DE949569C - Verfahren zur Herstellung von Aminoalkoholen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aminoalkoholen

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DE949569C
DE949569C DER8745A DER0008745A DE949569C DE 949569 C DE949569 C DE 949569C DE R8745 A DER8745 A DE R8745A DE R0008745 A DER0008745 A DE R0008745A DE 949569 C DE949569 C DE 949569C
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DE
Germany
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amino alcohols
chlorine
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hydrochlorides
residue
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DER8745A
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Dr Hans Feichtinger
Siegfried Puschhof
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Ruhrchemie AG
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Ruhrchemie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C213/00Preparation of compounds containing amino and hydroxy, amino and etherified hydroxy or amino and esterified hydroxy groups bound to the same carbon skeleton
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C215/00Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton
    • C07C215/02Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton
    • C07C215/04Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being saturated
    • C07C215/06Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being saturated and acyclic
    • C07C215/08Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being saturated and acyclic with only one hydroxy group and one amino group bound to the carbon skeleton

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aminoalkoholen Mit Hilfe von Ammoniak oder Aminen können Aminoalkohole aus Halogenhydrinen oder Alkylenoxyden hergestellt werden. Auch durch Reduktion von Aminoaldehyden, Aminoketonen oder Aminocarbonsäuren hat man Aminoalkohole gewonnen. Bei diesen vorgenannten Verfahren werden als -Ausgangsmaterial jedoch Verbindungen verwendet, die meistens nur schwer zugänglich sind und verhältnismäßig ungünstige Ausbeuten liefern. Die ebenfalls bereits vorgeschlagene Umsetzung von halogenwasserstoffsauren Salzen der Halogenalkylamine durch stundenlanges Kochen mit Silbernitrat oder Kalilauge liefert keine Ausbeuten, die eine rationelle Herstellung von Aminoalkoholen erlauben. Es wurde gefunden, daß in ihrer Kohlenstoffkette chlorierte aliphatische Alkylaminhydrochloride beim Erhitzen in Wasser oder wäßrigen Lösungen unter Einhaltung neutraler oder saurer Reaktion leicht zu Aminoalkoholen verseift werden können. Auf diese Weise lassen sich nicht nur einheitliche Chloraminhydrochloride, sondern auch Chlorierungsgemische hydrolysieren, die durch Einführung von Chlor in die Kohlenstoffkette von Aminhydrochloriden entstehen. Derart chlorierte Aminhydrochloride sind leicht zugänglich, wenn man Aminhydrochloride in Lösung oder Suspension mit gasförmigem Chlor behandelt.
  • Die erfindungsgemäße Hydrolyse erfolgt durch einfache Erhitzung der Hydrochloride mit der fünf- bis hundertfachen, vorzugsweise fünf- bis zehnfachenWässermenge. DieReaktionstemperatur kann zwischen 5o bis 2oo° liegen. Hierbei sind Reaktionszeiten von i bis 2o Stunden erforderlich.
  • Zur Ausführung der Hydrolz-.-e kann man die Reaktionsmischung entweder am Rückflußkühler kochen oder in geschlossenen Gefäßen unter entsprechender Druckerhöhung erhitzen. Die Druckgefäße müssen aus salzsäurefesten Baustoffen bestehen oder damit ausgekleidet sein. Während der Umsetzung kann der Verseifungsgrad dadurch verfolgt werden, daß man fortlaufend entnommene Proben auf Chlorionen untersucht.
  • Zur Gewinnung der freien Aminoalkohole werden die Verseifungsprodukte mit starken Basen, z. B. mit Natronlauge, Kalilauge oder Kalkwasser, versetzt und anschließend: im Vakuum destilliert. Bei der technischen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es zweckmäßig, wenn man aus den Produkten der Hydrolyse soweit wie mÖglich Salzsäure abdestilliert und den Rückstand anschließend nach einer Neutralisation mit starken Basen auf Aminoalkohole verarbeitet.
  • Nach der Extraktion des nicht umgesetzten Amins, der Aminoolefine und des Polymerisats mit Petroläther in einem Extraktionsapparat, beispielsweise nach Kutscher-Steudel, wird der verbleibende Rückstand einer Vakuumdestillation unterworfen. Hierbei geht zunächst das-Wasser über, worauf der Aminoalkohol überdestilliert. Festes Alkalichlorid pflegt bei &r Vakuumdestil-Tation des Aminoalkohols ein Stoßen zu verursachen. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, wenn man dem bei der Extraktion mit Petroläther verbleibenden Rückstand durch' Destillation zunächst das Wasser entzieht, worauf man den Aminoalkohol mit Äthanol oder Methanol extrahiert. Erst diese Lösung wird nach der Abfiltrierung des zurückbleibenden Alkalichlorids der Vakuumdestillation unterworfen.
  • Bei der Hydrolyse der chlorierten Aminhydrochloride kann als Nebenreaktion eine Bildung von Olefinen auftreten, wie sie auch bei der Hydrolyse von Alkylchloriden zu beobachten ist. Sowohl bei der Verarbeitung von Chloraminhydrochloridgemischen als auch bei der Verarbeitung von einheitlichen Chloraminhydrochloriden entstehen auf diese Weise geringe Mengen von Alkenylaminhydrochloriden. Als weitere Nebenprodukte der erfindungsgemäßen Herstellung von Aminoalkoholen bilden sich entsprechend der statistischen Verteilung der in die Kohlenstoffkette eingeführten Chloratome außer Aminoolefinen auch Amine, die in ihrer Kette zwei Hydroxylgruppen oder eine Oxogruppe enthalten. DieseNebenprodukte werden offenbar durch die Anwesenheit von isolierten, vizinalen oder geminalen Dichloriden verursacht, die im Chlorierungsgemisch vorhanden sind.
  • Erfindungsgemäß gewonnene Aminoalkohole lassen sich mit besonders gutem Erfolg zur Herstellung von Alkydharzen und anderen Polymerisationsprodukten verwenden. Auch für zahlreiche andere organische Synthesen können sie als Ausgangsprodukt verwendet werden.
  • Die nachfolgenden Beispiele beschreiben zunächst die an sich bekannte Herstellung von chlorierten Alkylaminen und erst im Anschluß daran deren erfindungsgemäße Umsetzung.
  • Beispiel i Es wurden 5o g n-Butylamin mit konzentrierter Salzsäure neutralisiert und darauf in wäßriger Lösung so lange mit Chlor unter Bestrahlung mit ultraviolettem Licht behandelt, bis in der aliphatischen Kohlenstoffkette die stöchiometrische Menge von 0,92 Grammatom Chlor substituiert war. Die hierbei gebildete Salzsäure wurde im -Vakuum weitgehend abdestilliert und der Rückstand' mit 5oo ccm Wasser bei i5o° in einem emaillierten Druckgefäß verseift. Der Inhalt des Druckgefäßes wurde nunmehr erfindungsgemäß unter Vakuum von der entstandenen Salzsäure befreit und der verbleibende Rückstand darauf mit konzentrierter Natronlauge versetzt. Durch Destillation konnten aus der Reaktionsmischung sodann 15,2 g 4-Aminobutanol gewonnen werden, das einen Siedepunkt von 95 bis 1o5° bei io mm Hg besaß. Das gewonnene 4-Aminobutanol belief sich auf 24,9% der theoretisch möglichen Menge.
  • Beispiel 2 In 400 ccm Tetrachlorkohlenstoff ,wurden 5o g n-Pentylamin gelöst und mit Chlorwasserstoff neutralisiert. Unter Benutzung von aktinischem Licht wurde die Reaktionsmischung darauf solange mit gasförmigem Chlor behandelt, bis eine stöchiometrische Menge von o,92 Grammatom Chlor in die .aliphatische Kohlenstoffkette eingeführt war. Darauf wurde das Lösungsmittel @ abdestilliert und der Rückstand mit 500 ccm Wasser in der aus Beispiel i ersichtlichen Weise verseift und aufgearbeitet. Als Endprodukt ergaben sich 21 g 5-Aminopentanol, das einen Siedepunkt von 105 bis i15° bei 8 mm Hg aufwies. Die Ausbeute belief sich auf 355°/o der theoretisch möglichen 5-Aminopentanol-Menge. Beispiel 3 In 40o ccm Tetrachlorkohlenstoff wurden 5o g n-Hexylamin gelöst und mit Chlorwasserstoff: neutralisiert. Unter Belichtung mit einer Quecksilberdampflampe wurde darauf so lange Chlor in die Reaktionsmischling eingeleitet, bis eine stöchiometrische Menge von 1,48 Grammatom Chlor aufgenommen war. Die Lösung wurde darauf vom Lösungsmittel durch Destillation befreit und der Rückstand mit iooo ccm Wasser 16 Stunden am Rückflußkühler erhitzt. Nach der Eindampfung im Vakuum wurde der von der Reaktionslösung verbleibende Rückstand mit konzentrierter Natronlauge neutralisiert. Durch Vakuumdestillation konnten als Endprodukt 19,6 g 6-Aminohexanol isoliert werden, das einen Siedepunkt von 112 bis z23° bei i2 mm Hg besaß. Man erhielt eine Ausbeute von 32,8% der theoretisch möglichen 6-Aminohexanol-Menge.
  • Beispiel 4 Mit 25o ccm Wasser wurden 5o g 5-Chlor-i-aminopenthanhydrochlorid bei i 5o° im emaillierten Druckgefäß 3 Stunden lang verseift. Nach anschließender Neutralisation mit konzentrierter Natronlauge konnten 25 g 5-Aminopentanol gewonnen werden, das einen Siedepunkt von 1o8 bis iio° bei 8 mm Hg zeigte. Wahrscheinlich handelte es sich bei diesem Produkt um reines 5-Aminopentanol-(i).- Die gewonnene 5-Aminopentanol-Menge belief sich auf 77,8°/o der * theoretisch möglichen Ausbeute. Beispiel 5 In 2 1 Tetrachlorkohlenstoff wurden 170 g n-Pentylamin gelöst und unter Rühren und gleichzeitiger Kühlung mit Chlorwasserstoff neutralisiert. Dann wurde der Kolben auf Siedetemperatur des Tetrachlorkohlenstoffs erhitzt und unter Bestrahlung mit einer UV-Lampe so lange mit Chlor begast, bis i Grammatom Chlor pro Mol Substanz aufgenommen war. Nach dem Abdestillieren des Tetrachlorkohlenstoffs wurde das verbleibende chlorierte Aminhydrochlorid in 2ooo ccm Wasser gelöst und 3 Stunden bei 15o° in einem emaillierten Druckgefäß verseift und die Reaktionslösung hernach zur Trockene eingedampft.
  • Der Trockenrückstand wurde unter Kühlen mit 370 g 3o%iger Natronlauge versetzt und im Extraktionsapparat nach Kutscher- S t e u d e 1 mit Petroläther extrahiert und die Extraktionslösung im Vakuum eingedampft. Gegen Ende der Destillation verfestigt sich der Rückstand langsam durch ausfallendes Natriumchlorid. Um das lästige Stoßen während der Destillation zu vermeiden, ist es vorteilhaft, einen kräftigen Luftstrom durch das Destillationsgut zu leiten. Der so eingedampfte Rückstand würde mit Zoo ccm Alkohol behandelt und filtriert, Die im zurückbleibenden Natriumchlorid enthaltene Menge an Aminoalkohol konnte durch Waschen mit ioo ccm- Äthylalkohol entfernt werden. Die vereinigten Alkoholauszüge gelangten dann zur Destillation. Bei 76o mm destillierte der Äthylalkohol langsam ab, und durch Vermindern des Druckes gingen schließlich bei 16 mm die Aminoalkohole über. Dabei ergaben sich folgende Fraktionen: 92,4 g Aminopentanol . . . . . . . . . . . . . . . . . Siedepunkt (16 mm Hg) 1o3 bis 12,3' 5,o g Aminopentandiol ... . . . . ....... Siedepunkt (16 mm Hg) 138 bis 16o° Aus dem aus der Petrolätherextraktion erhaltenen; nicht angegriffenen Amin ließen sich nach erneuter Chldrierung und Hydrolyse .nach dem oben angegebenen Verfahren weitere 17,2 g Aminopentanolgewinnen. Die Gesamtausbeute anAminopentanol belief sich auf 1o9,6 g = 54,50/9 der Theorie, an Aminopentandiolauf 5 g = 2, i 1/o. der Theorie.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Aminoalkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß man chlorierte Alkylaminhydrochloride in Wasser oder wäßrigen Lösungen bei neutraler oder saurer Reaktion erhitzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verarbeitung von Chlorierungsgemischen, die sich bei der Einführung von Chlor in die Kohlenstoffkette von Aminhydrochloriden ergeben.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verseifung unter erhöhtem Druck vorgenommen wird. In Betracht gezogene Druckschriften-K a r r e r, * Lehrbuch der organischen Chemie, i i. Auflage (195o), S. 28o; Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 21 (1888), S.2666 und 2676.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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