DE950852C

DE950852C - Trockentrommelantrieb bei Tiefdruck-Rotationsmaschinen

Info

Publication number: DE950852C
Application number: DEM21916A
Authority: DE
Inventors: Hans Bayer; Paul Dietrich
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1954-02-14
Filing date: 1954-02-14
Publication date: 1956-10-18

Description

Trockentrommelantrieb bei Tiefdruck-Rotationsmaschinen Bei Tiefdruckrotationsmaschinen wurden bisher die Trockentrommeln, über welche die frisch bedruckte Papierbahn zwecks Trocknung der Farbe geführt wird, entweder gar nicht angetrieben oder der Antrieb der Trommel erfolgte.über ein stufenlos regelbares Getriebe bzw. über ein Rädervorgelege mit zwischengeschalteter Rutschkupplung.
Alle drei Antriebsarten 'haben insbesondere bei großen Maschinen mit großer Papierbreite und hoher Laufgeschwindigkeit den Nachteil, daß beim plötzlichen Abstoppen der Maschine 'das in der Laufrichtung der Papierbahn fortwirkende Schwungmoment der Trockentrommel, welches verhältnismäßig groß ist, ein Lockern der Papierbahn und .damit eine Verstellung des Registers bewirkt.
Man hat diesen Nachteil bereits dadurch zu beheben versucht, daß bei einem mit einer Rutschkupplung versehenen Antrieb der Trockentrommel von Rotationstiefdruckmaschinen in der Rutschkupplung ein an sich bekannter Freilauf mit Sperrung bei entgegengesetztem Drehmoment zwischengeschaltet wurde. Diese Ausbildung des Antriebs einer Trockentrommel erfordert jedoclh einen erheblichen Aufwand und ist bei in der Drehrichtung umkehrbaren Druckwerken umständlich in -der Handhabung. Darüber hinaus tritt bei Freilaufkupplungen kein sofortiges starres Kuppeln beim Stillsetzen ein, so daß die Trommel infolge ihrer Schwungkraft wenigstens einige Umdrehungen weiterläuft.
Die erwähnten Mängel werden erfindungsgemäß bei einem Trockentrommelantrieb von Tiefdruckrotationsmaschinen mittels Zahnradvorgelege und zwischen diesem und der Trommelachse eingeschalteter Rutschkupplung, die beim Stillsetzender Maschine als starreKupplung wirkt, dadurch behoben, -daß die Rutschkupplung mit Mitteln versehen ist, welche eine zusätzliche Druckbelastung in axialer Richtung ermöglichen. Das übertragbare Drehmoment kann-dadurch beliebig erhöht und die Kupplung völlig drehrichtungsunabhängig ausgebildet werden. Außerdem tritt die Bremswirkung gleichzeitig mit der Betätigung des Abschaltknopfes ohne jede Verzögerung ein. Die Druckbelastung für die starre Kupplung erfolgt mittels .eines hydraulisch oder pneumatisch bieaufschlagten Kolbens. Die Steuerung des zusätzlichen Kupplungsdruckes und damit die annähernd starre Kupplung zwischen Antriebsgetriebe und Trockentrommel wird am einfachsten auf elektrischem Wege bewirkt, so :daß sie gleichzeitig mit der elektrischen Abstellung der Druckmaschine eintritt. Da bei der Abstellung der Druckmaschine der Antrieb zum Stillstand gelangt, wird auch das Schwungmoment der Trockentrommel entsprechend abgefangen und ein Lockerwerden der Papierbahn verhindert.
In !der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Antriebs der Trockentrommel entsprechend der Erfindung im Schnitt dargestellt.
Die Trockentrommel i ist mit ihrem einen Achsstumm-el 2 in der Seitenwand 3 des Maschinengestells gelagert. In dem Räderkasten 4, der an der Seitenwand 3 befestigt ist, ist der Antrieb der Trockentrommel untergebracht. Dieser erfolgt vom Maschinenantrieb über Schnecke 5 und Schneckenrad 6 auf die Zwischenwelle 7. Von dort wird das Drehmoment über das Rädervorgelege 8, 9, To und i i auf die Hohlwelle 12 übertragen, welche lose auf dem Achsstummel 2 des Trockenzylinders i läuft. Die Hohlwelle 12 trägt an ihrem äußeren Ende in bekannter Weise die Scheiben der Rutschkupplung 13. Die Gegensciheiben sind an der Trommel 14 befestigt, deren Nabe 1S mit dem Achsstummel 2 der Trockentrommel i fest verbunden ist. Die Scheiben der Rutschkupplung 13 können in axialer Richtung gegeneinander gepreßt werden. Dies erfolgt mit Hilfe der Feder 16, welche sich einerseits an der Scheibe 17 abstützt, die mit den Kupplungsscheiben in Verbindung steht und axial verschoben werden kann. Das andere Ende der Feder 16 stützt sich gegen einen Federteller 18 ab, der mittels des Knidiebels 19 ebenfalls axial verschoben werden kann. Der Kniehebel 19 steht in Verbindung mit einer Zugstange 2o, die mittels eines Handrades 21 in bekannter Weise axial verschoben wird. Die Drehung des Handrades 21 bewirkt über die Stange 2o und den Hebel 19 eine axiale Verschiebung des FederteI.lers 18 und damit eine genaue Einstellung der Spannung der Feder 16, mittels der die Reibscheiben der Rutschkupplung gegeneinander gedrückt werden.
Gegen dieScheibel7 liegt ferner ein gabelförmig gestalteter Hebel 2:2 an, der mittels des Hebels 23 und der Stange 24 des Kolbens 25 bewegt werden kann. Der Kolben 25 ist in einem Zylinder 26 angeordnet, in welchem er mittels Druckluft oder Druckflüssigkeit beaufschlagt wird. Das Steuerungsventil 27 für das Druckmittel im Zylinder 26 kann elektrisch bedient werden. Zweckmäßig wird es zur elektrischen Abstellvorriehtung parallel geschaltet, so daß beider Abstellung der Druckmaschine gleichzeitig die Beaufschlagung des Kolbens 25 erfolgt.
Mit Hilfe des Rädervorgeleges 8, 9, To, 11, dessen mittlere Räder 9 und To austauschbar in einer sogenannten Räderschere gelagert sind, wird der Antrieb der Trockentrommel so abgestimmt, daß die Umfangsgeschwindigkeit so genau wie möglich auf die Papiergeschwindigkeit eingestellt ist.. Die genaue Einstellung der Rutschkupplung, mit deren Hilfe der Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem Trockentrommelantrieh durch das Rädervorgelege undderPapierbahngeschwindigkeit ausgeglichen wird, erfolgt durch das Handrad 21, mit welchem die Spannung der Feder 16 eingestellt werden kann. Der zusätzliche Anpreßdruck bei der Rutschkupplung 13 erfolgt mittels des hydraulisch oder pneumatisch beaufsehlagten Kolbens 25. An Stelle eines hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagten Kolbens kann ,gegebenenfalls auch ein Elektromagnet Verwendung finden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Trockentrommelantrieb, bei Tiefdruckrotationsmaschinen mittels Zahnradvorgelege und zwischen diesem und der Trommelachse eingeschalteter Rutschkupplung, die beim Stillsetzender Maschine als starre Kupplung wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Rutschkupplung (13) mit Mitteln versehen ist, welche eine zusätzliche Druckbelastung in axialer Richtung ermöglichen.
2. Trockentrommelantrieb nach Anspruch i, dadurch, gekennzeichnet, @daß -die zusätzliche Druckbelastung für die Rutschkupplung (13) mittels eines hydraulisch oder pneumatisch beaufsc'hlagtenKolbens (25) erfolgt, dessen Druckkraft über die Zwischenhebel (a2, 24) auf die Scheiben der Rutschkupplung (13) einwirkt und diese gegeneinander drückt.
3. Trockentrommelantrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, rdaßdieBeaufschlagung -des zusätzlichen Druckkolbens (25) auf elektrischem Wege, z. B. mittels eines Magnetventils (27), .gesteuert und diese elektrische Steuerung mit der elektrischen Abstellung der Druckmaschine parallel geschaltet ist.
4. Trockentrommel-antrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Druckbelastung der Rutschkupplung (i3) durch einen Elektromagneten bewirkt wird.
5. Trockentrommelantrieb nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Rutschkupplung (r3) mit einer Einrichtung (T8 bis 21) zum Verändern der Federbelastung. der Kupplung versehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 720207, 72264o.