine
Presse, insbesondere hydraulische Presse zum Pressen plattenförmigen Preßgutes,
mit ein-er schräg einstellbaren Preßfläche.
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Bisher ist es üblich-, den Pressentisch von Pressen, insbesondere
hydraulischen Pressen, genau parallel zum Gegenlager zu fahren. Das wird durch seitliche
Führung des Tisches an den, Säulen, Ständern oder Seitenblechen der Pressen erreicht.
Bekannt sind auch Geradführungen mittels Zahnstangen, Zahn-rädern und Torsionswellen
sowie durch normale Zugfedern.
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Ferner sind hydraulische Pressen bekannt, deren Preßflächen schräg
einstellbar sind, um Werkstückt mit schräger Oberfläche bearbeiten, zu können. Weiterhin
ist bekannt, daß beim Pressen mit parallel geführten, sich gegeneinander bewegenden
Arbeitswerkzeugen die Werkzeuge selbst in irgendeiner Richtung schräg gestellt werden
können oder eine vom Werkstück hervorgerufene unterschiedliche Druckverteilung zu
einer Schrägstellung des Werkzeuges führen kann. Auch sind Schmiedepressen bekannt,
bei denen das Obergesenk vor Erreichen seines unteren Umkehrpunktes, durch einen.
Anschlag festgehalten wird und dann um diesen Anschlag eine schwingende, walzenartige
Bewegung ausführt, wodurch der Werkstoff mehT gestreckt als breitgedrückt wird.
Bei
manchen Preßvorgängen ist die Geradführung des Tisches beim Öffnen und Schließen
der Presse nachteilig. So kann sich beispielsweise bei der Verarbeitung von plastischen
Stoffen beim Zufahren der Presse Luft zwischen Preßplatte und Preßgut einschließen,
wodurch. die Oberflächengütc des Preßgutes nach erfolgter Pressung beeinträchtigt
wird. Beim Pressen"von Stoffen mit Haft- oder Kle,bwirkung bleiben plattenförtnige
Preßlinge häufig an den Preßplatten hängen und sind nur schwer davon zu lösen. Das
geht manchmal nicht ohne Beschädigung der Preßlinge vor sich.
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Diesen Nachteilen begegnet die Erfindung dadurch, daß eine schräg
gestellte Preßfläche beim Schließen der Presse unter Überwinden einer die Schrägstellu:gg
herbeiführenden Spannung in eine Parallelstellung zur anderen Preßfläche einsch-wenkbar
ist.
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Vorteilhaft sind an gegenüberliegenden Seiten, der schräg gestellten
Preßfläche Stellvorrichtungen, z. B. Stellmuttern, für das Einstellen der Schräglage
angebracht.
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Zum Erzeugen der Spannung sind zweckmäßig Zug- und/oder Druckfedern
an#geOTdnet. Eg können hierzu auch Druckmittelpuffer vorgesehen, sein.
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Die Schräglage zwischen den beiden den Preßdruck ausübenden Teilen
ist auf mancherlei Weise erzielbar. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind unterhalb
des Pressentisches n gegenüberliegenden,Seiten mitStellvorrichtungen verbundene
Zahnstangen angebracht, die mit an den Enden einer am Pressengestell fest gelagerten
Torsionswelle befestigten Ritzeln im Eingriff stehen. Die-Torsionswelle wird durch
unterschiedlich. eingestellte Längen, der Zahnstangen beim Schließen der Presse
verdreht und stellt den Pressentisch beim öffnen der Presse, indem sie sich entspannt,
um den gewünschten Winkel gegenüber seinem Gegenlager schräg. Dadurch wird beim
Öffnen der Presse eiii allmählich fortschreitendes Ablösen der Preßflächen vom Preßgut
bzw. beim Zufahren der Presse umgekehrt eine- allmählich fortschreitende Anlage
der Preßflächen am Preßgut gewä:h#rleistet.
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Die gleiche Wirkung ist auch auf anderem Wege erreichbar, beispieloweise
durch einseitige Anbringung einer Zugfeder unterhalb des Tisches, die sieh beim
Zufahren spann-t und beim Ausfahren entspannt. Zusätzlich kann an der gegenüberliegenden.
Pressenseite auch eine Druckfeder vorgesehen sein, um eine vergrößerte Schiefstellung
zu erreichen. Es können auch hydraulische oder pneuinatische, aus Kolben und Zylindern
bestehende Vorrichtungen ein- oder beiderseitig zum Pressentisch vorgesehen sein,
die un-ter konstantem oder veränderlichem Druck die gewünschten Schiefstellungen,
herbeiführen. Um die Auswirkungen seitlicher Kräfte, die durch die Schiefstellungen
der Preßflächen bedingt sind, Lf die Führungen, der eigentlichen dTuckausübenden
Organe, beispielsweise auf die Preßkolben hydraulischer Pressen, zu verhindern,
sind die druckausübenden Organe mit dem Pressentisch gelenkig, beisspielsweise über
Kugel und Kugelpfanne, verbunden. Die Erfindung ist in der- Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Seitenansicht einer hydraulischen Presse in öffnungsstellung;
Abb. 2 zeigt die gleiche Presse in Preßstellung. Der auf den Kolben, i, i' hydraulischer
Zylinder :2, 2' mittels Kugeln und Kugelpfannen 3, 3' gelenkig gelagerte
Pressentisch 4 trägt an gegenüberliegenden Seiten seiner Unterfläche je eine
Zahnstange 5, S', von denen jede beispiels-weiise mittels an den- gegenläufigen
Gewindestutzen 6, 7 angreifender Stellmuttern 8, 8' in der Länge einstellbar
ist. Mit den Zahnstangen 5, 5'
kämmen Ritzel 9, g, die an gegenüberliegenden
Enden einer am Pressengestell, hier an den Pressenzylindern 2-,:2', fest gelagerten
Torsionsfeder io oder einer gleichwirkenden elastischen Einrichtung befestigt sind.
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Wenn die Presse geschlossen ist, d. h. wenn der Tisch 4 gegen das
Widerlager i i anliegt und die Stellmuttern 8, 8' so eingestellt sind!, daß
dabei kein Drehmoment auf die Torsionsfeder io ausgeübt wird, würde sich der Pressentisch
4 beim öffnen der Presse genau parallel zum Widerlager i i beweg.#n. Solche Geradführungen
sind bekannt.
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Wird. dagegen bei geschlossener Presse auf der. einen Tischse#ite
die Stellmutter 8' so eingestellt, daß das Stellgestänge, 6, 7, 5'
gegenüber dem auf der anderen Tischseite befindlichen Gestänge 6, 7,
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verlängert wird oder umgekehrt (Abb. 2), so. erhält die Torsionsfeder
eine Spannung, die beim Öffnen der Presse ein Schiefstellen des TischeS 4 gegenüber
dem Widerlager ii um einen solchen Winkel bewirkt, wie er durch den Längenunterschiedzwisc:hen
den beiden gegenüberliegenden Stellgestängen, bedingt ist, d. h.
je nachdem, um wieviel die Stellvorrichtungen gegeneinander verlängert oder
verkürzt werden, läßt sich, die Spannung der Torsionsfeder und damit der Winkel
der geöffneten Preßflächen 4 und ii zueinander ändern. Im allgemeinen kommen nur
geringe Winkelneigungen zwischen den beiden Flächen in Betracht. Die Gröle derselben
wird von der Haftfähigkeit des zu pressenden Stoffes abhängen.
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Das Schiefstellen der einen Fläche4 gegenüber der anderen ii kann
auch durch andere Mittel erreicht werden, ohne daß dadürch der Erfindungsgedanke
verlassen wird. So istes z. B. möglich, an -einer Seite des Pressentisc!hes 4 eine
Zugfeder anzuordnen, der-en Kraft beim öffnen der Presse erst überwunden werden
muß, wodurch die andere, nicht unter Federwirkung stehende Tischseite der fe-derbelasteten
Tischseite voreilt und ein Schiefstellen bewirkt. Die gleiche Wirkung ist auch mit
Druckfedern oder mit einer -ZugdTuckfedervereinigung erzielbar. Die Federanordnungen
lassen sich auch durch entsprechend ausgebildete- hydraulische oder pneumatische
Vorrichtungen ersetzen, die, aus Kolben und Zylindern, bestehend, an gegenüberliegenden,
Seiten auf die Tischfläche bei gleichbleibendin oder velrändierlichen Preßdruck
einwirken. Die Stellkräfte der Federn oder der sonstigen Vorrichtungen für das Schiefste-Ilen
der
Preßflächen sind im Vergleich zu den Druckkräften der Presse
seihr klein, so daß kein merkliches Verändern der Preßdruckverteilung über die Plattenfläche
erfolgt.
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Es ist auch, denkbar, Stellvorrichtungen der geschilderten Art am
Widerlager ii vorzusehen und den Pressentisch 4 starr in waagerechter Lage dagegen
zu fahren.