DE958141C - Vorrichtung zum Steuern einer mit Wechselstrom gespeisten gas- oder dampfgefuellten Entladungsroehre - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern einer mit Wechselstrom gespeisten gas- oder dampfgefuellten EntladungsroehreInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 14. FEBRUAR 1957
N10172 VIII c121g
Die Erfindung bezieht sich, auf eine Vorrichtung
zum Steuern einer mit Wechselstrom, gespeisten gas- oder dampfgefüllten Entladungsröhre, die insbesondere
eine positive Zündcharakteristik aufweist, mit Hilfe einer steuerbaren Hochvakuumröhre
und ist dadurch gekennzeichnet, daß in dem Steuerkreis der Hochvakuumröhre eine vorzugsweise
von einem positiven zu einem negativen Wert regelbare Gleichspannung in Reihe mit einer
Wechselspannung vorgesehen ist und daß ein im Anodenkreis der Hochvakuumröhre vorgesehener
Widerstand in Reihe mit einer Steuerwechselspannung im Steuerkreis der Entladungsröhre liegt.
Eine solche Vorrichtung ergibt eine befriedigende Steuerung der Entladungsröhre, bei der die Ausgangsstromstärke
in einem weiten Bereich geregelt werden kann. Insbesondere bei einer Entladungsröhre,
die eine positive Zündcharakteristik aufweist und bei der somit auch ein positiver Zündspannungsimpuls
Verwendung finden muß, ist es er- ao wünscht, daß die Gitterspannung gleichzeitig mit
der Anodenspannung negativ wird, um zu verhüten., daß ein Ionenstrom zur negativen Anode fließt, was
eine Rückzündung herbeiführen könnte. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht dies,
weil die resultierende Steuerspannung an der Steuerelektrode der Entladungsröhre angenähert
spitzenförmig ist, trotz der Tatsache, daß die resultierende Spannung aus sinusförmigen Spannungen
entstanden ist. Obgleich es tatsächlich einfächer wäre, für die Steuerung der Entladungsröhre
in der Phase verschiebbare spitzenförmige
Spannungen zu verwenden, ist dies in der Praxis bei Anwendung bestimmter Schaltungsanordnungen
mit besonderen Geräten (beispielsweise einem schnellschaltenden Schutz gegen Rückzündung dear
Entladungsröhren u. dgl., der auch von Hand regelbar und einstellbar ist) häufig nicht einfach
zu verwirklichen. In diesem Falle kann, die Vorrichtung gemäß der Erfindung Abhilfe schaffen.
An Hand der ein Ausführungsbeispiel zeigenden ίο schematischen Zeichnung wird die Erfindung näher
erläutert.
Gemäß Fig. ι ist in den Steuerkreis einer Hochvakuumröhre
ι eine Gleichspannungsquelle 2 in Reihe mit einer Wechselspannungsquelle 3 und
einer veränderlichen Gleichspannungsquelle 4 geschaltet. Die Gleichspannungsquelle 2 liefert eine
positive Gitterspannung, während die Gleichspannungsquelle 4 beispielsweise aus einem Schnellschaltschutz
eine veränderliche Gleichspannung lieferi, die in entgegengesetztem Sinne angeschlossen
ist. Die resultierende Spannung der beiden Gleichspannungsquellen 2 und 4 liefert eine Gittergleichspannung,
die zwischen einem positiveni Wert (wenn die Spannung der Quelle 4 gleich Null ist)
und einem negativen Wert (wenn 4 eine größere negative Spannung als die Quelle 2 aufweist)
schwanken kann. Die resultierende Steuerspannung im Gitterkreise der Hochvakuumröhre 1 ist somit
eine einer zwischen positiven und negativen Werten schwankenden Gleichspannung überlagerte sinusförmige
Wechselspannung.
Im Anodenkreis der Hochvakuumröhre 1 liegt in Reihe mit einer Anodenspannungsquelle 6 ein
Widerstands, der zugleich in Reihe mit einer
Wechselspannungsquelle 7 den Steuerkreis einer gas- oder dampfgefüllten Entladungsröhre 8 bildet.
Der Anodenkreis der Entladungsrohres enthält
eine Last 9 und eine Speiseweehselspannungsquelle 10.
Wenn die Steuerspannungsquelle 7 vorläufig außer Betracht gelassen wird, ist die Wirkungsweise
dieser Vorrichtung wie folgt. Zunächst sei angenommen, daß die Spannung der Vorrichtung 4
gleich Null ist. Die Gitterspannung der Hochvakuumröhre 1 ist dann so stark positiv, daß trotz
der ihr überlagerten Wechselspannung aus dem Transformator 3 die Röhre 1 hinsichtlich des
Anodenstroms stets im Sättigungsbereich bleibt. Der Sättigungsstrom Ia (Fig. 2) ergibt am Widerstand
5 dann einen solchen Spannungsabfall, daß die Entladungsröhre 8 stets gesperrt gehalten wird
(der Transformator 7 wird noch immer außer Betracht gelassen). Liefert die Vorrichtung 4 eine
geringe Gleichspannung, so nimmt die positive Gitterspannung der Röhre 1 ab, beispielsweise auf
einen Wert, wie er in Fig. 2 mit 11 bezeichnet ist. In dieser Figur ist die Anodenstromgitterspannungscharakteristik
der Röhre 1 mit 12 bezeichnet. Der positiven Gitterspannung 11 ist die Wechselspannung
13 aus dem Transformator 3 überlagert. Der Anodenstrom verläuft somit gemäß der
Kurve a-b-c-d, d. h., daß der Spannungsabfall am Widerstand 5 in Fig. 1 bei dem geringsten Anodenstrom
c (Fig. 2) viel geringer ist, so daß die negative Gitterspannung der Entladungsröhre 8 in
diesem Augenblick stark herabgesetzt ist. Die Gitterspannung der Entladungsröhre 8 beim Stromverlauf
a-b-c-d ist mit den gleichen Bezugs ζ eichen
in Fig. 3 dargestellt. Wenn die Zündcharakteristik der Entladungsröhre 8 einen negativen Verlauf
aufweist, wie dies in Fig. 3 beispielsweise mit 14 angegeben ist, zündet diese Röhre im Augenblick
15, d. h. in der zweiten Hälfte der positiven Halbperiode
16 der Anodenspannung dieser Röhre (die Anodenspannung 16 ist zur besseren Übersicht in
Fig. 3 nach oben verschoben).
Liefert die Vorrichtung 4 eine größere negative Spannung (durch Regelung von Hand oder selbsttätig)
als die positive Spannung aus 2, so ergibt sich im Gitterkreis der Röhre 1 beispielsweise eine
resultierende negative Spannung 17 (Fig. 2) und dementsprechend ein Anodenstromverlauf e-f-g-h
der Röhre 1 in Fig. 2 und eine Gitterspannungskurve e-f-g-h der Entladungsröhre 8 in Fig. 3. Die
Röhre zündet nunmehr im Punkt 18, also· zeitlich früher als im soeben betrachteten Fall.
Wird die Spannung aus 4 noch stärker negativ, so- daß sich beispielsweise die negative Gitterspannung
19 in Fig. 2 ergibt, so· verschiebt sich auf entsprechende Weise der Zündumgsaugenblick in
der Halbperiode 16 wieder weiter in der gleichen Richtung usw. (s. die Kurven j-j und k-k in Fig. 2
und 3).
Hat die Entladungsröhre 8 hingegen eine positive Zündcharakteristik 20 in Fig. 3, soi kann
die Röhre 8 nicht zünden. Dies wird jedoch ermöglicht, wenn in Reihe mit den erwähnten Steuerspannungen
eine zusätzliche positive Gleichspannung vorgesehen wird. In diesem Falle ist es jedoch
ohne weiteres ersichtlich, daß die Steuerspannungs- ioo kurven a^-b-c-d, e-f-g-h, j-j und k-k noch einen
positiven Wert gegenüber der Nullinie aufweisen, wenn die Anodenspannung bei 21 bereits Null geworden
ist. Es ist jedoch meist erwünscht, daß auch die Gitterspannung negativ ist, wenn, die
Anodenspannung negativ wird, um zu verhüten, daß Restionen zur negativen Anode fließen, was
eine Rückzündung in der Entladungsröhre herbeiführen könnte. Die vorstehend erwähnten Steuerspannungskurven
erfüllen somit diese Bedingungen nicht.
Die erwünschte Gitterspannungskurve an der Entladungsröhre 8 ist jedoch dadurch erzielbar, daß
die vorstehend erwähnten Steuerspannungskurven mit der Wechselspannung aus dem bisher nicht in
Betracht gezogenen Transformator 7 (Fig. 1) kombiniert
werden, was in Fig. 4, 5 und 6 dargestellt ist.
In diesen Figuren ist diese eine gewisse Phasenverschiebung aufweisende Wechselspannung mit 22
bezeichnet und mit den Steuerspannungskurven a-b-c-d bzw. e-f-g-h bzw, j-j kombiniert worden.
Als resultierende Steuerspannung ergibt sich dann gemäß Fig. 4 die. Kurve 23, die die Zündcharakteristik
20 nicht schneidet, so daß die Entladungsröhre noch nicht zündet.
In Fig. 5 ergibt sich die Kurve 24 mit dein
Schnittpunkt 25 mit der Zündcharakteristik 20. Folglich zündet die Röhre im Augenblick 26 in der
positiven Halbwelle 16 der Anodenspannung·. Der Anfang der positiven Halbwelle der Steuerwechselspannung
13 (Fig. 2) im Gitterkreis der Hochvakuumröhre 1 ist in Fig. 2 bis 6 mit 27 bezeichnet·.
In einer praktischen Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung eilt die
Steuerspannung 13 gegenüber der Steuerwechselspannung
22 um· etwa 45 elektrische Grade vor, während die letztere gegenüber der Speisewechselspannung
16 der Entladungsröhre 8 um etwa 30 elektrische Grade voreilt. In Fig. 3 bis 6 sind
diese Phasenverschiebungen nicht genau dargestellt, weil es ersichtlich ist, daß auch andere
Phasenwinkel möglich sind. Die Wahl dieser Phasenwinkel hängt selbstverständlich unter anderem
von der Lage der Zündcharakteristik der Entladungsrohres, den Amplituden der Wechselspannungen
13 und 22, den Regelgleichspannungen aus den Vorrichtungen 2 und 4 (Fig. 1), einer
etwaigen zusätzlichen positiven oder negativen Gleichspannung im Gitterkreis der Röhre 8 und
dem gewünschten Zündbereich der Entladungsröhre 8 ab.
Schließlich ergibt sich in Fig. 6 durch Kombination
der Wechselspannung 22 mit der Steuerspannungskurve;-; eine resultierende Steuerspannung
28, die 29 als Schnittpunkt mit der Zündcharakteristik 20 aufweist, so daß sich der Zündaugenblick
30 in der positiven Halbwelle 16 ergibt und ein stärkerer Strom von der Entladungsröhre 8
geliefert wird, als dies in Fig. 5 der Fall war.
Bei noch geringerer Amplitude der Steuerspannungskurve ;-;' in Fig. 6 verschiebt sich die
positive linke Flanke der Kurve 28 mehr nach links, bis die Steuerspannung 22 erreicht ist, wodurch
sich eine noch frühere Zündung in der Anoden-.Spannungswelle 16 ergibt. Die positive rechte Flanke
der Kurve 28 bleibt jedoch, ebenso wie in Fig. S bei der Kurve 24, stets an der gleichen Stelle. Aus
Fig. S und 6 ist ersichtlich, daß die Steuerspannungskurven
24 und 28 in dem Augenblick, in dem die positive Anodenspannung 16 bei dem Nulldurchgang
31 in eine negative Spannung übergeht, stets einen negativen Wert aufweisen, so daß keine
Rückzündung zu befürchten ist.
Bei der Wahl der Phase der Steuerwechselspannung 22 gegenüber der Speisewechselspannung
16 kann folgendes in Erwägung gezogen werden:
Im völlig leitenden Zustand der Entladungsröhre 8, wobei am Gitter der Röhre 1 eine so
negative Spannung liegt, daß der Anodenstrom während der ganzen Periode der Spannung 13 Null
ist, wirkt am Gitter der Entladungsröhre 8 nur die Steuerwechselspannung 22. Wenn die Entladungsröhre
8 in einer Dreiphasenschaltung oder einer Dreiphasen-Graetzschaltung Verwendung findet,
So wird diese Röhre während angenähert 120 elektrischen Graden von Strom durchflossen (Fig. 7).
Eilt jetzt die Steuerwechselspannung 22 um 30 elektrische Grade gegenüber der Speisespannung 16
vor, so deckt sich der erste Nulldurchgang 32 der Steuerspannung 22 mit dem ersten Nulldurchgang
der Gegenspannung· 33, so daß, wenn diese im negativen Sinne zunimmt, die Steuerwechselspannung
22 negativ wird und der Gitter-Kathoden-Raum der Röhre 8 nicht gezündet ist. Es liegt also
keine Rückzündungsgefahr in der Röhre 8 vor. Nach dem zweiten Nulldurchgang-34 der Spannung
22 wird die Steuerelektrode der Röhre 8 so weit positiv, daß die Röhre zünden kann.
Die Ionisationszeit des Gases in der Röhre verzögert diesen Zündvorgang, wähnend die Gegenspannung
abnimmt.
Die Gefahr einer Rückzündung ist sehr gering, weil der Anoden-Kathoden-Raum erst ionisiert
werden kann, wenn der Gitter-Kathoden-Raum gezündet hat, während in diesem Punkte die Gegenspannung
gering ist. Der Zeitraum, während dessen die Röhre 8 gezündet ist, läßt sich gegebenenfalls
noch weiter dadurch verringern, daß die Röhre 8 infolge des Gitterstromes und der Anordnung eines
geeigneten i?C-Gliedes selbst eine negative Spannung 35 »(Fig. 9) in ihrem Gitterkreis erzeugt. Ein
solches i?C-Glied ist in Fig. 8 mit 36 und 37 bezeichnet.
Dies hat auch zur Folge, daß die Spannung 22 aus dem Transformator 7 (die Spannung des go
Widerstandes 5 ist Null) sich infolge der Phasenverschiebung dieses i?C-Gliedes um eine bestimmte
Anzahl elektrischer Grade später am Gitter der Röhre 8 ergibt.
Es ist also' möglich, daß erstens die Spannung
am Gitter mit der Anodenspannung gleichphasig ist, zweitens das Gitter um angenähert 1400 gezündet
ist (mehr als 1200 infolge der Kommutierung) .
Die ursprüngliche Spannung 22 muß also gegenüber der Anodenspannung 16 voreilen.
Eine 3o°-Phasenverschiebung- zwischen den Spannungen 16 und 22 ist auf einfache Weise dadurch
er.'ielbar, daß ein Dreieck-Stern- oder ein Stern-Dreieck-Transformator zwischen der Niederspannung
und der Hochspannung eingeschaltet wird.
Es leuchtet ohne weiteres ein, daß bei einem Ein- oder Zweiphasensystem, gegebenenfalls in Graetzschaltung·,
die Steuerwechselspannung 22 gleich- n0 phasig mit der Speisespannung 16 sein kann, weil
bei Vollast die Röhre 8 während der ganzen positiven Periode der Anodenspannung 16 gezündet
sein muß.
Gegebenenfalls kann in Reihe mit der Spannung 22 eine positive oder negative Gleichspannung geschaltet
werden, je nachdem die Zündcharakteristik positiv oder negativ ist und je nach der Kommutierungszeit.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Vorrichtung zum Steuern einer mit Wechselstrom gespeisten gas- oder dampfgefüllten Entladungsröhre, die insbesondereeine positive Zündcharakteristik aufweist, mit Hilfe einer steuerbaren Hocfavakuumröhre, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Steuerkreis der Hochvakuumröhre eine vorzugsweise von einem positiven zu einem negativen Wert regelbare Gleichspannung in Reihe mit einer Wechselspannung vorgesehen ist und daß im Anodenkreis der Hochvakuumröhre ein Widerstand liegt, der in Reihe mit einer Stieuerwechselspannung im Steuerkreis der Entladungsröhre angeordnet ist.
- 2. Vorrichtung gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der höchste positive Wert der Gleichspannung so bemessen ist, daß die Hochvakuumröhre wenigstens nahezu im Sättigungsbereich der Anodenstrom-Gitterspannungs-Charakteristik arbeitet, und daß der höchste negative Wert der Gleichspannung so groß ist, daß die Hochvakuumröhre keinen Anodenstrom führt.
- 3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenverschiebung zwischen der Wechselspannung· im Steuerkreis der Hochvakuumröhre und, der Wechselspannung im Steuerkreis der Entladungsröhre so bemessen ist, daß die rechte Flanke der aus der veränderlichen Gleichspannung am Widerstand und der ihr überlagerten Wechselspannung resultierenden. Zündspannungsimpulse praktisch am der gleichen Stelle bleibt, bzw. daß die erwähnten Zündspannungsimpulse im Augenblick des Nulldurchganges der Anodenwechselspannung nach einer positiven Halbperiode gegenüber der Kathode der Entladungsröhre einen negativen Wert aufweisen.
- 4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselspannung im Steuerkreis der Hochvakuumröhre angenähert um 45 elektrische Grade gegenüber der Steuerwechselspannung im Steuerkreis der Entladungsröhre voreilt und daß die letztere um angenähert 30 elektrische Grade gegenüber der Speisewechselspannung der Entladungsröhre voreilt.
- 5. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Steuerkreis der Entladungsröhre eine weitere gesonderte. Gleichspannung vorgesehen ist.
- 6. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Steuerkreis der Entladungsröhre Phasendrehuingsmittel angeordnet sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 548/403 6. (609 797 2.57)
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