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Vorrichtung zum .Anbringen von Druckmustern und Beschriftungen an
Wänden und Straßenflächen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen
von vorzugsweise kleinen, weit auseinanderliegenden Druckmustern und Beschriftungen
an Wänden oder Straßenflächen mittels einer entsprechend dem anzubringenden Druckmuster
profilierten Walze aus elastischem Material, wie Gummi, die sich über mindestens
eine seitlich angeordnete Scheibe gegen die zu bedruckende Fläche abstützen kann.
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Bei den gebräuchlichen Vorrichtungen zum Anbringen von Mustern und
Beschriftungen kann sich die mit den Profilierungen versehene Rolle aus elastischem
Material nur mittels ihrer Profilierungen gegen die zu bedruckende Fläche abstützen.
überdies dienen die Profilierungen als Friktionsteile, welche die Drehbewegungen
der Druckrolle auf die Farbaufbringungswalze übertragen. Diese zusätzlichen. Funktionen
der den Druckmustern entsprechenden Profilierungen machen es erforderlich, daß die
Profilierungen in steter Folge oder kontinuierlich den ganzen Rollenumfang bedecken.
Würden in einem etwas größeren Bereich entlang der Mantellinie der Druckwalze keine
vorstehenden Profilierungen vorhanden sein, so würde die Rolle
beim
Ablaufen auf der Wand entlang dieser nicht profilierten Mantellinie auf ihrer ganzen
Seite die Wand berühren und dabei verrutschen oder auf der Wand gleiten, so daß
ein gleichmäßiges Bedrucken der Wand unmöglich wäre. Auch würde die Farbaufbringungswalze
nicht kontinuierlich in Umdrehung versetzt werden, weil die Druckwalze mit ihrem
unprofilierten Bereich die Farbaufbringungswalze nicht berühren und ihr eine Drehbewegung
erteilen könnte. Mit den gebräuchlichen Vorrichtungen können daher nur solche Muster
angebracht werden, die, sei es als eng beieinanderliegende kleine Einzelmotive oder
als kontinuierliche Linienzüge, die Wandfläche ohne Belassung wesentlicher Zwischenräume
ganz bedecken. Das Bedrucken von Wänden mit weit auseinanderliegenden Einzelmotiven
ist mit den üblichen Vorrichtungen hingegen nicht möglich.
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Es ist bereits ein Flächenbemusterungswerkzeug mit einer Speise- und
Musterwalze bekanntgeworden, bei dem die Musterwalze sich mit einer seitlich angeordneten
Scheibe gegen die zu bedruckende Fläche abstützt. Diese seitliche Rolle hat den
Zweck, ein gleichmäßiges Abrollen der Walze auf der zu bedruckenden Fläche auch
dann zu gewährleisten, wenn die auf der Walze angeordneten Mustertypen ein unzusammenhängendes
Muster bilden; das ist notwendig, weil die Walze durch Friktion auf der zu bemusternden
Fläche angetrieben wird. Der Antrieb der Speisewalze erfolgt durch Friktion über
die auf der Musterwalze angebrachten Mustertypen. Demzufolge dreht sich die Speisewalze
nicht mehr, wenn eine Stelle der Musterwalze an ihr vorbeiläuft, an der keine Mustertypen
angebracht sind. Bei federnder Andrückung der Speisewalze an die Musterwalze hat
der Antrieb der Speisewalze durch die Musterwalze den Nachteil, daß die Speisewalze
zur Musterwalze hin nach vorne rutscht, wenn eine Stelle der Musterwalze an ihr
vorbeiläuft, an der keine Mustertypen angebracht sind. Eine gleichmäßige Verteilung
der Farbe ist daher mit diesen bekannten Vorrichtungen nicht möglich.
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Weiterhin ist es bei Flächenbemusterungsvorrichtungen bekannt. die
Musterwalze und die Speisewalze durch ein seitliches Getriebe zu verbinden. Durch
dieses Getriebe wird jedoch nur die Möglichkeit geschaffen, gleichzeitig zwei oder
mehr Farben au,f die Musterwalze aufzubringen. Die an der Musterwalze angebrachten
Getriebeteile sind nicht so ausgebildet, daß sie die Musterwalze entlang ihre gesamten
Umfangs gegen die zu bedrukkende Fläche abstützen können. Der Antrieb der Musterwalze
erfolgt somit durch Friktion auf der zu bemusternden Fläche. Das macht es erforderlich,
daß die Profilierungen auf der Musterwalze als kleine Einzelmotive in steter Folge
oder als kontinuierliche Linienzüge den ganzen Walzenumfang bedecken; denn wenn
in einem etwas größeren Bereich entlang einer Mantellinie der Musterwalze keine
Profilierungen vorhanden sein würden, so würde die Musterwalze mit ihrem unprofilierten
Bereich die zu bemusternde Fläche berühren und dabei auf ihr gleiten, so daß ein
gleichmäßiges Bedrucken der Fläche unmöglich wäre.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flächenbemusterungsvorrichtungzu
schaffen, welche die Möglichkeit bietet, aus im Abstand voneinander angeordneten
Einzelmotiven bestehende Druckmuster aufgelockerter Struktur hervorzubringen und
bei der die Drehbewegung der Farbaufbringungswalze von den vorstehenden Profilierungen
der Oberfläche der Druckwalze unabhängig ist, so daß die Druckwalze und Farbauibringungswalze
auch dann mit gleicher Umlaufgeschwindigkeit gedreht werden können, wenn ihre Oberflächen
einander nicht berühren.
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Gemäß der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß die Druckwalze
mit der Farbaufbringungswalze über ein seitliches Getriebe verbunden ist, das aus
zwei Scheiben besteht, die nach Art von Nut und Feder ineinandergreifen, wobei die
mit der Druckwalze verbundene Scheibe einen, über den unprofilierten Grund der Druckwalze
vorstehenden Rand aufweist und die Drehbewegung der Druckwalze unabhängig von deren
vorstehenden Profilierungen auf die Farbaufbringungswalze überträgt.
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Bei einer vorzugsweisen Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß Erfindung
sind an den Seitenflächen der Druckwalze Räder bzw. Scheiben befestigt, deren Rand
höchstens gleich weit wie die Profilierungen über die Grundmantelfläche der Druckwalze
vorsteht, während an den Seitenflächen der Farbaufbringungswalze Scheiben oder Räder
angeordnet sind, die an ihrer Stirnfläche eine umlaufende Nut oder Rille aufweisen,
in welche der vorstehende Rand der Druckscheiben bzw. -räder eingreift.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken sind die Druck- und Farbaufbringungswalzen
bzw. -rollen in einem Gestell gelagert, welches überdies einen Griff, eine Haltevorrichtung
für einen Farbbehälter, sowie dieFarbe auf dieFarbaufbringungswalze aufbringende
Verteilerrollen trägt.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Vorrichtung zum Anbringen von Druckmustern gemäß
Erfindung in Draufsicht, Fig. 2 eine vergrößerte Wiedergabe von Einzelheiten der
in Fig. i gezeigten Vorrichtung, und -zwar der ineinandergreifenden Ränder der seitlichen
Scheiben von Druckwalze und Farbaufbringungswalze, .
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Fig. 3 eine Seitenansicht der in Fig. i gezeigten Vorrichtung, Fig.
q eine gemäß Erfindung ausgebildete Druckwalze und Farbaufbringungswalze, von der
Seite gesehen.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung zum Anbringen von
Druckmustern weist ein Gestell i auf, in dem eine Farbaufbringungswalze 2 drehbar
gelagert ist. An den beiden Seitenflächen der Walze ist je eine kleine Scheibe oder
Rolle 3 bzw. 3' angebracht, deren Stirnfläche mit einer umlaufenden Rille oder Nut
versehen ist (Fig. 2). Die Rille oder Nut ist im Querschnitt V-förmig, wobei
ihre
Tiefe so bemessen ist, daß der Durchmesser der Scheibe oder Rolle 3, 3' im Rillengrund
gleich demjenigen der Walze .2 ist.
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Eine Druckwalze oder Rolle q. aus Gummi oder einem ähnlichen Material
weist auf ihrer Oberfläche Profilierungen io auf, welche den anzubringenden Druckmustern
entsprechen. An den Enden der Walze 4 befindet sich je eine Scheibe 5, 5', die mit
einer über die Oberfläche der Walze q. vorstehenden Gummirippe versehen ist. Die
Querschnittsform der Gummirippe auf den Scheiben 5,.5' ist derjenigen der Rille
in den Scheiben 3, 3' angepaßt, derart, daß jede Rippe formschlüssig in eine Rille
oder Nut der entsprechenden Scheibe 3, 3' (Fig. 2) eingreift. Auf diese Weise bildet
jede Scheibe 3, 3' mit der ihr zugeordneten Scheibe 5, 5' ein Friktionsgetriebe.
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Die Gummirippen an den Scheiben 5, 5' stehen so weit über die Grundmantelfläche
der Walze 4 vor, daß sie höchstens so hoch sind wie die Profilierungen, vorzugsweise
aber von diesen noch um weniges überragt werden.
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Die Walze q. ist mittels Zapfen in leistenförmigen Lagerarmen 6 gelagert,
welche in Führungen 7 des Gestelles i verschiebbar sind. Das Gestell i ist überdies
mit einem Handgriff 8 zur Führung der Vorrichtung entlang der zu bedrückenden Fläche
versehen.
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Unterhalb der Farbaufbringungswalze 2 befinden sich zwei weitere Walzen
öder Rollen, von denen eine in einen mit Farbe gefüllten Behälter 9 eintaucht (Fig.
3), der im Gestell i frei. pendelnd aufgehängt ist.
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Wenn die Walze q. auf der zu bedruckenden Fläche abrollt, stützt sie
sich an den nicht mit Profilierungen versehenen Bereichen ihrer Mantelfläche nur
mit den Gummirippen der Scheiben 5, 5' gegen die Fläche ab. Somit wird die Walze
q. die zu bedruckende Fläche nur dann berühren, wenn das Druckmusterprofil io auf
ihr abläuft. So kann ein aus verstreuten Einzelmotiven bestehendes Druckmuster auf
einer Wand od. dgl. erzeugt werden. Dabei kann die Entfernung von nebeneinanderliegenden
Druckreihen je nach dem gewünschten Verzierungseffekt verschieden gewählt werden.
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In Fig. q. sind durch punktierte Linien die ineinandergreifenden Rippen
und Rillen der Scheiben 5 bzw. 2 angedeutet. Diese bewirken, daß sich die Farbaufbringungswalze
2 und die darunter angeordneten Verteilerwalzen auch dann drehen, wenn das Druckmusterprofil
io die, Oberfläche der Farbaufbringungswalze 2 nicht berührt. Gleichzeitig werden
die Walzen 2 und q. durch die Scheiben 3, 3' und 5, 5' in einer derartigen Entfernung
gehalten, daß nur das vorstehende Profil io die Farbaufbringungswalze berühren kann.
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Mittels der beschriebenen Vorrichtung können sehr leicht und schnell
aus einzelnen Motiven bestehende Druckmuster auf Flächen angebracht werden, wie
sie bisher nur mit Hilfe von Pinsel und Schablone erhalten werden konnten. Die Erfindung
ermöglicht somit eine beträchtliche Einsparung an Arbeitszeit und somit an Kosten
bei erhöhter Genauigkeit und Gleichmäßigkeit des hervorgerufenen Druckmusters.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte und
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können Druckwalze und Farbaufbringungswalze
über beliebig ausgebildete seitliche Getriebe miteinander verbunden sein, welche
die Bewegung der Druckwalze auf die Farbaufbringungswalze übertragen und die Druckwalze
gegen die Wand abstützen können, ohne daß der Grundgedanke der Erfindung verlassen
wird.
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Die Vorrichtung gemäß Erfindung kann auch dazu benutzt werden, um
Reklameschriften oder -figuren auf Straßen und Reklameflächen anzubringen oder zu
Fußgängerübergänge zu kennzeichnen.