DE951502C - Verfahren zur Herstellung von ª‰-Alanin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ª‰-Alanin

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DE951502C
DE951502C DEH16640A DEH0016640A DE951502C DE 951502 C DE951502 C DE 951502C DE H16640 A DEH16640 A DE H16640A DE H0016640 A DEH0016640 A DE H0016640A DE 951502 C DE951502 C DE 951502C
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DE
Germany
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alanine
acid
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hydrolysis
acrylamide
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Expired
Application number
DEH16640A
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English (en)
Inventor
Albert Shelton Matlack
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Hercules Powder Co
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Hercules Powder Co
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  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von ß-Alanin Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von ß-Alanin aus Acrylamid.
  • ß-Alanin ist eine wichtige Aminocarbonsäure, und viele Versuche sind gemacht worden, um es in einem wohlfeilen technischen Verfahren synthetisieren zu können. Bis heute sind jedoch alle Verfahren zur Herstellung von ß-Alanin kostspielig, entweder wegen der bei der Synthese verwendeten kostspieligen Reagenzien oder wegen der dabei erhaltenen niedrigen Ausbeuten.
  • So ist z. B. die Herstellung von ß-Alanin und seinen Salzen durch Behandlung von acrylsaureri Salzen oder niederen Alkylestern der Acrylsäure mit Ammoniumhydroxyd bekannt. Diese Verfahren benötigen zu ihrer Durchführung eine Druckapparatur, und die mit ihnen erzielten Ausbeuten liegen bei etwa 5o bis 7o °/o. Durch die Erfindung wird dieser apparative Nachteil beseitigt, und es werden Ausbeuten von go °/o und mehr erzielt.
  • Es wurde nämlich ein Verfahren gefunden, wodurch ß-Alanin in hohen Gesamtausbeuten aus einem verhältnismäßig wohlfeilen Ausgangsstoff, nämlich Acrylamid, in einem einfachen und leicht durchzuführenden Verfahren hergestellt werden kann. Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung wird Acrylamid durch Zusammenbringen mit einem stark basischen Katalysator polymerisiert und das polymere Zwischenprodukt durch Erwärmen mit einer wäßrigen Lösung einer Säure oder Base hydrolysiert. Es wird angenommen, daß bei dieser Synthese folgende Reaktion abläuft: Einer der Vorzüge dieses Verfahrens besteht darin, daß die Hydrolyse unmittelbar nach der Polymerisation ohne vorherige Isolierung der Fraktionierung des Polymerisates durchgeführt werden kann.
  • Das Acrylamid wird durch Zusammenbringen mit einem stark basischen Katalysator unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen polymerisiert. Jeder stark basische Katalysator kann zur Katalyse der Polymerisation benutzt werden. Beispiele brauchbarer Katalysatoren sind die stark basischen Alkalihydroxyde, wie Natrium- und Kaliumhydroxyd; quaternäre Ammoniumhydroxyde, wie Benzyltrimethylammoniumhydroxyd; Alkalimetallalkoholate, wie Natriummethylat, Natriumäthylat und Natriumtert.-Butylat und die entsprechenden Kaliumalkoholate; Alkalimetallamide, wie Natriumamid, Kaliumamid; Alkalimetallhydride, wie Natriumhydrid; Alkalimetallverbindungen von Triphenylmethan, wie Triphenylmethylnatrium, und die Alkalimetalle selbst, wie Natrium und Kalium. Die basische Verbindung wirkt als echter Katalysator für die Polymerisationsreaktion, und daher kann jede :Menge von ihm von einem katalytischen Betrag bis zu einem großen Überschuß gewünschtenfalls angewendet werden. Im allgemeinen wird eine Menge von etwa 0,03 bis 10/" berechnet auf das Gewicht des Monomeren, verwendet.
  • Die Polymerisation kann in Ab- oder Anwesenheit eines inerten flüssigen Verdünnungsmittels durchgeführt werden. In jedem Fäll sollte sie in einem nicht wäßrigen Medium, also unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen, ausgeführt werden, um Anlagerung von Wasser an die Doppelbindung des Acrylamids zu verhindern. Polymerisation im Block wird gewöhnlich bevorzugt, weil es dann nicht notwendig ist, das inerte flüssige Verdünnungsmittel entweder vor-oder nach der Hydrolyse zu entfernen. Es ist jedoch auch möglich, die Polymerisation in Lösung unter Verwendung einer Flüssigkeit, welche unter den Reaktionsbedingungen inert ist, als Verdünnungsmittel auszuführen. So kann z. B. das Verfahren in Gegenwart inerter organischer Flüssigkeiten, wie der Kohlenwasserstofflösungsmittel, z. B. Hexan, Heptan, Octan, Benzol, Toluol usw., tertiärer Alkohole, wie tert.-Butanol, tert.-Amylalkohol usw., Äther, wie Dioxan, Dibutyläther, Diphenyläther, oder basischer Lösungsmittel, wie Pyridin und Chinölin, durchgeführt werden. Es kann auch mit flüssigem Ammoniak als Verdünnungsmittel gearbeitet werden. Jede gewünschte Menge von Lösungsmittel kann benutzt werden, aber im allgemeinen wird eine solche Menge gewählt, daß man Lösungen mit Gehalten von 2 bis 5004, vorzugsweise von etwa io bis 2o0/" Acrylamid erhält.
  • Die Temperatur, bei welcher die Polymerisation ausgeführt wird, kann in einem weiten Bereich in Abhängigkeit von dem Katalysator, der Verwendung eines Lösungsmittels usw. schwanken. Wenn sie z. B. im Block oder in einem inerten organischen Verdünnungsmittel vor sich geht, kann eine Temperatur von etwa 25 bis 2oo°, vorzugsweise von etwa 8o bis iio°, angewendet- werden. Wird die Polymerisation in flüssigem Ammoniak durchgeführt, so können Temperaturen bis -4o° unter Verwendung eines Katalysators wie Natriumamid angewendet werden.
  • Acrylamid erfährt in Anwesenheit eines Peroxydkatalysators oder eines anderen freie Radikale erzeugenden Katalysators leicht eine Additionspolymerisation, worin die Polymerisation durch die Reaktion der Doppelbindung eines Moleküls mit der Doppelbindung eines anderen erfolgt unter Bildung eines Polymers nachstehender Struktur: Um zu vernisiden, daß eine solche Polymerisation während der basisch katalysierten Polymerisation gemäß der Erfindung auftritt, wird eine Verbindung zugesetzt, welche diese Art der Polymerisation verhindert, die als eine frei radikal veranlaßte Polymerisation bekannt ist. Diese Verbindungen verhindern aber nicht die Art der Polymerisierung, welche durch einen stark basischen Katalysator hervorgerufen wird. Alle Verbindungen, welche als Inhibitoren für radikal veranlaßte Polymerisation bekannt sind, können verwendet werden, z. B. Hydrochinon, Chinon, Phenyl-ß-naphthylamin usw. Vorzugsweise wird ein nicht hydroxylischer Inhibitor verwendet, da ein höhermolekulares Zwischenprodukt bei seiner Verwendung erhalten wird. Die Menge an solch einem zuzusetzenden Inhibitor schwankt naturgemäß über einen weiten Bereich, liegt aber im allgemeinen innerhalb eines Betrages von 0,005 bis o,1 °%. berechnet auf das Gewicht des Acrylamids.
  • Die für diese erste Stufe bei dem Verfahren nach der Erfindung erforderliche Zeit hängt von der Temperatur, dem Katalysator und der Verwendung eines inerten Verdünnungsmittels ab. Wenn z. B. die Polymerisation in einem Blockverfahren ausgeführt wird, wird ein hochmolekulares Zwischenprodukt innerhalb weniger Minuten erhalten. Eine längere Zeit kann jedoch erforderlich sein, wenn die Polymerisation in einem Lösungsverfahren durchgeführt wird. Der Grad, bis zu welchem die Polymeiisation durchgeführt wird, ist nicht entscheidend. Für höhere Ausbeuten an ß-Alanin und Verringerung der Verunreinigung, welche durch die Gegenwart von Vinylendgruppen im Polymer hervorgerufen wird, ist es jedoch erwünscht, daß das Zwischenprodukt einen Polymerisationsgrad von mindestens 1o erreicht. Gewöhnlich läßt man die Polymerisation bis zu einem so hohen Polymerisationsgrad fortschreiten, wie er sich in einer wirtschaftlich tragbaren Zeit einstellt.
  • Wie oben erwähnt, kann die Hydrolyse des Polymers in der Regel unmittelbar im Reaktionsgemisch ausgeführt werden. Dieses ist der Fall, wenn die Polymerisation im Block oder in einem inerten organischen Verdünnungsmittel durchgeführt wird, das nicht mit Wasser mischbar ist. In diesem Fall ist es vorteilhaft, das Lösungsmittel durch Filtrieren, Destillieren oder andere Maßnahmen vor der Hydrolyse zu entfernen. Wenn jedoch flüssiges Ammoniak oder ein anderes mit dem bei dem nächsten Schritt verwendeten hydrolysierenden Mittel reagierendes Lösungsmittel als Verdünnungsmittel benutzt wird, ist es naturgemäß notwendig, das Lösungsmittel vor dem Beginn der Hydrolysestufe zu entfernen.
  • Die Hydrolyse des Polymers wird leicht durch Zusatz von Wasser und einer Säure oder Base und anschließende Erwärmung der Reaktionsmischung bis zur Vollendung der Hydrolyse ausgeführt. Jede starke Mineralsäure kann zum Katalysieren dieser Hydrolysereaktion benutzt werden, so z. B. eine Mineralsäure, wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure, oder eine organische Säure, wie Trichloressigsäure. Die Konzentration der zugesetzten wäßrigen sauren Lösung ist nicht entscheidend, aber im allgemeinen wird eine Konzentration von etwa 2o bis 5o °% angewendet. Die Hydrolyse kann auch mit einer Base, z. B. einem Alkalihydroxyd, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd, einem Erdalkalihydroxyd, z. B. Barium- oder Calciumhydroxyd, ausgeführt werden. Die Temperatur, bei welcher diese Hydrolyse durchgeführt wird, kann über einen weiten Bereich schwanken. Die untere Grenze ist diejenige, bei welcher die Hydrolyse noch mit-wirtschaftlich tragbarer Geschwindigkeit voranschreitet, und die obere Grenze ist durch die Beständigkeit des ß-Alanins oder seiner Salze in dem Hydrolysemedium gegeben. Wenn z. B. eine Base, wie Bariumhydroxyd, zur Durchführung der Hydrolyse benutzt wird, sind höhere Temperaturen und längere Reaktionszeiten erforderlich als bei Verwendung einer Säure als Hydrolysiermittel. Unter solchen Umständen kann es erwünscht sein, die Reaktion unter Druck und bei Temperaturen bis zu 2oo° auszuführen, um die Hydrolyse während einer angemessenen Zeit zu Ende zu bringen. Somit kann die Hydrolysestufe bei Temperaturen von etwa 5o bis 2oo°; vorzugsweise bei 8o bis 16o°, ausgeführt werden. Die für die Hydrolyse erforderliche Zeit schwankt mit der Stärke der als Hydrolysiermittel verwendeten Säure oder Base und der -Temperatur.- Gewöhnlich reicht es aus, das Polyiper mixt dem Hydrolysiermittel am Rück flußkühler für kurze Zeit zu erhitzen.
  • Das Verfahren, mittels welchem das ß-Alanin abgetrennt und gereinigt wird, hängt von dem für seine Herstellung benutzten Verfahren ab. Wenn eine Säure zum Katalysieren der Hydrolyse verwendet - wird, kann sie aus dem Hydrolysat durch beliebige übliche Mittel entfernt werden. Sie kann z. B. mit einer Verbindung, welche mit dem Säureanion ein unlösliches Salz bildet, neutralisiert werden, z. B. Bariumhydroxyd, Bariumcarbonat, Calciumhydroxyd; Calciumcarbonat. Die Säure kann auch mittels eines Anionen austauschenden Harzes oder durch ein beliebiges anderes Mittel entfernt werden. Wenn Schwefelsäure benutzt wird, kann jedes neutralisierende Mittel, welches einen wasserunlöslichen Stoff mit der Schwefelsäure bildet, zur Entfernung der überschüssigen Säure benutzt werden. Wenn ein Carbonat für diesen Zweck verwendet wird, wird das ß-Alanin als Sulfat isoliert, welches dann mit einem Erdalkalihydroxyd zwecks Freisetzung der Aminocarbonsäu_ re behandelt wird. Wenn Chlorwasserstoffsäure als Hydrolysiermittel verwendet wird, kaurx da9 ß-Alanin aus seinem Hydrochlorid mit Triäthylamin oder einem beliebigen anderen üblichen Mittel gewonnen werden. Wenn eine basische Hydrolyse ausgeführt wird, wird das ß-Alanin als Metallsalz gewonnen und mit einer Säure in Freiheit gesetzt. Bei der Verwendung von Barium- oder Calciumhydroxyd kann Kohlendioxyd zur Gewinnung des freien ß-Alanins verwendet werden. Das ß-Alanin kann dann weiter durch Umkristallisieren aus einem geeigneten Lösungsmittel wie wäßrigem Methanol gereinigt werden.
  • Das folgende Beispiel erläutert das Verfahren. Beispiel Zu einer Mischung aus 1o Teilen Acrylamid und 0,05 Teilen Phenyl-ß-naphthylamin wurde eine Lösung von 0,4 Teilen Natrium in 15 Teilen tert.-Butanol zugesetzt. Das tert.-Butanol wurde im Vakuum bei 40° entfernt und die Reaktionsmischung bis zur Bildung einer homogenen Schmelze erwärmt. Eine kräftige exotherme Reaktion setzte ein,- und die Reaktion war nach 2 bis 3 Minuten beendet. Ein Überschuß (4o Teile) 50 °/oiger wäßriger Schwefelsäure wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch am Rückflußkühler 4 Stunden erwärmt. Es wurde dann auf einen pH-Wert von 7 -mit heißem wäßrigem Bariumhydroxyd eingestellt. Das Bariumsulfat wurde abfiltriert und der Niederschlag zweimal mit Wasser gewaschen. Die vereinigten Filtrate wurden im Vakuum zur Trockne eingedampft, wobei ein Sirup erhalten wurde, welcher beim Abkühlen kristallisierte. Es wurde eine Ausbeute von go°/o ß-Alanin, berechnet auf das angewendete Acrylamid, erhalten. Beim Umkristallisieren aus heißem Methanol wurde eine Substanz mit einem Schmelzpunkt von 195 bis 1g6° erhalten. Der Schmelzpunkt einer Mischung mit einem bekannten Muster von ß-Alanin zeigte keine Erniedrigung.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Herstellung von ß-Alanin, dadurch gekennzeichnet, daB man Acrylarnid mit einem stark basischen Katalysator polymerisiert und das Polymerisat durch, Erwärmen mit einer wäBrigen Lösung eines Hydrolysierrnittels verseift.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB man das Acrylamid mit dem Katalysator auf Temperaturen von etwa 25 bis 2oo', vorzugsweise So bis 11o', erwärmt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daB man als Hydrolysiermittel eine Säure verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB man das Reaktionsgemisch bei einer Temperatur von etwa 5o bis 2oo', vorzugsweise von 8o bis 16o', hydrolysiert. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 561 013; USA.-Patentschüft Nr. 2 376 334.
DEH16640A 1952-07-05 1953-06-09 Verfahren zur Herstellung von ª‰-Alanin Expired DE951502C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB561013A (en) * 1941-05-27 1944-05-02 Lederle Lab Inc Production of ª‰-alanine and ª‰-alanates
US2376334A (en) * 1941-01-11 1945-05-22 Univ California Synthesis of beta-alanine

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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GB561013A (en) * 1941-05-27 1944-05-02 Lederle Lab Inc Production of ª‰-alanine and ª‰-alanates

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