DE946891C - Verfahren zur Herstellung von Methanchlorierungsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Methanchlorierungsprodukten

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DE946891C
DE946891C DEF12286A DEF0012286A DE946891C DE 946891 C DE946891 C DE 946891C DE F12286 A DEF12286 A DE F12286A DE F0012286 A DEF0012286 A DE F0012286A DE 946891 C DE946891 C DE 946891C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/093Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
    • C07C17/10Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Methanchlorierungsprodukten Im BIOS Final Report Nur. 851 ist die Wärmechlorierung von Methan in einer beheizten Reaktionskammer mit innerer Umwälzung beschrieben.
  • Dieses Verfahren hat Nachteile: a) Eine Änderung des Mengenverhältnisses der entstehenden Methanchlorierungsprodukte zueinander ist nur in sehr. engen Grenzen möglich; b) die Belastbarkeit der Reaktionskammer ist von der beheizbaren Oberfläche der Reaktionskammer abhängig; c) die Größe der Reaktionskammer ist durch das Verhältnis der beheizbaren Oberfläche zum Reaktionsvolumen begrenzt.
  • Zu a): In der dort beschriebenen Reaktionskammer von etwa 5 cbm Gesamtreaktionsraum (Reaktionsraum und Nachreaktionsraum) kann das Mengenverhältnis der Reaktionsprodukte zueinander nur in sehr engen Grenzen verändert werden, da praktisch nur Frischgasmischungen mit einem Chlorgehalt von etwa I6 bis 20 Volumprozent Chlor verarbeitet werden können. Frischgasgemische mit geringerem Chlorgehalt, d. h. mit wachsendem Überschuß an Methan, die zur Erhöhung der Anteile der Methanchlorierungsprodukte mit geringem Chlorgehalt führen würden, können in dieser Anordnung nicht verarbeitet werden, da die zur Erreichung der Anspringtemperatur von über 3200 notwendige Wärmemenge der Reaktionskammer von außen.nicht zugeführt werden darf. Bei einer derartigen Ausführung würden nämlich die hohen Wandtemperaturen zum thermischen. Zerfall der Methanchlorierungsprodukte führen.
  • Frischgasgemische von höherem Chlorgehalt, die nach dem Massenwirkungsgesetz zu einer Erhöhung des Anteils der Methanchlorierungsprodukte mit höherem Chlorgehalt führen wurden, können deshalb nicht verarbeitet werden, weil die Reaktionswärme wegen des zu geringen Umwälzverhältnisses in der Reaktionskammer von nur 2: I bis 3: I zu einer unzulässigen Steigerung der Temperatur und damit zum thermischen Zerfall der Methanchlorierungsprodukte unter Abscheidung von Kohlenstoff führen würde.
  • Zu b): Bei dem bekannten Verfahren wird die für die Aufrechterhaltung der Reaktion zusätzlich benötigte Wärmemenge durch Beheizung der Reaktionskammer von außen zugeführt. Bei der Reaktion wird Wärme frei, und zwar rund I000 kcal, bezogen auf I Nm3 umgesetztes Chlor. Von dieser Wärmemenge, die sich der gesamten Gasmenge (Frischgas + Umwälzgas) bei der Reaktion mitteilt, wird bei einem inneren Umwälzverhältnis von z. B. 2,5: 1 nur 2,5/(2,5 + I) = 2,5/3,5 = 71,40/0 auf das Frischgasgemisch im Leitrohr übertragen, während 28,6 01o mit den Reaktionsgasen die Reaktionskammer verlassen.
  • Insgesamt gesehen nimmt also das durchgesetzte Gas die gesamte Reaktionswärme mit sich, und zwar nimmt es im obigen Beispiel 7I, 4°/o vor und die restlichen 28,6 während der Reaktion auf. Wenn man hinter dem Leitrohr die Anspringtemperatur von über 3200 erreichen will, muß man der Reaktionskammer durch Beheizung von außen eine Wärmemenge von etwa 10 bis 15 0/o der durch die Reaktion frei werdenden Wärmemenge zuführen. Infolgedessen ist der Reaktionsablauf sowie die Belastbarkeit der Reaktionskammer von der beheizbaren Oberfläche unmittelbar abhängig. Will man die Belastung der Reaktionskammer weiter steigern, so muß die Wärmezufuhr durch die Wand der Reaktionskammer ebenfalls gesteigert werden. Bei gegebener Oberfläche der Reaktionskammer führt diese Steigerung der Wärmezufuhr zu so hohen Wandtemperaturen, daß eine thermische Zersetzung der gebildeten Chlormethane unter Kohlenstoffabscheidung einsetzt.
  • Zu c): Da das Verhältnis der Oberfläche der Reaktionskammer zu ihrem Volumen mit zunehmender Größe der Reaktionskammer kleiner wird, ist die Möglichkeit einer Vergrößerung der Reaktionskammer begrenzt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Methanchlorierungsprodukte durch Umsetzung von Mischungen von Methan und Chlor in Gegenwart oder Abwesenheit von Methanchlorierungsprodukten und/oder Inertgas in der Wärme, und zwar im Temperaturbereich zwischen der Anspringtemperatur der Reaktion und der Zerfallstemperatur der gebildeten Reaktionsprodukte in einer Reaktionskammer mit innerer Umwälzung der Reaktionsgase dadurch herstellen kann, daß den Reaktionsgasen während des exothermen Ablaufes der Reaktion keine Wärme durch Beheizung der Reaktionskammer zugeführt oder durch Kühlung entzogen wird, ferner daß man den Wärmeinhalt des in die Reaktionskammer eintretenden Fiischgasgemisches durch Wahl seiner Temperatur so festlegt, daß die Anspringtemperatur der Reaktion erreicht und die Höchsttemperatur in der Reaktionskammer unter der Zerfallstemperatur der Reaktionsprodukte gehalten wird, und daß während der Umsetzung das Volumenverhältnis der in der Reaktionskammer umgewälzten Gase zu dem eintretenden Frischgasgemisch über 3 1 gehalten wird.
  • Selbstverständlich hat es nur Sinn, die Umsetzung mit Gasmischungen durchzuführen, deren Chlorgehalt außerhalb des Explosionsbereiches dieser Mischungen liegt. Die Besonderheit dieser Reaktionsführung gegenüber dem bisherigen Stand der Technik besteht also darin, daß den Reaktionsgasen in der Reaktionskammer während der Umsetzung keine (ins Gewicht fallenden) Wärmemengen zum oder abgeführt werden.
  • Diese neuartige Reaktionsführung erfordert daher eine entsprechende Isolierung des Reaktionsraumes.
  • Die dann noch durch Abstrahlung auftretenden Wärmeverluste sind gering im Verhältnis zu den im Reaktionsraum vorhandenen Wärmemengen.
  • Das vorliegende Verfahren bietet gegenüber dem Bekannten folgende wesentliche Vorteile: a) Das Mengenverhältnis der entstehenden Methanchlorierungsprodukte zueinander ist in weiten Grenzen verschiebbar; b) die Belastbarkeit der Reaktionskammer ist von der Oberfläche der Reaktionskarnmer unabhängig; c) die Reaktionskammer kann beliebig vergrößert werden.
  • Zu a): In der Reaktionskammer mit dieser neuartigen Reaktionsführung können alle Mischungen von Methan und Chlor, mit oder ohne Methanchlorierungsprodukte, mit oder ohne Inertgas umgesetzt werden, sofern ihr Chlorgehalt außerhalb des Explosionsbereiches dieser Mischungen liegt. Das Mengenverhältnis der entstehenden Methanchlorierungsprodukte zueinander wird durch das Massenwirkungsgesetz bestimmt. Frischgasgemische mit einem großen Überschuß an Methan im Verhältnis zu Chlor ergeben vorzugsweise Chlormethyl und Methylenchlorid.
  • Solche mit geringerem Überschuß an Methan bringen eine Verschiebung des Produktionsverhältnisses in Richtung der höher chlorierten Methanchlorierungsprodukte. Durch die Zumischung von Methanchlorierungsprodukten und Inertgas - einzeln oder gemeinsam - zum Frischgasgemisch läßt sich das Mengenverhältnis der entstehenden Methanchlorierungsprodukte ebenfalls im Sinne des Massenwirkungsgesetzes verändern.
  • Zu b): Durch die neuartige Reaktionsführung gelingt es, den Reaktionsverlauf von der Beheizung der Reaktionskammer unabhängig zu machen. Dies wird erreicht durch Steigerung des inneren Umwälzverhältnisses (Umwälzgas zu eintretendem Frischgas) auf über 3 : I und durch die Wahl der Eintrittstemperatur des Frischgasgemisches. Bei jeder Belastung der Reaktionskammer werden während der Reaktion durch diese Maßnahmen Temperaturen in der Reaktionskammer eingehalten, die über der Anspringtemperatur (also etwa über 320°) der Re- aktion und unter den jeweiligen Zerfallstemperaturen (von etwa 420 bis 5000) der gebildeten Methanchlorierungsprodukte liegen. Der Reaktionsablauf ist innerhalb dieser Temperaturgrenzen gesichert.
  • Eine Kohlenstoffabscheidung durch thermischen Zerfall der Reaktionsprodukte kann deshalb nicht eintreten, weil auch lokale Überhitzungen durch den Wegfall der Außenbeheizung der Reaktionskammer und durch das große innere Umwälzverhältnis ausgeschlossen sind.
  • Bei dem beanspruchten Verfahren wird durch die Erhöhung des inneren Umwälzverhältnisses auf beispielsweise5: Erreicht, daß 5/(5 + I) = 5/6 = 83X3°/o der Reaktionswärme von dem Frischgas vor und die restlichen I6,7 O/o während der Reaktion aufgenommen werden. Auf diese Weise gelingt es, im Leitrohr über die Anspringtemperatur von mehr als 320° ohne zusätzliche Beheizung der Reaktionskammer von außen zu kommen, wenn man der Reaktionskammer z. B. ein Frischgasgemisch mit I6 bis 17 Volumprozent Chlor bei Raumtemperatur zuführt. Chlorreichere Frischgasgemische werden mit einer Eintrittstemperatur unter Raumtemperatur und chlorärmere mit einer Eintrittstemperatur oberhalb Raumtemperatur in dieser Reaktionskammer umgesetzt.
  • Zu c): Die Reaktionskammer kann beliebig vergrößert werden, weil nach dem beanspruchten Verfahren der Reaktionsablauf in der Reaktionskammer von der Außenbeheizung und damit von der beheizten Oberfläche der Reaktionskammer unabhängig wird.
  • Beschreibung des Verfahrens an Hand der Abbildung Methan, dem auch Methanchlorierungsprodukte und/oder Inertgas zugemischt sein können, wird in den Vorwärmer I geleitet. Von dort gelangt es in einen Wärmeaustauscher 2. In dem Mischapparat 3 wird dem Methan oder dem genannten Gasgemisch Chlor zugemischt und dieses Frischgasgemisch sodann der Reaktionskammer 4 zugeleitet.
  • Mit Hilfe einer Umwälzvorrichtung, beispielsweise bestehend aus Düse 5 und Leitrohr 6, wird das Umwälzgas bei Reaktionstemperatur angesaugt und im Leitrohr mit dem Frischgasgemisch im Verhältnis von mehr als 3: I gemischt. Durch die aus der Reaktionskammer in die Umwälzvorrichtung mit etwa 380 bis 420 eingesaugten Reaktionsgase wird das Frischgasgemisch durch Vermischung im Leitrohr über die Anspringtemperatur von etwa 320° erwärmt. Die bei der Reaktion frei werdende Wärme erhöht in dem gewählten Beispiel die Temperatur des Mischgases (Umwälzgas und Frischgas) auf die Endtemperatur der Reaktion von etwa 380 bis 4200. Der Chlorumsatz ist fast vollständig. In der Nachreaktionskammer 7 werden die letzten Anteile Chlor bis auf einen geringen Rest von weniger als 0,05 Volumprozent Chlor im Reaktionsgasgemisch umgesetzt.
  • Das aus der Reaktionskammer austretende Gasgemisch kann im Austauscher 2 seine Wärme auf das Methan bzw. Methangemisch übertragen. Die Vorwärmung braucht nicht auf das Methan bzw. Methangemisch beschränkt zu werden. Es können gegebenenfalls alle Reaktionsteilnehmer, also auch das Chlor, einzeln oder im Gemisch vorgewärmt werden, sofern man mit der Vorwärmung unterhalb der Anspringtemperatur der Reaktion bleibt.
  • Es sei betont, daß sich die erwähnte Umsetzung auch ohne Vorwärmung der Reaktionsgase oder -gasmischungen durchführen läßt. Selbstverständlich kann auch so gearbeitet werden, daß nur in I oder nur in 2 eine Vorwärmung erfolgt.
  • Aus wirtschaftlichen Gründen ist es zweclunäßig, den Wärmeinhalt der die Reaktionskammer verlassenden Gase zur Vorwärmung auszunutzen.
  • Die hier beschriebene Umwälzvorrichtung besteht aus einer Düse und einem Leitrohr. Ihre Wirkung kann mit den aus der angewandten Aerodynamik belçannten Erfahrungen gesteigert werden. Die Umwälzung kann auch mit anderen in der Technik bekannten Vorrichtungen erfolgen.
  • In der vorliegend beschriebenen Anordnung besteht die Umwälzvorrichtung aus einer zylindrischen Düse und einem zylindrischen Leitrohr. Die Abmessungen sind aus folgender Zusammenstellung ersichtlich Ausführung I Reaktionskammer einschließlich Nachreaktionskammer 1200 mm Durchmesser i. L. x 6000 rnm lang, Gesamtinhalt 6,8 m3, Düse 100 bis 40 mm i. L. Durchmesser, Leitrohr 450 bis 350 mm i. L. Durchmesser X 3000 mm lang, Verhältnis von Leitrohrquerschnitt F zu Düsenquerschnitt f F: f = über 20 bis etwa 100, Durchsatz an Frischgasgemisch 200 bis mindestens 1200 Nm3/Std., Umwälzverhältnis über 3 bis etwa 7, gemessen bei einem Blindversuch mit Luft.
  • Bei einem Leitrohr von 400 mm Durchmesser i. L.
  • X 3000 mm Länge wird das Verhältnis F: f vorzugsweise zu 37 gewählt, wobei sich ein inneres Umwälzverhältnis von etwa 5 einstellt, bei einem Durchsatz von etwa 200 bis etwa 1200 Nm3/Std. Frischgas, gemessen bei einem Blindversuch mit Luft. Der Durchsatz von 1200 Nm3/Std. Frischgas kann noch um etwa 50°/O überschritten werden.
  • Ausführung II Reaktionskammer einschließlich Nachreaktionskammer 1800 mm Durchmesser i. L. x gooo mm lang, Gesamtinhalt 23 m3, Düse I60 mm i. L. bis 80 mm i. L.
  • Durchmesser, Leitrohr 85o mm i. L. bis 700 mm i. L.
  • Durchmesser, Verhältnis von Leitrohrquerschnitt zu Düsenquerschnitt F: f = über 25 bis etwa 100, Durchsatz an Frischgasgemisch 600 bis etwa 4000 Nm3/Std., Umwälzverhältnis über 3 bis etwa 7, gemessen bei einem Blindversuch mit Luft.
  • Bei einem Leitrohr von 800 mm Durchmesser i. L. x 6000 mm Länge wird das Verhältnis F: f vorzugsweise mit 45 gewählt, wobei sich ein inneres Umwälzverhältnis von etwa 5 einstellt, bei einem Durchsatz von etwa 600 bis etwa 4000 Nm3/Std. Frischgas, gemessen bei einem Blindversuch mit Luft. Der Durchsatz von 4000 Nm3/Std. Frischgas kann noch um etwa 50 Olo überschritten werden.
  • Die vorstehenden Werte gelten für einen geringen Überdruck bis zu I atü in der Reaktionskammer und für ein Druckgefälle von einigen cm bis einigen m Wassersäule in der Düse. Bei anderen Druckverhältnissen verschieben sich die Werte. In den angegebenen Mengenbereichen ist bei gegebenen Abmessungen das innere Umwälzverhältnis praktisch konstant.
  • Bei der Dimensionierung der Umwälzvorrichtung ist zu beachten, daß die effektive Chlorkonzentration in der Reaktionskammer mit steigendem Umwälzverhältnis abnimmt.
  • Reaktionskammern mit kleinerem oder größerem Rauminhalt als nach Ausführung 1 bzw. II lassen sich in ihren Abmessungen ohne weiteres aus den Daten der beiden Ausführungen ableiten.
  • Die für die Mischung des Frischgases mit dem Umwälzgas notwendige Gasführung in der Reaktionskammer kann durch zusätzliche Einbauten (z. B. im Leitrohr, in dem von dem Leitrohr und der Reaktionskammer gebildeten Ringraum sowie im unteren und oberen Teil der Reaktionskammer) technisch anders gestaltet werden.
  • Es kann ferner unter Umständen vorteilhaft sein, die Reaktionskammer vorübergehend von außen zu beheizen, z. B. beim Anfahren und zur Deckung von Absftahlungsverlusten bei Stillständen.
  • Der Reaktionskammer kann eine Nachreaktionskammer 7 nachgeschaltet werden, in der nicht restlos umgesetztes Chlor zur Reaktion gebracht werden kann. Diese Nachreaktionskammer kann geheizt oder/ und mit wärmespeichernden und gegebenenfalls kontaktwirksamen Füllkörpern versehen sein. Sie kann in der Reaktionskammer enthalten sein oder getrennt von ihr aufgestellt werden.
  • Mit Vorteil können als Baustoffe für die mit den Reaktionsgasen in Berührung kommenden Teile der -Reaktionskammer, der Nachreaktionskammer und deren Einbauten Nickel sowie nickelhaltige Stähle verwendet werden.
  • Die folgenden Beispiele lassen deutlich erkennen, daß man bei der neuartigen Reaktionsführung durch Änderung der Reaktionsbedingungen das Verhältnis der entstehenden Reaktionsprodukte zueinander in weiten Grenzen verschieben kann. Das geschieht nach dem beanspruchten Verfahren durch Wahl der Eintrittstemperatur der Frischgase, durch Änderung der Zusammensetzung der Frischgase, besonders hinsichtlich ihres Chlorgehaltes, und durch die Einhaltung eines entsprechenden inneren Umwälzverhältnisses.
  • Die folgenden Beispiele wurden an einer kontinuierlich arbeitenden Kreislaufapparatur mit einer Reaktionskammer nach Ausführung I gewonnen. Zum Ingangsetzen der Reaktion wird die Reaktionskammer auf die Anspringtemperatur angeheizt. Das geschieht beispielsweise dadurch, daß die Reaktionskammer von außen beheizt und innen - mit heißem Kreislaufgas durchströmt wird. Wenn die Anspringtemperatur erreicht ist, wird durch Zumischung von Chlor zu dem methanhaltigen Kreislaufgas die Reaktion in Gang gebracht. Sobald sich ein Gleichgewichtszustand des gewünschten Temperaturverlaufes in der Reaktionskammer eingestellt hat, wird die Reaktion unter den in den Beispielen beschriebenen Bedingungen - kontinuierlich weitergeführt.
  • Beispiel r (Chlorreiches Frischgasgemisch mit Chlormethylgehalt) Die Reaktion wird wie beschrieben eingeleitet.
  • Hierauf wird Frischgas der Temperatur + 15° in die Reaktionskammer bei einem Umwälzverhältnis 5 : I eingeführt.
  • Zusammensetzung des Frischgases in Volumprozent: Chlor ........................ ..... I8,o Volumprozent Methan ........................ 56,8 Chlormethyl ........................ 7,9 9 Methylenchlorid ............ .......... 0,4 4 Inertags ........................ 16,9 -100,0 Volumprozent Die Reaktion springt an, und die Zusammensetzung der in der Reaktionskammer neugebildeten Methanchlorierungsprodukte ist wie folgt: Chlormethyl ........................ 20,3 Gewichtsprozent Methylenchlord ............. 52,5 5 Chloroform .................. 26,I I Tetrachlorkohlenstoff I, I 100,0 Gewichtsprozent Beispiel 2 (Chlorarmes Frischgasgemisch mit Chiormethylgehalt) Die Einleitung der Reaktion erfolgt wie oben beschrieben. Eintrittstemperatur des Frischgases in die Reaktionskammer + 1900. Umwälzverhältnis in der Reaktionskammer 5: I.
  • Zusammensetzung des Frischgases in Volumprozent: Chlor ; ............. 9,2 Volumprozent Methan .............. ............. 67,2 2 Chlormethyl ........................ 9, 0 Methylenchlorid ... ..... 0,3 3 Intergtas ........................ 14,3 -100,0 Volumprozent Zusammensetzung der in derReaktionskammer neugebildeten Methanchlorierungsprodukte: Chlormethyl ..... 25,2 Gewichtsprozent Methylenchlorid.. 58,4 4 Chloroform ........................ I6,4 4 Tetrachlorkohlenstoff . . o, -100,0 Gewichtsprozent Beispiel 3 (Chlorarmes Frischgasgemisch mit erhöhtem Chlormethylgehalt) Die Reaktion wird wie oben beschrieben eingeleitet.
  • Eintrittstemperatur des Frischgases in die Reaktionskammer + I95°. Umwälzverhältnis in der Reaktionskammer 5 : I. Zusammensetzung des Frischgases in Volumprozent: Chlor ... ..... .. 8,7 Volumprozent Methan ......... . . .. 61,6 -Chlormethyl ..... ..... I7,4 4 Methylenchlorid . 0,2 Inertgas. . . .... 12,1 -100,0 Voluraprozent Zusammensetzung der in der Reaktionskammer neugebildeten Methanchlorierungsprodukte: Chlormethyl o, o ..... 0,0 Gewichtsprozent Methylenchlorid 82,5 5 Chloroform ........................ 17,5 5 Tetrachlorkohlenstoff ..... 0,0 -100,0 Gewichtsprozent Aus der Bilanz ergibt sich eine Abnahme der ursprünglich im Frischgas vorhandenen Menge Chlormethyl zugunsten einer bevorzugten Bildung von Methylenchlorid.
  • Beispiel 4 Chlorarmes Frischeagemsch mit erniedrigtem Chlormethylgehalt und erniedreigem Inertgasgehlat) Die Reaktion wird wie oben beschrieben eingeleitet.
  • Eintrittstemperatur des Frischgases in die Reaktionskammer + 185°. Umwälzverhältnis in der Reaktionskammer 4: I.
  • Zusammensetzung des Frischgases in Volumprozent: Chlor ........................ 11,3 Volumprozent Methan ..... . ............... 72,7 -Chloromethyl .... .... 73, -Methylenchlorid ..... ..... 0,3 3 Inertgas ........................ 8,4 -100,0 Volumprozent Zusammensetzung der in der Reaktionskammer neugebildeten Methanchlorierungsprodukte : Chlormethyl ......... 41,4 Gewichtsprozent Methylenchlorid 45,7 7 Chloroform ............. I2,9 9 Tetrachlorkohenstoff ..... 0,0 -100,0 Gewichtsprozent Infolge des geringen Chlorgehalts und des geringen Inertgasgehalts tritt bei dem relativ großen Überschuß von Methan zu Chlor eine bevorzugte Bildung von Chlormethyl ein.
  • PATENTANSPRSCHE : I. Verfahren zur Herstellung von Methanchlorierungsprodukten durch Umsetzung von Mischungen von Methan und Chlor in Gegenwart oder Abwesenheit von Methanchlorierungsprodukten und/oder Inertgas in der Wärme, im Temperaturbereich zwischen der Anspringtemperatur der Reaktion und der Zerfallstemperatur der gebildeten Reaktionsprodukte, in einer Reaktionskammer mit innerer Umwälzung der Reaktionsgase, dadurch gekennzeichnet, daß den Reaktionsgasen während des exothermen Ablaufes der Reaktion keine Wärme durch Beheizung der Reaktionskammer zugeführt oder durch Kühlung entzogen wird, daß man den Wärmeinhalt des in die Reaktionskammer eintretenden Frischgasgemisches durch Wahl seiner Temperatur so festlegt, daß die Anspringtemperatut der Reaktion erreicht und die Höchsttemperatur in der Reaktionskammer unter der Zerfallstemperatur der Reaktionsprodukte gehalten wird und daß während der Umsetzung das Volumenverhältnis der in der Reaktionskammer umgewälzten Gase zu dem einF tretenden Frischgasgemisch über 3 : I gehalten wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadruchcl gekennzeichnet, daß die innere Umwälzung durch eine Umwälzvorrichtung erfolgt, die vorzugsweise aus Düse und Leitrohr besteht.
    3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß umgesetztes Gasgemisch bei Reaktionstemperatur von der Umwälzvorrichtung angesaugt und ins dieser mit den Frischgasen gemischt wird.
    4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Umwälzzone verlassenden Reaktionsgase durch eine auf Reaktionstemperatur gehaltene Nachreaktionskammer geführt werden, die gegebenenfalls wärmespeichernde und/oder kontaktwirksame Füllkörper enthält.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1101382B (de) * 1959-05-22 1961-03-09 Huels Chemische Werke Ag Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung niedrigchlorierter, niedermolekularer aliphatischer Chlorkohlenwasserstoffe
DE1125897B (de) * 1958-11-18 1962-03-22 Leuna Werke Iawalter Ulbrichti Verfahren zur Herstellung von Methylenchlorid

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