DE959243C - Galvanisches Bad und Verfahren fuer die Abscheidung von Antimonueberzuegen - Google Patents
Galvanisches Bad und Verfahren fuer die Abscheidung von AntimonueberzuegenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 28. FEBRUAR 1957
Die Erfindung betrifft die galvanische Abscheidung von Antimon und speziell einen verbesserten
Elektrolyt und seine Verwendung beim Überziehen mit Antimon.
Die bisher zur galvanischen Abscheidung von Antimon verwendeten Bäder leiden unter einem
Mangel an Stabilität. Bei längerem Stehen fällt aus ihnen eine unlösliche Antimonverbindung, wahrscheinlich
ein basisches Antimonsalz, aus, so daß sich die Antimonkonzentration in der Badflüssigkeit
in unkontrollierbarer Weise vermindert. Bei der Verwendung solcher nachteiligen Badflüssigkeiten
zur galvanischen Abscheidung von Antimon lassen sich deshalb keine wirklich guten und
gleichmäßigen Resultate erzielen.
Es sind eine ganze Reihe von Verbindungen als Badzusätze vorgeschlagen worden, um die Ausfällung
von Antimon herabzusetzen oder zu vermeiden. Diese Stoffe verursachen jedoch meist nur
neue Schwierigkeiten, wie z. B. übermäßige Anodenpolarisation, Abscheidung des Antimons in
stampfer oder spröder Form oder Korrodierung des Antimonüberzuges.
Bäder mit solchen Zusätzen sind auch deshalb nicht für praktische Zwecke geeignet, weil sie den
Glanz des Antimonüberzuges lediglich auf Kosten
seiner Duktilität erzielen. Darüber hinaus sind auch sie unstabil und scheiden bei längerem Stehen
Kristalle ab.
Das erfindungsgemäße Antimonbad enthält Antimon, welches in einer wäßrigen Lösung eines Alkalizitrates
(beispielsweise Natrium-, Lithium-, Kalium- oder Ammoniumzitrat) aufgelöst ist. Das
Bad enthält ferner Natriumbenzoat oder Natriumpropionat sowie vorzugsweise Zitronensäure,
ίο Im folgenden werden einige Beispiele von erfindungsgemäßen
Galvanisierbädern aufgeführt. Die angegebenen Mengen verstehen sich in Gramm je Liter Wasser.
Beispiel ι
Ammoniumzitrat (zweibasisch) 60,0
Kaliumantimonyltartrat
(metallisches Antimon 4 g/l) 11,0
Natriumbenzoat 3,75
Lithiumzitrat 105,0
Zitronensäure 15,0
Kaliumantimonyltartrat
(metallisches Antimon 27 g/l) 75,0
Natriumbenzoat 3,75
Die vorstehend genannten Beispiele veranschaulichen spezifische Galvanisierbäder gemäß der Erfindung;
indessen soll die Erfiadtmg durch diese
Beispiele nicht eingeschränkt werden. Erfahrungsgemäß lassen sich gute Ergebnisse erzielen, wenn
man das Alkalizitrat in Mengen verwendet, die in dem Bereich von 37,5 bis 195 g/l liegen. Bei manchen Anwendungen kann man die Menge des Alkalizitrates
erhöhen, wobei die obere Grenze durch die Grenze der Löslichkeit des Alkalizitrates im
Bad gegeben ist. In ähnlicher Weise ist die Mindestmenge des Alkalizitrates bei einer bestimmten
Anwendung durch die Menge gegeben, die notwendig ist, um während des Galvanisierens eine angemessene
Anodenzersetzung zu bewirken. In gleicher Weise erhält man befriedigende Ergebnisse,
wenn die Zitronensäure in einer Menge von 15 bis 52,5 g je Liter Wasser und das gelöste Antimon
in einer Menge von etwa 3,75 bis 37,5 g metallisches Antimon, d.h. also 15 bis 90g Kaliumantimonyltartrat
je Liter Wasser vorhanden sind. Sehr gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn das Natriumbenzoat oder Natriumpropionat
in einer Menge nicht über 22,5 g/l vorhanden ist; die bevorzugte Menge beträgt 3,75 g je Liter
Wasser. Falls gewünscht, kann man das Kaliumantimonyltartrat teilweise oder ganz durch andere
lösliche Antimonsalze ersetzen, z. B. durch das Chlorid, Acetat oder Sulfat.
Galvanisierbäder gemäß der Erfindung kann man im allgemeinen in einem breiten Temperaturbereich
betreiben, von Raumtemperatur bis zu einer oberen Temperaturgrenze, die in erster Linie
von den wirtschaftlichen Überlegungen bestimmt wird, die Heizkosten und die Verdampf ungs Verluste
möglichst klein zu halten. Indessen hat sich ergeben, daß es im allgemeinen erwünscht ist, das
Bad bei einer erhöhten Temperatur in dem Bereich von annähernd 50 bis 65° C zu betreiben; die Temperatur
von 6o° C wird bevorzugt.
Auch die Stromdichte kann man bei den verschiedenen Anwendungen variieren, man hat aber
gefunden, daß eine Stromdichte in dem Bereich von etwa 27 bis 32 mA/cm2 in den meisten Fällen ausgezeichnete
Ergebnisse liefert.
Man hat gefunden, daß Bäder gemäß der Erfindung sehr zufriedenstellend als -saures Medium
arbeiten und überragende Ergebnisse liefern, wenn ihr pH-Wert in dem Bereich von etwa 4 bis 6
liegt, wobei 5 der bevorzugte Wert ist. Bei den meisten Fällen zieht man Antimonanoden vor. In
manchen Fällen kann es aber wünschenswert sein, inerte Anoden zu verwenden und die gewünschte
Antimonkonzentration im Überzugbad durch gesondertes Zusetzen löslicher Antimonsalze aufrechtzuerhalten.
Erfindungsgemäße Überzugbäder kann man benutzen, um Antimon an irgendeinem üblichen
Kathodenmaterial niederzuschlagen, beispielsweise an Blei, Indium, Legierungen von Blei und Indium,
Kupfer, Eisen und Stahl, Zink, Zinn, Kadmium, Blei-rAntimon-Legierungen und Antimon-Blei-Legierungen.
Im nachstehenden ist eine bevorzugte Arbeitsfolge unter Verwendung elektrolytisch niedergeschlagener
Antimonüberzüge erläutert, die gemäß der Erfindung gebildet werden. Ein Gegenstand aus
Metall wird zunächst mit Blei, Indium oder einer Blei-Indium-Legierung überzogen, um ihn in den
folgenden Überzugsbädern vor Korrosion zu schützen. Dieser Schutzüberzug hat vorzugsweise
eine glatte Oberfläche. Danach wird auf dem Schutzüberzug auf elektrolytischem Weg ein erster
Überzug niedergeschlagen: Das Bad hierfür ist eine wäßrige Lösung der nachstehenden Zusammensetzung.
Natriumzitrat 75,0 bis 90,0 g/l
Zitronensäure 22,5 - 30,0 g/l
Kaliumantimonyltartrat ... 15,0 - 18,0 g/l
Natriumbenzoat 3,75 g/l
Danach wird elektrolytisch ein stärkerer Überzug niedergeschlagen unter Verwendung eines Bades
aus einer wäßrigen Lösung der folgenden Zusammensetzung.
Natriumzitrat 135.0 bis 150,0 g/l
Zitronensäure 45>o - 52,5 g/l
Kaliumantimonyltartrat . 75,ο - 90,0 g/l
Natriumbenzoat 3,75 g/l iao
Das fertige Stück wird danach geschwabbelt oder poliert und kann ohne weitere Behandlung benutzt
werden.
Andererseits kann man den Gegenstand auch i»s
noch weiteren galvanischen Verfahren unterwerfen
und andere Metalle, wie Nickel und/oder Chrom, auf ihn aufbringen; ein elektrolytisch gewonnener
Niederschlag von Antimon, gemäß der Erfindung hergestellt, ist dafür eine ausgezeichnete Unterlage.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Bad für die galvanische Abscheidung von ίο Antimon mit einem Gehalt von in einer Lösung eines Alkalizitrates gelöstem Antimon und vorzugsweise einem Gehalt an Zitronensäure, gekennzeichnet durch Anwesenheit von Natriumbenzoat oder Natriumpropionat.is 2. Bad nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Antimon als Kaliumantimonyltartrat vorliegt.3. Bad nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Zusammensetzung:Gelöstes Antimon 3,75 bis 37,5 g/l ao(vorzugsweise als Kalium-antimonyltartrat) 10,4 - 104,0 g/lAlkalizitrat 37,5 - 195,0 g/lZitronensäure 15,0 - 52,5 g/lNatriumbenzoat oder asNatriumpropionat höchstens 22,5 g/l4. Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Antimon unter Anwendung eines Bades nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß unter Benutzung einer Antimonanode mit einer Stromdichte von 27 bis 32 mA/cm2 bei einer Temperatur von etwa 50 bis 600C und einem pH-Wert von etwa 4 bis 6 gearbeitet wird.35In Betracht gezogene Druckschriften:
Metal· Industry, 1950, Bd. 76, S. 271, bes. S. 272, Tab. i.® 609 617/440 8. (609 809 2.57)
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