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Verfahren zur Herstellung einer Hammer- oder Hakenkopfschraube
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer-Hammer-
oder Hakenkopfschraube aus einem Gewindebolzen und einer den Kopf bildenden Gleitmutter,
welche auf den Gewindebolzen aufgeschraubt wird.
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In der Installationstechnik werden vielfach C-Profilschienen benutzt,
um Gegenstände, wie z.B. Rohre, an Decken und Winden zu befestigen. Die Schienen
werden üblicherweise mittels Dübeln und Schrauben an der Decke bzw. Wand befestigt,
und die anzuhängenden Gegenstände werden normalerweise mittels Hammerkopfschrauben
an der Schiene angebracht. Der Hammerkopf der Schrauben ist so schmal, daß er an
beliebiger Stelle durch den Schlitz der C-Profilschiene hindurchgeführt werden kann,
aber so lang, daß er nach einer Drehung um ca. 900 sicher auf den Flanschen der
Schiene aufliegt. Durch Abschrägung der Schmolseiten des Hammerkopfs wird erreicht,
daß sich dieser nicht über die Querstellung hinaus in der Schiene drehen läßt. Bei
Schienen mit nach innen abgekanteten Randflanschen verwendet man Schrauben, deren
Kopf in der Querlage die Abkantungen hintergreift und spricht dann auch von Hakenkopfschrauben.
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Hammer- und Hakenkopf schrauben für C-Profilschienen werden bisher
normalerweise so hergestellt, daß zunächst im spanlosen Verfahren ein Rohling mit
Schaft und Kopf geformt und dann das Gewinde in den Schaft geschnitten wird. Da
man in der Praxis eine Vielzahl unterschiedlicher Längen, Durchmesser und unterschiedlicher
Köpfe benötigt, ist dieses Herstellungsverfahren sehr aufwendig, weil für jede einzelne
Ausführung
besondere Formwerkzeuge gebraucht werden.
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Um diesem Mangel abzuhelfen, ist es durch die DE-Gm 77 39 719 auch
schon bekannt, eine Hammerkopfschraube aus einer handelsüblichen Kopfschraube, z.B.
einer normalen Schlitzschraube, und einer ebenfalls im Handel erhältlichen Gleitmutter
herzustellen, welche die Form des gewünschten Hammerkopfs hat. Dabei wird die Gleitmutter
vom freien Ende der Schlitzschrasbe aus bis xu deren entgegengesetztem Ende, d.h.
bis zur Anlage an dem geschlitzten Kopf aufgeschraubt. Das Verfahren hat zwar den
Vorteil, daß die Hammerkopfschrauben aus zwei Teilen hergestellt werden können,
die in den gebräuchlichen Größen je für sich in größeren Serien kostengünstig gefertigt
werden. Andererseits besteht jedoch der Nachteil, daß bei der Herstellung der Hammerkopfschraube
die Gleitnutter jeweils über die gesamte Länge des Schraubenschafts der Schlitzschraube
aufgeschraubt werden muß. Dasselbe gilt auch für die übliche Unterlegscheibe und
die Gegenmutter, mit der die Hammerkopfschraube an der C-Profilschiene festgelegt
wird. Schließlich hat sich als weiterer Nachteil herausgestellt, daß normale Kopfschrauben
nicht in den in der Installationstechnik häufig gebrauchten großen Längen verfügbar
sind oder dann, durch ihre Form mit Kopf bedingt, sehr teuer sind. Bei großen Längen
fällt auch das umständliche Aufschrauben der Gleitmutter über die gesamte Länge
des Schrauben schafts stark ins Gewicht. Man hat deshalb in der Praxis hier, wie
auch bei den mit Kopf und Schaft einstückig geformten Hammerkopfschrauben den umständlichen
Ausweg gewählt, bei benötigten längeren Schrauben eine kurze Hammerkopfschraube
mittels einer Gewindemuffe und eines Gewindestifts zu verlängern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit dessen Hilfe Hammer-oder Hakenkopfschrauben auch
in großen Längen in einem einfachen, schnellen Montagevorgang aus einem Schaftteil
und einem Kopfteil hergestellt werden können.
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Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gleitmutter
auf einen kopflosen Gewindebolzen aufgeschraubt und dann aneinander anliegende Flächen
der Gewinde durch Formschluß verbunden und dadurch gegen Drehung blockiert werden.
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Kopflose Gewindebolzen, auch als Gewindestifte bezeichnet, lassen
sich auch in großen Längen leicht und kostengünstig fertigen und stehen als Massen-
oder Großserienprodukte zur Verfügung. Der Montagevorgang ist unabhängig von der
Schaft länge,-weil in bevorzugter Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
Gieitmutter von demjenigen Bolzenende her aufgeschraubt werden kann, auf welchem
sie gegen Drehung festgelegt wird. Dies kann in bevorzugter Ausgestaltung des Verfahrens
dadurch geschehen, daß das Gewinde der Gleitmutter mit dem des Gewindebolzens verstemmt
wird. Dabei werden die aneinander anliegenden Gewindeflanken der Gleitmutter und
des Gewindebolzens stellenweise plastisch verformt, so daß sie sich gegenseitig
verkrallen und keine Drehbewegung mehr zulassen. Danach bilden die Gleitmutter und
der Gewindebolzen eine relativ zueinander undrehbare Einheit in Form der gewünschten
Hammer- oder Hakenkopfschraube.
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Zum Verstemmen der Gewinde bedarf es keiner Spezialwerkzeuge, sondern
dasselbe Verstemmwerkzeug - im Prinzip genügt ein einfacher Körner - kann unabhängig
von dem Durchmesser des Gewindebolzens xed der Form der Gleitmutter benutzt werden.
Alternativ besteht die Möglichkeit r Formschluß zwischen den Gewindeteilen z.B.
durch Schweißfluß oder einen Kleber herzustellen.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird die Gleitmutter
nur so weit auf den Gewindebolzen aufgeschraubt, daß ihre Außenfläche im wesentlichen
bündig mit der Stirnfläche des Gewindebolzens liegt. Dies erleichtert das Verstemnen
der Gewinde, da das Verstemmwerkzeug auf der gemeinsamen Ebene beider Flächen aufgesetzt
werden kann, um an einer oder mehreren
Stellen des Umfangs die Gewinde
zu verformen.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, daß vor der Gleitmutter eine andere Mutter von demselben Bolzenende her
aufgeschraubt und eine Unterlegscheibe aufgeschoben wird. Dies bietet den Vorteil,
daß auch die andere Mutter mit der Unterlegscheibe nur mit wenigen Windungen auf
den Gewindebolzen aufgeschraubt zu werden braucht, nämlich nur um soviel, daß sich
danach auch nozh die Gleitmutter auf dasselbe Bolzenende aufschrauben läßt. Der
zweite Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, daß bei gegenseitiger axialer
Anlage der Gleitmutter, der Unterlegscheibe und der anderen Mutter auch das Gewinde
der letzteren die Belastung beim Verstemmen mit aufnimmt. Schließlich ergibt sich
daraus noch als dritter Vorteil, daß sich die Unterlegscheibe und die andere Mutter
schon nach dem kurzen Montagevorgang fast in der richtigen axialen Stellung auf
dem Gewindebolzen befinden, die sie zum Festlegen der Hammerkopfschraube an der
C-Profilschiene einnehmen müssen. Es genügt, vor dem Einführen des durch die auf
dem Gewindebolzen festgelegte Gleitmutter gebildeten Hammerkopfs in die C-Profilschiene
die andere Mutter durch eine kurze Schraubbewegung wenige Millimeter von dem Hammerkopf
wegzuschrauben und dann nach dem Einführen des Hammerkopfs in die Schiene die andere
Mutter wieder irr der entgegengesetzten Richtung zum Hammerkopf hin zu schrauben,
wobei die Flanschen der Schiene zwischen Hammerkopf und Unterlegscheibe festgeklemmt
werden.
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Weil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die als Hammerkopf dienende
Gleitmutter sowie auch die als Gegenmutter dienende andere Mutter auf dasjenige
Bolzenende aufgeschraubt werden, auf welchem die Gleitmutter als Hammerkopf festgelegt
wird, kann in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung der Gewindebolzen vor dem
Aufschrauben der Gleitmutter am gegenüberliegendem Ende zu einem Halteorgan geformt
oder mit einem solchen verbunden werden. Man erhält auf diese Weise z.B. Augenschrauben
mit
Hammerkopf.
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Eine nach dem vorstehend geschilderten neuen Verfahren hergestellte
erfindungsgemäße Hammer- oder Hakenkopfschraube ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Gleitmutter auf einem offenen Gewindeende des Gewindebolzens sitzt und zwischen
beiden Gewinden ein die Relativdrehung blockierender Formschluß besteht Vorzugsweise
ist dabei unmittelbar neben der den Hammer- oder Hakenkopf bildenden Gleitmutter
auf dem Gewindebolzen elZe Unterlegscheibe und eine andere Mutter angeordnet.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Hammerkopfschraube gemäß der
Erfindung nach der Montage in einer C-Profilschiene; Fig. 2 eine Draufsicht auf
den Kopf der Hammerkopfschraube nach Fig. 1.
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In Fig. 1 ist ein Abschnitt einer stellenweise aufgebrochen gezeigten,
an einer Decke oder Wand in horizontaler oder vertikaler Lage anzudübelnden C-Profilschiene
1c dargestellt. Im dieser Schiene sitzt eine insgesamt mit 12 bezeichnete Hammerkopfschraube,
an deren freies Ende z.B. eine nicht gezeigte Rohrschelle oder ein anderer Gegenstand
angeschraubt werden kann. Die Hammerkopfschraube 12 gliedert sich in bekannter Weise
in einen Gewindeschaft 14 und einen Hammerkopf 16. Sie wird mittels einer Gegenmutter
18 und einer Unterlegscheibe 20 in üblicher Weise an der C-Profilschiene 10 festgelegt,
nachdem der schmale Hammerkopf 16 in Längsrichtung durch den Schlitz der Schiene
1o eingeführt und dann durch eine Drehung um ungefähr 900 in die in Fig. 1 gezeigte
Querstellung gedreht worden ist,
in welcher der an seinen Schmalseiten
abgeschrägte Hammerkopf 16 mit den äußersten Ecken gegen die Seitenwände der Schiene
10 stößt und dadurch am Mitdrehen beim Festziehen der Mutter 18 gehindert wird.
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Die Besonderheit der gezeigten Hammerkopfschraube 12 besteht darin,
daß sie unter Verwendung eines kopflosen Gewindebolzens 14, d.h. eines Gewindestifts
hergestellt worden ist, wobeizunächst au-F das mit Bezug auf Fig. 1 obere Ende des
Gewindebolzens 14 die Mutter 18 weit genug aufgeschraubt wurde, um danach die Unterleascheibe
20 aufzustecken und dann eine Gleitutter, welche die Form des Hammerkopfs 16 hat,
soweit aufzuschrauben, daß ihre Oberfläche bündig liegt mit der oberen Stirnfläche
des Gewindebolzens 14. In dieser Lage der beiden Teile 14 und 16 wird bei der Herstellung
der Hammerkopfschraube 12 ein Verstemmwerkzeug angesetzt, mit welchem eine oder
mehrere Kerben 22 in eine oder beide Oberflächen der Teile 14 und/oder 16 am oder
dicht neben dem Gewinde geschlagen werden.
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Dabei werden die Gewindegänge stellenweise verformt und damit die
Gleitmutter 16 drehfest auf dem Gewindebolzen 14 festgehalten.
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Wenn man es bei kürzeren Hammerkopf schrauben vorzieht, die Mutter
18 und die Unterlegscheibe 20 erst nach der Verbindung der Gleitrutter 16 mit dem
Gewindebolzen 14 auf diesen aufzubringen, kann das Verstemmen allein oder auch auf
der Unterseite der Gleitmutter 16 vorgenommen werden. Dies kann selbstverständlich
auch dann geschehen, wenn man während des Verstemmens für ausreichenden Abstand
zwischen der Gleitmutter 16 und der anderen Mutter 18 sorgt.
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Weitere Ausgestaltungen und Alternativen in der Ausführung des Herstellungsverfahrens
der Hammerkopfschraube 12 und deren Form sind bereits oben beschrieben worden. Es
versteht sich, daß es für die Erfindung nicht auf die Form des mit Bezug auf
Fig.
1 unteren Endes der Hammerkopfschraube 12 sowie Form und Größe der Gleitmutter 16
ankommt. Auch die Form der Unterlegscheibe 20 und der Mutter 18 können anders als
im Ausführungsbeispiel gewählt werden. So kann z.B. statt der qezeigten flachen,
runden Scheibe eine im Querschnitt U-förmige Scheibe benutzt werden, welche mit
ihren seitlichen Schenkeln an den Seitenflächen der Schiene 1o zur Anlage kommt
und dadurch diese gegen Aufspreizen unter Belastung sichert.