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Lichtschutzschacht Die Erfindung betrifrt einen Lichtschutzschacht,
insbesonder° für die Suchermattscheibe photographischer Reflexkameras.
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Es sind bereits Lichtschutzschächte mit vier Seitenwänden bekannt,
die um Scharniere parallel zu den vier Seiten der Suchermattscheibe klappbar sind.
Derartige Lichtschutzschächte lassen sich auf verhältnismäßig engen Raum zusammenfalten
und springen beim Lösen einer Verriegelung selbsttätig in die Bereitschaftslage.
Sie haben jedoch gewisse Nachteile insofern, als die Reihenfolge des Zusarnmenfaltens
der einzelnen Wände nicht genau festliegt, so daß Bedienungsfehler vorkommen können,
zu einem Verkratzen oder Verbiegen der Wände führen, oder bei starkem Winddruck
können einzelne Wände unerwünschterweise umgelegt werden. Um diesen Nachteil zu
beheben, wurden bereits zwischen den aufgerichteten Wänden wirksame Verriegelungen
oder Verrastungen vorgesehen, die allerdings beim Zusammenfalten besonders betätigt
werden mußten.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß nur zwei gegenüberliegende
Lichtschachtwände klappbar angeordnet sind, während d:e anderen beiden
an
einer oder unterteilt je an beiden dieser Wände fest angewinkelt sind. Dabei ist
es durch eine Stiftschlitzverbindung zwischen diesen Seitenwänden möglich, ein zwangläufiges
Zusammenklppen zu erzielen, wenn etwa die Frontwand auf-- und zugeklappt wird. Diese
Anordnung setzt allerdings voraus, daß für das Eintauchen. der Seitenwände in das.
Kameragehäuse entsprechende Hohlräume vorgesehen werden, was eine Vergrößerung der
Kameraahmessungen bedingt.
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Nach der Erfindung sollen die Vorzüge beider Lichtschachtarten, nämlich
die Zusammenfaltbarkeit auf engstem Raum, mit der selbsttätigen oder zwangläufigen.
Zusammenfaltung bei Betätigung nur einer Wand und auch der Verriegelung in der Bereitschaftslage
vereinigt werden, ohne daß die Nachteile der obigen Bauarten in Kauf genommen werden
brauchen. Zu diesem Zwecke ist von den vier um Scharniere klappbaren Lichtschachtwänden
die als Deckel oder Kappe dienende Wand kraftschlüssig mit einem Gestänge verbunden,
das seinerseits die Verbindung mit einer anderen, vorzugsweise der gegenüberliegenden
Wand dargestellt, und von diesem Gestänge ist zugleich die Betätigung der beiden
übrigen Wände derart abgeleitet, daß -Deckel und Wände unter Spannung der Aufrichte-
oder Freigabe der Schließfedern, in. vorbestimmter Reihenfolge ohne gegenseitige
Behinderung auf- oder zugeklappt werden.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Ausführungsform, bei welcher die Vorder
mit der Rückwand durch eine Schubstange form- und kraftschlüssig verbunden ist,
und wobei die Seitenwände kraftschlüssig von der Rückwand aus gesteuert werden,
Abb. 2 die gleiche Anordnung während des Zuklappens, und - Abb. 3 desgleichen in
Bereitschaftsstellung, Abb.4 eine zweite Ausführungsform, bei welcher die Seitenwandbetätigung
von der Schubstange abgeleistet ist, Abb. 5 eine dritte Ausführungsform, bei welcher
die Verbindungsstange von dgr Frontwand über einen Hilfshebel auf die Seitenwände
und die Rückwand einwirkt und Abb. 6 eine vierte Ausführungsform, bei welcher die
Rückwände und die Seitenwände durch gesonderte Hebel von der Frontkappe aus gesteuert
werden.
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Bei der Beschreibung des Erfindungsgegenstandes ist auf die Darstellung
der Kamera selbst verzichtet worden. Oberhalb der 1VIättscheibe i befindet sich
ein Rahmen 2, an dessen Vorderseite! 3 mittels eines Scharniers 4 die Wand 5 angelenkt
Ist-, diese ist durch aasgebogene Seitenwände 6 als Kappe ausgebildet, die
in der Ruhelage die übrigen Wände des Lichtschachts abdeckt. Um die Scharnierachse4
ist, nicht besonders dargestellt, eine. Feder geschlungen, die die Kappe 5 in dien
in Abb. i dargestellte Bereitschaftslage zwingt. Die Rückwand 7 ist um ein Scharnier
8 drehbar und steht ebenfalls unter der Wirkung einer -nicht tiargestellten Aufrichtefeder.
Die Verbindung zwischen der Kappe 5 und der Wand 7 erfolgt durch eine Schubstange
9, deren eines Ende mit einem Stift io in einem zur Scharnierachse 4 konzentrischen
Schlitz I i geführt ist, -wobei die Schubstange 9 durch eine Haarna,delfeder 12
nach der Rückwand zu an das Ende des Schlitzes i i gedrückt wird. Das andere Ende
der Schubstange 9 ist an dem Zapfen 13 der Rückwand 7 angelenkt. Die Spannung der
Feder 12 übersteigt die Spannung der Schließfeder der Wand 7. Auf diese Weise wird
erreicht, daß beim Aufklappen der Frontkappe 5 die Schubstange 9 die Rückwand 7
in die Bereitschaftslage zieht; dabei kann die Anordnung in an sich bekannter Weise
so getroffen. werden, daß die Frontkappe 5 nicht unter dem Einfluß einer dauernd
in Öffnungsrichtung wirkenden Aufrichtefeder steht, sondern da,ß eine an sich bekannte
Totpunktfeder vorgesehen ist, die erst kurz vor denn Erreichen der Bereitschaftsstellung
die Frontkappe in die aufgerichtete Stellung und kurz vor dem Erreichen der Schließlage
wirksam wird. Die Seitenwände 14 sind um die Scharniere 18 klappbar und werden durch
die Federn i9 in die zusammengefaltete Stellung gezwungen. In der Nähe ihrer Scharnierachse
tragen sie Lappen 2o, in deren Bereich die Stifte 2i der Hebel 22 liegen, die um
die Scharnierachse 8 schwenkbar sind. Ferner befinden sich an der Rückwand 7 noch
Anschläge 23, die die Aufgabe haben, beim Aufklappen der Rückwand 7 die Hebel 22
nach oben zu drücken, so daß deren Stifte 21 auf die Lappen. 2o der Seitenklappen
14 drücken und diese dadurch aufrichten. Durch seitliche Abbiegungen 24 der Rückwand
wird die Aüfklappbewegung der Seitenwände 14 begrenzt. Die Wirkungsweise der An,
ordnung ist folgende: Uin den Lichtschacht (Abb. i ) zu schließen wird die Frontkappe
5 in Pfeilrichtung A um sein Scharnier geklappt; dadurch drückt zunächst die Feder
12 die Schubstange 9 nach hinten, und die Rückwand 7 beginnt -sich umzulegen. Dabei
geben die Anschläge 23 die Hebel 22 frei, so daß die Stifte 21 aus dem Bereich der
Lappen 20 gelangen, und die Seitenwände 14 unter dem Einfluß der Federn i9 zuklappen
können. Die Bewegungen, müssen durch entsprechende Lage der Angriffszapfen 13 der
Schubstange g an. der .Rückwand 7, der Anschläge 23, sowie der Hebel 22 und der
Lappen 20 so. aufeinander abgestimmt werden, daß die Seitenwände 14 ungehindert
schließen können, ehe sie von der Rückwand 7 überdeckt werden. Bei Weiterbewegung
der Frontkappe 5 wird. dann die Feder.i2 gespannt, wobei der Stift io der Schubstange
9 in der Nut i i gleitet, bis die Frontkappe 5 ihre Schließlage erreicht hat. Zwischen
der Rückwand 7 und den.: Hebeln. 22 sind noch Haarnadelfedern 25 vorgesehen, welche
die Hebel 22 in Anlage mit den Anschlägen 23 halten, wodurch ein Klappern der Hebel
22 verhindert wird.
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In Abb, 4. ist eine zweite Ausführungsform erläutert,-bei welcher
die Bewegung der Seitenwände 41 unmittelbar von. der Übertragungsstange 26 ab-.geleitet
ist, die zwischen der Frontkappe 27 und der
Rückwand 28 wirksam
ist. Die Frontkappe 27 ist um das Scharnier 29 drehbar, und in Schlitzen 3 r sind
wieder die Stifte 3o der Stangen 26 geführt. Federn 32, die um die Scharnierachse
29 gelegt sind, halten die Stifte 30 in Anlage mit den rückwärtigen Enden, der Schlitze
3r. Die Stangen 26 greifen mit ihren Stiften 33 in Schlitze 34 der Rückwand 28.
Durch eine um die- Scharnierachse 35 gelagerte Feder wird die Rückwand 28 in die
Bereitschaftsstellung gezwungen. In dieser Bereitschaftsstellung liegen die Stifte
33 an dem vorderen Ende der Schlitze 34 an. Ferner tragen die Stangen 26 noch Stifte
36, welche in Kurvennuten. 37 der Hebel 38 gleiten, die ebenfalls um die
Scharnierachse 35 schwenkbar sind. Die freien Enden dieser Hebel 38 tragen Stifte
39, die von unten gegen Abbiegungen, 4o der Seitenwände 41 anliegen. Durch eine
Feder 42 werden die Seitenwände 41 in die Schließlage gezwungen, jedoch am Zusammenklappen
durch die Lappen 40 und. Stifte 39 gehindert. In der Bereitschaftsstellung nehmen
die Teile die auf der Zeichnung dargestellte Stellung ein. Wird nun die Frontklappe
27 in. Pfeilrichtung B umgelegt, so behalten die Stifte 30 zunächst infolge
der Einwirkung der Feder 32 ihre Lage in den Schlitzen 31 bei und verschieben die
Stange 26 nach hinten. Diese Bewegung bleibt zunächst ohne Wirkung auf die Rückwand
28, weil die Stifte 33 in den Nuten 34 entlang gleiten; jedoch werden durch die
Zusammenwirkung der Stifte 36 mit den Nuten 37 der Hebel 38 die Stifte 39 nach unten
geschwenkt, wodurch die Lappen 40 freigegeben werden., und die Seitenwände 41 unter
dem Einfluß der Federn 42 sich umlegen können. Erreichen nun. die Stifte 33 das
rechte Ende der Schlitze 34, so wird die Rückwand 28 entgegen: der Wirkung ihrer
Aufrichtefeder um die Scharnierachse 35 zugeklappt. Nach Beendigung dieser Bewegung
gleiten die Stifte 30 unter Spannung der Federn 32 in den Nuten 31
nach links
und erreichen deren Enden., wenn die Kappe 27 geschlossen ist. Beim Öffnen, der
Frontkappe 27 bewegen sich die Teile in umgekehrter Reihenfolge. Auf diese Weise
wird erreicht, daß sich die vier Wände in vorbestimmter Reihenfolge und gegenseitig
unbehindert übereinand.erfalten. und aufrichten lassen.
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In Abb. 5 ist eine weitere Ausführungsfarm dargestellt, bei der die
um die Scharnierachse 45 drehbare Frontkappe 44 wieder mit einer Nut-Stift-Verbindung
45, 46 und einer Feder 47 mit einer Schubstange 48 verbunden ist. Diese Schubstange
48 greift am Zapfen49 eines einarmigen Hebels 5o an, der um die Scharnierachse 5
i der Rückwand. 52, jedoch unabhängig von dieser, drehbar ist. Das freie Ende 53
dieses Hebels 50 liegt gegen Lappen 54 der Seitenwände 55, die um senkrechte Scharniere
56 an der Rückwand 52 drehbar sind. Ferner befindet sich an, dem Hebel 5o noch ein
Stift 57. der in einer Nut 58 der Rückwand 52 gleiten kann. Eine zwischen der Rückwand.
52 und dem Stift 57 angeordnete Feder 59 wirkt in. Richtung auf die Bereitschaftlage
hin. Wenn bei diesem Ausführungsbeispiel die Frontkappe 44 umgelegt wird, wird die
Stange 48 nach vorn gezogen und verschwenkt dadurch den Hebel 5o, zunächst ohne
die Rückwand 52 zu beeinflussen, da der Stift 57 in der Nut 58 frei gleiten kann;
jedoch drücken hier die Enden 53 der Hebel 50 auf die Lappen 54 der Seitenwände
55 und falten sie aitf der Rückwand 52 zusammen. Wenn diese Zusammenfaltung nahezu
beendet ist, stößt der Stift 57 an das vordere Ende der Nut 58 und beginnt die Rückwand
52 umzulegen; nach Bendigung dieser Bewegung überdeckt die Frontkappe 44 die übrigen
drei Wände, wobei der Stift 46 unter der Spannung der Feder 47 in der Nut 45 entlang
gleitet. Das Öffnen vollzieht sich wieder in. der umgekehrten Reihenfolge.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 6 werden sowohl die Seitenwände
68 als auch die Rückwand 71 von der Kappe 6o aus gesteuert. Zu diesem Zwecke
ist die um das Scharnier 61 schwenkbare Kappe 6o mit einer Kurve 62 versehen, und
um einen gemeinsamen Zapfen 63 des Grundrahmens 66 sind die Hebel 64 und 65 schwenkbar.
Ihre der Kurve 62 benachbarten Enden gelangen beim Umlegen der Kappe 6o in den Bereich
der Kurve 62, und sie sind derart ausgebildet, daß zunächst der Hebel
65 geschwenkt wird und dabei die Seitenwände 68 mittels der Lappen 67 entgegen
der Aufrichtewirkung ihrer Scharnierfedern umlegt, worauf anschließend das Ende
69 des Hebels 64 gegen eine Abbiegung 7o der Rückwand 7 1 drückt und diese
in die Schließstellung überführt.
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Die Bezeichnung Vor-, Rück- und Seitenwand folgt der üblichen Anordnung;
es ist selbstverständlich möglich, die Bewegungen von -einer beliebigen Wand
abzuleiten.
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Es ist auch nicht notwendig, alle Übertragungsglieder paarweise vorzusehen.;
vielfach wird eine einseitige oder unsymmetrische Anordnung der Übertragungsglieder
ausreichen, während es in anderen Fällen zweckmäßig erscheinen kann, zwei verschiedene
Ausführungsformen. zu kombinieren.