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Verfahren und Mittel zum Herstellen von Schraubenbolzen Die Erfindung
richtet sich auf ein Verfahren sowie die hierfür benötigten Mittel zum Herstellen
von Schraubenbolzen nach dem Patent 859 705, bei dem eine mit einer durchgehenden
Längsnut versehene Mutter auf einen von einer Gewindespindel abgeschnittenen Bolzen
bündig aufgeschraubt und dieser durch Eintreiben eines Keiles in die Längsnut mit
der Mutter verstaucht wird.
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Das Hauptpatent betrifft bereits ein Verfahren zum Herstellen von
Schraubenbolzen, nach welchem Bolzenlängen hon einer langen Gewindespindel der gewünschten
Abmessung und Gewindeart abgetrennt und auf diesen Bolzen eine passende Mutter aufgeschraubt
und mit dem Bolzenende verkeilt, verstaucht oder sonstwie fest verbunden wird. Zu
diesem Zweck ist die lange Gewindespindel mit einer durchlaufenden Längsnut versehen,
die mit einer entsprechenden Längsnut am Bohrungsdurchmesser der Mutter beim Aufschrauben
zur Deckung gebracht werden muB, um dann einen passenden Keil in die so gebildete
Aussparung zwischen Bolzen und Mutter eintreiben zu können. Es
ist
nachteilig, daß auch die Gewindespindel mit einer Längsnut versehen sein muß, da
sie in dieser speziellen Ausführungsform sich verteuert und nicht immer greifbar
ist. Der letzte Gesichtspunkt ist um so bedeutungsvoller, da die Erfindung vor allem
in kleineren Fertigungsbetrieben und Reparaturwerkstätten und auch an entlegenen
Orten, an denen Ersatzmaterial fehlt, verwendet wird. Außerdem ist es nachteilig,
daß das Bolzenende fast niemals bündig mit der Mutter abschließt, wenn die beiden
Längsnuten in der Mutter und im Schaft miteinander zur Deckung gebracht sind. Es
ist daher meistens eine Nacharbeit erforderlich. Außerdem muß die-Längsnut ebenso
wie diejenige der Mutter genau toleriert sein, damit der Keil den genügenden Festsitz
ergibt. Es müssen also für die verschiedenen Abmessungen verschiedene Keile auf
Vorrat gehalten werden, die außerdem noch in ihrer Länge je nach der Mutterhöhe
unterschiedlich sind.
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Die Erfindung ist eine Verbesserung des Gegenstandes des Hauptpatents
und bezweckt eine Vereinfachung des bereits bekannten Herstellungsverfahrens, wobei
normale Gewindespindeln ohne Längsnut zur Verwendung gelangen sollen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß zwischen die
Gewindespitzen des ungenuteten Bolzens und dem in dem gewindefreien Teil der Mutter
verlaufenden Grund der Längsnut der Mutter ein spitzer, gehärteter Stahlstift zunächst
nur auf eine Teillänge der Mutterhöhe eingetrieben wird, worauf der nicht eingeschlagene
Teil des Stahlstiftes unter Belassen eines Überstandes durch seitlichen Schlag abgeschert
und der Stahlstift sodann bündig mit der Mutter eingeschlagen wird.
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Die Verbindung zwischen Mutter und Bolzen erfolgt also durch die Deformation
der Gewindegänge des abgeschnittenen Bolzens. Um den Stahlstift zwischen Bolzen
und Mutter eintreiben zu können, genügt es, daß er nur etwas mit seiner Spitze zwischen
die Gewindespitzen des Bolzens und den Grund der Längsnut der Mutter eintreten kann,
was dadurch ermöglicht wird, daß der Grund der Längsnut der Mutter in deren gewindefreien
Teil verläuft, so daß die Längsnut eine etwas größere Tiefe hat als das Gewinde.
Dadurch wird die sonst nach dem Gegenstand des Hauptpatents erforderliche Längsnut
an der Gewindespindel überflüssig, so daß der Stahlstift in jeder Stellung der Mutter
angesetzt und eingeschlagen werden kann. Man kann also die Mutter genau bis zum
Bündigsein mit der Stirnfläche des Bolzens auf diese aufschrauben und in dieser
Stellung den Stahlstift eintreiben, so daß die bisher notwendige Nacharbeit nicht
mehr erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß auch
immer die gleichen Stahlstifte verwendet werden können, so daß sich die Lagerhaltung
vereinfacht.
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Die Mutter zum Herstellen von Schraubenbolzen gemäß dem Verfahren
nach der Erfindung kennzeichnet sich demnach dadurch, daß die Längsnut nur um so
viel tiefer ist als die Gewindetiefe, daß vor dem Eintreiben des Stahlstiftes nur
dessen Spitze zwischen dem Bolzengewinde und dem Grund der Längsnut eingreift, und
der ebenfalls benötigte Stahlstift kennzeichnet sich dadurch, daß der Schaftdurchmesser
des Stahlstiftes etwas größer ist als die Breite der Längsnut der Mutter.
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Das Eintreiben des Stahlstiftes ist ohne weiteres möglich, weil hierbei
nur die hintereinanderliegenden Gewindespitzen des Bolzens deformiert werden. Die
Verbindung zwischen Mutter und Bolzen ist durch die Deformation der Gewindegänge
unlösbar. Der 'schon erreichte Festsitz wird durch die zusätzliche Deformation der
Längsnut der Mutter noch verbessert, da der Stahlstift infolge seines etwas.größeren
Schaftdurchmessers das Material der Mutter im Bereich der Eintreibstelle beiseite
und gegen die Gewindeflanken des Bolzens drückt. Da die Schläge zum Eintreiben des
Stahlstiftes wegen der damit verbundenen Materialverformungen sehr kräftig sein
müssen, reicht die normale Einspannung der abgeschnittenen Gewindebolzen in weichen
Klemmbacken eines Schraubstockes nicht aus. Durch die exzentrischen Schläge können
auch Verbiegungen des Bolzens verursacht werden, wenn dieser nicht zuverlässig eingespannt
ist. Es ist deshalb zweckmäßig, als Einspannvorrichtung an sich bekannte, mit in
ihren Durchmessern abgestuften Löchern versehene Einsatzbacken für Schraubstöcke
zu verwenden, die zweigeteilt sind, wobei die Teilungsfuge die Aufnahmelöcher halbiert,
und diese gemäß der Erfindung so auszubilden, daß die Bohrungshälften als Gewindelöcher
ausgebildet und durch parallele Führungsstifte an den Enden der Einsatzbacken zentriert
sind. Die Schlagkräfte werden von allen Gewindeflanken, soweit sie in die Einspannvorrichtung
eingeklemmt sind, aufgenommen und gleichmäßig auf den Umfang des Bolzens verteilt,
da die Gewindehälften durch die beidseitigen Führungen genau zueinander zentriert
sind. Auch dünne Bolzen können sich daher nicht unter der Einwirkung der Schläge
verbiegen. Außerdem wird noch der Vorteil erreicht, daß die Einspannv orrichtung
das zu weite Durchschlagen der Stahlspitze verhindert. Bei noch etwas gelüfteten
Spannbacken läßt sich der Schraubenbolzen genau bis zum Bündigwerden der Mutter
mit der Oberseite der Klemmbacken in diese einschrauben und dann festklemmen, so
daß die Spitze des Stahlstiftes auf der einen oder anderen Blockhälfte bei zu weitem
Einschlagen aufsetzt und in der im Bereich der Spitze breiteren Nut der Mutter ausweicht
oder abbricht.
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Diese Einspannvorrichtung, die nur in Verbindung mit dem Verfahren
nach dem Hauptanspruch geschützt ist, ist somit eine zweckmäßige Ergänzung der nach
Art eines Schraubenbaukastens zusammengestellten Einzelteile.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. z einen eingespannten Bolzenschaft, eine Mutter
und einen Stahlstift,
Fig.2 die aufgeschraubte Mutter mit eingeschlagenem
Stahlstift, Fig.3 Bolzen mit Mutter und abgeschlagenem Stahlstift, Fig.4 die auf
dem Bolzenschaft aufgeschraubte Mutter ohne Stift, Fig.5 Bolzen mit Mutter und bündig
eingeschlagenem Stahlstift, Fig. 6 eine Aufsicht auf die Mutter nach Fig. 5 und
Fig. 7 die Einspannvorrichtung.
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Von einer Gewindespindel größerer Länge ist der Bolzenschaft i auf
Länge abgeschnitten und zwischen die Backen 2 und 3 der in Fig. 7 dargestellten
Vorrichtung zwischen den Spannbacken 4 und 5 eines Schraubstockes eingespannt. Auf
den eingespannten Bolzen wird die Mutter 6 aufgeschraubt, welche die durchgehende
Längsnut 7 aufweist. Die Längsnut hat einen etwa halbzylindrischen Querschnitt,
wobei die Nuttiefe etwas größer ist als die Gewindetiefe (Fig: 4), so daß die Spitze
des Stahlstiftes 8 zwischen die Gewindespitzen des Bolzens und dem halbzylindrischen
Grund der Längsnut eintreibbar ist. Der halbzylindrische Grund der Längsnut ist
zur vollkommenen Anpassung an den Schaftdurchmesser des Stahlnagels zweckmäßig,
aber nicht unbedingt Voraussetzung. Die Längsnut kann auch einen rechteckigen Querschnitt
aufweisen. Der Vorgang ist in der Fig. 2 dargestellt. Die Schläge des Hammers 9
wirken in Pfeilrichtung io auf den Stahlstift 8, der nicht auf volle Mutterhöhe
eingeschlagen wird. Darauf wird der Stahlstift durch einen Hammerschlag in Richtung
des Pfeiles ii abgeschlagen und dann bündig durch nochmaliges- Schlagen in Richtung
io eingetrieben, wie dies Fig. 5 zeigt.
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In der Fig.7 ist die Einspannvorrichtung dargestellt, die aus einem
zweigeteilten Block besteht, der an den Teilflächen 12 und 13 mehrere-teilzylindrische
Gewindeaufnahmen 14 und 15 für verschiedene Bolzengrößen besitzt. Die Backen ä und
3 sind in Führungsstiften 16 und 17 entgegen Druckfedern 18 und ig geführt und die
Gewindelöcherhälften auf diese Weise genau zentriert.
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Die für die Herstellung verschiedenster Schraubenbolzen benötigten
Gewindespindeln und Muttern, die auch Flügelmuttern sein können, sowie die dazugehörigen
passenden Stahlstifte lassen sich zusammen mit der Einspannvorrichtung bequem in
einem mit aufgeteilten Fächern versehenen Holzkasten unterbringen.