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Künstliche Blume aus plastischem Werkstoff Die Herstellung von künstlichen
Blumen ist verhältnismäßig schwierig und teuer; auch hängt ihre mehr oder weniger
gelungene Ausführung von der Geschicklichkeit und Übung der sie zusammensetzenden
Person ab.
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Die Erfindung hat eine künstliche Blume zum Gegenstand, bei welcher
in einfacher Weise getrennte, aus einarm plastischen Werkstoff gespritzte Teile
zusammengesetzt werden, und bei der die verschiedenen Bestandteile keinerlei zusätzliche
Befestigung, z. B. durch Kleben od. dgl., erfordern. Hierbei wird je ein Kranz von
Blütenblättern einer Blume in einer jeweiligen Form in einem zusammenhängenden kranzförmigen
Stück in ihrer endgültigen Form hergestellt. Der Kranz besitzt einen kegelstumpfförmigen
durchbohrten Fußteil, welcher die Form eines an seinem Boden durchbohrten Fingerhutes
hat. Die Fußteile der verschiedenen Blattkränze haben ein solches Profil, daß man
beim Ineinandersetzen der Fußteile einer entsprechenden Zahl von Blütenblätterreühen
selbsttätig die Höhenunterschiede zwischen diesen verschnedenen
Kränzen
erhält. Das Mittelteil der Blume wird je nach ihrer Art entweder, wie z. B. bei
einer Gänseblume, durch eine Knospe oder, wie z. B. bei einer Nelke, Rose, Georgine
od. dgl., durch eine weitere Reihe von Blütenblättern gebildet, die durch lange
radiale Verbindungsglieder mit einem mittleren Schaft verbunden sind. Der Schaft
bildet den Stehgel der Blume und ist durch die kegelstumpfförmigen Fußteile der
anderen Reihen hindurch geführt, wobei sich die von ihm getragenen Blütenblätterkränze
aufrichten und sich so gegeneinander drücken, daß sie den Mittelteil oder das Herz
der Blume bilden- Der Ansatz der erwähnten Verbindungsglieder, welcher durch den
untersten Fußteil der verschiedenen Blütenblätterreihen geht und unterhalb desselben
vorspringt, bildet einen elastischen Vorsprung, welcher die verschiedenen Bestandteile
der Blume in ihrer gegenseitigen Lage elastisch gelagert hält.
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Unterhalb der Blütenblätterkränze wird die Blume durch einen umfassenden
Kelch abgeschlossen, welcher mit Haftsitz auf den Stehgel aufgeschoben ist und die
Fußteile der Blütenblätterkränze überdeckt.
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Die Höhenabstufung -der verschiedenen Blütenblätterkränze wird dadurch
erhalten, daß sich entweder kegelstumpfförmige Fußteile mit gleichem Profil und
gleichen Abmessungen ineinander mit ihren Seitenwänden gegeneinanderlegen, oder
dadurch, daß Fußteile verschiedener Abmessungen sich mit ihrem Boden gegeneinanderlegen.
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Das Zusammensetzen einer derartigen Blume ist einfach und erfordert
nicht geübte Arbeiter.
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Auch kann es schnell erfolgen, da die verschiedenen Bestandteile der
Blume nicht mehr durch Kleben od. dgl. aneinander befestigt werden müssen.
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Um schließlich jede Möglichkeit einer fehlerhaften. Zusammensetzung
auszuschließen, sind an gewissen Verbindungsgliedern :der Blütenblätter des zentralen
Teils Vorsprünge angebracht, welche zwei benachbarte Blütenblätter miteinander verbinden
und nicht durch die Fußteile der Blütenblätterreihen hindurchtreten können, so daß
sie als Anschläge das Eindrücken des Stehgels begrenzen.
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Die so hergestellte Blume kann auf beliebige Weise an einem verlängernden
Stehgel mit oder ohne Blätter angebracht werden.
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Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung als zwei Ausführungsformen
einer Nelke erläutert.
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Fig. i zeigt eine Nelke in Seitenansicht; Fig. 2, 3, q, 5 und 6 sind
Seitenansichten der Bestandteile dieser Nelke, so wie sie aus der Spritzform 'kommen;
Fig. 7 ist eine Aufsicht auf den zentralen Kranz von Blütenblättern; Fig.8 und 9
sind Einzelansichten, welche die mittlere Zusammensetzzone der verschiedenen Bestandteile
der Blume in größerem Maßstab im Schnitt längs der Linie 8-8 der Fig. 9 bzw. Linie
9-9 der Fdg. 8 zeigen; Fig. io und ii sind den Ansichten der Fig. i und 2 entsprechende
Ansichten einer anderen Ausführungsform dieser Nelke; Fig. 12, und 13 sind eine
Vorderansicht bzw. eine Seitenansicht einer Blattgruppe, so wie sie aus der Spritzform
kommt.
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Die in Fig. i und 2 dargestellte Nelke besteht aus fünf Bestandteilen,
deren jeder durch Einspritzen einer plastischen Masse in eine Form hergestellt ist.
Diese verschiedenen Teile sind folgende: Ein erster Kranz von Blütenblättern 2,
nämlich der Mittelteil. Diese Blütenblätter 2 sind durch Verbindungsglieder 3 mit
einem mittleren Schaft .4 verbunden, welcher den Stehgel der-Blume bildet, auf welchem
auch die weiteren Teile der Blume aufgeschoben werden. Es ist zu bemerken, daß gewisse
Verbindungsglieder 3 paarweise durch Laschen oder Ansätze 5 miteinander verbunden
sind, deren Aufgabe weiter unten erläutert ist.
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Ein zweiter Kranz von Blütenblättern 6, welche alle an einem kegelstumpfförmigen
Fußteil 7 angespritzt sind, dessen Boden in seinem mittleren Teil durchbohrt ist.
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Ein dritter Kranz von Blütenblättern 8, welche an einem leegelstumpfförmigen
Fußteil 9 sitzen, dessen Boden in seinem mittleren Teil ebenfalls durchbohrt ist.
Dieser Fußteil 9 hat das gleiche Profil und die gleichen Abmessungen wie der obige
Fußteil 7. Die aus der Spritzform kommenden Blütenblätter 8 sind jedoch weniger
aufgerichtet als die Blütenblätter 6 der vorhergehenden Reihe.
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Ein vierter Kranz von Blütenblättern io, welche wiederum an einem
kegelstumpfförmigen Fußteil 12 mit gleichem Profil und gleichen Abmessungen wie
die Fußteile 7 und 9 angeordnet sind und in der Mitte seines Bodens durchbohrt ist.
Diese Blütenblätter io sind, wenn sie aus der Spritzform kommen, noch stärker geneigt
als die Blütenblätter 8 der vorhergehenden Reihe.
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Ein ebenfalls in einer Form gespritzter Kelch 13, welcher in seinem
Boden eine Öffnung i¢ mit solchen Abmessungen aufweist, daß er mit Haftreibung auf
den Schaft q. des mittleren Teils der Blütenblätter aufgeschoben werden kann.
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Die Nelke wird folgendermaßen zusammengesetzt: Auf den Schaft q. des
Mittelteils 2 von Blütenblättern wird der Fußteil 7 aufgeschoben, an welchem die
Blütenblätter 6 sitzen. Die Verbindungsglieder 3 der i Tütenblätter 2 treten dann
in der Zone ihres Ansatzes in den Fußteil 7 ein, so daß sie etwa lotrecht aufgerichtet
werden und die Blütenblätter 2 das Zentrum oder das Herz der Blume in der von den
Blütenblättern 6 der zweiten Reihe frei gelassener! Zone bilden. Der Schaft4 und
die Verbindungsglieder 3 der Blütenblätter 2 gleiten in dem Fußteil 7, an welchem
die Blütenblätter 6 sitzen, bis die Vorsprünge 5, mit denen gewisse Verbindungsglieder
3 versehen sind, gegen den von dem Boden des Fußteils 7 gebildeten Bund stoßen.
Die dritte Blütenblätterreihe 8 wird dann nacheinander auf den Schaft q., auf den
unteren Teil der Verbindungsglieder 3 -der Blütenblätter 2
und auf
den Fußteil 7 der Blütenblätter 6 aufgeschoben, bis sich der Fußteil 9 dieser Blütenblätter
8 mit seiner seitlichen Innenwand gegen die seitliche Außenwand des Fußteils 7 legt.
Nachdem die Blütenblätter 8 so ihre Stellung erhalten hab°n, wird der vierte Blütenblätterkranz
in der gleichen Weise aufgesetzt, indem ihr Fußteil e nacheinander .auf den Schaft
4, auf den Ansatz der Verbindungsglieder 3 der Blütenblätter 2 und auf den Fußteil,
an welchem die Blütenblätter 8 sitzen, aufgeschoben wird, und zwar bis der Fußteil
12 dieser Blütenblätter io mit seiner Innenwand gegen die Außenwand des Fußteils
9 stößt.
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Infolge der Elastizität des die Bestandteile dieser Blume bildenden
Werkstoffes bilden die Verbindungsglieder 3 der Blütenblätter 2 an ihrem Ansatz
unterhalb der Fußteile 12, 9 und 7 .der verschiedenen Blütenblätterkränze .einen
Vorsprung, welcher die verschiedenen Bestandteile der Blume elastisch festhält.
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Di:e 1-atzt;Phase des Zusammensetzems der Blume ist das Aufschieben
des Kelches 13 mit Haftsitz auf den Schaft 4, wobei dieser Kelch den durch
den Ansatz der Verbindungsglieder 3 gebildeten Vorsprung sowie den Fußteil 12 der
Blütenblätter io verdeckt.
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Bei der in Fig. io und ii dargestellten anderen Ausführungsform einer
Nelke bezeichnet 15 einen Metalldraht, welcher die Höhe der Blume hat. An seinem
Ende ist der Draht 15 so umgebogen, daß ein Kopf 16 entsteht, gegen welchen sich
der erste Blütenblätterkranz 17 legt, dessen Fußteil T8 auf den Draht 15 aufgeschoben
wird, wobei ,dieser Blütenblätterkranz den Kopf 16 umschließt. Die anderen an ihren
Fußteilen 23 bzw. 24 und 25 sitzenden Blütenblätterkränze i9 bzw. 21 bzw. 22 werden
ineinander und über den Fußteil i8 des ersten Blütenblätterkranzes 17 geschoben,
wodurch die Blume in der oben bereits erläuterten Weise entsteht. Der Kelch 26 wird
auf :den Draht 15 und über den Fußteil 25 des letzten Blütenüblätterkranzes 22 geschoben.
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Hinter dem Kelch 26 wird mit verhältnismäßig großer Reibung auf den
Draht 15 ein Rohr 27 aus einem plastischen Stoff geschoben, dessen Farbe den wirklichen
Stengel der herzustellenden Blume nachahmt.
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Auf den durch das Rohr 27 gebildeten Stengel werden anschließend mit
verhältnismäßig großer Reibung kleine Rohre 28 aufgesetzt, welche d.ie Blätter der
Blume nachahmende dünne Lamellen 29 tragen.
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Diese Blätter werden durch Spritzen in einer Form hergestellt, welche
vorzugsweise eine große Zahl von Formabdrücken aufweist. So können, wie auf Fig.
12 und 13 dargestellt, in ein und derselben Fc.rm zwei Blattarten hergestellt werden,
nämlich große Blätter 29 und kleine Blätter 31. Alle diese Blätter werden durch
ihr Basisrohr mit einem gemeinsamen Einspritzrohr 32 verbunden.
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Dieses Verfahren ermöglicht die Herstellung von Blättern, welche die
natürlichen Blätter wirklichkeitsgetreu nachbilden, und gestaltet eine leichte und
schnelle Anbringüng dieser Blätter an dem Stengel der Blume in den verschiedensten
Stellungen.