DE959463C - Bodenverbesserungsmittel - Google Patents

Bodenverbesserungsmittel

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Publication number
DE959463C
DE959463C DEF14923A DEF0014923A DE959463C DE 959463 C DE959463 C DE 959463C DE F14923 A DEF14923 A DE F14923A DE F0014923 A DEF0014923 A DE F0014923A DE 959463 C DE959463 C DE 959463C
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DE
Germany
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soil
water
copolymers
soil improvers
soluble
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Expired
Application number
DEF14923A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hermann Schnell
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
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Application granted granted Critical
Publication of DE959463C publication Critical patent/DE959463C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D21/00Separation of suspended solid particles from liquids by sedimentation
    • B01D21/01Separation of suspended solid particles from liquids by sedimentation using flocculating agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Soil Conditioners And Soil-Stabilizing Materials (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 7. MÄEZ 1957
F 14923 IVa/ ιό
Es besteht das Problem, unbrauchbare Böden, wie Lehmböden, Sandböden sehr geringer Qualität usw., zur landwirtschaftlichen Nutzung geeignet zu machen. Es sind schon viele Vorschläge zur Verbesserung von Kulturböden gemacht worden, die im Prinzip unter anderem darauf basieren, daß man dem Boden humusbildende Stoffe, wie z. B. Torf, Stallmist, Kompost usw., zusetzt. Diese Verfahren haben den Nachteil, daß die zugesetzten Stoffe durch die Tätig1, .'it von Mikroorganismen zum Teil zerstört werden und die Stoffe deshalb in gewissen Zeitabständen erneuert werden müssen.
Es ist bekannt, als Bodenverbesserungsmittel Polyacrylsäure und/oder ihre wasserlöslichen Salze zu verwenden. Diese Verbindungen sind in der Lage, wenn sie in feinverteiltem Zustand dem Boden beigemischt werden, mit mehrwertigen Ionen, wie Calcium, Magnesium, Aluminium, die auch im Boden vorkommen, in Gegenwart von Wasser unlösliche Gele zu bilden; hierdurch wird ao eine Agglomeration der Bodenpartikel (Krümelbildung) hervorgerufen, die den Wasserhaushalt, insbesondere von Lehmböden, im Sinne einer geringen Verdunstungsgeschwindigkeit des Wassers und eines höheren Wasserhaltevermögens günstig beeinflußt und durch eine bessere Durchlüftung-des Bodens ein gesteigertes Wachstum der Kulturpflanzen bewirkt. Nachteil dieses Verfahrens ist neben dem augenblicklichen hohen Preis der verwendeten Polymerisate der Acrylsäure, der einen wirtschaftlichen Einsatz in der Landwirtschaft bisher praktisch unmöglich macht, die rasche und vollständige Gelbildung; diese bringt es mit sich, daß die Substanzen nur dann eine günstige Wirkung zeigen, wenn sie in trockenem Zustand in feinverteilter Form innig mit der Kulturschicht des Bodens
vermischt werden. Diese innige Durchmischung ist jedoch bei großen landwirtschaftlichen Nutzflächen nur mit erheblichem Arbeitsaufwand und hohen Kosten möglich.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeidet und eine Bodenverbesserung erzielt durch Zusatz von relativ geringen Mengen wasserlöslicher, carboxylgruppenhaltiger Mischpolymerisate, die zum überwiegenden Teil aus unverseiftem to Vinylacetat und zum kleineren Teil aus Acryl- bzw. Methacrylsäure bestehen, oder deren, wasserlöslichen Salzen zu landwirtschaftlichen Kulturböden. ■ Das erfindungsgemäße Bodenverbesserungsmittel besteht aus oder enthält in Form ihrer Alkalisalze wasserlösliche Mischpolymerisate, die sich demnach zu mehr als 50% aus unverseiftem Polyvinylacetat und zu weniger als 50% aus Acryl- bzw. Methacrylsäure zusammensetzen.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Mischpolymerisate kann nach den üblichen Methoden im Block-, Lösungsmittel-, Perloder Emulsionspolymerisationsverfahren erfolgen. Die erhaltenen carboxylgruppenhaltigen, wasserlöslichen Mischpolymerisate oder deren wasserlösliehe Salze können in fester, feinverteilter Form oder in Form ihrer Lösungen dem Boden· zugesetzt werden. Durch die Einwirkung der im Boden in Form ihrer Salze vorhandenen oder besonders zugesetzten mehrwertigen Kationen, wie z. B. CaI-cium, Magnesium, Aluminium usw., tritt im Boden in Gegenwart von Wasser infolge Salzbildung Gelbindung ein, die eine Agglomeration der Bodenpartikel und damit eine Auflockerung des Bodens (Krümelbildung) bewirkt. Der Wasserhaushalt des Bodens wird im günstigen Sinne beeinflußt dadurch, daß die Verdunstungsgeschwindigkeit vermindert und das Wasserhaltevermögen verbessert wird. Durch die Agglomeration der Bodenpartikel wird eine bessere Durchlüftung des Bodens erzielt und damit ein gesteigertes Wachstum der Kulturpflanzen hervorgerufen. Da die erfindungsgemäß zur Anwendung kommenden Mischpolymerisate durch die Einwirkung von Mikroorganismen nicht zerstört werden, sind sie über lange Zeiträume im Boden haltbar. Im Gegensatz zu Homopolymerisaten aus ungesättigten Säuren zeigen die erfindungsgemäß verwendeten Mischpolymerisate starke Gelbildung mit außerordentlich kleinen Mengen mehrwertiger Kationen, so daß sich ein Zusatz entsprechender Salze zum Boden in den meisten Fällen erübrigt. Bei Verwendung der Mischpolymerisate gemäß der Erfindung wird die Gelbildung mit den mehrwertigen Ionen so verzögert, daß auch Lösungen der Substanzen auf den Boden aufgebracht werden können, die sich in der Kulturschicht verteilen, bevor sie durch Gelbildung unlöslich werden. Weiterhin können die Substanzen auch oberflächlich in trockener, feinverteilter Form mit der Kulturschicht vermischt werden, da durch die anfängliche Auflösung in Gegenwart von Wasser eine weitgehend homogene Verteilung in der Kulturschicht bewirkt wird, bevor die Substanzen durch Gelbildung unlöslich werden. Darüber hinaus sind die Mischpolymerisate wesentlich preiswerter herzustellen, wodurch ein wirtschaftlich tragbarer Einsatz überhaupt erst möglich wird.
Es ist in dem deutschen Patent 897 847 schon vorgeschlagen worden, Bodenverbesserungsmittel durch Hydrolyse von Mischpolymerisaten herzustellen. Die dort vorgeschlagenen Mischpolymerisate bestehen jedoch mindestens aus 70% Acrylsäure und 30% einer anderen polymerisierbaren Verbindung. Erfindungsgemäß wird unverseiftes Polyvinylacetat als eine der Komponenten verwendet, während bei der Hydrolyse des Acrylnitrils nach den Angaben des deutschen Patents 897 847 auch eine Verseifung des Vinylacetats stattfindet. Hierdurch enthält das Polymerisat neben Carboxylauch freie Hydroxylgruppen, wodurch die Wasserlöslichkeit erhöht wird.
Es ist aus der belgischen Patentschrift 501 726 schon bekannt, Bodenverbesserungsmittel herzustellen, in welchen außer Acrylsäure eine geringe Menge anderer Verbindungen, unter anderem auch Vinylacetat, einpolymerisiert werden. Die einpolymerisierten Mengen Vinylacetat sind nach den J* ngaben dieser Patentschrift j edoch sehr gering und betragen etwa 5 %>. Außerdem werden sie durch nachträgliche Verseifung in Vinylalkohol übergeführt.
Der Gegenstand des deutschen Patents 927 444 unterscheidet sich von dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung dadurch, daß laut Patentanspruch Mischpolymerisate der Acryl- oder bzw. und der Methacrylsäure mit Methacrylsäuremethylester, die zudem ganz bestimmte Löslichkeitseigenschäften aufweisen müssen, als Bodenverbesserungsmittel verwendet werden. Ein Zusatz an Vinylacetat wird in diesem Patent nicht beansprucht
Beispiel
Ein Mischpolymerisat aus 60 Gewichtsteilen unverseiftem Vinylacetat und 40 Gewichtsteilen Methacrylsäure wird in Form des Natriumsalzes als feines Pulver mit Lehmböden vermischt. Die Menge des Mischpolymerisates wird so bemessen, daß in der Kulturschicht des Bodens etwa 0,2 % des Produktes enthalten sind. Bei Zutritt von Wasser geht die Substanz anfänglich in Lösung, wobei sie sich noch weiter in den Boden verteilt. Unter dem Einfluß der im Boden enthaltenen mehrwertigen Ionen bildet sich aus der Lösung ein Gel, das dem Boden eine krümelige Struktur verleiht. Das Wasserhaltevermögen wird vergrößert, die Verdunscungsgeschwindigkeit des Wassers verringert. Der Boden kann als Ackerboden benutzt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Bodenverbesserungsmittel, bestehend aus oder enthaltend in Form ihrer Alkalisalze wasserlösliche Mischpolymerisate, die sich zu mehr als iao 50% aus unverseiftem Polyvinylacetat und zu weniger als 50% aus Acryl- bzw. Methacrylsäure zusammensetzen.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Belgische Patentschrift Nr. 501 726.
    © 609617049 S.S6 (609 833 2.57)
DEF14923A 1953-01-13 1953-01-13 Bodenverbesserungsmittel Expired DE959463C (de)

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DEF14923A DE959463C (de) 1953-01-13 1953-01-13 Bodenverbesserungsmittel

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DEF14923A DE959463C (de) 1953-01-13 1953-01-13 Bodenverbesserungsmittel

Publications (1)

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DE959463C true DE959463C (de) 1957-03-07

Family

ID=7087740

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DEF14923A Expired DE959463C (de) 1953-01-13 1953-01-13 Bodenverbesserungsmittel

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DE (1) DE959463C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2361085A1 (de) * 1972-12-07 1974-06-27 Novex Rt Bodenverbesserungsmittel

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE501726A (de) *

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE501726A (de) *

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2361085A1 (de) * 1972-12-07 1974-06-27 Novex Rt Bodenverbesserungsmittel

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