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Schalldämmende Raumheizungsanlage Die Erfindung betrifft eine schalldämmende
Heizungsanlage mit im Abstand von der tragenden Decke des zu beheizenden Raumes
eingebauter, mit Öffnungen versehener Zwischendecke und etwa in der Mitte des auf
diese Weise eingeschlossenen Raumes angeordneten, zu der Zwischendecke gleichlaufenden
Plattenheizkörpern, die mit der Zwischendecke nicht in wärmeleitender Verbindung
stehen und nach der tragenden Decke hin durch eine Wärmedämmschicht abgeschirmt
sind.
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Bisher wurden bei Deckenheizungsanlagen, deren Heizkörper unterhalb
der tragenden Decke aufgehängt und nach .dem zu beheizenden Raum hin durch eine
Zwischendecke verdeckt sind, vorzugsweise Heizrohre verwendet, die mit der Zwischendecke
leitend- verbunden sind. Weiterhin ist bekannt, die wärmeabgebende Fläche der Heizrohre
durch aufgeklemmte oder angeschweißte Bleche zu vergrößern und die Heizrohre so
aufzuhängen, daß keine wärmeleitende Verbindung mit der Zwischendecke besteht. Die
Erwärmung des Raumes erfolgt mittels der durch Wärmeleitung - in einigen weniger
bekannten Bauarten durch Wärmestrahlung und auch einem kleinen Anteil an konvektiver
Wärmeübertragung - erwärmten Zwischendecke überwiegend durch Wärmestrahlung. Wärmeverluste
an die tragende Decke werden durch Anbringen von Dämmschichten und rückstrahlenden
Flächen herabgesetzt.
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Nach der Erfindung sind bei einer schalldämmenden Heizungsanlage der
eingangs angeführten Gattung die Plattenheizkörper völlig vom
Wärmeträger
beaufschlagt und derart großflächig bemessen, daß das Verhältnis des äußeren Umfanges
der Plattenheizkörper in cm zu dem Durchflußquerschnitt in cm2, im senkrechten Querschnitt
durch den Heizkörper gemessen, gleich oder größer als 22: i und die Zwischendecke
nach oben wärmerückstrahlend ausgebildet ist. Dadurch wird eine überraschend gute
Heizwirkung erzielt, wobei bemerkenswert ist, daß weder die Heizwirkung der Anlage
durch die in bekannter Weise als schallschluckende Decke ausgebildete Zwischendecke
noch die Schalldämmung durch die Teile der Heizungsanlage beeinträchtigt wird.
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Die Wirkungsweise der Heizungsanlage gemäß der Erfindung besteht darin,
daß beim Anheizen und beim Vorhandensein eines großen Wärmegefälles zwischen der
Luft des zu beheizenden Raumes und derjenigen im Raum zwischen tragender und Zwischendecke
die kältere Luft des zu beheizenden Raumes infolge des Druckgefälles durch die-
Öffnungen der Zwischendecke aufsteigt, die Plattenheizkörper umspült, sich erwärmt
und durch die Öffnungen der Zwischendecke wieder in den zu beheizenden Raum eintritt.
In diesem Zustande erfolgt also die Erwärmung des zu beheizenden Raumes vorzugsweise
durch konvektiven Wärmetausch. Bemerkenswert ist, daß dieser Wärmetausch ohne die
bei sonstigen Konvektionsheizungen fühlbaren Luftströmungen vonstatten geht.
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Nach Eintritt eines gewissen Beharrungszustandes, in welchem nur noch
die Wärmemenge notwendig ist, welche an die den zu beheizenden Raum begrenzenden
Wände abgegeben wird, wobei sich die Zwischendecke langsam auf eine der Temperatur
des Wärmeträgers entsprechende Temperatur erwärmt hat, erfolgt die Wärmeabgabe an
den zu beheizenden Raum in überwiegendem Maße durch Wärmestrahlung. Die Wirkungsweise
der Heizungsanlage gewährleistet eine gute Elastizität im Betrieb und eine kurze
Anheizzeit.
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Während bei den reinen Strahlungsheizungsanlagen die Beheizung erst
dann wirkungsvoll einsetzen kann, wenn die Zwischendecke eine gewisse Mindesttemperatur
angenommen hat, ist die Heizungsanlage nach der Erfindung von dieser Voraussetzung
ziemlich unabhängig, was im wesentlichen die vorerwähnten Vorzüge mit sich bringt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der geschilderte Vorgang
noch dadurch unterstützt, daß nicht nur unterhalb der tragenden Decke und der darunter
angebrachten Wärmedämmsehicht, sondern auch oberhalb der schalldämmenden Zwischendecke
eine Wärme rückstrahlende Schicht angeordnet ist.
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Um in allen Fällen die beschriebenen Vorzüge sicherzustellen, empfiehlt
es sich,, bei Räumen mit großen Wärmeverlusten an die Außenwände zwischen diesen
und der schalldämmenden Zwischendecke einen Spalt zu belassen, der gleich oder kleiner
als die Summe der Querschnitte aller Öffnungen in .der Zwischendecke ist. Es sei
ausdrücklich betont, daß die bei sonstigen Deckenheizungsanlagen vorgesehenen Dehnungsspalte
zwischen der Zwischendecke und den Begrenzungswänden des Raumes bei der Heizungsanlage
nach vorliegender Erfindung nicht notwendig sind.
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An Hand der Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung erläutert.
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Fig. i zeigt ein Ausführungsbeispiel einer schalldämmenden Heizungsanlage
nach der Erfindung in einem senkrechten Querschnitt in schematischer Darstellung.
Mit a ist die tragende Decke, mit b
die Wärmedämmschicht und mit c die obere
Rückstrahlschicht bezeichnet. Diese wird durch eine Halteverdrahtung d, ein Gitterwerk
od. dgl. von der tragenden Decke a gehalten. In dem Raum zwischen der oberen Rückstrahlschicht
c und der bekannten schallschluckenden Zwischendecke i sind plattenförmige Heizkörper
f mit einem Mindestabstand von etwa 4. cm von der Rüekstrahlschicht c ängeordnet
und durch Anker e von der tragenden Decke gehalten. Diese Anker e bestehen aus einem
die Wärme schlecht leitenden Baustoff oder sind in der tragenden Decke a wärmeabgedämmt
befestigt, um Wärmeverluste durch Leitung zu verhindern. Oberhalb der durch Befestigungsleisten
1a mit den Ankern e wärmeabgedämmt verbundenen, schalldämmenden Zwischendecke i
ist eine zweite, wärmerückstrahlende Schicht g angeordnet, so daß die von den Plattenheizkörpern
f durch Strahlung nach oben und unten abgegebene Wärme zurückgeworfen -wird. Die
in bekannter Weise in der Zwischendecke angeordneten Öffnungen sind mit o bezeichnet.
Die Rückstrahlschichten c und g können, wie bekannt, aus Reinaluminium-Folien hergestellt
werden.
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Fig. 2 zeigt beispielsweise die Anordnung der Plattenheizkörper f
im Grundriß. Die gesamte Heizfläche dieser Körper beträgt etwa 30% der Deckenfläche
bei Räumen mit starken Wärmeverlusten. Bei Räumen mit mittleren und geringen Wärmeverlusten
kann auf 2o bis 25 0/a und weniger heruntergegangen werden.
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Bei Räumen mit großen Wärmeverlusten an die umgebenden Wände ist,
wie bereits erwähnt, zwischen der Zwischendecke i und den umgebenden Raumwänden
ein Spalt vorgesehen und durch Deckleisten gegen Sicht in üblicher Weise verdeckt,
der gleich oder kleiner als die Summe der Querschnitte aller Öffnungen o in der
Zwischendecke i ist.
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Die baukastenartige Zusammensetzung sowohl de- Zwischendecke als auch
der übrigen Heizungsanlage ermöglicht schnellen Ein- und Ausbau der serienmäßig
hergestellten Einzelteile. Die Bauart gestattet weiterhin die Wahl hoher Temperaturen
des Wärmeträgers und damit die Ausnutzung hoher Wärmegefälle. Dadurch werden die
erwähnten Vorzüge der Heizungsanlage, kurze Anheizzei,t, schnelles Ansprechen der
Heizungsanlage auf Schwankungen der Außentemperatur, d. h. also eine gute Elastizität
der ganzen Anlage, noch verstärkt. Diese Vorzüge der Heizungsanlage sind nicht ohne
Einfluß auf ihren Wirkungsgrad und
ihre Leistungsfähigkeit. Ein
Vorteil der Heizungsanlage beruht auch darin, daß ihre Wirkung und Leistung von
der besonderen Bauart der schalldämmenden Zwischendecke und dem für deren Erstellung
verwendeten Baustoff unabhängig ist. Es können solche Decken aller bekannten Bauarten
verwendet und somit jede gewünschte Schallschluckwirkung erzielt werden, ohne daß
dadurch die Leistung der Deckenheizungsanlage ungünstig beeinflußt wird.