DE954907C - Verfahren zur kombinierten Reinigung und Methanisierung von Kohlenoxyde und Wasserstoff neben anderen Bestandteilen enthaltenden Gasgemischen - Google Patents

Verfahren zur kombinierten Reinigung und Methanisierung von Kohlenoxyde und Wasserstoff neben anderen Bestandteilen enthaltenden Gasgemischen

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DE954907C DER9861A DER0009861A DE954907C DE 954907 C DE954907 C DE 954907C DE R9861 A DER9861 A DE R9861A DE R0009861 A DER0009861 A DE R0009861A DE 954907 C DE954907 C DE 954907C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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    • C10K3/00Modifying the chemical composition of combustible gases containing carbon monoxide to produce an improved fuel, e.g. one of different calorific value, which may be free from carbon monoxide
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Description

  • Verfahren zur kombinierten Reinigung und Methanisierung von Kohlenoxyde'und Wasserstoff neben anderen Bestandteilen enthaltenden Gasgemischen Der Heizwert und die Gebrauchseigenschaften von Kohlenoxyde (CO, CO 2) und Wasserstoff enthaltenden technischen Gasen lassen sich durch katalytische Methanisierung bekanntlich weitgehend verbessern. Im Gas enthaltenes Kohlenoxyd und/oder Kohlendioxyd werden hierbei mit im Gasgemisch vorhandenem Wasserstoff zu Methan hydriert. Wenn bei kohlenoxydreichen Gasen kein ausreichender Wasserstoff vorhanden ist, kann der Methanisierung eine Konvertierung vorgeschaltet werden, die unter Zusatz von Wasserdampf einen Teil des vorhandenen Kohlenoxyds in Wasserstoff und Kohlendioxyd umsetzt. Nach Auswaschung einer mehr oder weniger großen Kohlensäu-remenge ist eine Methanisierung möglich.
  • Die Methanisierung wird zur Gewinnung von hochwertigen Treibgasen und zur Entgiftung von Stadtgas verwendet. Auf die Weise kann man Gase mit einem zwischen beispielsweise .6ooo bis 700o WE/m3 liegenden Heizwert gewinnen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß methanisierte Gase außerordentlich rein sind, so daß sich die Betriebssicherheit der damit gespeisten Vorrichtungen und Apparate wesentlich erhöht.
  • Als Methanisierungskataly5atoren werden technisch' vornehmlich Nickel enthaltende Katalysatoren verwendet. Hierfür sind verschiedene Zusammensetzungen und Herstellungsverfahren bekanntgeworden. Voraussetzung für eine dauernd gleichbleibende Aktivität und lange Lebensdauer dieses Katalysators ist jedoch eine möglichst weitgehende Reinheit des zu methanisierenden Gases. Aktivitätsschädigend sind vornehmlich anorganische und organische Schwefelverbindungen und sogenannte Harzbildner, d. h. ungesättigte Kohlenwasserstoffe und Kohlenwasserstoffverbindungen, die sich unter Umständen zu hochmolekularen Stoffen polymerisieren können.
  • Zur Entfernung der aktivitätsschädigenden Gasbestandteile, insbesondere der anorganischen und organischen Schwefelverbindungen, sind zahlreiche Verfahren bekannt. Der anorganisch gebundene Schwefel wird beispielsweise mit schwach alkalisierten Eisenoxydmassen entfernt. Zur Entfernung organischen Schwefels werden technisch z. B. Eisenoxydmassen mit etwa 30% Sodagehalt bei Temperaturen um i5o° benutzt. Weiterhin ist die Verwendung .von Aktlivkohle sowie von Waschflüssigkeiten (Methanol, Alkazitlauge) bekanntgeworden. Diese Verfahren arbeiten sämtlich bei unterhalb von 2oo° liegenden Temperaturen, vorzugsweise bei Raumtemperaturen und noch niedrigeren Temperaturen.
  • Es ist auch bekannt, zur Reinigung von Schwefelwasserstoff und organischen Schwefel enthaltenden Gasen Erdalkaliverbindungen zu verwenden. Diese Arbeitsweise wurde bisher nur in Form von ruhenden Katalysatorschichten durchgeführt. Befriedigende Ergebnisse sind dabei bisher kaum erzielt worden, insbesondere deshalb, «=eil als Folge des hohen Schwefelgehaltes und der störenden Harzbildner, die in industriellen Gasen vorhanden sind, die Lebensdauer der aus ErdalkaIi,verbindungen bestehenden Reinigungsmassen nur gering war.
  • Es wurde gefunden, daß sich die Reinigung und Methanisierung mit besonders gutem technischem und wirtschaftlichem Erfolg durchführen läßt, wenn die weitgehend von Schwefelwasserstoff befreiten Co, C02 und H2 neben anderen Bestandteilen enthaltenden Gase bei praktisch gleichbleibender Temperatur von 35o bis 6oo°, vorzugsweise von 4oo bis 500°, drei hintereinander geschaltete Wirbelschichten feinkörniger Stoffe durchströmen, von .denen die erste einen ausgebrauchten, oxydierten und: geschwefelten Nickel, Magnesiumoxyd und Kieselgur aufweisenden Methanisierungskatalysator, die zweite alkalische Erden, vorzugsweisee Calciumoxyd und/oder 'Calciumcarbonat, und die dritte einen frischen, aus Nickel, Magnesi.umöxyd und Kieselgur bestehenden Methanisierungskatalysator enthält. Überraschend war, däß der optimale Temperaturbereich für jede der drei Wirbelschichten auf der gleichen Höhe liegt, wodurch eine technisch, wirtschaftlich und verfahrensmäßig -besonders günstige Anwendungsmöglichkeit erreicht werden kann.
  • Die Gasbehandlung läßt sich bei normalem, vorzugsweise jedoch erhöhtem Druck, beispielsweise bei i bis 35 kg/cm2, insbesondere bei, 5 bis 25 kg/cm2, durchführen. Entsprechend dem Arbeitsdruck muß eine angepaßte Gasbelastung zur Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Wirbelschicht eingehalten werden. Der Nickel, Magnesiumoxyd und Kieselgur enthaltende Methanisierungskatalysator erfordert zur Aufwirbelüng eine lineare Gasgeschwindigkeit von effektiv 2 bis 15 cm/sec, vorteilhaft 4. bis 8 cm/sec. Die Korngröße des Katalysators .soll zwischen etwa Soo bis 5ooo Maschen je cm2 liegen. Geringe Anteile von kleineren oder größeren Katalysatorkörnern verursachen keine Störung.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird derart durchgeführt, daß man das Gas naehder Entfernung von Schwefelwasserstoff mit seinem Gehalt an organischen Schwefelverbindungen und Harzbildnern bei einem Kohlenoxyd-Wasserstoff-Verhältnis von i : io bis i : o,5 zunächst über einen aufgewirbelten oxydierten und geschwefelten Nickel-Methanisierungskatalysator leitet. Die Reaktionstemperatur soll hierbei zwischen 35o bis 6oo°, vorzugsweise zwischen q.oo bis 5oo°, liegen. Unter diesen Bedingungen wird der organische Schwefel innerhalb der Wirbelschicht praktisch quantitativ in Schwefelwasserstoff übergeführt, während die harzbildenden Bestandteile zu gesättigten Verbindungen hydriert werden.
  • Die nächste Wirbelschicht ist zur Entfernung des in der ersten Wirbelschicht gebildeten Schwefelwasserstoffs bestimmt. Zur Entfernung des Schwefelwasserstoffs durch Oxydation zu sauerstoffhaltigen Schwefelverbindungen sowie ansch@ließende Absorption dieser Verbindungen zu Schwefel, Sulfat usw. werden erfindungsgemäß auf-,geströmte alkalische Erden verwendet, insbesondere gebrannter Kalk oder Kalkstein (Ca C 03) geeigneter Korngröße, die beispielsweise mvischen Siebe von 750 und io ooo Maschen/cm2 hindurchgehen. Diesen alkalischen Erden werden zweckmäßig kleine Mengen an Aktivatoren zugesetzt, =die aus sauerstoffhaltigen Verbindungen des Eisens, Aluminiums, Titans oder Siliziums bestehen können. Derartige Katalysatoren bewirken gleichzeitig eine Oxydation des Schwefelwasserstoffs und die Absorption der gebildeten Schwefeloxyde.
  • Bei dieser Schwefelwasserstoffentfernung müssen natürlich geringe Mengen von Sauerstoff anwesend sein. Den erforderlichen Sauerstoff führt man beispielsweise in Form von konzentriertem Sauerstoff oder in Form von Luft in das zu reinigende Gasgemisch ein. Die Menge an Sauerstoff soll, berechnet nach H2 S -I- 50 = S 04 -f- H2 0, im Überschuß vorhanden sein, und zwar zwischen der 2- bis iofachen, vorzugsweise q.- bis 7fachen der aus obiger Gleichung ersichtlichen Menge.
  • Bei der Verwendung von Erdalkali,verbi.ndungen erfolgt die Entfernung des Schwefelwasserstoffs praktisch bei der gleichen Temperatur, die zur Umwandlung der organischen Schwefelverbindungen in Schwefelwasserstoff erforderlich ist. Im Gegensatz zu anderen Verfahren, die in der ersten Stufe eine Umwandlung des organischen Schwefels bei. hoher Temperatur und im Anschluß daran eine Entfernung des Schwefelwasserstoffs z. B. mit alkalischem Eisenoxyd bei tiefer Temperatur durchführen, arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren in beiden Stufen bei praktisch unveränderter Temperaturhöhe. Zwischen beiden Stufen ist also keine Gaskühlung erforderlich, was verfahrensmäßig eine erhebliche Erleichterung und Verbilligung der Gasbehandlung zur Folge hat.
  • Mit Rücksicht auf das höhere spezifische Gewicht der Erdalkaliverbindungen muß zur Bildung einer gut arbeitenden Wirbelschicht die Gasgeschwindigkeit entsprechend erhöht werden. Günstig sind effektive Gasgeschwindigkeiten zwischen 8 bis 6o, vorzugsweise 12 bis 5o cm/sec.
  • Mit Hilfe von Erdalkaliverbindungen und zugemischten geringen Sauerstoffmengen wird der im Gas vorhandene Schwefelwasserstoff vorwiegend in Sulfat umgewandelt. Daneben entstehen in mehr oder weniger großer Menge auch Sulfit, Thiosulfat und kleine Mengen von Sulfid.
  • Die Erdalkaliverbindungen zeigen bereits nach nur teilweiser Belastung keine restlose Absorption mehr für die im Gase vorhandenen oxydierten Schwefelverbindungen. Aus diesem Grunde verwendet man zweckmäßig zwei oder anehr h.intereinandergeschaltete Reaktoren. Im ersten Reaktor erfolgt auch nach dem Durchbruch der Schwefelverbindungen irrer noch eine erhebliche Aufnahme von Schwefel-Sauerstoff-Verbindungen. Mit dieser Arbeitsweise kann die Ausnutzung einer beispielsweise aus gebranntem Kalk oder Kalkstein bestehenden Katalysatormasse beispielsweise in drei Stufen bis zu einer Grenze von etwa 7obis8oo/o der theoretischen Aufnahmefähigkeit getrieben werden.
  • Nach der zweiten, in Form einer Wirbelschicht arbeitenden Reinigungsstufe wird das nun praktisch schwefelfreie Gas der eigentlichen Methanisierungstone zugeführt. Auch diese arbeitet mit einer Wirbelschicht des zu verwendenden Me thanisierungskatalysators. Bei wasserstoffreichen Gasen, die ausreichende Wasserstoffmengen zur Umwandlung des im Gasgemisch vorhandenen Kohlenoxyds und Kohlendioxyds enthalten, entsprechen die Arbeitsbedingungen, d. h. die Gasgeschwindigkeit und die pro Zeiteinheit durchgesetzte Gasmenge praktisch den Arbeitsbedingungen der ersten Stufe, da. es sich in beiden Fällen um einen Katalysator gleicher Zusammensetzung handelt, Wenn das zu behandelnde Gas ausreichende Mengen von Wasserstoff für die Hydrierung des Kohlenoxyds und Kohlendioxyds enthält, dann arbeitet die Methanisierungszone ohne Zusatz von Wasserdampf. Wenn Wasserstoff in. unzureichender Menge vorhanden ist, dann muß während der Methanisierung Wasserdampf eingeblasen werden. Entsprechend der eingeführten Wasserdampfmenge ist eine Senkung der Gasbelastung erforderlich, um die effektive Gasgeschwindigkeit für eine gleichmäßig arbeitende Wirbelschicht konstant zu halten. Bei sehr kohlenoxydreichen Gasen muß verhältnismäßig viel Wasserdampf zugesetzt werden, mit abnehmendem Kohlenoxydgehalt vermindert sich die Wasserdampfmenge entsprechend. Wenn das zu verarbeitende Gas auf i Raumteil Kohlenoxyd beispielsweise i Raumteil Wasserstoff enthält, dann reichen etwa ioo bis i50 Raumteile Wasserdampf je ioo Raumteile Kohlenoxyd ungefähr aus, um eine etwa 5oo/oige Konvertierung des Kohlenoxyds und eine etwa 5oo/oi.ge Methanisierung des Gases zu erzielen. Der Kohlenoxydumsatz erfolgt praktisch quantitativ. Das behandelte Gas enthält nur noch geringe Mengen von Wasserstoff, was für die Herstellung von methanreichen Gasen außerordentlich wichtig ist. Wenn man die entsprechend der erfindungsgemäßen Arbeitsweise entstandene Kohlensäure in an sich bekannter Weise auswäscht, kann man Gase gewinnen, die über 9o °/o Methan enthalten.
  • Infolge der verwendeten Katalysatorwirbelschichten liegt die Arbeitstemperatur beim erfindungsgemäßen Methanisierungsverfahren erheblich höher als bei Verwendung von fest angeordneten Katalysatoren. Die besten Ergebnisse werden, insbesondere bei Verarbeitung von kohlenoxydreichen Gasen und Zuführung von Wasserdampf, bei oberhalb von 4000 liegenden Temperaturen erzielt.
  • In der dritten Stufe, d. h. bei der eigentlichen Methanisierung, müssen innerhalb der Wirbelschicht des Methanisierungskatalysators Kühlelemente liegen, die eine wirkungswolle Abführung der entstehenden Reaktionswärme ermöglichen. In den beiden ersten Behandlungsstufen ist keine Kühlung erforderlich, da hier keine Wärmemengen frei werden.
  • Die vom Arbeitsdruck abhängige Gasbelastung aller drei Stufen kann in weiten Grenzen geändert werden und sich beispielsweise auf ungefähr 300 bis über 5ooo Raumteile Gas je Raumteil Katalysator und Stunde belaufen. Während bei der ersten und auch zweiten Stufe praktisch ausnahmslos mit einer Gasführung in geradem Durchgang gearbeitet wird, ist in der dritten Stufe der eigentlichen Methanisierung gegebenenfalls die Anwendung eines Kreislaufes, d. h. Rückführung einer mehr oder weniger - großen Restgasmenge vor den Methanisierungsofen günstig. Die Höhe des Kreislaufverhältnisses liegt etwa zwischen o,5 bis 5, vorteilhaft i bis 2.
  • Das erfindungsgemäß mit drei hintereinandergeschalteten Wirbelschichten arbeitende Verfahren hat den Vorteil, daß die drei Abschnitte der Gasmethanisierung, d. h. die Umwandlung des organischen Schwefels, die Entfernung des hierbei entstehenden Schwefelwasserstoffs und die eigentliche Methanisierung praktisch bei der gleichen Temperatur durchgeführt werden können. Eine Kühlung und Wiederaufheizung des Gases zwischen den einzelnen Stufen ist nicht mehr erforderlich. Es genügt vielmehr eine einmalige Erhitzung des Gases auf 4.00 bis 500° C vor der ersten Stufe der Gasbehandlung. Auf diese Weise läßt sich die technische Methanisierung bei wesentlich verminderten Betriebs- und Anlagekosten erheblich vorteilhafter durchführen als nach bisher üblichen Verfahren. Die zur Durchführung des Verfahrens erforderlichen drei Wirbelschichten können übereinander in einem zusammenhängenden Apparategehäuse oder nebeneinander in verschiedenen Apparaten erzeugt werden.
  • Ein besonderer Vorteil der vorstehend geschilderten Arbeitsweise besteht darin, daß bei der Methanisierung ein nunmehr vollständig kontinuierlicher Betrieb aller Stufen möglich ist. Die Auswechselung des verbrauchten Katalysators war früher mit einem Betriebsstillstand verbunden, der bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens vermieden wird.
  • Wenn die abziehenden Gase geringe Katalysatormengen aus der Methanisierungsstufe austragen, dann lassen sich diese Verluste ohne Unterbrechung des Betriebs leicht ersetzen. Eine kontinuierliche Ergänzung der auftretenden Katalysatorverluste ist nicht- erforderlich. Es genügt, wenn die von den Gasen ausgetragenen Katalysatormengen absatzweise in größeren Zeitabständen, beispielsweise jeweils nach 2 bis 3 Wochen, ergänzt werden. Hierbei wird mit Hilfe einer Schleuse, die man mit frischem, reduziertem Katalysator und inerten Gasen füllt, die vorgesehene Katalysatormenge in den Rohrraum eingeführt.
  • Wenn die methanisierten Gase beim normalen Betrieb keinen Katalysator austragen, dann kann man durch eine kurzzeitige Erhöhung der linearen Gasgeschwindigkeit die gewünschte Katalysatormenge zwangläufig austragen, damit sie durch Einführung von frischem Katalysator ergänzt werden kann. Auf diese Weise läßt sich ohne Unterbrechung .des kontinuierlichen Betriebs die erforderliche Auswechselung von verbrauchten Katalysatormengen unter Zuführung von frischem Katalysator ausführen.
  • Die hierzu erforderliche Erhöhung der Gasströmungsgeschwindigkeit läßt sich beim Vorhandensein von mehreren parallel geschalteten Katalysatoröfen in einfachster Weise durch Stillsetzung eines Teiles der Katalysatoröfen erreichen. Die in Betrieb bleibenden Katalysatoreinheiten stehen dann unter erhöhter Gasströmungsgeschwindigkeit, die zwangläufig zur Austragung der gewünschten Katalysatormenge führt.
  • In gleicher Weise läßt sich die Ergänzung des Katalysators auch bei der nach dem Wirbelschichtverfahren durchgeführten Entschwefelung und Hydrierung durchführen.
  • Beispiel Durch ein senkrecht stehendes Reaktionsrohr von 1,5 m Länge und 56 mm lichter Weite, in dem sich 1 1 (Schichthöhe 5o cm) eines ausgebrauchten, oxydierten und geschwefelten Nickelkatalysators befand, der eine Korngröße zwischen 0,05 bis 0,25 mm besaß, wurden unter einem Überdruck von io kg/cm2 iooo Normalliter eines praktisch von M. S in bekannter Weise befreiten Wassergases geleitet (Zusammensetzung in Volumprozent: 6% C02; 40,30/0 CO; 500/a H2; 0,3% C114; 3,40/0 N2), das in ioo cm3 etwa 12 g organische Schwefelverbindungen enthielt. Der Ofen wurde mit einem Diphenyl-Diphenyloxyd-Gemisch -auf einer Temperatur von ungefähr 4500 gehalten. Der organische Schwefel wurde hierbei praktisch vollständig in Schwefelwasserstoffe umgewandelt.
  • Das den Ofen verlassende Gas durchströmte unmittelbar anschließend ohne Abkühlung einen weiteren Ofen, in dem sich Kalk (Ca C 03) befand, der aus Kalkstein -durch Zerkleinern und Absieben auf eine Korngröße von etwa 0,o2 bis 0,i5 mm hergestellt worden war und der noch. geringe Mengen S'021 Fee 03 und A'20, enthielt. Der Ofen wurde mit Diphenyl-D.iphenyloxyd ebenfalls auf 450' gehalten. Er besaß einen Durchmesser von 26 mm und enthielt 50o cm3 Katalysator. Von diesen Öfen waren drei hintereinandergeschaltet, vor dem ersten Kalkreiniger wurde dem Gas Luft in einer Menge von io Normalliter pro iooo Normalliter Wassergas zugesetzt. Beim Anfahren wurden schon im ersten Ofen über 9o % des Schwefels als Sulfat, Sulfid, Thiosulfat usw. gebunden. Die restliche Menge wurde im zweiten Ofen entfernt, vor dem etwa ein Zehntel der Luftmenge des ersten Kalkreinigers zugesetzt wurde. Nachdem der erste Reiniger mit etwa 40 % der stöchiomettischen Menge beladen war, wurde auch der dritte Kalkofen ebenfalls bei 45o° in Betrieb genommen. Nach einer Beladung von etwa 8o % der theoretisch möglichen Menge wurde der erste Reiniger entleert, neu gefüllt - und als dritte Stufe in Betrieb genommen, während die ursprüngliche zweite Stufe jetzt als erste Stufe und die ursprüngliche dritt;. Stufe jetzt als zweite Stufe geschaltet wurden.
  • Das nunmehr von Schwefelwasserstoff bzw. organischem Schwefel bis auf einen Rest von 0.2 g/loo m3 befreite Wassergas wurde jetzt der eigentlichen Methanisierung zugeführt. Der ebenfalls aus einem 56 mm Rohr bestehende Ofen enthielt 11 eines aus heißer Nickel- und Magnesiumnitratlösung mit heißer Sodalösung bei pH = 9 und anschließendem Einrühren der Kieselgur hergestellten Katalysators (Ni: MgO : Kieselgur =l00:12:50), der noch gut ausgewaschen, bei i i o' getrocknet und derart abgesiebt worden war, daß nach der bei 38o0 mit Wasserstoff während 6o Minuten ausgeführten Reduktion (Reduktionswert 8o 0/a) eine Korngröße zwischen 0,25 und 0,05 mm vorhanden war.
  • Der Methanisierungsofen besaß ein innen angeordnetes Doppelrohr von 12 mm Außendurchmesser, durch das Wasserdampf zur Abführung der Reaktionswärme strömte. Die Beaufschlagung mit Wassergas belief sich auf stündlich iooo Normalliter, hinzu kamen stündlich 400 cm3 Wasser in Form von Dampf (das Verhältnis C O : H2 O lag somit bei i : -1,25). Die Reaktionstemperatur lag zwischen etwa 38o und 42o0, der Druck bei i i kg/cm2.
  • Das den Ofen verlassende Gas hatte folgende Zusammensetzung (Volumprozent) : 45,5 0/0 C 02; 0,3 0/a CO; 1,1 % 112; 46% C H4; 7,1 0/0 N2, so daß, bezogen auf eingesetztes Kohlenoxyd, etwa 6o % in Methan umgewandelt und etwa 4o % zu CO, konvertiert worden waren. Nach Auswaschen von etwa 9o % der Kohlensäure, die in bekannter Weise vorgenommen wurde, ergab sich ein Gas, das zu etwa 77 % aus C H4, I 1,8 °/o N2, Rest C 021 neben wenig C O und N2 bestand.
  • Die Katalysatoren und festen Bestandteile bildeten in allen fünf Ofen mit den durchgeleiteten Gasen schwebende Wirbelschichten (Fluidizedschichten).

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur kombinierten Reinigung und Methanisierung von Kohlenoxyde und Wasserstoff neben anderen Bestandteilen enthaltenden Gasgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase bei praktisch gleichbleibender Temperatur von 350 bis 6oo° drei hintereinandergeschaltete, aus feinkörnigen Stoffen gebildete Wirbelschichten durchströmen, von denen die erste Wirbelschicht aus einem ausgebrauchten, oxydierten und geschwefelten Nickel und Magnesiumoxyd enthaltenden Methanisierungskatalysator, die zweite Wirbelschicht aus alkalischen Erden, wie Calciumoxyd oder Calciumcarbonat, und -die dritte Wirbelschicht aus einem frischen Nickel, Magnesiumoxyd und Kieselpur enthaltenden Methanisierungskatalysator aufgebaut ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Methanislerung kohlenoxvdreicher Gase die effektive Gäsgeschwindigl-eit unter den herrschenden Druck-und Temperaturbedingungen 2 bis 15 cm, vorzugsweise 4 bis 8 cm/sec beträgt, wobei umzusetzendes Gas und Wasserdampf zusammengerechnet und mit zunehmendem Kohlenoxydgehalt die Gasmenge verringert und die Wasserdampfmenge erhöht werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorhandensein von weniger Wasserstoff, als der stöchiometrischen Umwandlung des gesamten Kohlenoxyds zu Methan entspricht, Wasserdampf in solchen Mengen und bezogen auf das nicht mit im Gas vorhandenem Wasserstoff umzusetzende Kohlenoxyd zusätzlich eingespeist wird, daß pro Mol Kohlenoxyd o,2 bis 3 M01, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Mol Wasserdampf zugesetzt werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in .die zur Entfernung des Schwefelwasserstoffs dienende Katalysatorzone stöchiometrisch zur Schwefelwas.serstoffoxydation überschüssige Sauerstoffmengen eingeleitet werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Entfernung des Schwefelwasserstoffs in der zweiten Wirbelschicht dienende Reaktionszone m-it einer Sauerstoffmenge beaufschlagt wird, die pro Mol H2 S 3 bis 30 M01, vorzugsweise 12 bis 2o Mo1'Sauerstoff umfaßt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumgeschwindigkeit in den einzelnen Wirbelschichten in Abhängigkeit vom Reaktionsdruck zwischen etwa 300 bis 5ooo liegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 470 844, 466 8o2.
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