DE956382C

DE956382C - Schlauchlose Luftpumpe

Info

Publication number: DE956382C
Application number: DESCH6806A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Blome
Original assignee: KARL SCHEFFER KLUTE INH WILHEL
Current assignee: KARL SCHEFFER KLUTE INH WILHEL
Priority date: 1951-06-08
Filing date: 1951-06-08
Publication date: 1957-01-17

Description

Schlauchlose Luftpumpen, die als Kolbenpumpen von Hand bedient werden, sind neben solchen Handluftpumpen bekannt, bei denen zwischen Pumpe und Aufstecknippel ein mehr oder weniger langer Schlauch zwischengeschaltet ist. Bei schlauchlosen Handluftpumpen ist es auch vorgeschlagen, am Luftpumpenkopf einen mit dem Aufstecknippel zusammenarbeitenden Hebel, Hebelaufstecknippel genannt, zu verwenden.

Diese Arten von Handluftpumpen sind unbefriedigend,; sofern es sich um Luftpumpen mit Schlauch handelt, treten leicht Undichtigkeiten am Schlauch, besonders an den Befestigungsstellen der Schlauchenden auf, die die bei Ausübung der Pumpenstöße erzielte Pumpenleistung zum großen Teil unwirksam machen. Außerdem kann der mit einem Nippel auf das Schlauchventil aufgesetzte Schlauch beim Pumpvorgang leicht abspringen. Bei schlauchlosen Luftpumpen ist die Gefahr der Undichtigkeiten zwar geringer und die Gefahr des Abspringens des Pumpenanschlusses an dem Ventil wird zwar durch den an der Pumpe angebauten Hebelaufstecknippel verringert, bei jedem Pumpenarbeitshub muß aber pneumatisch der Widerstand des selbsttätig schließenden Ventils an dem aufzupumpenden Luftschlauch überwunden werden, so daß wegen des dadurch bedingten größeren Kraftaufwandes der Hebelaufstecknippel keine genügend sichere Verbindung mit dem Schlauchventil ergibt. Das Festhalten einer solchen schlauchlosen

Pumpe am Schlauchventil ist somit mit einer Hand beim Pumpvorgang nach wie vor nötig, so daß dadurch der Pumpvorgang erschwert wird.

Die Erfindung bezieht sich auf die bekannte Gattung von schlauchlosen Luftpumpen, die insbesondere für das Aufpumpen von Luftreifen von Motorrädern und Motorfahrrädern bestimmt sind, also an dem Fahrzeug in griffbereiter Stellung üblicherweise angebracht werden. Solche Luftpumpen sollen am Fahrzeug wenig Raum einnehmen, sie sollen eine hohe Pumpleistung bei geringem Kraftaufwand erreichen. Zur Unterstützung der leichten Bedienbarkeit der Pumpe möglichst mit einer Hand geht deshalb die Erfindung von der Gattung der schlauchlosen Luftpumpen aus, die in an sich bekannter Weise mit einem Hebelaufstecknippel unmittelbar verbunden sind.

Die Erfindung löst die vorgenannten Aufgaben hierbei in der Weise, daß im Luftpumpenkopf ein Ventillüfter eingebaut ist und der Luftpumpenkopf außerdem mit einem Rückschlagventil versehen ist. Dadurch daß es sich um eine schlauchlose Luftpumpe handelt, fallen alle Gefahren von Undichtigkeiten, die mit dem Schlauch und insbesondere dessen Anschlußstellen verbunden sind, fort. Von ganz besonderer Bedeutung ist es aber, daß der gemäß der Erfindung von Hand auf das Schlauchventil mit dem Ventillüfter mechanisch ausgeübte Druck während des gesamten Pumpvorganges das Schlauchventil in geöffneter Stellung hält. Es braucht also nicht bei jedem Pumpenstoß pneumatisch der Widerstand des Schlauchventils überwunden werden. Damit wird, wie sich gezeigt hat, die Pumparbeit wesentlich erleichtert. Der Hebelaufstecknippel in Verbindung mit der erfindiungsgemäßen Anordnung der Luftpumpe wird somit beim Pumpvorgang in geringem Maße beansprucht und kann deshalb die sichere und dichte Verbindung zwischen Luftpumpe und Schlauchventil besser gewährleisten.

Der Ventillüfter allein im Luftpumpenkopf 1 macht jedoch nicht das Wesen der Erfindung aus, sondern der Umstand, daß der Luftpumpenkopf außerdem mit einem Rückschlagventil versehen ist. Obwohl nämlich durch den Ventillüfter das Schlauchventil beim Pumpvorgang dauernd geöffnet ist, wird bei jedem Pumpenstoß der im Luftschlauch erreichte Luftdruck praktisch aufrechterhalten, auch beim Zurückziehen des Pumpenkolbens, weil hierbei nämlich das Rückschlagventil am Luftpumpenkopf sich stets selbsttätig schließt.

Die Anordnung gemäß der Erfindung ergibt eine äußerst gedrungene, raumsparende, einfache Bauweise der gesamten Luftpumpe. Der zur Verfügung stehende Platz zur Unterbringung der Luftpumpe, z. B. am Motorrad, kann also voll ausgenutzt werden für eine Pumpe mit möglichst großem Pumpenhub. Die einfache Bauweise, wobei im Zusammenhang mit einem kleinen Pumpenkopf Ventillüfter und Rückschlagventil bequem unterbringbar sind, ist wesentlich deshalb, weil es sich um einen Massenartikel handelt, der zu wirtschaftlichem Preis auf den Markt gebracht werden soll.

Der Luftpumpenkopf kann einseitig flach gestaltet sein, und 'das als Rückschlagventil ausgebildete Verbindungsteil auf dieser Seite ist am Kopf derart angebaut und so tief im Pumpenboden einschraubbar, daß der Kopf am Pumpenboden bündig bzw. fast bündig anliegt. Dadurch wird das angestrebte Ziel, eine geschlossene Bauweise mit glatten Flächen für Pumpenkopf und Pumpe zu erzielen, unterstützt.

Es wurde bereits erwähnt, daß schlauchlose Luftpumpen mit unmittelbar angebautem Hebelaufstecknippel bekannt sind. Da hier jedoch Ventillüfter und Rückschlagventil im Luftpumpenkopf fehlen, können die Vorteile der Erfindung hinsichtlich einer mit geringem Kraftaufwand erzielbaren hohen Pump leistung, verbunden mit einem sicheren Sitz der Pumpe am Ventil nicht erreicht werden. Es ist auch schon bekannt, bei schlauchlosen Luftpumpen im Luftpumpenkopf ein Rückschlagventil einzubauen, jedoch ohne Ventillüfter. Auch bei diesen Luftpumpen muß also stets der Widerstand des Schlauchventils bei jedem Pumpenhub pneumatisch überwunden werden. Außerdem besteht bei dieser bekannten Luftpumpe der Luftpumpenkopf aus einer Kugel, die mit einer besonderen Dichtung gegenüber dem Ventilabschluß abgedichtet werden muß, die erfahrungsgemäß jedoch im Vergleich mit der geschlossenen Wandung des Luftpumpenkopfes gemäß der Erfindung nicht befriedigt.

Schließlich ist es bei Großpumpanlagen, wie man sie bei Tankstellen kennt, bekannt, am Ende des meistens langen Schlauches einen Ventillüfter auch mit Hebelaufstecknippel zu verwenden. Hier handelt es sich nicht um einen Handbetrieb, so daß es ioj unwichtig ist, ob der Widerstand des Schlauchventils pneumatisch überwunden werden muß oder nicht. Bei großen Pumpanlagen, die mit einem Manometer ausgerüstet sind, ist es auch bekannt, am Schlauchende einen Ventillüfter und am Pumpenboden ein Rückschlagventil vorzusehen. Hier treten die Probleme einer schlauchlosen, von Hand zu bedienenden Luftpumpe, insbesondere für Motorräder oder Motorfahrräder nicht auf, so daß also auch nicht die Erfindungslösung nahegelegen ist, Ventillüfter und Rückschlagventil an einem Luftpumpenkopf in gedrungener Bauweise zu vereinigen.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel, und zwar zeigt

Fig. ι eine Luftpumpe mit einem Luftpumpenkopf mit Ventillüftern, Rückschlagventil und Hebelaufstecknippel im Längsschnitt, . Fig. 2 eine Luftpumpe gemäß Fig. 1, ebenfalls im Längsschnitt mit einer zusätzlichen, durch den Hebelaufstecknippel bedienbaren Verschluß anordnung.

Mit ι ist das Pumpenrohr bezeichnet, welches den Pumpenboden 2 aufweist. An den Pumpenboden schließt sich der Luftpumpenkopf an, der aus

dem Hülsenkörper 3, dem Gummidichtungsring 5 und der Druckhülse 6 besteht. Außerdem ist in der Hülse 3 ein Kniehebel 7 gelagert. Dieser Luftpumpenkopf ist mit dem Boden 2 mit Hilfe der Anschlußtülle 8 verschraubt. Der Hebelaufstecknippel wird im vorliegenden Fall grundsätzlich gebildet aus dem Nippel, nämlich dem Gummidichtungsring 5 in Verbindung mit dem Hebel 7 und dessen Kraftübertragungsmittel. Befindet sich der Hebel 7 in der in Fig. 1 gezeigten Lage, wonach der freie Hebelarm sich parallel zu dem Pumpenrohr ι eng an dieses Pumpenrohr anlegt, dann ist der Gummidichtungsring 5 zusammengedrückt, um den dichten Anschluß an das Schlauchventil zu sichern. Wird dieser Hebel 7 mit dem freien Hebelarm um 90⁰ verschwenkt, so wird die Druckwirkung auf den Gummidichtungsring 5 gelöst, so daß sich die Pumpe leicht von dem Schlauchventil abnehmen läßt.

In dem Luftpumpenkopf befindet sich der Ventillüfterstift 9. Wird die Pumpe mit dem Luftpumpenkopf auf das Schlauchventil aufgesetzt, so wird durch den Ventillüfterstift 9 das Ventil des Schlauchventils geöffnet. Im übrigen ist am Luftpumpenkopf das Rückschlagventil 11 mit der zugehörigen Kugel 12 des Rückschlagventils vorgesehen. Nach jedem erfolgten Pumpenarbeitshub .schließt sich also das Rückschlagventil 11, 12 und hält den erzielten Luftdruck in dem aufzupumpenden Luftschlauch aufrecht, obwohl mittels des Ventillüfterstiftes 9 das Schlauchventil nach wie vor sich in geöffneter Stellung befindet. Bei jedem Kolbenarbeitshub braucht also nicht der Widerstand des Schlauchventils pneumatisch überwunden zu werden, und doch wird der erzielte Luftdruck im Schlauch stets aufrechterhalten, da sich der Luftpumpenkopf mit dem Rückschlagventil unmittelbar an das Schlauchventil anschließt.

Gemäß Fig. 2 ist das Gehäuse 4 noch in bekannter Weise mit einer Stellschraube 13 versehen, die auf den Gummidichtungsring 5 einwirkt. Bei 14 ist das Gehäuse flach gestaltet, während das mit dem Rückschlagventil 11,12 versehene Verbindungsrohr 10 auf dieser Seite so angebaut und so tief im Pumpenboden 2 eingeschraubt ist, daß diese Seite 14 an dem Pumpenboden 2 bündig bzw. fest bündig aufliegt. Man erzielt hierdurch also einen glattwandigen Übergang vom Pumpenkopf zum Pumpenrohr. Die der Flachseite 14 gegenüberliegende Seite des Luftpumpenkopfes ist in dem verstärkten Teil 15 mit einer einrastfähigen Ausnehmung 16 versehen.

Gemäß Fig. 2 ist die Luftaustrittsöffnung 17 des Luftpumpenkopfes noch mit einem Verschlußstöpsel 18 ausgerüstet, welcher bei Nichtgebrauch der Pumpe in diese öffnung 17 hineingesteckt und durch das Umlegen des Hebels 7 in die in Fig. 3 dargestellte Schließlage abdichtend gehalten ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche. Patentschriften Nr. 815 751, 805 977, 746; französische Patentschrift Nr. 973 754; französische Zusatz-Patentschriften Nr. 25 844, 539; britische Patentschriften Nr. 372 926, 345 746, vom Jahre 1907; USA.-Patentschrifteni Nr. 1 437 940, 647 329; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 466 565, ι 141 545.

1. Schlauchlose Luftpumpe mit einem am Luftpumpenkopf angebrachten Hebelaufstecknippel, dadurch gekennzeichnet, daß im Luftpumpenkopf ein Ventillüfter eingebaut und der Luftpumpenboden außerdem mit einem Rückschlagventil versehen ist.

2. Luftpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftpumpenkopf einseitig flach gestaltet und das als Rückschlagventil ausgebildete Verbindungsteil auf dieser Seite am Kopf derart angebaut und so tief im Pumpenboden einschraubbar ist, daß der Kopf am Pumpenboden bündig bzw. fast bündig anliegt.

3. Luftpumpe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Luftpumpenkopf ein seiner Luftdurchtrittsöffnung angepaßter Verschluß stöpsel zugeordnet ist, welcher bei Nichtgebrauch der Pumpe in diese Öffnung hineingesteckt und durch Umlegen des Hebels des Aufstecknippels in seine Schließlage zum Nippel, diesen abdichtend, gehalten wird, wobei außerdem ein Verbleiben des Anliegens des Hebels des Aufstecknippels an der Pumpe bzw. am Pumpenrohr gesichert ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen