DE947098C

DE947098C - Hochempfindliches Relais mit an sich geringem Kontaktdruck

Info

Publication number: DE947098C
Application number: DEA5687D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1943-12-19
Filing date: 1943-12-19
Publication date: 1956-08-09

Description

Bei hochempfindlichen Relais sind die Kontaktdrücke derart gering, daß bei Verunreinigung der Kontakte keine sichere Kontaktgabe gewährleistet wird. Häufig zeigt sich nach kurzer Betriebszeit infolge von Verschmutzung und Luftfeuchtigkeit eine Klebeerscheinung beim Öffnen der Kontakte. Diese Erscheinungen werden dadurch behoben, daß erfindungsgemäß die Kontakte 'des hochempfindlichen Relais bei Erreichen oder Überschreiten des Ansprechwertes durch an sich bekannte Mittel in ungedämpfte Schwingungen versetzt werden. Der Kontakt schließt und öffnet sich in einem bestimmten Zeitspiel und ergibt eine intermittierehde Stromtastung, deren Mittelwert um so ,größer ist, je größer der Steuerstrom eines hochempfindlichen Relais, z. B. eines Drehspulsystems, gewählt wird.
Von den meisten Relais wird nun verlangt; daß sie beim Erreichen eines bestiiiimten Erregerstromes ihren Kontakt schließen und erst wieder öffnen, sobald der Steuerstrom einen gewissen Wert unterschritten hat. Die vom Kontakt geschalteten Größen, Strom und Spannung, haben dann. zeitlich einen konstanten Wert. Dies läßt sich mit einem Relais nach der Erfindung erreichen, indem man durch die impulsartig arbeitenden Kontakte desselben ein weiteres Relais mit geeignet bemessener Abfallverzögerung betätigen läßt.
Die Arbeitsweise des Relais wird im folgenden an Hand der Figuren erläutert. ' Fig. i : Das hochempfindliche Relais D, beispielsweise ein Drehspulrelais, mit seinem Kontakt d wird über die Klemmen i, 2 erregt. Parallel zur Systemwicklung liegt die Reihenschaltung eines abfallverzögerten Relais H mit Kurzschlußwicklung K und eines hochohmigen Widerstandes R1. Der Kontakt d werde beim Ansprechw-ert I" geschlossen. In diesem Augenblick liegen das Relais H und das System D an der Hilfsspannungsquelle 3, 4. Der dem System vorgeschaltete Widerstand R2 ist in Verbindung mit R1 so bemessen, daß dann über die Drehspule -ein Strom umgekehrter Richtung fließt. Durch die Drehmomentumkehr öffnet der Kontakt d wieder und bewegt sich infolge der trägen Masse des Systems um ein @gewisses Stück von dem Arbeitskontakt d weg. Sofort nach Öffnen von d wirkt der Steuerstrom und sucht d wieder zu schließen. Das System mit dem Kontakt d führt Schwingungen aus, die durch das Moment des Steuerstromes; des Rückführstromes sowie durch die Massen und Federkräfte des. Systems bestimmt werden. Die von dem Kontakt d getastete Spannung kann z. B. bei einer Steuerstromgröße vom doppelten Ansprechwert die aus Fig. 2 ersichtliche Form haben.
Der Kontakt d bleibt mithin während der Zeit t1 geschlossen. Die Zeit t2 werden für die hin und her gehende Bewegung benötigt. Es ist zu, erkennen, daß das Relais H anspricht, einen Kontakt h betätigt und in dieser Stellung bleibt, wenn dessen Ansprechzeit t"" kleiner ist als die Zeit t1 und seine Abfallzeit tab größer als t2 gewählt wird. Zweckmäßig wird tab = t1 -I- t2 gemacht. Bei Erfüllung der letzten Bedingung wird die Arbeitsweise von H nur von der Zeit t1 abhängig und folgt nicht mehr dem Arbeitsspiel von D.
Fig. 3 zeigt eine Schaltung, bei welcher keine galvanische Kopplung zwischen Steuerstromkreis i, 2 und Hilfsstromkreis 3; 4 besteht. Die Drehspule des Systems ist mit einer Doppelwicklung ausgeführt. Die Wicklung a wird vom Steuerstrom und die Wicklung b vom Rückstrom durchflossen. Das Rückführmoment ist in Verbindung mit dem Widerstand R so bemessen, daß dasselbe dm gesamten Steuerstrombereich größer ist als das Moment des Steuerstromes, wobei die Arbeitsweise die gleiche wie nach der Schaltung der Fig, i ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Hochempfindliches Relais mit an sich geringem Kontaktdruck, gekennzeichnet durch Kontakte, welche bei Erreichen oder überschreiten des Ansprechwertes durch an sich bekannte Mittel in urigedämpfte Schwingungen versetzt werden.
2. Relais nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein ihm zugeordnetes Hilfsrelais (H), dessen Ansprechzeit kleiner ist als die Schließzeit (t1) der schwingenden Hauptrelaiskontakte und dessen Abfallzeit größer als :die Öffnungszeit (t2) der Hauptrelaiskontakte ist.
3. Relais nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallzeit des Hilfsrelais mindestens annähernd gleich der Summe (t1 -!- t.2) der Schließungs- .und Öffnungszeit der Hauptrelaiskontakte ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 747 075; britische Patentschrift Nr. 429 589.