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Vorrichtung zum Beschneiden von Bürsten mit halbkugeligem Besatz Die
Vorrichtung nach der Erfindung dient zum Beschneiden von Bürsten mit halbkugeligem
Besatz, wie Gläserbürsten, Klosettbürsten u. ä.
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Da derartige Bürsten vielfach nicht in so großen Mengen hergestellt
werden, daß sich eine Sondermaschine hierfür wirtschaftlich einsetzen läßt, wurde
gemäß der Erfindung eine einfache Vorrichtung geschaffen, die. auf vorhandenen Beschneidemaschinen
angebracht werden kann.
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Es ist ein besonderer Vorzug der Vorrichtung nach der Erfindung, daß
sie den verschiedenartigsten Formen und Größen derartiger Bürsten angepaßt werden
kann und sich leicht dafür einstellen läßt. Besonders ist darauf Bedacht genommen,
daß das Einspannen und Ausspannen der Bürsten ohne Gefuhr für den Bedienenden erfolgen
kann. Dies ist von ausschlaggebender Bedeutung bei Maschinen mit kreisenden Messern,
wie sie vielfach für das Beschneiden von Bürsten verwendet werden.
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Es sind bereits ähnliche Beschneidemaschinen für Pinsel, insbesondere
für Rasierpinsel, bekannt. Die Borsten oder Haare von Pinseln sind jedoch nur nach
-einer Richtung gerichtet, und die Pinselquasten
sind daher nur
gewölbt zu beschneiden, während der Besatz von Bürsten der vorgesehenen Art nach
verschiedenen Richtungen radial auseinanderstrebend angeordnet ist und halbkugelig
sowie auch walzenförmig zu beschneiden ist. Ferner ist das zu beschneidende Ende
von Pinseln im Durchmesser geringer als der Pinselstiel bzw. als der Kopf des Pinselstiels,
während der zu beschneidende Kopf von. Bürsten durchweg im Durchmesser bedeutend
größer ist als der Bürstengriff. Dadurch ergeben sich wesentlich andere Anforderungen
in bezug auf die Beweglichkeit und Verstellbarkeit der Vorrichtung und bezüglich
des gefahrlosen Einspannens der Bürsten.
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Diese Anforderungen wurden bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung
dadurch erfüllt, daß die Einspannvorrichtung um zwei Achsen geschwenkt werden kann,
und zwar erstens zum walzenförmigen und halbkugeligen Beschneiden der eingespannten
Bürste durch eine Schwenkbewegung der Schwenkarme von mindestens 9o° gegenüber der
Beschneidemaschine um die Achse der Schraubbolzen und zweitens zum gefahrlosen Auswechseln
der Bürsten durch eine Schwenkbewegung der Einspannvorrichtung um die Achse der
Schraubenbolzen gegenüber den Schwenkarmen in Ruhestellung.
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Die Erfindung ist durch Zeichnungen eines Ausführungsbeispieles vereinfacht
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung
an einer Beschneidemaschine, Fig. 2 die Draufsicht auf eine Vorrichtung nach Fig.
z, jedoch ohne Beschneidemaschine, Fig. 3 eine Ansicht einer Einspannvorrichtung,
teilweise im. Schnitt, Fig. q. eine Seitenansicht wie Fig: i beim Beschneiden eines
halbkugeligen Bürstenkopfes, Fig. 5 eine Seitenansicht wie Fig. i beim Ausspannen
oder Einspannen einer Bürste.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung wird an einer Beschneidemaschine
i angebracht, und zwar mittels verstellbarer Stützeng und 3. Die Stützeng und 3
können auch miteinander verbunden und beispielsweise mit Gewindespindel gemeinsam
verstellt werden. Mit der Stütze 2 ist eine Gabel q. fest verbunden, die ihre zwei
Arme über die Beschneidemaschine i streckt. In den Gabelarmen sind beidseitig Bohrungen
q.' angebracht, welche das Anbringen von zwei Schwenkarmen 5 mittels Schraubbolizen
6 .ermöglichen. Die Schwenkarme 5 können auf der Stütze 3 aufliegen, wodurch ihre
Schwenkbewegung nach unten begrenzt ist.. An den Gabelarmen sind mehrere Bohrungen
q.' vorgesehen, um eine wahlweise Verwendung je nach Größe der zu beschneidenden
Bürsten zu gestatten.
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Zwischen den beiden Schwenkarmen 5 ist eine für Pinsel an sich bekannte
drehbare Einspannvorrichtung schwenkbar angeordnet. Die Einspannvorrichtung für
Bürsten nach der Erfindung besteht aus einer Hülse 7, einem darin drehbar gelagerten
Rohrstück 8, einem Zentrierkopf 9 und einem Haltering io mit einer Haltevorrichtung
für die Bürstenstiele (Fig.3). Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel (Fig. i) besteht
diese Haltevorrichtung aus einem . unter Federzug stehenden Klemmhebel i i und einer
Gegenstütze 12.. Der Klemmhebel -i i ist an einem Scharnierfortsatz 13 des Halteringes
io angelenkt und mit einem verstellbaren Klemmstift 14 versehen.
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Die Gegenstütze 12 ist fest mit dem Klemmring io verbunden und ebenfalls
mit einem verstellbaren Klemmstift 15 oder einer ähnlichen Stütze versehen. Eine
Feder 16 verbindet den Klemmhebel i i mit der Gegenstütze 12 und zieht sie zueinander,
so daß ein Bürstenstiel 22 dazwischen festgehalten werden kann. Der Zentrierkopf
9 und der Haltering io sind mit dem Rohrstück 8 auswechselbar verbunden, verhindern
dadurch eine axiale Verschiebung, drehen sich jedoch zusamtuen mit der Haltevorrichtung:
Wie schon erwähnt, ist die Haltevorrichtung für die Bürsten zwischen den Schwenkarmen
5 schwenkbar aufgehängt, und zwar mit Schraubbolzen 17 an der Hülse 7. Die Schwenkarme
5 sind mit Schlitzen 18 versehen, in welchen die Schraubbolzen 17 drehbar und verstellbar
befestigt werden können. In einiger Entfernung von den Schraubbolzen 17 sind an
der Hülse 7 noch unter Federdruck stehende Schnäpper i9 von bekannter Art angebracht,
die in Rillen in den Schwenkarmen 5 einschnappen können und die Hülse 7 in bestimmten
Lagen festhalten können.
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Eine in die Einspannvorrichtung eingesteckte Bürste 2o wird an ihrem
Hals 21 mit dem Zentrierkopf 9 mittig gehalten und in dieser Lage durch den Klemmhebel
m und die Gegenstütze 12 gesichert. Somit kann die Bürste 2o mit der Haltevorrichtung
in der Hülse 7 um ihre Längsachse ,n gedreht werden, wobei der walzenförmige Teil
der '" Bürste 20 mit den Messern der Beschneidemaschine i in Berührung kommt und
alle vorstehenden Fasern abgeschnitten werden. Durch Hoch- oder Tiefstellen der
Stützen 2 und 3 kann der Durchmesser der beschnittenen Bürste eingestellt werden.
Das Beschneiden des walzenförmigen Teiles einer Bürste ist in Fig. i dargestellt.
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Zum Beschneiden des halbkugeligen Kopfes einer solchen Bürste werden
die Schwenkarme 5 allmählich angehoben und dabei die Bürste fortwährend um ihre
Längsachse gedreht. Die Schwenkarme 5 und damit auch die Bürste 20 vollführen dabei
eine Schwenkbewegung um die Schraubbolzen 6. In Fig. ¢ ist dieses Beschneiden eines
halbkugeligen Bürstenkopfes dargestellt.
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Wenn die Schwenkarme 5 eine Schwenkbewegung von einem rechten Winkel
vollzogen haben, ist der Beschneidevorgung beendet und die Schwenkarme 5 können
wieder gesenkt werden.
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Um die Bürste 2o nach dem Beschneiden gefahrlos aus der Einspannvorrichtung
herausnehmen zu können, genügt ein leichter Schlag auf das Stielende 22 der Bürste,
damit die Schnäpper i9 aus den Rillen der Schwenkarnie 5 herausspringen und die
Hülse 7 mit der Klemmvorrichtung und der Bürste um die Schraubbolzen 17 geschwenkt
werden. Dabei senkt sich das- Stielende 22, und der
Bürstenkopf
wird nach oben von der Beschneidemaschine weg bewegt. In dieser Stellung kann gefahrlos
der Klemmhebel i i angehoben bzw. umgelegt werden und die Bürste aus: der Einspannvorrichtung
herausgezogen werden. Ebenso wird in dieser Stellung auch eine neue, noch zu beschneidende
Bürste in die Einspannvorrichturig eingesteckt und durch Umlegen des Klemmhebels
i i festgehalten. Der Vorgang des Auswechselns der Bürste wird in Fig. 5 gezeigt.
Beim Schwenken der Einspannvorrichtung mit der Bürste in die waagerechte Lage schnappen
die Schnäpper i9 in die Rillen der Schwenkarme 5 wieder ein, und der Beschneidevorgang
kann neu - beginnen, wie beschrieben.
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Die Ausführung der Beschneidevorrichtung nach der Erfindung mit ihren
beschriebenen Verstellmöglichkeiten gestattet das Beschneiden von halbkugeligen
Bürsten in verschiedenartigen Formen und Größen.
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Bei entsprechender Ausführung der Schraub bolzen 6 und 17 und deren
-Lagerung können die beiden Schwenkarme 5 auch durch einen einzigen Schwenkarm ersetzt
werden.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung lmnn an verschiedenen Arten von
Beschneidemaschinen angebracht werden, sowohl an solchen mit kreisenden wie auch
an solchen mit hin und her bewegten Messern.