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Schachteinstrich mit verstellbarer Befestigung Die Erfindung bezieht
sich auf einen Schachteinstrich mit verstellbarer Befestigung für gemauerte und
für mit Stahl- oder Gußeisentübbingen ausgekleidete Fördersehachte. Bekanntlich
haben. Schachteinstriche außer den senkrechten Kräften, die beim Seilloswerden des
Korbes über die Leitbäume auf sie übertragen werden, auch die waagerechten durch
dien Förderkorb bzw. das Fördergefäß auf die Einstriche ausgeübten Stoßkräfte aufzunehmen.
Beim Einbau der Einstriche und Leitbäume ergeben sich im allgemeinen Schwierigkeiten,
die aus der Verformung der Schachtsäule infolge von Gebirgsbewegungen herrühren.
In jüngerer Zeit sind umfangreiche Messungen der zwischen Förderkörben bzw. Fördergefäßen
einerseits und Schachteinstrichen bzw. Leitbäumen andererseits arftretenden waagerechten
Stoßkräfte durchgeführt worden, deren wesentlichstes Ergebnis war, daß d:ie auf
die Leitbäume ausgeübten waagerechten Stoßkräfte im Mittel etwa 5 t für Fördergefäße
und etwa 2,5 bis 3 t für Förderkörbe betragen. Diese Kräfte müssen'von den:
Leitbäumen über die Einstriche und deren Befestigung auf die Schachtauskleidung
übertragen werden.
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Dia bisherige Bemessung der Schachteinstriche richtete sich ausschließlich
nach den in senkrechter
Richtung auf die Einstriche übertragenen
Kräften, die sich aus der Seilfahrtsiast beim Seilloswerden des Korbes ergeben.
Die waagerechten Kräfte wurden bisher nicht berücksichtigt, so daß bei der Bemessung
und Ausbildung der Einstriche den tatsächlich auftretenden bzw. möglichen Belastungen
nur unzureichend Rechnung getragen wurde. Nach den durch die bereits erwähnten Versuche
festgestellten, auf die Einstriche wirkenden Kräften ist es aber notwendig, die
Einstriche auf Grund der waagerechten Stoßkräfte etwa ebenso stark auszuführen wie
auf Grund der senkrechten Stoßkräfte.
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Bisher wurden für stählerne Schachteinstriche fast ausschließlich
stehend angeordnete U-Profile benutzt, deren Widerstandsmoment gegen Biegung durch
waagerechte Kräfte wesentlich geringer ist als das :gegen Biegung durch senkrechte
Kräfte. Dieses Profil ist daher für die Aufnahme der waagerechten Kräfte sehr ungünstig.
Günstigere Widerstandsmomente hierfür ergeben I-Profile, jedoch sind am geeignetsten
für die Verwendung bei Einstrichen Kostenprofile, weil diese sowohl günstige Widerstandsmomente
für -die beiden Beanspruchungsarten aufweisen. als auch gute Möglichkeiten für die
Befestigung der Leitbäume und der Einstriche an den Flanschen der Tübbinge bzw.
an -besonderen Haltern der Schächte bieten. Ferner haben Kastenprofile, deren Verwendung
für stählerne Schachteinstriche erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, wegen ihrer
großen Drillsteifigkeit den Vorteil, die - auf Grund der im allgemeinen außermittig
an ihnen angreifenden Kräfte - entstehenden Drillmomente besser aufnehmen zu können
als offene Profile, wie z. B. E - oder I-Eisen. Es ist bekannt, Schachtauskleidungen
aus Schachtringen zu bilden., die aus Kastenträgern bestehen.
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Durch die Erfindung werden ferner die Schwierigkeiten vermieden, die
sich normalerweise beim Einbau der Einstriche und Leitbäume ergeben und im wesentlichen
darin bestehen, daß infolge von Ungenauigkeiten der Schachtringe die Bohrungen in
den Einstrichen sieh nicht genau mit .den zugeordneten Bohrungen der Halter bzw.
Auflageträger, mit denen die Einstriche am Ausbau befestigt sind, decken. Das macht
einerseits Nacharbeiten an der Befestigung der Einstriche und andererseits eine
verschieden starke Hinterfütterung der Leitbäume an den einzelnen Einstrichen erforderlich.
Man hat zwar schon Befestigungsteile mit Langlöchern verwendet, die lediglich eine
Verbindung durch Reibungsschluß ermöglichen. Hierdurch können die in Betracht kommenden
horizontalen Stoßkräfte nicht ohne gegenseitige Verschiebung der miteinander verbundenen
Teile aufgenommen werden. Erfindungsgemäß werden auch diese Nachteile vermieden.
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Es ist eine Leitbaumbefestigung bekannt; bei der ein in den Einstrich
und in die Schachtleitung eingreifender Teil einer Buchse einen zylindrischen Querschnitt
und eine zylindrische Innenbohrung hat, während ein außerhalb des Einstrichs liegender
Teil der Buchse ein Langloch aufweist. Hierdurch wird ein Ausrichten der Schachtleitung
ermöglicht, indem die Buchse nach dem Verlauf und nach der Lage der Bohrung in der
Schachtleitung eingestellt werden kann, so daß Unterschiede in den Bohrungen nach
oben und unten und nach rechts und links von Schraubenbolzen ausgeglichen werden
können.
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Infolge von Gebirgsbewegungen ist die Schachtsäule, insbesondere beim
Abbau in Schachtsicherheitspfeilern und bei Blindschächten., Deformationen ausgesetzt,
die zu Verschiebungen der Einstriche führen, so daß die Leitbäume nicht mehr senkrecht
aufeinander folgen. Es stellen sich dann Knicke und gegebenenfalls sogar Versetzungen
an den Stoßstellen ein. Hieraus ergibt sich nicht nur eine große Gefahrenquelle,
sondern auch ein übermäßig starker Verschleiß der Leitbäume und der Führungen am
Korb. Ferner werden dadurch die durch die Förderkörbe oder Fördergefäße auf die
Einbauten übertragenen Stoßkräfte erheblich vergrößert, wodurch wiederum eine stärkere
Bemessung der Einbauten erforderlich wird. Bei Versetzung der Leitbäume an den Stoßstellen
besteht zudem die Gefahr des Ausreißens und der Aufsplitterung der Leitbäume.
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Zur Vermeidung der vorerwähnten Nachteile wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
den als Kastenprofil ausgebildeten Einstrich mit dem Schachtausbau durch Befestigungsvorrichtungen
zu verbinden, die ein stufenloses Ein- und Nachstellen des Einstrichs ermöglichen.
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Es ist bereits eine Vorrichtung zum Verbinden der Schachteinstriche
mit dem Schachtausbau bekannt, bei der eine Bruchre ein in radialer Richtung verlaufendes
Langloch aufweist und die Buchse mit einem zylindrischen Ansatz in einer entsprechenden
Bohrung des Einstrichs bzw. eines fest mit diesem verbundenen Teils drehbar geführt
ist. Durch Verdrehung der Buchse unter Relativverschiebung des sie mit dem festen
Teil des Schachtausbaus verbindenden Bolzens in dem Langloch wird eine Verschiebung
des mit ihr verbundenen Einstrichs gegenüber dem fersten Teil ermöglicht. Das Langloch
erstreckt sich einerseits bis an den Umfang des zylindrischen Teils der Buchse und
andererseits bis wenig über den Mittelpunkt der Buchse. Beiderseits des Langlochs
sind Leisten mit einer Zahnung vorgesehen, die mit einer entsprechenden Zahnung
einer Deckplatte zusammenwirkt. Die Deckplatte kann in der Längsrichtung des Schlitzes
je nach der Stellung des Bolzens verschoben werden. Die Einstellung der Befestigungsvorrichtung
kann hierbei nur in Stufen erfolgen, die durch Breite der Zähne bzw. ein Mehrfaches
dieser Breite gegeben sind.
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Um den Verstellbereich dieser bekannten Befestigungsvorrichtung zu
vergrößern, ist vorgeschlagen worden, in dem festen Teil des Schachtausbnns außer
der Bohrung für den Verbifdungsbolzen weitere Bohrungen in solchen Anordnung vorzusehen,
daß sie, sobald. die durch das Langloch der Buchse gegebene Verstellmöglichkeit
in
einer Richtung voll ausgenutzt ist, in den Wirkungsbereich der
Buchse, d. h. bei entsprechender Verdrehung der Buchse, zur Deckung mit dem Langloch
gelangen. Indem dann der Verbindungsbolzen aus der ursprünglichen Bohrung herausgenommen
und in diese weitere Bohrung eingesetzt wird, ergibt sich eine weitere Verstellmöglichkeit
von gleichem Ausmaß wie die erste durch entsprechende Drehung der Buchse.
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Demgegenüber ist die Befestigungsvorrichtung gemäß der Erfindung so
gestaltet, daß ein stufenloses Einstellen möglich ist, was dadurch -erreicht wird,
daß, unter Verwendung eines Einstrichs von zweckmäßig kastenförmigem Querschnitt,
in der Buchse ein in ihr radial verschiebbares Gleitstück vorgesehen ist, das mit
einem im Winkel zu dem Langloch der Buchse verlaufenden Langloch versehen ist. Die
Langlöcher in der Buchse und im Gleitstück verlaufen vorzugsweise senkrecht oder
im stumpfen Winkel zueinander. Der Schutz bezieht sich nicht auf die einzelnen,
Merkmale, mildern lediglich auf die Gesamtausbildung nach den Ansprüchen, In der
Zeichnung ist ein Schachteinstrich mit verstellbarer Befestigung als Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Draufsicht auf .den Sc'hachteinstrich,
der in der linken Hälfte der Darstellung mit @ die Schachtauskleidung bildenden
Tübbingen und in der rechten Hälfte mit dem Mauerwerk einer Schachtröhre verbunden
ist, und Fig.2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. i in größerem Maßstabe;
Fig. 3 und 4 zeigen einen Teil der Befestigungsvorrichtung in Draufsicht und im
Schnitt; Fig. 5 ist eine Draufsicht eines anderen Teils der Befestigungsvorrichtung
und Fig. 6 ein Schnitt durch die mit dem Einstrich verbundene Befestigungsvorrichtung.
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Die Befestigungsvorrichtung für den Schachteinstrich i, dessen kastenförmiger
Querschnitt durch Verschweißen der Schenkelkanten zweier U-Eisen 2, 3 gebildet ist,
besteht aus einer Buchse 4 (vgl. insbesondere Fig. 6), die an ihrer unteren Seite
einen zylindr;schen Ansatz 5 aufweist, der in einer entsprechenden Bohrung des Einstrichs
oder eines mit diesem verbundenen Knotenbleches 6 dicht geführt ist. Die Buchse
liegt dabei mit ihrer unteren Fläche auf; sie ist mit einem radial. verlaufenden
Langloch 7 sowie mit einer einseitig liegenden Ausnehmung 8 versehen, in die ein
Gleitstück 9 eingesetzt ist, das sich schlittenartig verschieben läßt und mit einem
Langloch io versehen ist. Durch die vorzugsweise senkrecht oder im stumpfen Winkel
zueinander verlaufendenLanglöcher ist eine Verbindungsschraube i i hindurchgesteckt,
welch.- die genannten Teile gegeneinanderdrückt und mit einem am Schachtausbau befestigten
Halter 12 verbindet. Durch Verdrehen der Buchse 4 und Verschieben des Gleitstücks
9 in der Ausnehmung 8 der Buchse kann der Einstrich in waagerechter Richtung verschoben
und so in der jeweils gewünschten Lage festgestellt werden.
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Dadurch, daß die beiden Langlöcher in Buchse und Gleitstück im stumpfen
Winkel bzw. senkrecht zueinander verlaufen, ist gewährleistet, daß die vom Förderkorb
bzw. Fördergefäß auf die Einstriche übertragenen waagerechten Stoßkräfte stets durch
Scherbeanspruchung des Schraubenbolzens aufgenommen werden. Dies ist notwendig,
weil bei der Größe der gemessenen Stoßkräfte eine einfache, durch den Anzug der
Schraube hergestellte Reibungsverbindung zur Aufnahme dieser Stoßkräfte nicht ausreicht.
Die Ausnehmung 8 in der Buchse 4. ist so angeordnet, daß im ungünstigsten Belastungsfall,
nämlich wenn die Stoßkraft in Richtung des in der Platte angeordneten Langloches
erfolgt, Selbsthemmung für das in der Ausnehmung geführte Gleitstück 9 b2steht@.
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Zur Vermeidung eines Zusammearostens der Buchse mit dem Gleitstück,
was besonders - dann eintreten kann, wenn beide Teile aus normalem Stahl bestehen,
empfiehlt es sich, die beiden Teile in an sich bekannter Weise aus verschiedenen
Werkstoffen herzustellen.