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Verfahren zur Herstellung von metallisierbaren Monoazofarbstoffen
und ihren komplexen Schwermetallverbindungen Das Verfahren gemäß der Erfindung betrifft
die Herstellung von metallisierbaren Monoazofarbstoffen und ihren komplexen Schwermetallverbindungen.
In der Patentschrift 842 089 sind chrom- und kobalthaltige Monoazofarbstoffe
beschrieben, die in Wasser löslich und zum Färben von Wolle und Polyamidfasern geeignet
sind, obwohl sie keine sauren, wasserlöslich machenden Gruppen, wie die Sulfonsäure-
oder Carboxylgruppe, enthalten, außer einer gegebenenfalls vorhandenen, an der Komplexbildung
beteiligten Carboxylgruppe.
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Bei der Weiterbearbeitung des Erfindungsgegenstandes wurde nun gefunden,
daß man neue, wertvolle Azofarbstoffe erhält, die als solche und auch in Form ihrer
komplexen Schwermetallverbindungen eine für färberische Zwecke genügende Wasserlöslichkeit
und ein hervorragendes Ziehvermögen auf Wolle und wollähnliche natürliche und künstliche
Fasern besitzen, wenn man eine dianotierte Aminoverbindung der aromatischen Reihe,
die in ortho-Stellung zur dianotierten Aminogruppe einen zur Metallkomplexbildung
befähigten oder einen in einen solchen überführbaren Substituenten enthält, mit
einer in ortho-Stellung zu einer Hydroxylgruppe kuppelnden Azokomponente vereinigt
und dabei die Komponenten so wählt, daß der erhaltene Azofarbstoff mindestens eine
aromatisch
gebundene Chlormethylsulfonylgruppe aufweist. Alle aromatischen
Ringe der Farbstoffe können übliche nichtionogene Substituenten tragen, mit der
Einschränkung, daß sie keine sauren, wasserlöslich machenden Gruppen enthalten dürfen,
sofern diese nicht an der Komplexbindung beteiligt sind.
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Diese neuen Farbstoffe der allgemeinen Formel
worin A den Rest einer Diazokomponente, B den Rest einer in o-Stellung zur Hydroxylgruppe
kuppelnden Azokomponente, X eine zur Azogruppe o-ständige Hydroxyl- oder Carboxylgruppe
oder einen unter den Bedingungen der Metallisierung in diese überführbaren Substituenten
und n die Zahlen i und 2 bedeutet, worin die Chlormethylsulfonylgruppe aromatisch
gebunden ist und A und B noch weitere, nichtionogene Substituenten enthalten können,
lassen sich entweder nach der Einbadchromiermethode aus neutralem bis schwach saurem
Bad mit Alkalichromaten auf der Wolle oder aber in Substanz mit Verbindungen von
Schwermetallen, insbesondere mit solchen des dreiwertigen Chroms und des Kobalts,
in wertvolle komplexe Schwermetallverbindungen überführen. Die neuen, in Substanz
dargestellten, komplexen Chromverbindungen zeichnen sich vor denjenigen des Patentes
842 o89 durch ein verbessertes Ziehvermögen auf 'Volle aus neutralem bis schwach
saurem Bade aus.
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Die für die neuen Farbstoffe charakteristische Chlormethylsulfonylgruppen
können sich entweder in der Diazo- oder der Azokomponente oder in beiden zugleich
befinden. Ihre Einführung in die Zwischenprodukte geschieht z. B. durch Umsetzung
von Sulfinsäuren mit Dichloressigsäure unter Decarboxylierung. Geeignete Kupplungskomponenten
erhält man beispielsweise aus 3- oder 4-Chlormethylsulfonyl-i-aminobenzolen durch
Einwirkung von Diketen, wobei sich entsprechende Acetessigarylamide bilden, oder
durch Diazotierung, Reduktion der Diazo- zur Hydrazingruppe und Umsetzung mit Acylessigestern,
wobei entsprechende i-Phenyl-5-pyrazolone entstehen. Brauchbar sind beispielsweise
das 3- oder 4-Chlormethylsulfonyl-i aceto-acetylamino-benzol, das 3-Chlormethylsulfonyl-6-chlor-
oder -6-methoxy-i-acetoacetylamino-benzol, das 1-(3'- oder -4'-Chlormethylsulfonyl-phenyl)-3-methyl-
oder -phenyl- oder -carbalkoxy- oder -carbamido-, -carbobutylamido- oder -carbdiäthylamido-5-pyrazolon.
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Wertvoller sind die Farbstoffe mit nur einer Chlormethylsulfonylgruppe,
die sich vorzugsweise in der Diazokomponente befinden soll, insbesondere die Derivate
von 4-Chlormethylsulfonyl-2-amino-i-oxybenzolverbindungen. Brauchbare Diazokomponenten
sind beispielsweise die 4-Chlormethylsulfonyl-2-aminobenzol - i - carbonsäure, das
4 - Chlormethylsulfonyl -2-amino-i-oxybenzol, das 6-Chlor- oder 6-Nitro-, 6 - Acetylamino-
oder 6 - Carbäthoxyamino - 4 - chlormethylsulfonyl-2-amino-i-oxybenzol und ferner
die entsprechenden i-Alkoxy- oder i-Halogenverbindungen. Als Diazo- und Azokomponenten
ohne die charakteristische Chlormethylsulfonylgruppe kommen die in der Herstellung
metallisierbarer Azofarbstoffe üblichen in Frage, soweit sie keine an der Metallisierung
unbeteiligten, sauren, wasserlöslich machenden Gruppen enthalten, als Diazokomponenten
beispielsweise o-Amino-benzoe-und-naphthoesäuren, o-Aminophenole, o-Halogen- oder
Alkoxy-aniline, o-Aminonaphthole, als Azokomponenten beispielsweise die in o-Stellung
zu einer enolischen oder phenolischen Hydroxylgruppe kuppelnden Phenole, Naphthole,
Acylaceto-arylamide, Pyrazolone usw. Alle diese Komponenten können durch nichtionogene
Substituenten weitersubstituiert sein, beispielsweise durch Halogen-, Alkyl-, Alkoxy-,
Aryloxy-, Nitro-, Acylamino-, Alkyl- oder Arylsulfonyl-, Sulfonsäureamid-, -alkylamid-,
-dialkylamid-, -arylalkylamid- oder -arylamidgruppen.
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Die Metallisierung der neuen Farbstoffe in Substanz kann in wäßriger
Lösung oder Suspension in der Hitze, offen oder unter Druck, durch Einwirkung metallabgebender
Mittel, vorzugsweise von Verbindungen des dreiwertigen Chroms oder des Kobalts durchgeführt
werden. Zur Kobaltierung werden zweckmäßig wasserlösliche Salze, wie Kobaltnitrat;
Kobaltsulfat, Kobaltacetat, gegebenenfalls in Gegenwart mineralsäureabstumpfender
Mittel, wie Alkaliacetaten, verwendet. Die Chromierung wird zweckmäßig mit komplexen
Salzen des dreiwertigen Chroms durchgeführt, besonders vorteilhaft mit den löslichen
Alkalisalzen der Chromsalicylsäure. Die Schwermetallverbindungen werden in solchen
Mengen angewendet, daß auf 2 Farbstoffmoleküle mindestens i Atom Metall entfällt.
Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die besonders wertvollen Chrom- und
Kobaltkomplexverbindungen der neuen Farbstoffe gegebenenfalls noch mit alkalisch
reagierenden Salzen, wie Natriumcarbonat oder Trinatriumphosphat, und mit Netz-
und Dispergiermitteln vermischt werden. Sie färben Wolle, Seide, Polyamid-, Polyurethan-
und Kaseinfasern, Leder, Federn und ähnliche Proteinfasern schon in neutralem bis
schwach saurem Bad je nach Zusammensetzung in lichtechten, gelben, orangen, braunen,
roten, violetten bis grauen Tönen.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die Teile
bedeuten, sofern nichts anderes vermerkt ist, Gewichtsteile; Gewichtsteile stehen
zu Volumteilen im gleichen Verhältnis wie Kilogramm zu Liter. Beispiel i 25 Teile
2-Aminobenzoesäure-4-chlormethylsulfon werden in Zoo Teilen Wasser bei 6o° mit 6,5
Teilen wasserfreier Soda schwach lackmusalkalisch gelöst, mit ioo Volumteilen n-Natriumnitrit
versetzt und auf 2o° abgekühlt. Diese Lösung läßt man unter Rühren bei 3 bis 5°
in eine Mischung von 3o Teilen konzentrierter Salzsäure und ioo Teilen Wasser tropfen.
Nach beendeter Diazotierung tropft man dazu eine Lösung aus 21,9 Teilen i-(3'-Chlorphenyl)-3-methylpyrazolon
in ioo Teilen Wasser und 12o Volumteilen n-Natronlauge. Die Kupplung setzt sofort
ein; sie wird durch Zugabe von etwas Sololösung bis zu phenolphthaleinalkalischer
Reaktion innerhalb einer Stunde zu Ende geführt. Zur Isolierung des Farbstoffes
wird das
Reaktionsgemisch auf 7o° erwärmt, mit ioo Teilen Kochsalz
versetzt und der Farbstoff, nachdem eine halbe Stunde bei 40° gehalten wurde, abfiltriert.
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Der Farbstoff stellt ein gelbes Pulver dar, das sich in heißem Wasser
mit gelber Farbe löst und Wolle nach dem Einbadchromierverfahren mit rotstichiggelber
Farbe färbt. Die Färbungen zeichnen sich durch sehr gute Naß- und Lichtechtheit
aus.
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Farbstoffe von ganz ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn man im
obigen Beispiel die Azokomponente durch 21,9 Teile i-(4'-Chlorphenyl)-3-methylpyrazolon,
2o Teile i-(4'-Tolyl)-3-methylpyrazolon oder 25,5 Teile i-(g', 4'-Dichlorphenyl)-3-methylpyrazolon
ersetzt.
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Das 2-Aminobenzoesäure-4-chlormethylsulfon kann folgendermaßen hergestellt
werden: Kondensation von p-Toluolsulfinsäure mit Dichloressigsäure 'in schwach phenolphthaleinalkalischem,
wäßrigem Medium bei 95° führt unter gleichzeitiger Abspaltung von H Cl und
CO, zur Bildung von p-Toluol-chlormethylsulfon der Formel
F. 8o bis 81° (aus Alkohol).
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Ausgehend von dieser Verbindung erhält man durch Nitrierung in konzentrierter
Schwefelsäure, Reduktion mit Eisen und H Cl in Wasser, Acetylierung der Aminogruppe,
Oxydation der Methylgruppe mit KMnO,, in wäßriger Lösung und anschließende Verseifung
der Acetylgruppe mit wäßrigem NaOH über die Zwischenprodukte 3-Nitro-4-methylbenzol-chlormethylsulfon,
F.79 bis 81°;.3-Amino-4-methylbenzolchlormethylsulfon, F.67 bis 68°; 3-Acetylamino-4-methylbenzol-chlormethylsulfon,
F.154 bis 156°; 2 - Acetylamino - benzoesäure - 4 - chlormethylsulfon, F.231 bis
232°; das Endprodukt 2-Amino-benzoesäure-4-chlormethylsulfon, F. Zog bis 211°. Beispiel
2 Zur Herstellung der Chromkomplexverbindung des Farbstoffes nach Beispiel i wird
das nach den dort gemachten Angaben erhaltene Reaktionsgemisch nach beendeter Kupplung
direkt mit 40o Teilen Wasser verdünnt, mit 13o Teilen einer Lösung von chromsalicylsaurem
Ammonium (enthaltend 3,i2 Teile Chrom) versetzt, in 2 Stunden auf 8o° und in weiteren
2 Stunden auf ioo° erhitzt und dann noch 4 Stunden siedend gehalten. Hierauf wird
der Farbstoff durch Zugabe von Kochsalz bei 6o° abgeschieden, abfiltriert und getrocknet.
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Der chromierte Farbstoff, der zum Gebrauch vorteilhafterweise noch
mit Trinatriumphosphat und einem Dispergiermittel vermischt wird, stellt ein gelbes
Pulver dar, das Wolle aus neutralem oder schwach essigsaurem Bade in rotstichiggelbem
Farbton färbt. Die Färbungen zeichnen sich durch sehr gute Licht-, Walk-, Wasch-
und Seewasserechtheit aus.
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Auf gleiche Weise lassen sich die Farbstoffe, die nach Beispiel i
aus 25 Teilen 2-Aminobenzoesäure-4-chlormethylsulfonund7,i,9 Teilen i-(4'-Chlorphenyl)-3-methylpyrazolon,
2o Teilen i-(4'-Tolyl)-3-methylpyrazolon oder 25,5 Teilen 1-(3', 4'-Dichlor-phenyl)-3-methylpyrazolon
erhalten werden, in Substanz chromieren. Dabei werden chromhaltige Farbstoffe erhalten,
die dem oben beschriebenen ganz ähnlich sind. Beispiel 3 22,15 Teile i-Oxy-2-aminobenzol-4-chlormethylsulfon
werden in 15o Teilen Wasser mit 17 Teilen konzentrierter Salzsäure vermischt, auf
3° gekühlt und mit 6,9 Teilen Natriumnitrit in 5o Teilen Wasser diazotiert.
Die Diazoniumverbindung fällt zum größten Teil in Form von gelblichen Kristallen
aus. Mit etwas Natriumbicarbonat stellt man neutral und gibt dann eine Lösung von
18,1 Teilen Acetessiganilid in 105 Volumteilen n-Natronlauge und 12 Teilen Soda
in ioo Teilen Wasser zu. Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff bei 50° mittels
Kochsalz abgeschieden.
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Für den Gebrauch im Nach- oder Einbadchromverfahren wird der Farbstoff
vorteilhaft mit etwa io °/o kalzinierter Soda und 5 °/o eines Dispergiermittels
vermischt. Er stellt ein bräunlichgelbes Pulver dar, das Wolle im Nach- und Einbadchromierverfahren
mit oder ohne geringen Säurezusatz farbton-und stärkegleich in goldgelben Tönen
färbt.
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Zur Chromierung in Substanz werden die Preßkuchen des Farbstoffes
mit iooo Teilen Wasser und io Teilen 25°/oigem Ammoniak angeschlämmt, mit ioo Volumteilen
einer Lösung von Ammoniumdisalicylatochromiat (enthaltend 3 °/a Cr) versetzt und
6 bis io Stunden auf go bis ioo° erhitzt. Nach Zugabe von ioo Teilen Kochsalz wird
der chromierte Farbstoff bei 50° abfiltridrt, mit 5°/Qiger Kochsalzlösung gewaschen
und getrocknet. Der so erhaltene Chromkomplexfarbstoff, der für den Gebrauch noch
mit je 5 bis io °/o Trinatriumphosphat und einem Dispergiermittel vermischt wird,
stellt ein braungelbes Pulver dar, das Wolle aus neutralem oder aus schwach saurem
Bade mit goldgelber Nuance färbt. Die Färbungen weisen sehr gute Echtheiten auf.
Beispiel 3 A Der nach Beispiel 3 dargestellte metallfreie o, o'-Dioxyazofarbstoff
wird in 8oo Teilen Wasser mit ioo Teilen einer Kobaltacetatlösung (entsprechend.
3,6
Teilen Co) einige Stunden auf 8o bis 85° erhitzt, bis der Ausgangsfarbstoff
verschwunden ist. Danach stellt man durch Zugabe von Natriumcarbonat alkalisch und
erwärmt noch eine weitere Stunde auf 8o bis 85°, fällt dann den kobalthaltigen Farbstoff
durch Zugabe von Kochsalz aus, filtriert ihn ab und trocknet ihn. Er stellt ein
gelbbraunes Pulver dar, das Wolle aus schwach saurem oder neutralem Bade in gelben
Tönen von guter Lichtechtheit färbt.
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Ersetzt man obigen o, o'-Dioxyazofarbstoff durch Farbstoffe, die durch
Kuppeln von 22,2 Teilen diazotiertem i-Oxy-2-aminobenzol-4-chlormethylsulfon und
219
9 Teilen Acetessigsäure-2'-chloranilid, 21,9 Teilen Acetoacetylamino-3-chlorbenzoloder
2i,g Teilen Acetoacetylamino-4-chlorbenzol erhalten worden sind, und metallisiert
sie in der angegebenen Weise, so erhält man Farbstoffe von etwas besserem Neutralziehvermögen.
Beispiel 4 22,15 Teile i-Oxy-2-aminobenzol-4-chlormethylsulfon werden, wie im Beispiel
3 beschrieben, diazotiert. Nachdem die Diazoniumverbindung mit etwas Natriumbicarbonat
neutral gestellt wurde, wird eine auf 3° gekühlte Lösung von 21 Teilen i-(3'-Chlorphenyl)-3-methylpyrazolon
in 105 Volumteilen n-Natronlauge und ioo Teilen Wasser zugegeben. Nach beendeter
Kupplung wird der Farbstoff durch Zugabe von wenig Kochsalz isoliert.
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Für den Gebrauch im Nach- oder Einbadchromverfahren wird der Farbstoff
nach dem Trocknen mit io °/o kalzinierter Soda und 5 °/a eines Dispergiermittels
vermischt. Er stellt ein orangegefärbtes Pulver dar, das Wolle aus saurem Bade in
gelbem Ton färbt, der beim Nachchromieren nach Rotorange umschlägt. Nach dem Einbadchromverfahren
erhält man mit oder ohne geringen Säurezusatz unter völliger Erschöpfung des Färbebades
farbton- und stärkegleiche Färbungen von rotorangem Farbton. Sie weisen sehr gute
NaB- und Lichtechtheiten auf.
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Ganz ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man im obigen Beispiel die
Azokomponente durch 21 Teile i-(4'-Chlorphenyl)-3-methylpyrazolon, 28,5 Teile i-Phenyl-3-methylpyrazolon
-3' - sulfodimethylamid oder durch 27 Teile i-Phenyl-3-methylpyrazolon-3'-sulfomethylamid
ersetzt.
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Zur Chromierung in Substanz werden die PreB-kuchen des Farbstoffs
mit iooo Teilen Wasser und io Teilen 25 °/oigem Ammoniak angeschlämmt, mit ioo Volumteilen
einer Lösung von Ammoniumdisalicylatochromiat (enthaltend 301, Cr) versetzt
und 6 bis io Stunden auf go bis ioo° erhitzt. Darauf wird die gebildete Chromkomplexverbindung
des 'Farbstoffs durch Zugabe von ioo Teilen Kochsalz abgeschieden, bei 50° abfiltriert,
mit io%iger Kochsalzlösung gewaschen und getrocknet. Für den Gebrauch wird er mit
io °/o Trinatriumphosphat und 5 °/o eines Dispergiermittels vermischt. Der metallisierte
Farbstoff stellt ein rotoranges Pulver dar, das Wolle aus neutralem oder schwach
saurem Bade in rotorangem Farbton färbt. Die Färbungen weisen sehr gute NaB-und
Lichtechtheiten auf.
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Auch die aus i-(4'-Chlorphenyl)-3-methylpyrazolon, i-Phenyl-3-methylpyrazolon
- 3'- sulfodimethylamid und -3'-sulfomethylamid erhältlichen Farbstoffe lassen sich
auf gleiche Weise in Substanz chromieren, wobei Chromkomplexfarbstoffe erhalten
werden, die dem oben beschriebenen ganz ähnlich sind. Beispiel 5 22,15 Teile i-Oxy-2-aminobenzol-4-chlormethylsulfonwerden,wie
im Beispie13beschrieben, diazotiert. Zu der mit etwas Natriumbicarbonat neutral
gestellten Diazoniumverbindung werden 24,5 Teile i-(3'-Chlorphenyl)-pyrazolon-3-carbonsäureamid,
gelöst in 105 Volumteilen n-Natronlauge, ioo Teilen Wasser und ioo Teilen Äthylalkohol,
bei o bis 5° zugegeben. Nach 1/z Stunde werden 5 Teile 25 °/oiges Ammoniak zugegeben,
worauf die Kupplung nach etwa i Stunde zu Ende geht. Durch Zugabe von 3o Teilen
Kochsalz wird hierauf der Farbstoff abgeschieden, abfiltriert und mit 5
% iger Kochsalzlösung gewaschen.
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Für den Gebrauch im Nach- oder Einbadchromverfahren wird der getrocknete
Farbstoff mit 15 °/o kalzinierter Soda und 5 °/o eines Dispergiermittels vermischt.
Der Farbstoff stellt ein gelblichrotes Pulver dar, das Wolle aus saurem Bade in
gelbem Farbton färbt, der beim Nachchromieren nach Rot umschlägt. Im Einbadchromierverfahren
erhält man mit oder ohne geringen Säurezusatz farbton- und stärkegleiche Färbungen
von blaustichigrotem Farbton.
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Ganz ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man im obigen Beispiel die
Azokomponente durch 21 Teile i-Phenyl-pyrazolon-3-carbonsäureamid oder 22,5 Teile
i-Phenyl-pyrazolon-3-carbonsäuremethylamid ersetzt.
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Zur Chromierung in Substanz werden die PreB-kuchen des Farbstoffes
mit iooo Teilen Wasser und io Teilen 25 °/Qigem Ammoniak angeschlämmt, mit ioo Volumteilen
einer Lösung von AmmoniumdisaH-cylatochromiat (enthaltend 3 °/o Cr) versetzt und
6 bis io Stunden auf go bis ioo° erhitzt. Die gebildete Chromkomplexverbindung wird
durch Zugabe von ioo Teilen Kochsalz abgeschieden und bei 7o° abfiltriert. Für den
Gebrauch wird der Farbstoff mit io °/o Trinatriumphosphat und 5 °/o eines Dispergiermittels
vermischt. Er stellt ein rotes Pulver dar, das Wolle aus neutralem oder schwach
saurem Bade in blaustichigrotem Farbton färbt. Die Färbungen weisen sehr gute NaB-
und Lichtechtheiten auf.
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Auch die nach obigen Angaben aus i-Phenylpyrazolon-3-carbonsäureamid
oder aus i-Phenylpyrazolon-3-carbonsäuremethylamid erhältlichen Farbstoffe lassen
sich nach der gleichen Methode in Substanz chromieren, wobei Chromkomplexfarbstoffe
erhalten werden, die dem oben beschriebenen ganz ähnlich sind. Beispiel 6 22,15
Teile i-Oxy-2-aminobenzol-4-chlormethylsulfon werden, wie im Beispiel 3 beschrieben,
diazotiert, und nach dem Neutralisieren der Diazoniumsuspension mit Natriumbicarbonat
wird mit einer Lösung von 19,5 Teilen i-Formylamino-7-oxynaphthalin in 105
Volumteilen n-Natronlauge und Zoo Teilen Wasser versetzt. Bei 3° werden =o Teile
Ammoniak 25 °/aig zugegeben, worauf die Kupplung nach 4 bis 5 Stunden beendet ist.
Hierauf wird der Farbstoff durch Zugabe von 4o Teilen Kochsalz abgeschieden, abfiltriert
und mit einer 5 °/oigen Kochsalzlösung gewaschen.
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Für den Gebrauch im Nach- und Einbadchromverfahren wird der getrocknete
Farbstoff mit 13 %
kalzinierter Soda und 5 °/o eines Dispergiermittels vermischt.
Der Farbstoff stellt ein dunkelgraues Pulver dar, das Wolle aus saurem Bade in rotem
Farbton färbt, der beim Nachchromieren nach Grau umschlägt. Im Einbadchromierverfahren
erhält man
mit oder ohne geringen Säurezusatz farbtop- und stärkegleiche
graue Färbungen von guten Naß- und Lichtechtheiten.
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Ganz ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man im obigen Beispiel die
Azokomponente durch 21,1 Teile i-Acetylamino-7-oxynaphthalin oder22,8Teilei-Carbomethoxyamino-7-oxynaphthalin
ersetzt.
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Zur Chromierung in Substanz werden die Preßkuchen des Farbstoffes
mit iooo Teilen Wasser und io Teilen 25 °/oigem Ammoniak angeschlämmt, mit ioo Volumteilen
einer Lösung von Ammoniumdisalicylatochromiat (enthaltend 3 °/o Cr) versetzt und
6 bis io Stunden auf go bis ioo° erhitzt. Die gebildete Chromkomplexverbindung wird
durch Zugabe von no Teilen Kochsalz abgeschieden und bei 7o° abfiltriert. Für den
Gebrauch wird der Farbstoff mit io °/a kalzinierter Soda und 5 °/o eines Dispergiermittels
vermischt. Er stellt ein dunkelgraues Pulver dar, das Wolle aus neutralem oder schwach
saurem Bade in grauem Farbton von sehr guten Naß- und Lichtechtheiten färbt.
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Auch die nach obigen Angaben mit i-Acetylamino-oder mit i-Carbomethoxyamino-7-oxynaphthalin
erhältlichen Farbstoffe lassen sich in gleicher Weise chromieren, wobei Chromkomplexfarbstoffe
erhalten werden, die dem eben beschriebenen ganz ähnlich sind. Beispiel 7 26,7 Teile
6-Nitro-2-amino-i-oxybenzol-q.-chlormethylsulfon werden in 15o Teilen Wasser und
i2o Volumteilen n-Natronlauge gelöst und mit einer Lösung von 6,9 Teilen
Natriumnitrit in 2o Teilen Wasser vermischt und hierauf in 22o Teile Wasser und
3o Teile Salzsäure eingetropft, wobei die Temperatur von 5° nicht überschritten
werden soll. Nach beendeter Diazotierung neutralisiert man mit etwas Natriumbicarbonat
und gibt eine Lösung von 14,5 Teilen ß-Naphthol und 4,2 Teilen Natriumhydroxyd in
Zoo Teilen Wasser zu. Die Temperatur des Kupplungsgemisches wird 2 bis 3 Stunden
auf 3 bis 5° gehalten, worauf man langsam auf 2o° gehen läßt. Der Farbstoff wird
durch Zugabe von 5o Teilen Kochsalz ausgefällt, dann abfiltriert, gewaschen und
getrocknet. Er stellt ein dunkelgrauviolettes Pulver dar, das Wolle aus saurem Bade
mit roter Farbe färbt; beim Nachchromieren schlägt der Farbton rotstichiggrau um.
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Im Einbadchromierverfahren erhält man mit oder ohne geringen Säurezusatz
farbtop- und stärkegleiche graue Färbungen von sehr guten Naß- und Lichtechtheiten.
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Ganz ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man im obigen Beispiel die
Azokomponente durch 22,5 Teile 2-Oxynaphthalin-6-sulfamid oder 24 Teile 2-Oxynaphthalin-6-sulfomethylamid
durch 34 Teile i-Oxynaphthalin-3, 6-disulfomethylamid oder 21,1 Teile i-Acetylamino-7-oxynaphthalin
oder 22,8 Teile i-Carbomethoxyamino-7-oxynaphthalin ersetzt.
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Zur Chromierung in Substanz werden die Preßkuchen des Farbstoffes
mit iooo Teilen Wasser und io Teilen 25 °/oigem Ammoniak angeschlämmt, mit ioo Volumteilen
einer Lösung von Ammoniumdisalicylatochromiat (enthalten 3 °/a Cr) versetzt und
6 bis io Stunden auf go bis ioo° erhitzt. Die gebildete Chromkomplexverbindung wird
durch Zugabe von 8o Teilen Kochsalz abgeschieden und bei 6o° abfiltriert. Für den
praktischen Gebrauch wird der Farbstoff mit Je io°/o Trinatriumphosphat und einem
Dispergiermittel vermischt. Er stellt ein dunkelgraues Pulver dar, das Wolle aus
neutralem oder schwach saurem Bade in rotstichiggrauem Farbton färbt. Die Färbungen
besitzen sehr gute Naß- und Lichtechtheiten.
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6-Nitro-2-amino-i-oxybenzol-¢-chlormethylsulfon wird aus i-Oxy-2-aminobenzol-4-chlormethylsulfon
durch Nitrieren mit einem Gemisch gleicher Teile Salpeter- und Schwefelsäure in
konzentrierter Schwefelsäure erhalten; F. 186° (aus Eisessig kristallisiert).
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In der folgenden Tabelle sind noch weitere Komponenten angeführt,
aus denen nach den in den voranstehenden Beispielen i bis 7 angegebenen Arbeitsweisen
Farbstoffe mit den gleichen wertvollen färberischen Eigenschaften erhältlich sind:
Diazokomponente Azokomponente Farbe der Metallkomplex- |
verbindungen auf Wolle |
i-Oxy-2-aminobenzol-¢-chlormethyl- i-Phenyl-3-methylpyrazolon
Rotorange (Cr) |
sulfon |
desgl. 2, 4-Dioxychinolin Rot (Cr) |
desgl. i, 3-Dioxyisochinolin Rosa (Cr) |
desgl. 3-Methylpyrazolon Scharlachrot (Cr) |
desgl. 3-Acetylamino-4-methylphenol Rotbraun (Cr) |
desgl. 4-Methylphenol Braun (Cr) |
desgl. ß-Naphthol Violett (Cr) |
desgl. ß-Naphthol Bordo (Co) |
desgl. 2-Oxynaphthalin-6-methylsulfon Violett (Cr) |
desgl. 2-Oxynaphthalin-6-sulfomethylamid Violett (Cr) |
i-Oxy-2-amino-q.-methyl-6-nitrobenzol i-Phenyl-3-methylpyrazolon-3'-chlor-
Blaurot (Cr) |
methylsulfon |
Diazokomponente Azokomponente Farbe der Metallkomplex- |
verbindungen auf Wolle |
i-Oxy-2-amino-6-nitrobenzol-4-chlor- i-Phenyl-3-methylpyrazolon
Rotorange (Cr) |
methylsulfon |
2-Aminobenzoesäure-4-chlormethyl- ß-Naphthol Braunrot (Cr)
" |
sulfon |
desgl. i-Acetylamino-7-oxynaphthalin Violettbraun (Cr) |
i-Oxy-2-aminobenzol-4-chlormethyl- i-(3'-Chlorphenyl)-3-methylpyrazolon
Braunstichiggelb (Co) |
sulfon |
desgl. i-(3'-Chlorphenyl)-pyrazolon-3-carbon- Gelbbraun (Co) |
säureamid |
desgl. i-Formylamino-7-oxynaphthalin Blauviolett (Co) |
i-Oxy-2-amino-6-nitrobenzol-4-chlor- i-Acetylamino-7-oxynaphthalin
Grau (Co) |
methylsulfon |
desgl. i-(3'-Chlormethylsulfonylphenyl)- Braunstichigorange
(Cr) |
" 3-methylpyrazolon |
r-Oxy-2-aminobenzol-4-chlormethyl- desgl. Orange (Cr) |
sulfon " |
desgl. desgl. Rotstichiggelb (Co) |
r-Oxy-2-aminobenzol-4-chlormethyl- i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
Rotstichiggelb (Co) |
sulfon |
desgl. i-(4'-Chlorphenyl)-3-methyl- Rotstichiggelb (Co) |
5-pyrazolon |
desgl. desgl. Orange (Cr) |