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Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen bzw. deren Metallkomplexverbindungen
Es wurde gefunden, daß man neue metallis.ierbare Monoazofarbstoffe erhält, wenn
man Diazoverbindungen. der Benzol- oder NaphthaJinreihe,die in o-Stellung zur Diazogrupge
eine zurr Metallkomplexbildung befähigende Gruppe tragen und außerdem noch durch
übEche Reste substituiert sein können, mit 2, 6-Dioxy-q-methylchvna@lin kuppelt.
Die so erhaltenen Farbstoffe können in Substanz oder auf der Faser in ihre Metallkomplexverbindungen
übergeführt werden.
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Die Kupplung des z, 6-Dioxy-4-methylchinolins erfolgt in o-Stellung
zur carbocyclisch gebundenen Oxygruppe, und zwar vermutlich in 5-Stellung:
Die neuen Farbstoffe liefern nach denn Einbad-oder Nachchromierverfahren
auf tierischen. Fasern und Polyamidfasern graublaue, braune oder olivfarbige Töne.
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Die metallhaUigern Farbstoffe lassen sich aus der. m.ztallfreien nach
aus der Literatur bekannten Verfahren herstellen, wobei insbesondere den. Chrom-und
Kohaltkomplexverbindungen technisches Interesse zukommt. Sie sind ebenfalls zum
Färben von Wolle und Polyainidfasern geeignet. Sofern die Ausgangsfarbstoffe frei
von. anionischen, wasserlöslich machenden Gruppen sind., färben deren Metallkomplexverbindungen
Wolle oder Polyamidfasern auch aus neutralem oder schwachsaurem Bade. Mit den Metallkomplexverbindungen.
werden auf Wolle graue, braune oder olivfarbene Töne von hervorragender Lichtechtheit
und guten Naßechtheiten erzielt.
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Im Vergleich zu den aus der deutschen Patentschrift 8q.2
089 und der deutschen Patentanmeldung C .6751 IV b./22 a (Patent 922727)
bekannten v ergleichbaren. Chrom- bzw. Kob-a,ltkomplex v erbindungen erhält man,
mit dien erfindungsgemäßen. chrom-bzw. kobalthaltigen Azofarbstoffen auf Wolle Färbungen
mit besserer Licht- und Waschechtheit bzw. verbesserter saurer Walkechtheit.
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Das für die Herstellung der neuen Farbstoffe als Azokomponente verwendete
2, 6-Dioxy-4-meithylchinolin wird in bekannter Arbeitsweise gemäß Journal of the
American Chemical Society 76, S. 2404, gewonnen oder direkt .aus 4-Acetoacetylaminophena1
durch Cyclisierung-mit sauren Kondensationsmitteln, wie Schwefelsäure, Phosphoroxychlorid,
Zinnchlorid usw. Beispiel i 23,4 Gewichtsteile 5-Nitro-2-oxy-i-aminobenzol-3-sulfonsäure
werden, in Zoo Gewichtsteilen Wasser und 15 Gewichtsteilen konz. Salzsäure angerührt
und mit 37 Gewichtsteilen einer 2oo/oigen Natrium.nitritlösung dianotiert. Die erhaltene
Diazoverbindung läßt man bei o° in eine Lösung aus 18 Gewichtsteilen. 2, 6-Dioxy-4-methylchinoliin,
3o Gewichtsteilen Pyridin und 35 Gewichtsteilen 3o°/oiger Natronlauge und 7oGewichtsteilenWasser
fließen:. Nach beendeter Kupplung wird mit Kochsalz ausgesalzen. Der isolierte Farbstoff
färbt Wolle, nachchromiert, in braunen Tönen-von sehr guter Lichtechtheit. Beispiel
2 15,4 Gewichtsteile 5-Nitror2-oxy-i-aminobenzol werden in i5o Gewichtsteilen Wasser
und 25 Gewichtsteilen könz. Salzsäure gelöst und mit 35 Gewichtsteilen. einer 2o°/oigen
Natriumriitritlösung diazoniert. Die erhaltene Diazoverbindung wird bei o° zu einer
Lösung aus 18 Gewichtsteilen 2, 6-Dioxy-4-methylehinolin, 3o Gewichtsteilen 3oo/aiger
Natronlauge, 2o Gewichtsteilen Soda und ioo. Gewichtsteilen Wasser gegeben. Nach
beendeter Kupplung wird der gebildlete. Azofarbstoff isoliert. Er färbt Wolle oder
Polyamidfasern nach dem Einhadchromierverfahren in schwarzbraunen Tönen von hervorragender
Lichtechtheit.
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Beispiel 3 35 Gewichtsteile des nach Beispiele hergestellten Farbstoffs
werden mit i5oo Gewichtsteilen Wasser und 2o Gewichtsteilen. Natronlauge zum Sieden.
erhitzt. Hierzu läßt man innerhalb i Stunde das (frisch zu bereitende) Lösungsgemisch
von. 6 Ge-
wichtsteilen Kaliumbichromat in iooGewichtsteilen Wasser und 9
Gewichtsteilen Traubenzucker in 5o Gewichtsteilen Wasser einlaufen. Der gebildete
Farbstoff-Chrom-Komplex :wird in üblicher Weise isoliert. Er färbt Wolle aus neutraler
oder schwach saurer Flotte in echten schwarzbraunen Tönen, deren ausgezeichnete
Lichtechtheit vor allem hervorzuheben ist. Beispiel 4 Analog der in Beispiel :2
gegebenen, Arbeitsweise wird der Monoazofarbstoff aus q-Nitra-2-oxyi -aminobenzol
und 2, 6-Dioxy-4-methylchinolin hergestellt. Er läßt sich in folgender Weise in
seine Kobaltkomplexverbindungüberführen : 3 5 Gew ichtsteile des Farbstoffs werden
mit i5oo Gewichtsteilen Wasser auf 9o° erhitzt. Hierzu läßt man innerhalb i Stunde
eine Lösung aus 15 Gewichtsteilen krist. Kobaltsulfat, 25o Gewichtsteilen Wasser
und ioo Gewichtsteilen 25a/oigem Ammoniak laufen, die durch Zugabe von 3 ccm 3oo/oigem
Wasserstoffsuperoxyd zur Lösung des Kobalt-(III)-Komplexes oxydiert wurde. Der gebildete
Farbstoff-Kobalt-Komplex wird nach Zugabe von wenig Kochsalz isoliert. Er zieht
aus neutraler bis schwach saurer Flotte in echten. graublauen Tönen auf Wolle. Beispiel
5 2o Gewichtsteile i-Amino-2-oxybenzol-5-äthylsulfon werden in 25o Gewichtsteilen
Wasser und 25 Gewichtsteilen konz. Salzsäure gelöst und mit 35 Gewichtsteilen 2oo/oiger
Natriumnitritlösung bei o bis 5° dianotiert. Die Diazoverbindung läßt man zu einer
Lösung aus 18 Gewichtsteilen 2, 6-Dioxy-4-methylchinolin, 3o Gewichtsteilen Py ridin
und 35 Gewichtsteilen. 3oo/oiger Natronlauge in 7o Gewichtsteilen Wasser laufen.
Nach beendeter Kupplung wird der gebildete Farbstoff isoliert und: nach der im Beispiel
3 gegebenen ,Arbeitsweise in die Chromkomplexverbindung übergeführt. Sie liefert
aus neutral bis schwach saurer Flotte Wollfärbungen, die wenig gelber sind als die
mit der Chromkomplexverbindung de.s Beispiels 3 erzielten.
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Die Kobaltkomplexverbindung dieses Farbstoffs wird nach der im Beispiel
4 beschriebenen Kobaltierungsmethode erhalten. Sie färbt Wolle in rotbraunen Tönen
von guten. Echtheiten,, insbesondere guter Lichtechtheit.
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Ersetzt man in. diesem Beispiel bei sonst gleicher Arbeitsweise das
i-Amitno-2-oxybenzol-5-äthylsulfon
durch i-Amino-2-oxybenzol-5-sulfonamid
oder seine am Amidstickstoff alkylierten Derivate, so gelangt man zu Chrom- bzw.
Kob@al@t-Komplexverbindungen mit ähnlichen Beispiel 6 22 Gewichtsteile i-Amino-2-oxybenzol-¢-suIfonsäuredimethylamid
werden in 25o Gewichtsteilen Wasser und 25 Gewichtsteilen konz. Salzsäure gelöst
und mit 35 Gewichtsteilen 22o/oiger Natriumnitritlösung bei o bis 5° diazotiert.
Die Diazoverbindung läßt man zu einer Lösung aus 18 Gewichtsteilen 2, 6-Dioxy-q.-methylchdnolin
in Zoo Gewichtsteilen Wasser und 4o Gewichtssteilen 3o°/oiger Natronlauge fließen.
Nach beendeter Kupplung wird auf 6o° erhitzt, mit Salzsäure gegen Phenolphthalein
neutralisiert und isoliert.
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Die nach der im Beispiel 3 gegebenen Chromierungsvorschrifterhaltene
Chromkomplexverbindung dieses Farbstoffs und die nach der Kobaltierungsvorschrift
des Beispiels q. erhaltene Kobaltkomplerxverbindung färben Wolle aus neutraler bis
schwach saurer Flotte in Korinthtönen von sehr guten Echtnheiten. Beispiel 7 2o
Gewichtsteile 3, 5-D.initro-6-oxy-i-axniinobenzol werden mit i So Gewichtsteilen
Wasser und 14 Gewichtsteilen 3o°/oiger Natronlauge über Nacht gerührt. Am anderen
Morgen wird mit 35 Gewichtsteilen Salzsäure versetzt und mit 3o Gewichtsbeilen 3o°/oiger
Natriumnitri.tlösung bei 25 bis 28° diazotiert. Die Diazoverbindung wird zu einer
Lösung aus 18 Gewichtsteilen 2, 6-Dioxy-4-methylchinolin, 3o Gewichtsteilen, Pyridin,
35 Gewichtsteilen 3o°/oiger Natronlauge und 7oGewichtsteilenWasser gegeben. Der
gebildete Azofarbstoff wird nach be-
endeter Kupplung isoliert. Er färbt Wolle
nach dem Einbbadchromierverfahren in echten, insbesondere hervorragend lichtechten.
Olivtönen.
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Beispiel 8 22 Gewichtsteile z-Amino-2-carboxybenzol-5-sulfonsäure
werden in iSo Gewichtsteilen Wasser und 2o Gewichtsteilen Salzsäure gelöst und mit
35 Gewichtsteilen 2oo/oiger Natriumnitritlös.ung bei 5° diazotiert. Die Diiazoverbindung
lä,Bt man zu einer Lösung aus 17,5 Gewichtsteilen 2, 6-Dioxy-4-methyldünolin, i5oGewichtsteilenWasser,
i5GerwichtstOilen 3o°/oiger Natronlauge und 25 Gewichtsteilen Soda fließen. Nach
beendeter Kupplung wird dler gebildete Farbstoff isoliert. Er liefert, nachchromiert,
auf Wolle braune Färbungen von guten Echtheiten.
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Ersetzt man in diesem Beispiel die i-Amino-2-oarboxybenzol-5-sulfonsäure
durch -die i Amino-2-carboxybenzol-q.-sulfonsäure, so erhält man einen Farbstoff,
der Wollfärbungen von ähnlichen Eigenschaften liefert.