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Typenstangenbewegungsvorrichtung für Kurzschreibmaschinen Die Erfindung
bezieht sich auf Kurzschreibmaschinen mit zeilenweise gleichzeitig anschlagenden
Typen, bei der die Reihenfolge der Tasten von der Reihenfolge der Typen abweicht,
und hat insbesondere eine Bewegungsvorrichtung für die Typenstangen in einer solchen
Schreibmaschine zum Gegenstand.
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Bekanntlich wird mit einer Kurzschreibmaschine quer auf einem verhältnismäßig
schmalen, von einer Walze sich abrollenden Papierstreifen geschrieben. Die Tasten
werden hierbei nicht - wie bei einer normalen Schreibmaschine - einzeln nacheinander
angeschlagen, sondern es werden jeweils mehrere Tasten gleichzeitig niedergedrückt.
Dadurch wird es ermöglicht, ein ganzes Wort oder wenigstens einen Wortteil auf einmal
zu schreiben. Nach jedem Niederdrücken einer Gruppe von Tasten dreht sich die Walze
um eine Zeile weiter. In jeder Zeile wird also jeweils nur ein Wort oder sogar nur
ein Wortteil wiedergegeben. Diese einzelnen Worte oder Wortteile erscheinen dabei
natürlich nicht immer mit unmittelbar nebeneinanderliegenden Buchstaben, sondern
mit solchen Abständen zwischen den Buchstaben, wie diese der einmal gewählten und
feststehenden Anordnung der Typen entsprechen. Bei dieser feststehenden Anordnung
der Typen nebeneinander liegen die Vokale üblicherweise in der Mitte, während die
Konsonahten
rechts und links neben den Vokalen liegen, wobei die
am häufigsten vorkommenden Konsonanten auf. beiden Seiten der Vokale vorgesehen
sind. Die Reihenfolge der Buchstaben in der Typenreihe ist nach langer Erprobung
unter Anpassung an die am häufigsten vorkommenden Wortbildungen ausgewählt worden.
Die Anordnung der Buchstaben auf den Tasten dagegen, die schon aus Raumgründen in
mehreren Reihen erfolgen muß, ist einer möglichst günstigen Grifflage angepaßt,
und zwar unter Berücksichtigung der -am häufigsten sich wiederholenden Buchstabenfolgen.
Die Reihenfolge der Tasten weicht also von dier Reihenfolge der Typen ab.
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Diese Abweichungen verursachen in bezug auf den Bewegungsmechanismus
für die Typenhebel, die in d en hisher bekannten Kurzschreibmaschinen verwendet
werden, erhebliche Schwierigkeiten. Zur Behebung dieser Schwierigkeiten ist z. B.
bereits vorgeschlagen worden, von senkrecht geführten Tästenhebeln Querarme abzuleiten,
die benachbarte Tastenhebel umgehen und dann auf Zwischenhebel einwirken, die in
der Reihenfolge der Typen angeordnet sind. Die Querarme werden jedoch unvorteilhaft
auf Biegung beansprucht und müssen unter Umständen sehr lang ausgeführt werden,
wenn z. B. eine in der Mitte der Tastatur liegende Taste auf eine außenliegende
Type wirken soll.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die genannten Schwierigkeiten
sich umgehen lassen, wenn statt der Typenhebel Typenstangen verwendet werden, die
in ihrer Längsrichtung verschiebbar sind und an ihrer Stirn angebrachte Typen gegen
die Schreibfläche drücken.
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Die Benutzung derartiger Typenstangen für gewöhnliche Schreibmaschinen
ist bereits bekannt. Gemäß der Erfindung wird für die Typenstangen von Kurzschreibmaschinen
mit zeilenweise gleichzeitig anschlagenden Typen - deren Reihenfolge von der Reihenfolge
der Tasten abweicht - eine Bewegungsvorrichtung vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß an den Typenstangen die Anlenkstellen für die Verbindungsstangen, die zu
den Zwischenhebeln führen, in zwei in Abstand voneinander liegenden, waagerechten
Ebenen angeordnet sind. Hierdurch wird erreicht, daß man von den in Reihenfolge
der Tasten angeordneten Zwischenhebeln aus die Verbindungsstangen unter einer gewissen
Winkelstellung zueinander, und zwar einer Winkelstellung in senkrechter Ebene, abgehen
lassen kann. Diese Winkelstellung ermöglicht es, daß die Verbindungsstangen sich
kreuzen können, da sie ja schon von dar Lagerung im Zwischenhebel ab auseinanderlaufen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ferner vorgeschlagen,
daß die Anlemkstellen der Verbindungsstangen an den Typenstangen in unterschiedlichen
Abständen von den Anlenkstellen an den Zwischenhebeln angeordnet sind. Hierdurch
kann man die Winkelstellung der Verbindungastangen günstigst wählen. je näher nämlich
die Angriffsstellen an den Zwischenhebeln liegen, d. h. je kürzer die Verbindungsstangen
selbst sind, u.n so größer wird der Winkel zwischen zwei an den verschiedenen Ebenen
angreifenden Verbindungsstangen. Selbstverständlich wird man den Winkel nicht unnötig
vergrößern, da sc-ist Seitenkräfte an den Typenstangen wirksam werden, die den leichten
Gang der Maschine beeinträchtigen könnten. Unter Umständen ist es bei sehr weitreichender
Überschneidung einer Verbindungsstange aus vorgenanntem Grund notwendig, etwa den
unteren Schenkel der Typenstange zur Walze hin zu verlängern und die Verbindungsstange
dort angreifen zu lassen, um eine unzulässige Seitenkraft zu vermeiden.
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Gemäß der Erfindung ist ferner die Typenstangenführung für die nebeneinander
gelagerten Typenstangen als quer zur Stoßbewegung derselben liegendes etwa S-förmiges
Profilstück ausgebildet, wobei die Typenstangenführung sowohl an der vorderen, zur
Walze gerichteten als auch an der hinteren Abkantung Führun.gs- und Durchlaßschlitze
für die Typenstangen aufweist. Ein derartiges Profilstück ist z. B. aus Stahlblech
einfach herzustellen. Die -weiteren Vorteile dieser Typenstangenführung sind an
Hand der Zeichnung beschrieben.
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Es hat sich bei Kurzschreibmaschinen als ungünstig erwiesen, daß man
beim gleichzeitigen Niederdrücken mehrerer Tasten eine verhältnismäßig große Summe
von Federkräften überwinden muß. üblicherweise ist nämlich jedem Hebelmechanismus
eine Rückholfeder beigeordnet, die so stark ist, daß sie nicht nur die Taste hebt,
sondern auch die Widerstände des Gestänges überwindet. Die Anwendung von Typenstangen
mit der erfindungsgemäßen Bewegungsvorrichtung ermöglicht es, diesen Übelstand auf
:einfache Weise abzuhelfen. Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß den Typenstangen
in Stoßrichtung eine quer zu denselben verlaufende und an zwei gefederten Schwinghebeln
befestigte Stange vorgelagert ist, die die Typenstangen nach dem Anschlag gemeinsam
zurückholt. Die auf die beiden Schwinghebel wirkende Federkraft braucht nur so groß
zu sein, daß sie den inneren Widerstand der Bewegungsvorrichtung von so viel Typenstangen
überwindet, wie höchstens gleichzeitig angeschlagen werden. An den einzelnen Tasten
brauchen nur verhältnismäßig schwache Federn vorgesehen zu -werden, die lediglich
die Taste zurückstellen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt und wie folgt nach Aufbau und Wirkungsweise beschrieben. Es zeigt Abb.
r einen Längsschnitt durch eine Kurzschreibmaschine mit der Typenstangenbewegungsvorrich.tung
gemäß der Erfindung ohne Darstellung des Farbbandantriebes, des Walzenantriebes,
der Zeilenschaltung und der Papierführung, Abb. a und 3 die Typenstangenführung
im, Schnitt und in Draufsicht und Abb. q. und 5 Typenstangen in Ansicht und Draufsicht.
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Gegenüber der Walze 6 ist eine Typenstangenführung 7 von etwa S-förmiger
Gestalt und der Breite etwa der Walze angeordnet. Diese Typenstangenführung
weilst
an der vorderen und hinteren Abkantung Schlitze 8, 9 auf (Abb. 2, 3), in denen die
Typenstangen io (Abb. 4, 5) geführt werden. Die vorderen Schlitze 8 nehmen den Steg
ioa der im wesentlichen U-förmigen Typenstangen auf, während die hinteren Schlitze
9 das Ende des oberen Schenkels rOb durchtreten lassen. Auf ihrer Länge wird eine
Typenstange durch die Fläche 7a der Typenstan.genführung geführt. Zwischen dem oberen
Schenkel 'Ob einer Typenstange io und dem unteren Schenkel io, ist ein kürzerer
Ansatz iod vorgesehen, der ebenfalls zur Führung der Typenstange an der Typensfangenführung
7 dient.
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Sowohl der untere Schenkel io, als auch der Ansatz iod sind mit Bohrungen
ii versehen, die die Anlenks:tellen für die Verbindungsstangen 12 zu den Zwischenhebeln
13 darstellen. Es ist deutlich erkennbar, daß diese Anlenkstellen in zwei in Abstand
voneinander liegenden waagerechten Ebenen angeordnet sind. Die Verbindungsstangen
12 können somit wahl-,veise entweder an dem unteren Schenkel io, oder an dem Ansatz
rod angelenkt sein, womit sie in eine gewisse Winkelstellung zueinander gebracht
werden können, wie Abb. i zeigt. Durch diese Winkelstellung ist es möglich, daß
die Verbindungsstangen sieh überschneiden, uni eine von der Reiheniolgel der Tasthebel
14 bzw. der Zwischenhebel 13 abweichende Reihenfolge der Typenstangen To zu bewirken.
Der untere Schenkel io, der Typenstangen kann dabei der Lage der Verbindungsstange
entsprechend waagerecht abgewinkelt sein (Abb. 5).
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Bei sehr seitlichem Angriff einer Verbindungsstange an den Anlenkstellen
i i würde eine Seitenkraft entstehen, die den leichten Gang der Maschine beeinträchtigen
könnte. In diesem Falle wird eine Typenstange verwendet, bei der der untere Schenkel
lob nach vorn verlängert ist. Der Angriffswinkel der Verbindungsstange an der Typenstange
wird dadurch uerringert. Die Verbindungsstange muß hierbei gebogen sein, um die
Typenstangenführung 7 zu umgehen (Abb. i).
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Vor den Stegen io" der Typenstangen io verläuft eine Stange 15, die
an zwei seitlichen Schwinghebeln 16 befestigt ist. Diese Schwinghebel stehen unter
dem Zug von Federn 17, so daß die beim Schreiben mitgenommene Stange 15 die Typenstangen
gemeinsam wieder zurückholt. Die Rückführung der Typenstangen io ist durch den Anschlag
ioe an der Typenstangenführung begrenzt. Die Tasten werden durch besondere, schwache
Federn 18 gehoben.