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Belichtungsgerät zur Herstellung von Rasterdias im Kontaktverfahren
Die Lichtpauspapiere gehören zu den preislich billigsten phototechnischen Papieren.
Der Gedanke liegt daher nahe, Trockenlichtpauspapiere auch für photographische Halbto@nbilder
zu verwenden. Dem stehen jedoch schwerwiegende Hindernisse im Wege. Sie liegen in
de- Natur und Eigenschaft der Lichtpauspapiere, die ja eigentlich für die Wiedergabe
von Konstruktionszeichnungen geschaffen siind. Ihre lichtempfindliche Schicht weist
daher eine sehr starke Gradation auf und besitzt nur einen geringen Belichtungsumfang.
Für Strichzeichnungen ist dies günstig, nicht aber für photographische Halbtonwiedergaben.
Um für Halbtonwiedergaben Pauspapiere verwenden zu können, müssen als Vorlagen Diapositive
geschaffen werden, die ähnliche KontTasteigenschaften haben wie Strichzeichnungen.
Die Verwendung von Rasterdiapositiven mit diesen Eigenschaften für den genannten
Zweck ist bekannt. Es fehlte aber bisher an einem einfachen und handlichen. Gerät
zur Herstellung solcher Diapositive. Die in Klischeeanstalten hierzu gebräuchlichen
Reproduktionskam;eras sind kostspielige, komplizierte Einrichtungen. Zu ihrer Bedienung
sind besonders geschulte und erfahrene Fachkräfte erforderlich.
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Die Erfindung betrifft ein Belichtungsgerät, das in der Handhabung
einflacher und bedeutend billiger ist als eine Reproduktionskamera. Die mit ihm
hergestellten Rasterdias sind! aber qualitätsmäBigebensogut
wie
diejenigen, die durch eine Rasterkamera aufgenommen wurden: Bild- i veranschaulicht
ein Belichtungsgerät gemäß der Erfindung im Längsschnitt; Bild 2 zeigt das Zusammenwirken
der beiden Lochscheiben zur Einstellung der Belichtungsstärke und der Bdendengröße
von oben gesehen.
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Das Gerät arbeitet nach normalen photographischen Negativen, die vorher
durch einen beliebigen Photoapparat aufgenommen wurden. Es wird unter Zwischenschaltung
eines Rasters im Kontaktverfahren kopiert.
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Sowohl ein Glasgravur- wie ein Filmraster kann :dazu verwandt werden.
Im letzten Falle wird der Raster zwischen zwei Glasscheiben plan gehalten. Eine
Glasscheibe :2 hält die Vorlage 3 und den zu belichtenden Film 4 in dem erforderlichen
Abstand vom Raster i. Die Stärke dieser Distanzscheibe steht in Abhängigkeit von
der Strichdichte des, Rasters. je dichter die Striche, um so dünner die Scheibe.
jeder Raster besitzt also eine ihm zugeordnete Distanzscheibe. Beim Wechsel des
Rasters wird auch diese mit-gewechselt.
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Die Michtungseinrichtung besteht aus einer Schaltuhr 5, Glühbirne
6 und zwei Drehscheiben 7 und B.
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Drehscheibe 7 regelt die Stärke der Belichtung. In, ihr sind eine
Anzahl Durchsichtslöcher i i vorhand en, die gruppenweise ein Ganzes bilden. und'
jeweils eine Teilfläche belegen, die in, Form und Ausmaß ungefähr der Belichtungsöffnung
12 entspricht. Die Löcher werden gruppenweise innmer größer und größer, so daß man
durch Drehen der Scheibe 7 eine Abstufung des Lichtes bewirken kann. Zwischen den
Drehscheibeu 7 und 8 befinden sich -einige Mattscheiben 9 und io, um das durch die
Vielzahl der Durchsiichtslöcher i i in. Strahlen bündel aufgeteilte Licht wieder
zu zerstreuen und auszugleichen.
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Die Drehscheibe 8 dient zur Einstellung der Blende. Form und Größe
der Blende spielt bekanntlich in der Autotypie eine ausschlaggebende Rolle. Blendengröße
und Rasterabstand bestimmen nämlich zusammen die Schärfe der Punktzerlegung. Da
bei .diesem Gerät der Rasfierabstand. durch die Distanzscheibe ä für jeden Raster
festgelegt ist-, wird die Schärfe der Punktzerlegung nur dbrch die Wahl der Bilendengröße
geregelt. Die Drehscheibe 8 weist deshalb Blerndenöffnungen verschiedener Größe
auf. Sie sind gegenseitig abgestuft und werden dumch Drehen der Scheibe 8 in die
Belichtungsöffnung 12 gebracht. Bei Verwendung der größten Öffnung entstehen I?Iapos,itive
ohne Rasterung, da bei dieser Öffnung die Rasterwirkung schonganz verschwi,ndlet.
Die kleinste Öffnung ergibt .die schärfste Punktzerlegung, sie dient auch zur Vorbelichtung.
Die Distanzscheiben 2 sind von Hause aus ihren Rastern zugeordnet, dlaß - die günstigste
Schärfe der Punktzerlegung für jeden Raster bei derselben Blendenöffnung der Drehscheibe
8-entsteht. Zum Beispiel bei- B#lendenöffnung 13. Hierin liegt die Bequemlichkeit
und Einfachheit der Handhabe des Gerätes. Der ungelernte Laie braucht sieh um die
Rastertheorie und, Schärfeennstellung gar nicht zu kümmern-. Er wählt bei normal
belichteten Negativen beispielsweise immer Blendenöffnung 13 und ist sicher, d:aß
sein. Rasterdiapositiv gut ausfallen wird.
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In der Autotypie spielt die Vorbelichtung bekanntlich eine wichtige
Rolle. Bei Anwendung des Rasters in der Pauskople ist die richtige Vorbelich, tung
eine noch wichtigere Angelegenheit. Sie hat eine Verflachung der Gradation der Diapositive
zur Folge, wie d ies eben für Pauspapiere erwünscht ist. Die Vorbefchtung mu.ß natürlich
ohne Negativ .durch den Raster vorgenommen werden. Beim nachherigen Eindegen :des
Negativs darf aber der vorbelichtete Film seine Stelle gegenüber dem Raster nicht
verändern, sonst würden sich die Punkte der Hauptbelichtung mit denen der Vorbelichtung
nicht mehr decken. Zur Anpreisung des Films werden deshalb zwei Deckplatten 14 und
15
verwendet. Sie werden mittels Federn 16, 17 und 18 niedergedrückt und können
unabhängig voneinander entfernt und wieder aufgelegt werden. Die zwei Belichtungen
werden so ausgeführt, daß auf die Distanzscheibe .2 zuerst eine klare Glasplatte
(oder Film) vorn gleicher Dicke und-Größe wie das photographische Negativ 3 gelegt
wird. Neben diese kommt noch eine zweite Platte gleicher Stärke i9, die flächenmäßig
einige Millimeter breiter als Deckplatte i S ist. Auf beide Scheiben wird; der zu
belichtende Film 4 .dann so gelegt, daß ein schmaler Streifen von der Deckplatte
15, der Hauptbeil des Films aber von der größeren Deckplatte 14 niedergedrückt wind.
Nach erfolgter Vorbelichtung wird nur die größere Deckplatte- 14 abgenommen. Der
Film 4 wird am frei gewordenen .Rande angehoben, die klare Glasplatte herausgenommen
und auf ihre Stelle das photographische Negativ eingelegt. Nach Wiederauflegen dLr
Deckplatte 14 wird sodann die Hauptbelichtung durchgeführt.
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An Stelle der Drehscheiben 7 und 8 könnten auch Irisiblenden verwendet
werden. Alles Gesagte gilt sinngemäß auch für derartige Blenden.