DE640650C - Verfahren zum Reinigen von aromatischen Sulfonsaeurechloriden - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von aromatischen SulfonsaeurechloridenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C303/00—Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides
- C07C303/42—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C303/44—Separation; Purification
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Bekanntlich, lassen sich die aromatischen
Sulfonsaurechlori.de, wie z. B. Paratoluolsulfonsäurechlorid,
nicht oder nur schwer von sauren Verunreinigungen trennen, die gewöhnlieh
mit ihnen zusammen vorkommen. Außerdem sind die besagten Verunreinigungen der
Aufbewahrung und dem Transport des Produkteshinderlich, und zwar infolge ihres
zerstörenden Einflusses auf Metallbehälter sowie auch infolge ihres Bestrebens, die
Zersetzung des Produktes zu veranlassen.
Aromatische Sulfonsäurechloride lassen sich.
leicht dadurch herstellen, daß man einen aromatischen Kohlenwasserstoff und Chlorsulfonsäure
aufeinander einwirken läßt. Beim Aufgießen des Reaktionsgemisches auf Eis
oder beim Behandeln desselben mit Wasser setzt sich das SuIfonsäurechlorid in Gestalt
einer festen oder öligen Masse ab und -wird
von der wäßrigen Schicht durch Abgießen (Dekantieren) o·. dgl. abgeschieden. Ohne
Rücksicht auf das Verfahren, welches bei der Sulfonierung angewandt wurde, enthalt
das von dem Sulfonierungsgemisch abgeschiedene Sulfonsäurechlorid jedoch immer
noch unter anderen Verunreinigungen geringe Mengen von Schwefelsäure undy Salzsäure.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, durch
welches aromatische Sulfonsäurechloride, die geringe Mengen von sauren Verunreinigungen
enthalten, von diesen befreit werden können, so daß die ersteren sich nunmehr ohne Gefahr
der Zersetzung und des Angriffs der üblichen Metallbehälter aufbewahren lassen.
Das Verfahren beruht auf der Entdeckung, daß feste Erdalkalioxyde einschließlich Magnesiumoxyd
leicht mit sauren Verunreinigungen in einem in flüssiger Form vorliegenden aromatischen Sulfonsäurechlorid reagieren,
während sie dagegen auf das aromatische Sulfonsäurechlorid selbst nicht ohne weiteres
mit dieser Leichtigkeit einwirken. Des näheren besteht die Erfindimg darin, daß man das
aromatische Sulfonsäurechlorid, welches saure Verunreinigungen enthält, in flüssiger Form
mit einem festen Erdalkalioxyd behandelt, wobei die sauren Verunreinigungen mit der
basischen Substanz reagieren. Das gereinigte Sulfonsäurechlorid kann von dem Reaktionsgemisch durch Filtrieren, Dekantieren oder
Destillieren abgetrennt werden.
Um das gereinigte Sulfonsäurechlorid in möglichst hoher Ausbeute zu erhalten, ist
es von großer Bedeutung, daß das etwa in dem rohen Sulfonsäurechlorid vorhandene
Wasser· während der Behandlung entfernt wird. Zur Ausführung der Erfindung wird deshalb vorzugsweise Calciumoxyd benutzt,
wobei etwa in dem Sulfonsäurechlorid vorhandenes Wasser entweder durch das Oxyd (wenn es im Überschuß verwendet wird)
oder durch die Caldumsalze, die sich bei ihrer Umsetzung mit den in dem Sulfonsäurechlorid
vorhandenen Säuren bilden, gebunden wird. Wenn das angewandte Erdalkalioxyd oder die entsprechenden Erdalkalisalze, die
bei dem Reinigungsprozeß gebildet werden, für die Bindung des gesamten, in dem rohen
Sulfonsäurechlorid sich befindenden Wasser: nicht ausreichen, so muß das Wasser in
irgendeiner anderen Weise gebunden werden,;, beispielsweise durch Zufügen eines festen.,
Entwässerungsmittels, z. B. Calciumchlorid.r Diese unerwartete selektive (auswählende)
Reaktion eines Erdalkalioxyds mit den sauren
ίο Verunreinigungen in einem in flüssiger Form
vorliegenden Sulfonsäurechloridmedium ermöglicht die Herstellung eines Produktes,
welches in Metallbehältern aufbewahrt und ohne jede Schwierigkeit gereinigt werden
kann. Es ist überraschend, daß das flüssige oder geschmolzene Sulfonsäurechlorid mit
dem Erdalkalioxyd nicht reagiert, insbesondere in Gegenwart von Feuchtigkeit, da SuI-fonsäurechloride
im allgemeinen als durchaus saure und hochreaktionsfähige Produkte angesehen werden.
Vermittels der Erfindung ist es möglich, beim Vorliegen von Sulfonsäurechloriden,
welche Säure enthalten, praktisch theoretische Ausbeuten an dem gereinigten Produkt zu
erzielen, selbst wenn das Gemisch des Erdalkalioxyds und des unreinen Materials höheren
Temperaturen ausgesetzt wird. Die Tatsache; daß das Erdalkalioxyd sehr langsam mit dem Sulfonsäurechlorid reagiert, · und
zwar selbst bei erhöhten Temperaturen, während dagegen das Erdalkalioxyd sehr schnell
mit sauren Verunreinigungen eine Reaktion eingeht, macht das Verfahren besonders geeignet,
und zwar dadurch, daß es eine vollständige Neutralisation und Entfernung von sauren Verunreinigungen ohne Schädigung
' der Ausbeute ermöglicht.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand noch näher erläutern:
Paratoluolsulfonsäurechlorid, welches Salzsäure und Schwefelsäure als Verunreinigungen
+5 enthält, wird mit fein verteiltem Calciumoxyd
vermischt und kräftig bei einer Temperatur zwischen 60 bis 70° einige Minuten
lang gerührt, worauf man die feste Masse sich absetzen läßt und durch Filtrieren entfernt.
Mitunter ist es erforderlich, ein Gemisch von Sulfonchloridhomologen zu trennen, welches
Wasser und saure Verunreinigungen enthält; jedoch können die Homologen infolge der Anwesenheit des Wassers und der Säure
nur mit großen Schwierigkeiten getrennt werden. In diesem Falle ist das Verfahren nach
der Erfindung besonders für die Trennung und Reinigung solcher Materialien geeignet,
6q wie aus den folgenden Beispielen hervorgehen wird.
Ein Gemisch von Orthotoluolsulfonsäurechlorid und Paratoluolsulfonsäurechlorid,
welches durch die Chlorsulfonierung von ,!>
Toluol erhalten wird, und unter seinen Verunreinigungen auch Salzsäure, Schwefelsäure,
'i^poluolsulfonsäure und Wasser aufweist, kann ,.vorteilhafterweise in der Art behandelt werden,
daß man es mit fein verteiltem Calciumoxyd vermischt, während eine Temperatur
von ungefähr 35 bis 450 aufrechterhalten wird. Innerhalb weniger Minuten hat sich das
Calciumoxyd mit den Säuren zu den entsprechenden Salzen umgesetzt, die fest sind
und von dem flüssigen Gemisch durch Filtrieren ohne Schwierigkeit getrennt werden
können. Das Wasser verbindet sich mit dem Überschuß des Calciumoxyds und wird durch
die hygroskopischen anorganischen Calciumsalze absorbiert oder auf andere Weise beseitigt.
Der Umstand, daß die Bestandteile, welche eine Korrosion hervorrufen können, von dem Gemisch der Ortho- und Paraisomeren
abgeschieden worden sind, ermöglicht eine bessere Trennung der beiden Isomeren, als
auf andere Weise möglich ist; ferner lassen sich auch hierdurch neutrale Produkte
erzielen, die für lange Zeit ohne Gefahr einer Zersetzung aufbewahrt werden können.
■ Beispiel 3
An die Stelle des in Beispiel 2 benutzten Calciumoxyds kann auch Bariumoxyd oder
Magnesiumoxyd treten.
Die Menge des Erdalkalioxyds, die in den vorhergehenden Beispielen verwendet worden
ist, hängt von der Menge der zu beseitigenden sauren Verunreinigungen ab. Im allgemeinen
ist nur ein geringer Überschuß über diejenige Menge erforderlich, welche theoretisch
zur Vereinigung mit den sauren Verunreinigungen benötigt wird. Die Dauer der •Reaktion kann durch solche Methoden, über
welche der Fachmann verfügt, beliebig gestaltet werden, z. B. dadurch, daß die Temperatur
des Reaktionsgemisches passend eingestellt wird, oder dadurch, daß man einen wesentlichen Überschuß des Erdalkalioxyds
zugibt. Die Neutralisation erfordert nur wenige Minuten beim Vorliegen von anorganischen
sauren Verunreinigungen.
Die nach den vorhergehenden Beispielen erhaltenen Produkte sind nicht nur frei von
den sauren Verunreinigungen, sondern können auch in dem gereinigten Zustande ohne Gefahr
der Zersetzung aufbewahrt werden. Wenn die aromatischen Sulfonsaurechlori.de in Metallbehälter
gefüllt werden sollen, so ist es erforderlich, solche Metallbehälter zu verwenden,
die sich unter den gegebenen Umständen nicht elektrolytisch zersetzen. Diese
Vorsicht ist jedoch nicht von überwiegender Bedeutung, wenn das behandelte Produkt in
Form von Schuppen aufbewahrt wird. Die Materialien können sicher und für unbegrenzte
Zeit in Eisen- oder Zinnbehältern ohne Gefahr der Zersetzung aufgehoben werden. Diese Ergebnisse stehen entschieden
im Gegensatz zu denjenigen Ergebnissen,, die mit dem unbehandelten Produkt erzielt
ίο worden sind, da dieses wegen der erwähnten
korrodierenden Einwirkung nicht in Metallbehältern aufgespeichert werden kann und
außerdem sich mit der Zeit zersetzt, wodurch ein wesentlicher S üb stanz verlust bedingt
wird.
Claims (4)
- Patentansprüche:I. Verfahren zum Reinigen aromatischer Sulfonsäurechloride, welche geringe Mengen von sauren Verunreinigungen, z. B. Schwefelsäure, enthalten, die sich durch fraktionierte Destillation nicht oder nur schwierig trennen lassen, dadurch gekennzeichnet, daß das in flüssiger Form vorliegende unreine Sulfonsäurechlorid mit einem festen· Erdalkalioxyd einachließlieh Magnesiümoxyd behandelt wird, wobei etwa in dem rohen Sulfonsäurechlorid vorhandenes Wasser gleichzeitig entweder durch einen Überschuß des-Erdalkalioxyds oder durch ein aus dem Erdalkalioxyd bei der Behandlung entstandenes Salz oder auf irgendeine andere Weise gebunden wird, worauf man das Sulfonsäurechlorid von dem festen Material in bekannter Weise abtrennt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdalkalioxyd in fein verteiltem Zustand verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2in Anwendung auf Paratoluolsulfonsäurechlorid.
- 4. Verfahren nach Anspruch ι und 2 in Anwendung auf ein Gemisch von Ortho- und Paratoluolsulfonsäurechlorid, welches nach der Behandlung in seine Bestandteile zerlegt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM123039D DE640650C (de) | 1933-02-24 | 1933-02-24 | Verfahren zum Reinigen von aromatischen Sulfonsaeurechloriden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM123039D DE640650C (de) | 1933-02-24 | 1933-02-24 | Verfahren zum Reinigen von aromatischen Sulfonsaeurechloriden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE640650C true DE640650C (de) | 1937-01-15 |
Family
ID=7330214
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM123039D Expired DE640650C (de) | 1933-02-24 | 1933-02-24 | Verfahren zum Reinigen von aromatischen Sulfonsaeurechloriden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE640650C (de) |
-
1933
- 1933-02-24 DE DEM123039D patent/DE640650C/de not_active Expired
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