-
Förderbahn mit beweglichen seitlichen Führungen
Die Erfindung bezieht
sich auf eine Förderbahn mit beweglichen seitlichen Führungen, vorzugsweise eine
Rollbahn, zur Förderung zylindrischer Körper.
-
Bei den bekannten Rollbahnen, bei denen z. B. zylindrische Körper,
Walzen, Rohre od. dgl. auf einer schiefen Ebene abrollen können, besteht die eigentliche
Bahn beispielsweise aus zwei oder mehr Schienen. Zur seitlichen Führung der abrollenden
Körper dienen meist glatte Bordwände.
-
Bei diesen einfachen Bahnen kommt es häufig vor, daß die ablaufenden
Körper einseitig an die Bordwände anlaufen und sich schräg stellen, was zu unerwünschten
Stockungen Anlaß gibt.
-
Es sind bereits Förderbahnen vorgeschlagen worden, bei denen die
Bordwände mitlaufend angeordnet sind, um eine Relativbewegung zwischen den auflaufenden
Körpern und der Bordwand möglichst zu verhindern. Man hat auch schon vorgeschlagen,
die Bordwände schneller laufen zu lassen als das Fördergut. Aber auch diese Maßnahmen
führten nicht immer zum Ziel, abgesehen davon, daß die Durchführung dieser Maßnahmen
verhältnismäßig teuere Einrichtungen erfordert.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen
und mit einfachen Mitteln eine Förderbahn zu schaffen, bei der die einzelnen Gutstücke
in zueinander paralleler oder zumindestens beinahe paralleler Lage ohne Stockungen
abrollen bzw. abrutschen oder sonstwie gefördert werden.
-
Erfindungsgemäß werden Mittel vorgesehen, mit denen die Führungen,
die die Förderbahn seitlich begrenzen, periodisch auf das Fördergut zu und
wieder
von diesem weg bewegt werden. Man erreicht dadurch, daß auf Gutstücke, die durch
Schrägstellung mit einem ihrer Enden einer Führung zu nahe kommen, ein Stoß ausgeübt
wird, durch den diesen Gutstücken ein Impuls erteilt wird, so daß sie wieder die
für das Abrollen bzw.
-
Abrutschen notwendige Lage einnehmen. Weitere Merkmale der Erfindung
sind aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
-
Fig. I zeigt eine Rollbahn im Querschnitt, während Fig. 2 eine Draufsicht
darstellt. I sind bewegliche seitliche Führungen, die bei dem Ausführungsbeispiel
aus geeignetem Profilmaterial bestehen. Das Fördergut 3 - beispielsweise ein zylindrisches
Rohr - rollt auf den etwas zur Horizontalen geneigten Schienen 2. Die seitlichen
Führungen I sind an einem oder mehreren Winkelhebeln 4 befestigt, die in den Punkten
7 drehbar gelagert sind. Die Winkelhebel werden durch Nockenscheiben 6 bewegt, welche
durch eine gemeinsame Welle 5 verbunden sein können. An einem Arm jedes Winkelhebels
greift eine Feder 8 an, die den Arm gegen die Nockenscheibe 6 zur Anlage bringt.
-
Der Antrieb der Nockenscheiben erfolgt über ein Zahnradvorgelege durch
einen Motor 9.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Während jeder Umdrehung
der Nocken scheibe 6 (in Pfeilrichtung) wird der Winkelhebel 4 angehoben, wobei
sich die Führung 1 von dem Fördergut entfernt, bis der Nocken den Winkelhebel freigibt,
so daß dieser unter der Wirkung der Feder 8 zurückgedreht wird bzw. zurückschnellt
und die an ihm befestigte Führung I eine Bewegung in Richtung auf das Fördergut
3 ausführt. Dabei kann die Bewegung der Führung - wie dies auch das Ausführungsbeispiel
erkennen läßt - senkrecht zur Bewegungsrichtung des Gutes verlaufen. Erfindungsgemäß
ist der Nocken der Nockenscheibe6 so ausgebildet, daß die Bewegung der Führung I
in Richtung auf das Gut schnell bzw. stoßweise erfolgen kann.
-
Gelangt der zylindrische Körper bzw. das Fördergut 3 infolge Schräglage
beispielsweise in die Nähe der in Förderrichtung I0 rechts liegenden Führung, so
erhält die anlaufende Kante i i durch die Führung einen etwa senkrecht zur Förderrichtung
gerichteten Stoß, durch den das Gutstück wieder in die richtige Lage gebracht wird.
Bei Gutstücken, die einen großen Durchmesser im Verhältnis zur Länge haben, kann
es vorkommen, daß auf die Hinterkante 12 des voreilenden Gutendes von der linken
Führung ebenfalls ein etwa senkrecht zur Längsrichtung der Förderbahn gerichteter
Stoß ausgeübt wird. Die beiden auf das Gut wirkenden Kräfte bilden dann, wie in
Fig. I durch Pfeile angedeutet ist, ein Kräftepaar, das den Körper in dem eingezeichneten
Drehsinn 13 zu drehen trachtet, wodurch der Körper wieder in die für ein freies
Abrollen notwendige Lage zurückkehrt.
-
Man kann auch die links und rechts der Bahn angeordneten Nockenscheiben
so einstellen, daß die Auslösung der Winkelhebel 4 durch die Nocken in zeitlicher
Abstimmung aufeinander so erfolgt, daß jeweils eine Führung sich auf das Gut zu
bewegt, während gleichzeitig die ihr gegenüberliegende sich von diesem entfernt,
un;d umgekehrt.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Abstand
der Führungen auf einfache, hier nicht näher dargestellte Weise einstellbar sein.
Man erreicht damit, daß Gutstücke von verschiedener Länge auf ein und derselben
Bahn gefördert werden können. Schließlich kann durch die Einstellbarkeit des Abstandes
der Führungen ein der jeweiligen Art von Gut entsprechender und für ein einwandfreies
Abrollen bzw. Abrutschen günstiger Abstand von Fall zu Fall gewählt werden.
-
In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens kann man Mittel vorsehen,
um die Geschwindigkeit, mit der sich die Führungen bewegen, verändern bzw. einstellen
zu können, und/oder man kann die Zeitabstände, in welchen die Bewegungen erfolgen,
durch geeignete, hier nicht dargestellte Mittel verändern bzw. einstellen; z. B.
kann man die Spannung der Federn 8, die Motordrehzahl oder die Form der Kurven-
bzw. Nockenscheiben 6 verändern. Vorzugsweise soll die Drehzahl der Nockenscheiben
so gewählt werden, daß die Gutstücke während des Abrollens mindestens einen Stoß
je Umdrehung erhalten.
-
Schließlich kann man auch Mittel vorsehen, mit denen außer der periodischen,
auf das Fördergut zu und von diesem weg gerichteten Bewegung auch eine periodische
oder fortlaufende Bewegung der Führungen in der Förderrichtung erzeugt wird. Die
Einrichtung kann dabei so getroffen werden, daß jede oder auch nur eine dieser Bewegungen
stoßweise erfolgt.
-
Man kann beispielsweise den Führungen eine Bewegung erteilen, bei
der jeder Punkt der Führung kreisförmige Bahnen, vorzugsweise in einer zu der Ebene
der Förderbahn parallelen Ebene beschreibt. Dies kann erreicht werden, indem man
die Führungen an einigen Stellen auf Zapfen lagert, die exzentrisch auf drehbaren
Scheiben befestigt sind, deren Drehachsen senkrecht zur Förderbahnebene stehen.
Man kann dabei die Exzentrizität veränderlich bzw. einstellbar machen, um eine gewisse
Anpassung an unterschiedliche Abmessungen des Fördergutes zu erreichen.
-
Eine von dem in den Fig. I und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
abweichende Ausführungsform erhält man, wenn man die links und rechts der Bahn angeordneten
Führungen 1 durch geeignete Verbindungsglieder bzw. einen Rahmen starr miteinander
verbindet, wobei dann der Antrieb für die senkrecht zur Förderrichtung gerichtete
Bewegung der Führungen nur von einer Seite der Bahn, beispielsweise ebenfalls durch
eine Reihe von Nockenscheiben, erfolgen kann. Dabei können die Führungen an den
Verbindungsrahmen elastisch befestigt sein.
-
Die Erfindung ist nicht an das dargestellte Ausführungsbeispiel gebunden.
Die Bewegungen der Führungen können auch auf jede beliebige andere mechanische,
elektrische, hydraulische, pneuma-
tische oder sonstige Art erzeugt
werden; z. B. kann es insbesondere bei der Förderung schwerer Gutkörper zweckmäßig
sein, die auf das Gut zu gerichteten, mehr oder weniger stoßenden Bewegungen nicht
durch Gegenfedern, sondern durch die Antriebsvorrichtung selbst zu bewirken. Beispielsweise
können Kulissen führungen beliebiger bekannter Art dazu verwendet werden.
-
Die Erfindung ist auch nicht auf Rollförderanlagen beschränkt, wie
eingangs bereits erwähnt, sondern kann mit gleichem Vorteil z. B. auch dann angewendet
werden, wenn es sich z. B. um eine rutschende, eventuell durch Rüttelbewegungen
der Bahn unterstützte Förderung von Gutstücken handelt, die bei nicht ordnungsmäßigem
Ablauf ihrer Bewegung dazu neigen, sich zu verklemmen bzw. die Bahn zu verstopfen.
-
Auch braucht die Bewegung des Gutes längs der Förderbahn nicht durch
die Schwerkraft zu erfolgen. Das Gut kann sich beispielsweise auch infolge eines
ilzm erteilten Impulses bzw. zufolge der ihm innewohnenden kinetischen Energie entlang
der Förderbahn bewegen.
-
Ein besonderes Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Förderung von
Gutstücken durch Ofen bzw. von oder zu den Ofen. Je nach der herrschenden Temperatur
muß bei Förderbahnen, die ganz oder teilweise in Ofen liegen, für die Förderbahnteile
ein hitzebeständiges Material vorgesehen werden.
-
Im letzteren Fall wird man den Antriebsmechanismus meist außerhalb
der Ofenwände anordnen.