-
Verfahren zur Herstellung von Lackpigmentfarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man wertvolle Lackpigmentfarbstoffe erhält, wenn man dia:zotierte i-Aminoben,zol-2-sulfonsäuren,
die im Ben-zolkern mindestens i Halogenatom tragen, mit solchen 2, 3-Oxynaphthoesäurcahnliden
kuppelt, die in der Anilidogruppe einen o-ständigen Substituenten enthalten, und-
die erhaltenen !sulfonsäuregruppenhaltigen Azofarbstoffe nach an sich bekannten
Methoden mit Salzen das Mangans .und bzw. oder des Calciums verlackt.
-
Geeignete o-Aminobenzolsulfonsäuren sind z. B. die i-Amino-q.-chlorbenzol-2-sulfonsäure,
die i -Amino-4, 5 -dichlorbenzol - 2 - sulfonsäure, die i -Amino -4-chlor- 5 -methylbenzol
-:2 - sulfonsäure oder die i-Amino-q.-methyl-5-chlorbenzol.-2-suIfonsäure. Man kann
auch Gemische dieser Amino.-sulfonsäuren verwenden.
-
Als Azokomponenten seien beispielsweise genannt das 2-Methylani.lid,
das 2rMethoxy an,ilid, das 2, 4-Dimethoxy-5-chloranilid und ferner diejenigen Chloranilide
der 2, 3-Oxynaphthoesäure, bei denen ein Chloratom in o=Stellung zur NH-Gruppe steht.
Man kann auch Gemische derartiger Arylamide verwenden.
Die Diazotierung
der Aminosulfonsäuren, die Kuppelung und die Verlackung erfolgen nach an sich bekannten
Methoden.
-
Die so erhältlichen Lackpigmentfarbstoffe sind in den üblichen organischen
Lösungsmitteln völlig unlöslich und hervorragend lichtecht. Sie eignen sich deshalb
zur Herstellung überspritzechter, lichtechter Anstriche.
-
Gegenüber dem aus. Beispiel 6 der deutschen Patentschrift 584 578
bekannten Bariumlack des Azofarbstoffs, der durch Kuppeln von d iazotierter 2-Aminonaphthal:in-i-.z,u:lfonsäure
mit 1-(a', 3'-Oxynaphthoyl) -amino-3-nitrobenzol erhältlich .ist, zeichnen sich
die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Lackpigmentfarbstoffe durch bessere
Lichtechtheit aus.
-
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile. Beispiel
i Eine Lösung von 44,5 Teilen i-Amino-4-methyl-5-chlorbenzol-2-sulfonsäure in 6oo
Teilen heißen Wassers wird ohne weiteres Erwärmen gerührt., bis sie sich auf etwa
30° abgekühlt hat, dann mit ioo Teilen 18o/oiger Salzsäure versetzt und schließlich
nach Zugabe der erforderlichen Menge Eis bei o° mit einer Lösung von 13,8 Teilen
Natriumnitrit in etwa 8o Teilen- Wasser diazotiert. Inzwischen löst man 6o Teile
1-(2', 3'-Oxynaphthoyl)-amino-2-methoxvbenzol in einem kochenden Gemisch aus 2ooo
Teilen Wasser und 7o Teilen 45o/oiger Natronlauge, kühlt nach erfolgter Auflösung
auf 5 bis io° ab und läßt dann die Diazolösung allmählich unter Rühren zufließen.
Nach iostündigem Rühren bei gewöhnlicher Temperatur und bei einem pH-Wert von 7
bis 8 erwärmt man das Gemisch auf etwa 65°. Der ausgefallene Farbstoff, der dabei
etwas heller wird, läßt sich dann .gut absaugen und auswaschen. Die gut abgepreß.te
Farbstoffpaste wird mit 5ooo Teilen Wasser angerührt und bei etwa 8o° mit 5o Teilen
Mangan(II)-chlorid verlackt. Nach dem Aufkochen, Absaugen, Auswaschen und Trocknen
erhält man i i 2 Teile eines gelbroten Lackpigmentfarbstoffs von ausgezeichneter
Licht-und Überspritzechtheit.
-
Ein gelbrotes Lackpigment von ähnlich guter Echtheit erhält man, wenn
man als Diazokomponen.te die i-Amino-4, 5-dichlorbenzol-2-sulfori@säure verwendet.
Beispiel 2 Man löst 72 Teile 1-(2', 3'-Oxynaphthoyl)-aminfl-2, 4-dimethoxy-5-chlorbenzol
in einem kochenden Gemisch aus 2oooTeilen Wasser, 54Teilen 45o/aiger Natronlauge
und 2 Teilen eines oxäthylierten Fettalkohols. Die erforderlichenfalls filtrierte
Lösung kühlt man auf 5 bis io° und läßt dazu allmählich die im Beispiel i beschriebene
Diazolösun@g zufließen. Das Ganze wird etwa io bis 15 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur
weitergerührt, dann auf etwa 6o° erwärmt und schließlich wie im Beispiel i mit Mangan(II)-chlorid
verlackt. Man erhält z24 Teile eines roten Lackpigmentfarbstoffs von sehr guter
Licht- und Überspritzechtheit.
-
An Stelle von Mangan(II)-chlorid kann man mit ähnlich gutem Erfolg
zur Verlackung auch Calci.umchlorid oder ein Gemisch von beiden verwenden.
-
Beispiel 3 22,15 Teile i-Amino-4-chlor-5-methylb:enzol-2-sulfonsäure
werden in 25o Teilen heißen Wassers unter Zusatz von 8 Teilen 45o/oiger Natronlauge
gelöst. Die abgekühlte und filtrierte Lösung versetzt man mit 34 Teilen einelr 231/eigen
Natriumnitritlö.sung und läßt sie dann in ein Gemisch von Zoo Teilen Eis und 35
Teilen konzentrierte Salzsäure im Verlauf i Stunde einfließen. Nach istündigem Nachrühren
ist die Diazotierung beendet.
-
Die Kuppelungslösung wird folgendermaßen bereitet: 29 Teile i-(2',
3'-Oxynaphthoyl-)amino-2-methyl'benzol löst man bei 9o° in einem Gemisch aus
250 Teilen Wasser und 15 Teilen 45o/oiger Natronlauge und füllt mit Wasser
auf 5oo Teile auf. Nach Zugabe von 27,3 Teilen 33o/ciger Formaldehy dlösung füllt
man auf 3ooo Teile auf, stellt auf 30` ein und läßt die Diazosalziösung in etwa
30 Minuten zufließen. Nach der Kuppelung, die sehr schnell verläuft, wird
mit Essigsäure .auf PH 7 eingestellt und noch einige Stunden weitergerührt. Schließlich
wird auf 9o° erwärmt, wobei der Farbton des Farbstoffs etwas :heller wird. Nach
dem Abkühlen auf 7o° saugt man ab und rührt die Farbs:toffpaste in 3ooo Teilen Wasser
an, versetzt mit i Teil oxäthyliertem Spermölalkohol und verlackt bei 25' mit 4o
Teilen Mangansulfat. Nach '/2stündigem Kochen wird heiß abgesaugt und mit iooo Teilen
Wasser gewaschen. Der pH-Wert des Filtrats beträgt 6,6. Nach dem Trocknen bei 70°
hinter@bleiben 54 Teile eines roten Lackpigments mit ausgezeichneter Überspritz-
und Lichtechtheit. Führt man die Verlackung mit Calciumchlorid aus, so erhält man
ebenfalls ein rotes Lackpigment von ähnlichen Eigenschaften in einer Ausbeute von
48 Teilen. Be ispi-e14 20,75 Teile i-Amino-4-chlorbenzol-2-sulfonsäure löst
man heiß in einer aus 8 Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat und Zoo Teilen Wasser
hergestellten Lösung auf. Die filtrierte und auf 25' .gtkühlte Lösung wird
mit 6,9 Teilen reinem Natriumnitrit versetzt und innerhalb i Stunde in eine Mischung
aufs 5o Teilen verdünnter Salzsäure, 20o Teilen Wasser und Zoo Teilen Eis eingetropft.
Nach beendetem Eintropfen wird noch 2 Stunden nachgerührt und anschließend zu einer
Kuppelungslösung, die man nach den Angaben des Bei-spi@els 3 hergestellt hat, gegeben.
Nach der üblichen Aufarbeitung wird eine Farbstoffpaste erhalten, die man mit 3ooo
Teilen Wasser anrührt und durch Zugabe von 2o Teilen Calciumchlorid bei 25° verlackt.
Der bicarbon.atalkalische Farb@stoffbrei wird zum Kochen erhitzt, heiß abgesaugt
und mit etwa 20oo Teilen Wasser nachgewaschen. Nach Absaugen
und
Trocknen erhält man 5o Teile eines Lackpigments, das sehr gute Öl- und Lichtechtheit
besitzt.
-
Beispiels 6o Teile i-(2', 3'-Oxynaphthoyl)-amino-2-methoxybenzol löst
man in einem heißen Gemisch aus 2ooo Teilen Wasser und 7o Teilen 45oioiger Natronlauge
und kühlt die entstandene Lösung auf 5 bis io° ab. In diese Lösung läßt man eine
aus 44,5 Teilen i-Amino-4-chlor-5-methylbenzol-2-sulfon.säure wie im Beispiel 3
hergestellte Diazoläsung einfließen, worauf man sofort mit Essigsäure auf den pH-Wert
7 bis 8 einstellt und dann etwa io Stunden weiterrührt. Vor dem Absaugen des entstandenen
Farbstoffs wird d:as Gemisch auf 6o° erwärmt, wobei der Farbstoff etwas gelbstickiger
wird. Die abgepreßte Farbstoffpasbe wird mit 6ooo Teilen Wasser angerührt, mit 8o
Teilen festem Mangansulfat versetzt und allmählich auf ioo° erhitzt. Bei etwa 8o°
erfolgt ein Farbumschlag des zunächst roten Lackes nach Gelbrot. Er wird heiß abgesaugt
und mit heißem Wasser nachgewaschen und ;getrocknet. Man erhält io8 Teile eines
gelbroten Lackpigmentes von ausgezeichneter Licht-und Überspritzechtheit.
-
Beispiel 6 Die aus 41,5 Teilen i-Amino-4@chlorbenzol-2-sulfonsäure
wie im- Beispiel 4 hergestellte Diazolösung läßt man in eine nach Beispiel i aus
6o Teilen i - (2', 3'-Oxynaphthoyl) -amino-2-methoxybenzol hergestellte Kupplungslösung
einlaufen. Man verlackt dem. Farbstoff, wie im Beispiel i angegeben, mit 5o Teilen
Mangan(II)-chlorid' und erhält io6 Teile eines gelbroten £ackpigmentes von aus gezeichneter
Licht- und Überspritzechtheit.