DE959186C - Verfahren zur Herstellung von Cyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 28. FEBRUAR 1957
M 1314p IVb/12
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe
mit einer Doppelbindung in der 7(8)-Stellung durch selektive Hydrierung der entsprechenden
Verbindungen, die konjugierte Doppelbindungen in den 5(6)- und 7(8)-Stellungen enthalten.
Die in 7(8)-Stellung ungesättigten Verbindungen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe sind brauchbare
Zwischenprodukte für die Herstellung anderer Sterine und dienen beispielsweise als Ausgangsstoffe
für die Herstellung von Sterinen mit einer funkt
tionellen Gruppe in der ii-Stellung.
Erfindungsgemäß setzt man eine in 5(6)-, 7(8)-StellungungesättigteCyclopentanopolyhydrophenanthren-
verbmdung mit Wasserstoff, vorzugsweise bei Überdruck in Gegenwart eines Raney-Nickel-Katalysators
um. Hierbei wird die 5(6)-ständige Doppelbindung gesättigt, ohne daß' die 7(8)-ständige Doppelbindung
angegriffen wird.
Man erhält die gewünschte Verbindung in hoher Ausbeute, wenn die Reduktion in einem inerten
Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol, Xylol, Erdölkohlenwasserstoffen, niedrigmolekularen aliphatischen
Alkoholen oder Dioxan durchgeführt wird. Saure
oder haiogenierte Lösungsmittel reagieren mit Raney-Nickel,
inaktivieren den Katalysator und sind daher ungeeignet. Man erhält Höchstausbeuten, wenn die
Reduktion bei etwa Raumtemperatur und einem Wasserstoffdruck von ι bis 4 at durchgeführt wird;
das schließt aber die Anwendung höherer Temperaturen und Drücke nicht aus.
Nach der Hydrierung wird die Cyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindung
mit einer Doppelbindung in 7(8)-Stellung aus dem Reaktionsprodukt durch Entfernung des suspendierten Katalysators
und Konzentrieren der Lösung gewonnen. Der Rückstand kann durch Umkristallisieren aus geeigneten
Lösungsmitteln in bekannter Weise gereinigt werden.
Geeignete Ausgangsstoffe sind
1. natürlich vorkommende Sterine mit konjugierten Doppelbindungen in 5(6)- und 7(8)-Stellung, wie
Ergosterin und seine Steroisomeren, Lumisterin und Pyrocalciferol;
2. 7-Dehydrosterine, wie 7-Dehydrocholesterin und 7-Dehydrostigmasterin, die sich aus Cholesterin und
Stigmasterin nach den in der Literatur beschriebenen Verfahren leicht darstellen lassen;
3. 7-Dehydroderivate von Sapogeninen, wie 7-Dehydrodiosgenin,
7-Dehydrobotogenin und 7-Dehydropuccagenin;
4. Sterine mit konjugierten Doppelbindungen in 5(6)- und 7(8)-Stellung, wie 3-Oxy-Zl5' '-bisnorcholadiensäure
und 3-Oxy-Zl-5· 7-pregnadienon-2O.
Wenn der Ausgangsstoff eine OH-Gruppe enthält,
wird diese zweckmäßig in eine Acyloxygruppe übergeführt, weil die Acylderivate in organischen Lösungsmitteln
leichter löslich sind. Acyloxyderivate der niedrigmolekularen aliphatischen Säuren, z. B. der
Essig- oder Propionsäure, sind besonders brauchbar, wenngleich auch andere Acyloxyderivate benutzt
werden können. Weiterhin werden Ester von Sterinsäuren bevorzugt; sie sind in organischen Lösungsmitteln
leichter löslich. Wegen ihrer leichten Zugänglichkeit werden vorzugsweise die niedrigmolekularen Alkylester, wie Methyl- oder Äthylester,
benutzt.
Es ist überraschend, daß sich die 5 (6)-ständige Doppelbindung selektiv hydrieren läßt, ohne daß die
7(8)-ständige Doppelbindung angegriffen wird und eine Verlagerung der Doppelbindungen stattfindet.
Andere Forscher fanden, daß bei Verwendung von Platin als Katalysator die 7(8)-ständige Doppelbindung
bei der Hydrierung von Verbindungen mit konjugierten Doppelbindungen in 5(6)- und 7(8)-Steilung
in die 8(i4)-Stellung. wanderte. Es ist auch angegeben, daß bei der Verwendung von Platin als
Katalysator und Essigester oder Äther als Lösungsmittel Ergosterin in vorzüglicher Ausbeute in ein
Dihydroergosterin übergeht, in welchem die 5(6)-ständige Doppelbindung abgesättigt ist, die Doppel-'
bindungen in 7(8)-Stellung und 22(23)-Stellung noch erhalten sind, sofern die Reaktion nach Aufnahme
von ι Mol Wasserstoff beendet wird. Es konnte jedoch beim Nacharbeiten dieses Versuches nicht
bestätigt werden, daß das Hydrierungsprodukt mit der Doppelbindung in 7(8)-Stellung in vorzüglicher
Ausbeute erhalten wird. Vielmehr bildet sich ein Hydrierungsprodukt, welches eine Doppelbindung in
8(i4)-Stellung enthält, in großer Menge. Im Gegensatz dazu werden bei Verwendung von Raney-Nickel
als Katalysator die erwünschten Verbindungen mit einer 7 (8)-ständigen Doppelbindung in sehr guter Ausbeute
und praktisch rein erhalten; es erfolgt also im wesentlichen keine Wanderung der Doppelbindungen,
wenn nach dem Verfahren der Erfindung gearbeitet wird.
Überraschend ist weiterhin, daß die Doppelbindungen in den Seitenketten von Verbindungen wie
Ergosterin oder 7-Dehydrostigmasterin bei der Hydrierung nach dem vorliegenden Verfahren nicht gleichzeitig
angegriffen werden, sondern ungesättigt bleiben, weshalb sich die Seitenkette dieser Verbindungen
nach wie vor leicht abbauen läßt.
So wurden 7-Dehydrotigogenin und 3-Oxy-/l7-allopregnenon-20
als wichtige Zwischenprodukte für die Herstellung anderer Sterine nach vorliegendem Verfahren
dargestellt.
7-Dehydrotigogenin bereitet man wie üblich durch selektive Hydrierung von 3-Acyloxy-7-dehydrodiosgenin
in Gegenwart von Raney-Nickel zum entsprechenden 3-Acyloxy-7-dehydrotigogenin, das mit
Alkali leicht zur 3-Oxyverbindung hydrolysiert wird. Ebenso wird 3-Oxy-zd 7-pregnenon-2o durch selektive
Hydrierung von 3-Acyloxy-zl5i 7-pregnadienon-2O und
Hydrolyse des gebildeten 3-Äcyloxy-Zl 7-allopregnenons-20
gewonnen.
Beispiel 1 - 22-3-Acetoxyergostadien
HoCCOO
17,5 g Ergosterylacetat in 550 ecm Dioxan wurden
in Gegenwart von 4,5 g Raney-Nickel, welches in Alkohol suspendiert war, bei einem Anfangsdruck von
H3CCOO
3 bis 4 at und Temperaturen von 20 bis 400 hydriert.
Nach 2 Stunden ließ die Hydrierungsgeschwindigkeit stark nach; der Katalysator wurde abfiltriert. Nach
der Entfernung des Dioxans unter vermindertem Druck wurde der Rückstand mit heißem Methanol
verrieben. 15 g A7· 22-3-Acetoxyergostadien wurden
durch Filtration des abgekühlten Gemisches gewonnen. F. = 180 bis 183°; [o]d = — 24° (c = 2,15
in CHCl3).
Beispiel 2 ΔΊ· 22-3-Acetoxyergostadien
Die Hydrierung gemäß Beispiel 1 wurde in Benzol folgendermaßen ausgeführt:
Eine Suspension von Raney-Nickel in Alkohol wurde vom Alkohol dekantiert und der Rückstand
mehrmals mit Benzol alkoholfrei gewaschen. 61 g Ergosterinacetat in 500 ecm Benzol wurden mit etwa
7 g der mit Benzol gewaschenen Zubereitung von Raney-Nickel bei einem Anfangsdruck von 3 bis 4 at
hydriert, bis 1,25 bis i,5oMol Wasserstoff aufgenommen
waren. Danach wurde der Katalysator abfiltriert, das Filtrat unter vermindertem Druck eingedampft und
der Rückstand mit 200 ecm siedendem Aceton ausgezogen. Die einmalige Kristallisation lieferte reines
Δ Ί· 22-3-Acetoxyergostadien in einer Ausbeute von
66%. F. = 182 bis 184,5° C, [a}p = —19,1° (c = 2
in CHCl3). Die Löslichkeitsbestimmung zeigte einen Reinheitsgrad von 99 i 1% an·
Beispiel 3 S-Acetoxy-zd'-bisnorallocholensäuremethylester
H3C
COOCH,
CH
HXCOO
H3C
COOCH,
CH
H3CCOO
Eine Lösung aus 5 g 3-Acetoxy-Zl5- '-bisnorcholadiensäuremethylester
in 100 ecm Benzol wurde mit 1,5 g Raney-Nickel (besonders äthanolfrei hergestellt)
bei einem Wasserstoffdruck von 3 at geschüttelt. Nachdem etwas mehr als die theoretische Menge
Wasserstoff aufgenommen war, wurde der Katalysator abfiltriert. Das Filtrat wurde zur Trockne eingedampft,
der Rückstand mit 25 ecm Methanol gewaschen und getrocknet. Ausbeute 4,35 g. F. = 150 bis 1550. Nach
zweimaligem Umkristallisieren aus Methanol lag der Schmelzpunkt derSubstanz, die große Blättchen bildete,
bei 156 bis 1570; [apD 4 = — 5,5° (c = 0,910 in CHCl3).
Ha
COOCHo
HXCOO
I2»75 S 3-Acetoxy-^ ^bisnorcholensäuremethylester
wurden in 300 ecm einer gereinigten niedrigsiedenden Das Acetat wurde durch Erhitzen am Rückflußkühler mit ι n-methanolischer Kaliumhydroxydlösung
zum 3-Oxy-J7-bisnorcholensäuremethylester.
verseift. F. = 179 bis 181°; [afg = —6,5° (c = 1
in CHCl8). Das mit Benzoylchlorid und Pyridin
in üblicher Weise gewonnene Benzoat kristallisierte aus Aceton in Blättchen und schmolz bei 169
bis 170°.
Die Ausgangsverbindung, der 3-Acetoxy-Zl-5' 7-bisnorcholadiensäuremethylester
wurde folgendermaßen hergestellt:
HX
COOCHo
CH
H3CCOO
Erdölfraktion (Kp. = 60 bis 70°) gelöst; aus der Lösung wurden 50 ecm Lösungsmittel abdestüliert.
In die verbleibende Lösung wurden 6,2 g N-Bromsuccinimid eingetragen. Das Gemisch wurde 15
Minuten mit einer Wattlampe belichtet; danach war das gesamte N-Bromsuccinimid umgesetzt. Das
Reaktionsgemisch wurde gekühlt und filtriert, die verbleibende Lösung stark eingedampft und in einem
Trockeneis-Aceton-Bad zur Kristallabscheidung gekühlt. Das Kristallisat wurde filtriert und getrocknet;
es bestand aus 8,97 g rohem 3-Acetoxy-7-brom-/l 5-bisnorcholensäuremethylester;
F. = 114 bis 1200. Nach dem Umkristallisieren aus Petroläther wurde fast
reiner 3-Acetoxy-y-brom-/l 5-bisnorcholensäuremethylester,
F. = 119 bis 120°, erhalten.
Roher 3- Acetoxy-7-brom-Zl 5-bisnorcholensäure~
methylester wurde am Rückflußkühler mit etwa der gleichen Gewichtsmenge y-KoUidin (2, 4, 6-Trimethoxypyridin)
in etwa, der fünffachen Raummenge Xylol etwa 20 Minuten erhitzt. Das Reaktionsgemisch, in dem KoUidinhydrobromid suspendiert
war, wurde auf o° gekühlt und nacheinander mit Eiswasser, eiskalter wäßriger η-Salzsäure, kalter gesättigter
Natriumbicarbonatlösung und schließlich mit Eiswasser gewaschen. Die Xylolschicht wurde getrocknet,
unter vermindertem Druck stark eingedampft und mit Aceton digeriert; die abgeschiedene Kristallmasse
wurde abfiltriert und spektralanalytisch als ein Gemisch aus 3-Acetoxy-.d5/ '-bisnorcholadiensäuremethylester
und 3-Acetoxy-Zl4- "-bisnorcholadiensäuremethylester
erkannt. Versuche zur Zerlegung des Gemisches in seine Komponenten durch Umkristallisieren
führten nicht zum Ziel. Das Gemisch wurde daher chromatographisch unter Verwendung von
aktiviertem Aluminiumhydroxyd behandelt, wobei man den reinen 3-Acetoxy-/]5' '-bisnorcholadiensäuremethjdester
erhielt. F. = 145 bis 1500.
Beispiel 4 S-Acetoxy^-dehydrotigogenin
HX
H3CCOO
HX
HXCOO
7-Dehydrodiosgeninacetat
S-Acetoxy^-dehydrotigogenm.
Eine Lösung aus 2,87 g 7-Dehydrodiosgeninacetat in 125 ecm gereinigtem Dioxan wurde unter einem
Wasserstoffdruck von 3 at in Gegenwart von Raney-Nickel als Katalysator geschüttelt.
In 40 Minuten wurde 1 Mol Wasserstoff absorbiert; es begann die Kristallabscheidung aus der Lösung.
Das 7-Dehydrotigogeninacetat wurde unter gelindem Erwärmen wieder gelöst und der Katalysator abnitriert.
Das Filtrat wurde zur Trockne eingedampft, der kristalline Rückstand mit 15 ecm Methanol verrührt,
filtriert und mit Methanol gewaschen. Ausbeute: 2,78 g;
F. = 234 bis 2370.
Das Produkt kristallisierte aus Methanol in länglichen Prismen; F. = 236 bis 2380; [a]^ = —76°
(c = 1,05 in CHCl3).
Analyse: Berechnet für C29H44O4:
C = 76,27, H = 9,71;
gefunden
C = 76,26, H = 9,57.
C = 76,26, H = 9,57.
Das gebildete 3-Acetoxy-7-dehydrotigogenin wurde alkalisch hydrolysiert und lieferte 7-Dehydrotigogenin
mit einem Schmelzpunkt von 201 bis 2040.
Das Hydrierungsprodukt wird »7-Dehydrotigogenin <r
genannt; es kann nämlich als ein 7-Dehydroderivat des natürlich vorkommenden Sapogenine, Tigogenin, betrachtet
werden, welches folgende Struktur hat:
Der Ausgangsstoff, das 7-Dehydrodiosgeninacetat, kann folgendermaßen hergestellt werden:
CH3
H.CCOO
(I)
Diosgenin-3-acetat
N-Bromsuccinimid Ψ
CH3
CH,
7-Brom-diosgenin-3-acetat
—CHa
H3CCOO
7-Dehydrodiosgenin-3-acetal
Aus einer Lösung aus 4,57 g (0,01 Mol) Diosgenin-3-acetat
in 100 ecm Tetrachlorkohlenstoff wurden
20 ecm Lösungsmittel abdestilliert. Die Lösung ließ man etwas abkühlen und setzte dann 1,96 g (0,011 Mol)
N-Bromsuccinimid zu. Das Gemisch wurde mit einem Photoscheinwerfer 6 Minuten belichtet und siedete
hierbei lebhaft unter Rückflußkühlung. Das Reaktionsgemisch wurde dann gekühlt und das Unlösliche abfiltriert.
Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck zu einem grünlichen, viskosen Öl eingedampft. Nach
Zugabe von Petroläther (Kp. = 30 bis 6o°) schied sich eine Kristallmasse ab, die in Petroläther auf geschlämmt,
filtriert und mit Petroläther gewaschen wurde. Ausbeute: 3,25 g 7-Brom-diosgenin-3-acetat; F. = 143 bis
145° (unter Zersetzung). Das Produkt wurde durch Umkristallisieren aus Aceton weiter gereinigt und in
Form kleiner Nadeln gewonnen; F. = 151 bis 154°.
Ein Gemisch aus 25 ecm Xylol und 3 ecm 2, 4, 6-Kollidin
wurde zum Sieden erhitzt, mit 2 g 7-Bromdiosgenin-3-acetat in kleinen Anteilen versetzt und am
Rückflußkühler 15 Minuten erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde gekühlt und nacheinander mit Wasser,
kalter wäßriger in-Salzsäure und einer 5°/oigen wäßrigen
Natriumbicarbonatlösung gewaschen. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und das Xylol unter vermindertem Druck verdampft. Der kristalline Rückstand wurde aus Aceton
umkristallisiert und lieferte 0,83 g rohes 7-Dehydrodiosgenin-3-acetat in Form von Nadeln; F. = 175
bis 188°. Spektralanalytisch wurde das Produkt als ein Gemisch aus dem Δ 5' 7- und dem Δ *- e-Dienisomeren
erkannt.
λ Max.
2320 Ä
2390 Ä
2480 Ä
2620-40 Ä
2710 Ä
2820 Ä
2930 Ä
2390 Ä
2480 Ä
2620-40 Ä
2710 Ä
2820 Ä
2930 Ä
τ 0/
.icm
.icm
157
174
140
119
167
176
102
174
140
119
167
176
102
3-Acetoxy-zl '-allopregnenon-20
CH3
C = O
CH,
C = O
Raney-Ni H2
H3CCOO
7,8 g zl5/7-3-Acetoxypregnadienon-2O, das durch
Umsetzung von Zl5-3-Acetoxypregnenolon-20 mit
N-Bromsuccinimid zum entsprechenden 7-Bromderivat HXCOO
Das Gemisch wurde zweimal aus Methanol umkristallisiert und ergab längliche flache Blättchen des
J5- 7-Dienisomeren in praktisch reiner Form; F. = 195
bis 203°.
und ausschließende Bromwasserstoffabspaltung mit Dimethylanilin in 200 ecm Benzol gewonnen worden
war, wurde in Gegenwart von Raney-Nickel als Kata-
lysator hydriert. Das Produkt wurde in üblicher Weise aufgearbeitet und aus Methanol umkristallisiert. Es
wurden 6,61 g (= 87% der Theorie) Blättchen vom F. = 170 bis 1750 gewonnen.
Analyse: Berechnet für C23H34O3:
Analyse: Berechnet für C23H34O3:
C = 77.05. H = 9,56;
gefunden
C = 77.15. H = 9,30.-
HO
Eine Lösung aus 30 g Δ 5-3-0xy-20-ketopregnen und
100 ecm Essigsäureanhydrid wurde am Rückflußkühler
a5 3V2 Stunden erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde
bis zur Kristallabscheidung abgekühlt und die abfiltrierte Kristallmasse mit Methanol zur Entfernung des
Essigsäureanhydrids gewaschen. Man erhielt praktisch reines z4s-3-Acetoxy-2o-ketopregnen; F. = 147 bis
1480; [a]^ = —8° (c = 1,01 in Chloroform).
In eine Lösung aus 3,6 g ^ds-3-Acetoxy-20-ketopregnen
in 60 ecm Tetrachlorkohlenstoff wurden 1,87 g
N-Bromsuccinimid eingetragen. Das Gemisch wurde am Rückflußkühler etwa 20 Minuten unter Belichtung
mit künstlichem Licht erhitzt. Danach wurde die Reaktion unterbrochen, die Reaktionslösung abgekühlt und
die kalte Lösung vom unlöslichen Succinimid abfiltriert. Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck eingedampft
und der Rückstand mit Methanol versetzt. Die gebildete Kristallmasse wurde aus Methanol umkristallisiert
und lieferte praktisch reines Zl5-3-Acetoxy-7-brom-ketopregnen;
F. == 121 bis 122°.
1,7 g Δ 5-3-Acetoxy-7-brom-2O-ketopregnen wurden
mit 10 g Dimethylanilin vermischt auf dem Dampfbad etwa 2 Stunden erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde
mit 100 ecm Benzin und 50 ecm Benzol verdünnt und
die Lösung nacheinander mit 100 ecm 1 n-Schwefelsäure,
zweimal mit je 75 ecm Wasser, einmal mit 75 ecm einer gesättigten wäßrigen Natriumbicarbonatlösung
Durch Umkristallisieren aus Methanol erhöhte sich der Schmelzpunkt auf 172 bis 175,5°.
3-Acetoxy-^l 7-allopregnenon-2O wurde durch alkalische
Hydrolyse in die entsprechende 3-Oxyverbindung vom Schmelzpunkt 211 bis 215° übergeführt.
Der Ausgangsstoff, das id5'7-3-Acetoxy-pregnadienon-20
wurde folgendermaßen hergestellt:
H3CCOO
und schließlich mit 75. ecm Wasser ausgewaschen. Die
gewaschene organische Schicht wurde über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem
Druck eingedampft. Das verbleibende Öl bestand aus rohem Δ5· 7-3-Acetoxy-pregnadienon-2O.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Cyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungen
mit einer Doppelbindung in 7 (8)-Stellung durch selektive katalytische Hydrierung von Cyclopentanopolyhydrophenänthrenen
mit konjugierten Doppelbindungen in 5 (6)- und 7 (8)-Stellung in einem inerten Lösungsmittel mit Wasserstoff, wobei das in 7(8)-Stellung.
ungesättigte Hydrierungsprodukt nach Entfernung des Katalysators abgetrennt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von Raney-Nickel als Katalysator, gegebenenfalls nach
vorheriger Acylierung bzw. Veresterung vorhandener Hydroxyl- bzw. Carboxylgruppen, hydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrierung unter einem Überdruck von zweckmäßig 1 bis 4 at durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein natürlich vorkommendes
Sterin, z. B. ein 7-Dehydroderivat eines Sapogenine, als Ausgangsverbindung verwendet wird.
© 609«17/«9 8.56 (609 809 2.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US959186XA | 1951-03-03 | 1951-03-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE959186C true DE959186C (de) | 1957-02-28 |
Family
ID=22254194
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM13149A Expired DE959186C (de) | 1951-03-03 | 1952-02-29 | Verfahren zur Herstellung von Cyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE959186C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3287014A1 (de) | 2016-08-22 | 2018-02-28 | Verbio Vereinigte Bioenergie AG | Verfahren zur herstellung einer phytosterol-phytostanolzusammensetzung |
-
1952
- 1952-02-29 DE DEM13149A patent/DE959186C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3287014A1 (de) | 2016-08-22 | 2018-02-28 | Verbio Vereinigte Bioenergie AG | Verfahren zur herstellung einer phytosterol-phytostanolzusammensetzung |
EP3673751A1 (de) | 2016-08-22 | 2020-07-01 | Verbio Vereinigte Bioenergie AG | Rapsölstämmige phytosterol-phytostanolzusammensetzung |
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