DE951931C - Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen

Info

Publication number
DE951931C
DE951931C DEG10804A DEG0010804A DE951931C DE 951931 C DE951931 C DE 951931C DE G10804 A DEG10804 A DE G10804A DE G0010804 A DEG0010804 A DE G0010804A DE 951931 C DE951931 C DE 951931C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aniline
tertiary bases
homologues
bases
tertiary
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG10804A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Wille
Dr Hans Kaffer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH filed Critical Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Priority to DEG10804A priority Critical patent/DE951931C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE951931C publication Critical patent/DE951931C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Pyridine Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen Die Erfindung bezieht sich, auf ein Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen, und zwar ausgehend von einem mit tertiären Basen verunreinigten Anilinprodukt, vorzugsweise ,km sogenannten technischem Anilin, wie es aus den aus Steinkohlendestillaten erhaltenen Pyridinbasen mit z. B. 830/0 titriertem Anilingehalt und 17% tertiärem Basen anfällt, bzw. Gemischen von Anilinhomologen gleichen Ursprungs. Solches technisches Annlin ,hat nach seiner Herkunft den großen Vorteil, nitrobenzolfrei zu sein, doch ist der Gehalt an begleitenden tertiären Basen oft für die Weiterverwendung nachteilig.
  • Die Gewinnung von hochprozentigem Anilin ans derartigen tertiären Basen enthaltenden Anilinprodukten gemäß der Erfindung wird durchgeführt durch Extraktion der tertiären Basen mit verdünnter Schwefelsäure ohne Überführung eines überwiegenden Anteils des Anilins in Sulfat, vorzugsweise unter Verwendung einer sehr verdünnten Schwefelsäure in einer dem Anteil der vorhandenen -tertiären Basen etwa äquivalenten Menge.
  • Das Verfahren der Erfindung ist infolge des geringen Schwefelsäureverbrauchs und der Einfachheit der Aufarbeitung wirtschaftlich im großen durchführbar, da -die Schwefelsäure gemäß der Erfindung im Unterschuß verwendet wird-.
  • Bei dieser Behandlung fällt, zwar zunächst - in Bier ersten Reaktionsstufe - noch Anilinsulfat aus, doch erübrigt sich dessen Abtrennung und gesonderte Aufarbeitung, da die Kristallabscheidung bei länger währendem Rühren verschwindet.
  • Es findet dabei ein nachträgliches Lösen des Sulfats in Schwefelsäure nicht statt, weil die hierfür erforderliche überschüssige Säure nicht vorliegt, sondern es führt - als zweite Reaktionsstufe - die geringere Basizität der Aminogruppe gegenüber dem Ringstickstoff dazu, daß ein Austausch des an die stark unterschüssige Säure zunächst gebundenen Anilins als primärer Base mit den anwesenden tertiären Basen vor sich geht.
  • Bei Verwendung eines Unterschusses von: verdünnter Schwefelsäure, vorzugsweise in sehr verdünnter Form, z. B. in Form einer io%igen Schwefelsäure, -etwa äquivalent den in dem Ausgangsprodukt vorhandenen tertiären Basen, ergibt sich also trotz anfänglicher Bildung von Ani!lnnsu.lfat eine nahezu vollständige Umwandlung der tertiären Basen in Sulfat, während: Anilin auf dieser Basen-Sulfat-Lösung von tertiären Basen. weitgehend: befreit sich absetzt und abgezogen werden kann.
  • Die Trennung der beiden Schichten ist unschwer möglich. Das vorliegende angereicherte Antilin wird nach einer bevorzugten Ausführungsform redestilliert, wobei z. B. ein 98,7%iges Anilin in 73%i@ger Ausbeute erhalten wird., das von tertiären Basen praktisch frei ist.
  • Die Behandlung mit unterschüssiger Schwefelsäure kann auch stetig, z. B.. in ein- oder mehrstufigen Gegenstromapparaten erfolgen.
  • Das Verfahren der Erfindung ist nicht nur für die Gewinnung von hochprozentigem Anilin durch Trennung von tertiären Basen anwendbar, sondern ebenso für die Gewinnung von. an tertiären Basen freien Anilinhomologen, z. B. Toluidinen, Xylidinen, die wie das technische Anilin von den tertiären Basen auf destillativem Wege, wenn überhaupt, dann nur unter Anwendung besonderer Maßnahmen abgetrennt werden können.
  • Die tertiären Basen, insbesondere substituierten Pyridinbasen, können aus der Lösung gewonnen und verwendet bzw. aufgearbeitet werden.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden der von dem Anilin oder den Anilinhomologen abgetrennten Lösung der Sulfate der tertiären Basen, die noch schwach primärbasenführend sein können, weitere Mengen tertiärer Basen zugesetzt zur Freisetzung von Primärbasen durch Austausch. Werden z. B. zu der Lösung, die vorwiegend Sulfate -tertiärer Basen enthält, Pyri.dnn oder andere niedrigsiedende Pyridinhomologe zugesetzt, so gelingt es, bei einem Restprimärbasengehalt von z. B. :2o"/o, diesen durch Austausch auf unter 7% herabzudrücken.
  • Bemerkt sei; daß die Redestillation - des angereicherten Anilins gemäß der bevorzugten Ausführungsform nicht besonders wirksam gestaltet zu werden braucht. Wird z. B. eine übliche Laboratoriumskolonne zur Redestillation verwendet, so läßt siehnacheinmaliger Behandlumgeines 830/aigen Anilinproduktes eine Anilinänreicherung bis auf 93'°/o Reinheit, in gi%iger Ausbeute, bezogen auf extrahiertes Anilin, ohne weiteres durchführen. Bei zweimaliger Anwendung der Extraktionsbehandlung lieferte das 83%ige technische Anilin ein 96%iges Anilin in 94%iger Ausbeute, bezogen auf extrahiertes Anilin, über die gleiche, wenig wirksame Kolonne.
  • Beispiel i 7000 kg 83%iges Anilin (17%, tertiäre Basen) werden in einem Agitator mit 550o 1 einer 71/2%igen Schwefelsäure verrührt. Die Menge der Säure ist auf den ungefähren Prozentgehalt der anwesenden Tertiärbasen abgestimmt. Die gegenüber dem Einsatz an Gesamtbasen weit unterschüssige Säure bindet nach und nach die vorhandenen Tertiärbasen unter Freisetzung von Anilin aus zuerst entstehendem schwerlöslichem Anilinsulfat. Schließlich kann eine klare Lösung der Tertiärbasensulfate abgetrennt werden. Reste an Extraktionssäure werden durch. Nachwaschen des Anilins mit Wasser entfernt, gegebenenfalls wird die Extraktion mit einem geringen Teil der obengenannten Säuremenge wiederholt. Ausbeute an angereichertem Anilin rund' 750/0.
  • Bei der Redestillation des angereicherten Anilinmaterdals wird unter Abtrennung geringer Vorlauf- bzw. Nachlauff.raktionen ein hochprozentiges Anilin erhalten, mit einem Gehalt von 97 bis 98%.
  • Die Lösung der abgetrennten Tertiärbasen kann in einfacher Weise zur Gewinnung von im Siedebereich des Anilins sonst nur schwierig zugänglichen Tertiärbasen herangezogen: werden. Es erweist sich als besonderer Vorteil, zunächst einen Restgehalt von io bis ao% mitgeführtem Anilin durch planmäßige Zugabe von Tertiärbasen, z. B. von Pyridin - auf dem Wege eines Basenaustausches innerhalb der Säurelösung -, freizusetzen und durch Ausschütteln mittels Benzol zu entfernen. Die von Primärbasen nunmehr praktisch freie Lösung der Tertiärbasen wird dann; wie üblich, aufgearbeitet. Beispiel 2 -Entsprechend dem Beispiel. i werden 750o kg Rohtoluidin, das aus dein Gemisch der drei Isomeren und aus 15% Tertiärbasen besteht, mit 4500 l einer verdünnten Schwefelsäure (spezifisches Gewicht 1o65, 9,5"/Gig) verrührt.
  • Nach längerem Rühren setzt sich eine klare Lösung der Tertiärbasensulfate ab, die abgetrennt wird.
  • Das von den Terbiärbasen weitgehend befreite Rohtoluidin wird nunmehr redestillient., unter Gewinnung des hochprozentigen Gemisches von o-, m-, p-Toluidi-n; gegebenenfalls wird die Trennung der einzelnen Isomeren mittels Sonderverfahren angeschlossen.
  • Die abgetrennte Lösung der Tertiärbasen gibt bei einfacher Arbeitsweise die Möglichkeit:, Tri-oder Tetramethylpyridin und. andere Homologen zu, gewinnen, sonst waren hierzu schwierigere Trennvorgänge vorauszusetzen. Reste an mitgefühTtem Toluidin werden zunächst entfernt durch planmäßiges Einbringen: von Tertiärbasen, z. B. von Pyridin, Chinolin u. a., in die Säurelösung und Entfernung des freigesetzten Toluidinrestes durch Ausschütteln mit Be-nzo1. Anschließendi wird in der üblichen Weise aufgearbeitet.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen, ausgehend von mit- tertiären Basen verunreinigten Anilinprodukten bzw. Anilinhomologenprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsmaterial mit einer zur Überführung der tertiären Basen in Sulfate hinreichenden, jedoch für die Überführung des Hauptbeils des Anilins bzw. .der Anilinhomologen in Sulfat nicht hinreichenden Menge verdünnter Schwefelsäure behandelt und die Anilin@schicht von der Schicht dier Sulfablösung abtrennt und vorzugsweise redestilliert.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man verdünnte Schwefelsäure in einer etwa zur Bindung der tertiären Basen als Sulfate notwendigen Menge verwendet.
  3. 3. Weitere Ausgestaltung des Verfahrens gemäß Anspruch i und- 2, dadurch gekennzeichnet, d'aß man die abgetrennte Lösung der Sulfate. .der tertiären Basen zwecks Freisetzung vorhandener geringe Mengen von Anilin oder Anilinhomologen mit weiteren Mengen tertüärer Basen versetzt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 688 335; @d" A u s , Lax, Taschenbuch für Chemiker und Physiker, 1943, S. 845, 846; Beilstein, Handbuch der organischen Chemie,
  4. 4. Auflage, Hauptw. Bd. 12, S. i35.
DEG10804A 1953-01-23 1953-01-23 Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen Expired DE951931C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG10804A DE951931C (de) 1953-01-23 1953-01-23 Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG10804A DE951931C (de) 1953-01-23 1953-01-23 Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE951931C true DE951931C (de) 1956-11-08

Family

ID=7119418

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG10804A Expired DE951931C (de) 1953-01-23 1953-01-23 Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE951931C (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE688335C (de) * 1938-11-15 1940-02-17 Ruetgerswerke Akt Ges Verfahren zur Gewinnung von Acridin

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE688335C (de) * 1938-11-15 1940-02-17 Ruetgerswerke Akt Ges Verfahren zur Gewinnung von Acridin

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE951931C (de) Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Anilin und Anilinhomologen
DE2258484C3 (de) Verfahren zum Reinigen von rohem 2-Mercaptobenzothiazol
DEG0010804MA (de)
DE406150C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Teeren oder Teeroelen aller Art
DE876238C (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dicarbaminsaeurechloriden bzw. Diisocyanaten
DE1129466B (de) Verfahren zum Mononitrieren von technischem Benzol, Xylol und Toluol, welche den ueblichen Gehalt an aliphatischen Kohlenwasserstoffen aufweisen
DE764486C (de) Verfahren zur Darstellung von Trimethyl-p-benzochinon
DE735322C (de) Verfahren zur Entfaerbung von gereinigten, hochsiedenden Teerkohlenwasserstoffen
DE875805C (de) Verfahren zur Herstellung des Pentaerythrit-dichlorhydrin-monoschwefligsaeureesters
DE857347C (de) Verfahren zur Umsetzung von Kaliumsalzen hochnitrierter sekundaerer aromatischer Amine mit Mineralsaeuren
DE964235C (de) Verfahren zur Trennung von Gemischen aus 3, 5- und 3, 4-Dichlortoluol
DE972273C (de) Verfahren zur Herstellung von Nitrierungsprodukten von Toluol
DE3519039C2 (de)
DE247272C (de)
DE611461C (de) Verfahren zur Umwandlung von Cymol in einen Kohlenwasserstoff mit groesserem Molekuel
DE576388C (de) Verfahren zur Darstellung von Camphen
DE855556C (de) Verfahren zur Verseifung von Kohlenwasserstoffsulfochloriden
DE625324C (de) Verfahren zur Reinigung von synthetischem Methanol
DE901056C (de) Verfahren zur Isolierung von Aminosaeuren
DE929251C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Azulen und dessen Derivaten aus ihren natuerlich vorkommenden Gemischen mit pflanzlichen Begleitstoffen oder aus den durch Synthese gewonnenen Reaktionsprodukten
DE124150C (de)
DE943769C (de) Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus Naphthalin
DE504830C (de) Verfahren zur Herstellung von Dihydromorphin
DE640650C (de) Verfahren zum Reinigen von aromatischen Sulfonsaeurechloriden
DE568297C (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Phenyl-2, 3-dimethyl-5-pyrazolon