DE961440C - Verfahren zum Zurichten beim Buchdruck - Google Patents

Verfahren zum Zurichten beim Buchdruck

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DE961440C DE1955J0009884 DEJ0009884A DE961440C DE 961440 C DE961440 C DE 961440C DE 1955J0009884 DE1955J0009884 DE 1955J0009884 DE J0009884 A DEJ0009884 A DE J0009884A DE 961440 C DE961440 C DE 961440C
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DE1955J0009884
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Berthold Jantzen
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M9/00Processes wherein make-ready devices are used
    • B41M9/02Relief make-readies

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  • Printing Methods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Zurichten beim Buchdruck Im Buchdruck ist es bekannt, daß die Satzteile, Bilder usw. der Druckformen ungleichmäßige Höhen aufweisen, die irgendwie ausgeglichen werden müssen, um den Druckerzeugnissen ein völlig gleichmäßiges Aussehen zu verleihen. Um dieses Ausgleichen zu erreichen, verwendet man im Buchdruck bisher ein Zurichteverfahren, bei dem man folgendermaßen vorgeht.
  • Die aus der Setzerei kommenden Sätze (Satzseiten) mit Illustrationen (Klischees) werden in der Druckmaschine in einen Rahmen geschlossen, dann von Walzen eingefärbt, und darauf wird ein stark druckender Abzug gemacht, bei welchem sich nun sämtliche Unebenheiten der Druckform sehr deutlich abzeichnen. Um diese Unebenheiten auszugleichen, wird dieser Abzug,- der auf den Druckzylinder aufzuspannen ist und als Gegenlage für die Druckform dienen soll, zugerichtet, und Ywar dadurch, daß auf -die schwächer erscheinenden Stellen des Abzuges mit der Hand genau auszuschneidende Papierunterlagen aufgeklebt werden, so daß durch diesen auf den Druckzylinder aufgespannten Zurichtebogen die nächsten vom Zylinder aufgenommenen Leerbögen einen gleichmäßigen Abzug zeigen, da durch die Papierunterlagen des Zurichtebogens die Höhenunterschiede der Druckform ausgeglichen werden. Ist der Druck dieser Abzüge noch nicht einwandfrei, so muß eine zweite Zurichtung, in vielen Fällen sogar noch eine dritte Zurichtung erfolgen, und alle Zurichtbögen werden in erforderlicher Überdeckung auf den Druckzylinder geklebt. Bei diesem Verfahren- müssen Bildbestandteile der Druckform für sich besonders bearbeitet werden, wozu, wie vorstehend dargestellt, nochmals ein gut eingefärbter Abzug gemacht wird. Die Bildteile dieses Abzuges werden sodann ausgeschnitten und besonders bearbeitet und dann auf den ersterwähnten Abzug geklebt, wobei die Unebenheiten des Bildes bzw. dessen ungleichmäßiger Druck genau wie die Schrift durch auszuschneidende Papierunterlagen ausgeglichen werden müssen.
  • Dieses bekannte Zurichten erfordert durch das Hinterkleben der verschiedenen Papierlagen und das genaue Anzeichnen der schwach- druckenden Stellen einen sehr großen Arbeits- und Zeitaufwand, ein besonderes Einfühlungsvermögen, spezielle Kenntnisse und Erfahrungen des Druckers.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren wird so vorgegangen, daß von der aus der Setzerei kommenden Druckform nach deren Einfärbung mit normalem Druck ein Abzug hergestellt wird, auf dem sich die stärker und schwächer druckenden Teile der Druckform deutlich abzeichnen. Auf diesen Abzug streut man ein an sich bekanntes Pulver, welches naturgemäß an den stark gedruckten Stellen infolge des dickeren Farbauftrages in größerer Menge haftet als an den schwächer gedruckten Stellen mit schwächerem Farbauftrag. Das überflüssige Pulver wird darauf entfernt und das an der Druckfarbe haftende Pulver verfestigt. So; dann wird der behandelte Abzug kalandriert, d. h. er wird bei abgestellten Farbwalzen noch einmal durch die Druckmaschine hindurchgeführt, und zwar mit sehr starkem Druck durch die Gegendruckwalze. Dabei wird das Pulver an den anfangs stark gedruckten Stellen zusammengedrückt, während es an den anfangs schwächer gedruckten Stellen seine Schichtstärke beibehält. Die Schichtstärke des Pulvers an den stark gedruckten Stellen muß dabei auf ein geringes Maß zusammengedrückt werden als die Schichtstärke an den anfangs schwächer gedruckten Stellen, damit die letzteren stärker erhaben hervortreten als die anfangs stark gedruckten Stellen, um so bei Verwendung dieses Abdruckes als Zurichtebogen einen Ausgleich der unterschiedlichen Höhen der Druckform zu erreichen. Dieser Zurichtebogen wird im übrigen in üblicher Weise auf die Gegendruckwalze aufgespannt.' Gegebenenfalls muß dieser Vorgang auch hier bei mehreren Bögen wiederholt werden. Bei dem bekannten Verfahren geht es also im Prinzip darum, auf dem Zurichtebogen eine plastisch verformbare Schicht zu erhalten, die durch Verformung beim Kalandrieren den Unebenheiten der Druckform angepaßt werden kann. Dieses Verfahren hat sich in der .Praxis nicht bewährt, da das Pulver des Zurichtebogens unmittelbar beim Kalandrieren, nach dem Kalandrieren, oder beim späteren Drucken durch die auftretenden Arbeitsdrucke auseinanderbröckelt, so daß die Zurichtung zerstört wird und bald wiederholt werden muß, oder das Pulver verschiebt .sich beim Zusammendrücken des stärkeren Auftrages zur Gewinnung der verminderten Schichtstärke, so daß beim Drucken ein sehr unsauberer Druck entsteht.
  • Um gegenüber dem ersteren bekannten Zurichteverfahren mittels Hinterkleben von Seidenpapier od. dgl. für den Buchdruck nur einen Bruchteil der bisherigen Arbeitszeit aufwenden zu müssen, ohne daß der Drucker spezielle Erfahrungen und Kenntnisse besitzen braucht, besteht das Zurichteverfahren nach der Erfindung darin, daß von der eingefärbten Druckform nach Abstellen der Farbwalzen die Farbe von den höher liegenden Druckformteilen ganz oder teilweise mittels mehrerer Abzüge entfernt und darauf von dieser Druckform ein als Zurichtebogen dienender Abzug unter so starkem Anpressen hergestellt wird, daß sich die tiefer liegenden, noch Farbe aufweisenden Druckformteile auf ihm abdrucken, worauf auf diesen Bogen in bekannter Weise ein Pulver gestreut wird, welches nur an der frischen Farbe haftet, sonst aber entfernt wird und an den Haftstellen durch chemische oder physikalische Behandlung, z. B. mittels Wärme, in einen erhaben auftragenden festen Stoff überführt wird.
  • Im einzelnen geht man dabei so vor, daß die in der Druckmaschine befindliche Druckförm durch Walzen eingefärbt wird, worauf die Farbwalzen abgestellt werden. Auf dem Druckzylinder sind eine Reihe Leerbögen aufgespannt, und von diesen Bögen werden mehrere Abzüge gemacht, so daß hierdurch von den höher liegenden Teilen der Druckform die Farbe nach und nach ganz oder teilweise abgenommen wird, während sämtliche tiefer liegenden Satz- und Bildteile der Druckform ihre Farbe behalten. Sodann wird ein kräftiger Abzug hergestellt; z. B. dadurch, daß die Leerbogenzahl auf dem Druckzylinder vergrößert wird, so daß der Abzugbogen auch gegen die tiefer liegenden Stellen der Druckform zur Anlage kommt, die sich damit kräftig auf dem Bogen abdrucken, während die höher liegenden Teile der Druckform nicht oder nur schwach durch etwa auf diesen Teilen noch vorhandene Farbreste erscheinen. Dieser Abzug wird als Zurichtebogen benutzt, indem man auf diesen Bogen in bekannter Weise ein Pulver gleichmäßig verteilt, welches mit der Farbe des Abzuges eine chemische Bindung eingeht und einen festen Stoff bildet, der sich erhaben auf dem Abzug aufträgt. Besser wird aber ein Pulver eines Kunstharzes verwendet, welches auf der frischen Farbe des Abzugs haftet und welches durch Wärme bei Temperaturen bis 15o° in einen plastischen und durch Abkühlung in einen festen Zustand übergeht. Dieses Pulver eines thermoplastischen Kunstharzes wird z. B. durch Schütteln des Abzuges gleichmäßig auf ihm verteilt und dann das nicht haftende Pulver, dessen Körnung abstimmbar ist, durch Kippen des Abzuges entfernt. Damit wird erreicht, daß an den stärker gedruckten Stellen des Abzuges mehr Pulver anhaftet als an den schwächer gedruckten Stellen, so daß nach einer Wärmebehandlung des Abzuges und der folgenden Abkühlung ein fester erhabener Auftrag entsteht, der an den stärker gefärbten Abzugsteilen höher ist als an den schwach erscheinenden Abzugsteilen. Dieser so hergestellte Abzug wird sodann als Zurichtebogen auf dem Druckzylinder befestigt, z. B. aufgeklebt, so daß die vom Stapel abgenommenen Leerbögen durch den Zurichtebogen als Unterlage Abzüge ergeben, die einwandfrei und gleichmäßig sind, da die tiefer liegenden Teile der Druckform durch die erhabenen Teile des Zurichtebogens ausgeglichen werden.
  • Genügt der vorerwähnte Zurichtebogen noch nicht zur Herstellung gleichmäßiger Abzüge, so kann ein zweiter Zurichtebogen in gleicher Weise hergestellt werden, der dann in Überdeckung mit dem ersten Zurichtebogen ebenfalls auf den Druckzylinder aufgeklebt wird. Man känn in diesem Falle auch so vorgehen, daß man von vornherein nicht einen, sondern zwei oder mehr Abzüge herstellt, die dann in der obenerwähnten Weise zugerichtet und in Überdeckung auf den Druckzylinder als Gegenlage zur Druckform zum Ausgleich der Höhenunterschiede der Druckform befestigt, z. B. aufgeklebt werden.
  • Durch das neue Zurichteverfahren wird gegenüber dem Bekannten eine wesentliche Herabsetzung der Arbeitszeit beim Zurichten und damit eine erhebliche Einsparung an Kosten erreicht. Weiter können jetzt Satz- und Bildteile der Druckform in einem Arbeitsgang zugerichtet werden, wodurch eine weitere Einsparung an Arbeits- und Zeitaufwand gegeben ist. Für die Herstellung der Zurichtebögen braucht der Drucker bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens keinerlei spezielle Erfahrungen und Kenntnisse besitzen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Zurichtebögen als Gegenlage für Buchdruckformen, dadurch gekennzeichnet, daß von der eingefärbten Druckform nach Abstellen der Farbwalzen die Farbe von den höher liegenden Druckformteilen mittels mehrerer Abzüge ganz oder teilweise entfernt und darauf von dieser Druckform ein als Zurichtebogen dienender Abzug unter so starkem Anpressen hergestellt wird, daß sich die tiefer liegenden, noch Farbe aufweisenden Druckformteile auf ihm abdrucken, worauf auf diesem Abzug in bekannter Weise ein Pulver aufgestreut wird, das nur an den frischen Farbstellen haftet, sonst aber entfernt wird und an den Haftstellen durch chemische oder physikalische Behandlung in einen reliefartig aufliegenden Stoff übergeführt wird.
  2. 2. Verfahren zum Zurichten mittels Zurichtebögen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Zurichtebögen in genauer Überdeckung auf dem Gegendruckzylinder befestigt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 322 103; österreichische Patentschrift Nr. 168 886.
DE1955J0009884 1955-03-03 1955-03-03 Verfahren zum Zurichten beim Buchdruck Expired DE961440C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE322103C (de) * 1915-03-27 1920-06-17 Arnaldo Marzio Verfahren zur Herstellung von Zurichtungen auf der Gegendruckwalze bei Druckereimaschinen
AT168886B (de) * 1949-01-12 1951-09-10 Antoine Fieg Verfahren zur Herstellung von Reliefbildern zum Zurichten für den Illustrationsdruck

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE322103C (de) * 1915-03-27 1920-06-17 Arnaldo Marzio Verfahren zur Herstellung von Zurichtungen auf der Gegendruckwalze bei Druckereimaschinen
AT168886B (de) * 1949-01-12 1951-09-10 Antoine Fieg Verfahren zur Herstellung von Reliefbildern zum Zurichten für den Illustrationsdruck

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