DE958100C - Kettenflorgewebe mit aus thermoplastischem Kunststoff bestehendem Flor und Ver fahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Kettenflorgewebe mit aus thermoplastischem Kunststoff bestehendem Flor und Ver fahren zu seiner HerstellungInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
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Description
AUSGEGEBEN AM 14. FEBRUAR 1957
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kettenflorgewebe, bei dem der Flor aus thermoplastischem
Kunststoff besteht und auf ein Verfahren zu seiner Herstellung. Hierbei ist nach der Erfindung mindestens
ein Teil der Florbüschel an den Enden als Verhakungsmittel ausgebildet.
In dieser Weise ausgebildete Gewebe eignen sich vor allem dazu, bei Kleidungsstücken, Vorhängen
od. dgl. einen wirksamen Verschluß zu ermöglichen, der beispielsweise Knöpfe, Reißverschlüsse
od. dgl. ersetzt und der sich durch große Anschmiegsamkeit, unsichtbare Anordnung und
Vermeidung stark auftragender Elemente auszeichnet.
Gegenstand der Erfindung ist zugleich ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kettenflorgewebes.
Dieses Verfahren besteht darin, daß die Flornoppen mit Hilfe von Schneidruten gebildet
werden, deren Schnittrinne in bekannter Weise in einer Seite der Rute liegt, und daß die Noppen
über diesen Ruten durch Wärmeeinwirkung stabilisiert werden, bevor ihr vor der Schnittrinne der
Rute liegender Schenkel zerschnitten wird.
Die Erfindung bedient sich zu ihrer Verwirklichung einiger Merkmale, die als solche bekannt
waren, ohne indessen nach Aufgabenstellung oder Wirkung mit dem Anmeldungsgegenstand übereinzustimmen.
So war es an sich, wie erwähnt, bekannt, Florgewebe derart herzustellen, daß der
Flor aus einem hochpolymeren Kunstfaden besteht. Anderseits ist es nicht mehr neu, die Noppen
von Florgeweben mittels Ruten herzustellen, deren Schnittrinne seitlich liegt. Bekannt war es endlich,
einen eigentlichen Verschluß, ζ. B. für Gürtel, so
auszubilden, daß an eine biegsame Unterlage Zinken angegossen oder angepreßt werden, die mit
verdickten Kopfenden ineinandergreifen.
Nach dem erfindungsgemäßen "'erfahren wird
nicht etwa ein Verschluß hergestellt, sondern ein normales Florgewebe, das nur eben die Eigenschaft
hat, sich auf entsprechendem Gegengewebe kräftig zu verankern, sofern man die beiden Gewebe in
ihren Ebenen gegeneinanderzieht. Dies rührt von
ίο den hakenartigen Enden her, die an den Noppen
durch seitliches Aufschneiden nach vorangegangener thermoplastischer Verformung der Noppen
entstehen. ·
Neben der Eigenschaft, als Verschluß zu wirken, können die erfindungsgemäß ausgebildeten
Florgewebe auch mit großem Vorteil als Reinigungsgeräte verwendet werden, indem man sie
beispielsweise auf einen Träger a-us Holz, Kunststoff od. dgl. aufbringt und als Bürste benutzt.
ao In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch und beispielhaft verdeutlicht.
Fig. ι zeigt das Schema der Herstellung des Florgewebes;
Fig. 2 gibt die Anordnung zweier ineinandergehakter Schichten wieder.
Wie aus Fig- ι zu erkennen ist, besitzt das Florgewebe
ein Grundgewebe, das aus Schußfäden ι und Kette 2 gebildet wird.
Das Gewebe weist ferner Florfaden 3 auf, die dazu bestimmt sind, die Florfädenschenkel 9 und
10 7U bilden, durch welche im Fertigerzeugnis
in der Nähe ihrer Enden Verhakungsmittel 4 gebildet werden.
Die Schuß- und Kettenfäden für das Grundgewebe könhen selbstverständlich auch in anderer
Weise als dargestellt abbinden.
Die Florfäden bestehen aus einem Kunststoff, so daß es möglich wird, ihnen die gewünschte
Form zu geben und diese beizubehalten. Als Kunststoff benutzt man vorzugsweise plastische Stoffe,
beispielsweise den unter dem eingetragenen Warenzeichen Nylon bekannten Kunststoff.
Um ein Gewebe der in Fig. 1 angegebenen Art herzustellen, geht man in derselben Weise vor wie
bei der Herstellung von Kettensamt unter Verwendung von Ruten, mit denen die Flornoppen 6
gebildet werden. Jede Rute 5 besitzt eine seitliche Längskerbe 7 zur Führung des Reißmessers 8,
welches dazu bestimmt ist, die Noppen 6 aufzuschneiden. Um dabei stabile Häkchen 4 von bleibender
Form zu erhalten, werden vor dem Zerschneiden der Noppen 6 die Ruten 5 derart erhitzt,
daß der darüberliegende Faden endgültig in seiner Form fixiert wird. Die Erwärmung der Ruten
kann dadurch erfolgen, daß beispielsweise ein elektrischer Strom durch sie hindurchgeführt wird.
Die Ruten 5 können aber natürlich auch in anderer Weise erhitzt werden. So könnten beispielsweise
hohle Ruten vorgesehen und durch diese Dampf geschickt werden.
Nachdem die fixierten Noppen 6 aufgeschnitten worden sind, behalten die aufgerichteten Fäden ihre
Form bei, es stehen also Fadenschenkel 9, deren Enden die Form eines Hakens haben, und gerade
Fadenschenkel 10 nebeneinander.
Wenn, wie aus Fig. 2 hervorgeht, zwei Gewebestücke der in Fig. 1 dargestellten Art um 900 gegeneinander
verdreht, aufeinander angeordnet werden, werden sich die Fadenschenkel 9 des einen Gewebestückes
an den Fadenschenkeln 9 des anderen infolge der Häkchen 4 verhaken.
Die beiden Gewebestücke haften dann, zumal wenn die Anzahl der Häkchen 4 je Flächeneinheit
groß ist, fest aneinander, und es ist notwendig, kräftig an den beiden Gewebestücken zu ziehen,
um sie voneinander zu trennen.
Derartige Gewebestücke können, wie schon erwähnt, verwendet werden, um die üblichen Verschlußvorrichtungen,
wie beispielsweise Reißverschlüsse sowie gewöhnliche Knöpfe, Druckknöpfe und andere Verbindungen, zu ersetzen. Es genügt,
ein Gewebestück der oben beschriebenen Art an dem Rand von Kleidungsstücken, Vorhängen
u. dgl. anzunähen, welche zusammengehalten werden sollen. Ein einfacher Druck der beiden Gewebestücke
aufeinander sichert sofort deren Verhaken. Eine genügend starke Zugwirkung, die auf eine
der beiden aneinanderhaftenden Schichten ausgeübt wird, ermöglicht deren Trennung.
Ein durch die beschriebenen Mittel verwirklichter Verschluß bietet auch noch den Vorteil,
ein gewisses Spiel zwischen den zu vereinigenden Stücken zuzulassen, da diese einander nicht notwendigerweise
immer genau gegenüberliegen müssen. Zudem wird sich bei der Ausübung einer Kraft der Verschluß lösen, bevor eine Zerstörung
des Gewebes auftritt, was besonders für den Fall wichtig ist, daß ein Florgewebe in Eingriff mit
einem Gewebestück mit empfindlichen Maschen gebracht wird.
Claims (2)
1. Kettenflorgewebe mit aus thermoplastischem
Kunststoff bestehendem Flor, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der
Florbüschel an den Enden als Verhakungsmittel ausgebildet ist.
2. Verfahren zum Herstellen eines Kettenflorgewebes nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flornoppen mit Hilfe von Schneidruten gebildet werden, deren Schnittrinne
in bekannter Weise in einer Seite der Rute liegt, und daß die Noppen über diesen
Ruten durch Wärmeeinwirkung stabilisiert werden, bevor ihr vor der Schnittrinne der Rute
liegender Schenkel zerschnitten wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 499 898;
deutsche Patentschrift Nr. 806 960.
USA.-Patentschrift Nr. 2 499 898;
deutsche Patentschrift Nr. 806 960.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE958100C true DE958100C (de) | 1957-01-24 |
Family
ID=582466
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT958100D Expired DE958100C (de) | Kettenflorgewebe mit aus thermoplastischem Kunststoff bestehendem Flor und Ver fahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE958100C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1090154B (de) * | 1958-08-20 | 1960-10-06 | Internat Patents Dev Corp | Reissverschluss |
DE1115201B (de) * | 1957-10-02 | 1961-10-19 | Velcro Sa Soulie | Reissverschluss mit flaechenhaft verteilten Kuppelmitteln |
DE1152975B (de) * | 1960-06-23 | 1963-08-22 | Velcro Sa Soulie | Verhakungsteil fuer einen Flaechenreissverschluss |
DE1785688A1 (de) * | 1966-08-29 | 1975-06-19 | Int Knitlock Corp | Gewirktes flaechengebilde und verfahren zu dessen herstellung |
DE1635814C3 (de) | 1966-08-29 | 1977-03-24 | International Knitlok Corp., New York, N.Y. (V .StA.) | Kettenwirkmaschine zur Herstellung von Kettenwirkware mit abstehenden Schlingen |
-
0
- DE DENDAT958100D patent/DE958100C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1115201B (de) * | 1957-10-02 | 1961-10-19 | Velcro Sa Soulie | Reissverschluss mit flaechenhaft verteilten Kuppelmitteln |
DE1090154B (de) * | 1958-08-20 | 1960-10-06 | Internat Patents Dev Corp | Reissverschluss |
DE1152975B (de) * | 1960-06-23 | 1963-08-22 | Velcro Sa Soulie | Verhakungsteil fuer einen Flaechenreissverschluss |
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DE1635814C3 (de) | 1966-08-29 | 1977-03-24 | International Knitlok Corp., New York, N.Y. (V .StA.) | Kettenwirkmaschine zur Herstellung von Kettenwirkware mit abstehenden Schlingen |
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