DE946411C - Kombinierter, unter dem Lenkrad angeordneter Bedienungsgriff fuer Motorfahrzeuge zumgemeinsamen Bedienen von Kupplung, Bremse und Gasregelung - Google Patents

Description

• Kombinierter, unter dem Lenkrad angeordneter Bedienungsgriff für Motorfahrzeuge zum gemeinsamen Bedienen von Kupplung, Bremse und Gasregelung Die Erfindung bezieht sich auf einen kombinierten, unter dem Lenkrad angeordneten Bedienungsgriff für Motorfahrzeuge zum gemeinsamen Bedienen von Kupplung, Bremse und Gasregelung.
• Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung, die es Beinbehinderten jeder Art ermöglicht, ein steuerradgelenktes Motorfahrzeug nur mit den Händen allein zu bedienen, wobei die linke Hand die Lenkung, die rechte die Gangschaltung und, über die erfindungsgemäße Vorrichtung, Bremse, Gas und Kupplung betätigt.
• Vorrichtungen gleichen Zweckes sind schon in mehreren Ausführungen bekannt, so z. B. ein Gerät, bei dem durch einen in einer Ebene senkrecht zur Lenksäule schwenkbaren, zweiarmigen Hebel mit einer Hand alle drei Betätigungen ausführbar sind, über einen zweiten Hebel aber auch mit der anderen Hand gekuppelt werden kann. Diese Vorrichtung ist jedoch in ihrem Aufbau sehr verwickelt, bedarf mehrerer Befestigungen an der Lenksäule und einer jeder Wagenart anzupassenden Abstützung am Aufbau.
• Bei einer weiteren Vorrichtung dieser Art ist ein Hebel in zwei aufeinander senkrechten Ebenen bewegbar. Mit einer Abwärtsdrehung entlang der Lenksäule wird über ein Gestänge das Bremspedal niedergedrückt, während durch eine Hebeldrehung im Drehsinn der Lenksäule zum Fahrer hin über ein Zahnsegment und ein Ritzel die Druckstange zum Kupplungspedal- betätigt wird.
• Durch die Erfindung soll der angegebene Zweck mit einfacheren Mitteln erreicht und insbesondere eine Verbilligung der Herstellung erzielt -werden. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine einen Bedienungshandgriff tragende Handkurbel mit ihrer Kurbelwelle einen an der Lenksäule drehbar befestigten, in bekannter Weise auf das Bremspedal wirkenden Schwenkarm durchsetzt und durch einen am freien Ende der Kurbelwelle angebrachten Übertragungshebel mit dem Fahrzeugkupplungspedal verbunden ist.
• In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. A eine Bedienungsvorrichtung in Kupplungsstellung, Fig. B die gleiche Vorrichtung in Bremstellung, Fig. C die gleiche Vorrichtung in Kupplungs-und Bremsstellung.
• Die Betriebsausgangsstellung ist in den Zeichnungen jeweils gestrichelt angedeutet.
• Es beziffert I das Lenkrad, 2 die Lenksäule und 3 die zweiteilige, versteifte Befestigungsschelle, die, ohne das Lenkrad abnehmen zu müssen, um die Lenksäule gelegt und mit Schrauben festgeklemmt wird. Das Schellenende dient als Lager für die Schwenkachse 5, deren abgesetztes Ende mit Mutter und Splint festgehalten und durch eine Hutmutter 4 überdeckt wird. Das andere Schwenkachsenende ist als durchbohrter Gelenkkopf I8 ausgebildet, an den die Rohrhülse I3 angeschweißt ist.
• Durch diese und die Bohrung im Gelenkkopf I8 wird die Kurbelwelle I2 (strichliert angedeutet) geführt, an der einerseits der Kurbelarm I4 angeschweißt, andererseits der Übertragungshebel 6 aufgekeilt und festgeschraubt ist. Über das Kreuzgelenk 7 ist die Kupplüngsdruckstange 8 mit dem Übertragungshebel 6 allseitig drehbar gekuppelt. Das Kupplungsdruckstangenende ist gleitend in der Rohrhülse Io geführt, die Stangenbewegung wird durch die Klemme 9 auf die Rohrhülse Io und durch diese auf das damit gelenkig verbundene Kupplungspedal übertragen. Die Klemme 9 dient gleichzeitig zur Einstellung des Nutzweges der Kupplungsteile.
• Der Schwenkbereich des Übertragungshebels 6 wird in der Ausgangsstellung durch den Anschlag II, in der Betriebsendstellung durch einen in der Zeichnung nicht sichtbaren Anschlagstift begrenzt. Der Weg des Kupplungspedals ist abhängig von der Länge des die Kupplungsdruckstange 8 betätigenden übertragurngsihebels 6; er erreicht sein Größtmaß, wenn Übertragungshebel 6 und Kupplungsdruckstange 8 eine Gerade bilden. Bei einer Weiterdrehung der Kurbel und damit des Übertragungshebels 6 um wenige Grade über dem Totpunkt hinaus bis zur Betriebsendstellung, tritt infolge des nunmehr im ursprünglichen Drehsinn wirkenden Rückdruckes der Kupplungsdruckstange 6, in bekannter Weise, eine Blockierung dieser Teile und damit eine feststehende Entkupplung ein. Die Kurbel kann damit zum Gangschalten durch die rechte Hand freigegeben werden.
• Der Kurbelarm I4 geht über in den Kurbelhandgriff I6, auf welchen eine um die Griffachse drehbare Gasregeleinrichtung I5 in bekannter Weise über den Kabelzug I7 die Gaszufuhr mit der Hand riegeln läßt. Gemäß der Erfinidung wird durch die Drehbewegung der Kurbel nach unten der Kurbelgriff I6 zwangläufig in entgegengesetzter Richtung gedreht und damit, gleichlaufend mit deal Betriebserfordernissen, beim Entkuppeln selbsttätig die Gaszufuhr gedrosselt.
• Die an der Rohrhülse I3 angeschweißte Lasche I9 verbindet erstere, vermittels des Kugelgelenkes 2o allseitig bewegbar, mit der Bremsdruckstange 2I. Durch diese wird in gleicher Weise wie beim Kupplungsgestänge eine aus dem Kurbelhandgriff I5 heraus um die Schwenkachse 5 erfolgende Schwenkbewegung nach unten auf das gelenkig angekuppelte Bremspedal übertragen und die Bremse angezogen.
• Die Schwenk- und Drehbewegungen der Kurbel können auch gleichzeitig ausgeführt werden, wie in Fig. C dargestellt ist.
• Dabei wird mit der vorbeschriebenen Blockierung der Kupplungsteile in der Endstellung der Kurbel auch das Bremsgestänge in Endstellung mitblockiert, d. h. die Bremse im Anzug festgehalten, was z. B. für das Anfahren am Berg unerläßlich ist.
• Eine in der Zeichnung nicht dargestellte Sperrvorrichtung, die beispielsweise am kürzeren Ende der Schelle 3 angebracht werden kann und mittels eines in die Rohrhülse I3 und die Kurbelwelle I2 hineinragenden Stiftes diese Teile festlegt, setzt das Gerät außer Betrieb. Damit können die Pedale normal mit den Füßen bedient werden, wobei lediglich die Rohrhülsen Io und 23 den Pedalen folgen, während die Stangen 8 und 2I und die daran angelenkten Teile in Ruhe bleiben.
• Durch Weglassen der entsprechenden Schaltteile läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung auch den Bedürfnissen eines nur einseitig Beinbehinderten anpassen.
• Die Erfindung ermöglicht es, alle bei der Führung eines steuerradgelenkten Motorfahrzeuges vorkommenden, üblicherweise mit den Füßen ausgeführten Betätigungen mit einer Hand zuverlässig, rasch und mit wenig Kraftaufwand durchzuführen.
• Der Einbau der Vorrichtung ist einfach und ohne Schwierigkeit in kürzester Zeit durchzuführen.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kombinierter, unter dem Lenkhandrad angeordneter Bedienungsgriff für Motorfahrzeuge zum gemeinsamen Bedienen von Kupplung, Bremse und Gasregelung mit einem den Bedienungshandgriff tragenden an der Lenksäule schwenkbar gelagerten Hebel, dessen Bewegungen durch getrennte Gestänge auf das Kupplungs- und Bremspedal übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Bedienungshandgriff (z6) tragende Handkurbel mit ihrer Kurbelwelle (12) in dem Schwenkarm (i3) drehbar gelagert ist, der seinerseits an der Schwenkachse (5) befestigt und mit dem Bremspedal verbunden ist, und daß der am freien Ende der Kurbelwelle (I2) angeordnete Übertragungshebel (6) mit dem Fahrzeugkupplungspedal verbunden ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Kurbel (I2, I4, I6) durchsetzte Schwenkarm derart angeordnet ist, daß er sich in einer zur Lenksäule parallel und zur Fahrtrichtung quer verlaufendem Ebene bewegt.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbelarm (I4) und der Übertragungshebel in der Drehrichtung um etwa 9o° versetzt sind.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der an der Kurbel (14) vorgesehene Handgriff einen an sich bekannten mit der Gasregeleinrichtung des Fahrzeuges verbundenen Drehgriff (I5) trägt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 8I2 877, 829 994; deutsche Patentanmeldung Sch612II/63c.