DE946258C - Atmungsgeraet - Google Patents

Description

• Atmungsgerät Die Erfindung hetrifft ein Gerät zum künstlichen Beatmen Kranker.
• Bisher wird in der Regel die »Eiserne Lunge« angewendet, wenn Kranke nicht mehr selbst zu atmen vermögen. Dieses Atmnngsgerät kann aber seinen Zweck nur so lange erfüllen, als es möglich ist, den Kranken in der »Eisernen Lunge« zu belassen. Häufig ist es nun aber notwendig, den Kranken, z. B. anläßlich ärztliche Eingriffe, vorubergehend aus der »Eisernen Lunge h!erau,szunehmen. Dann besteht für den Kranken erhöhte Lebensgefahr, wenn er nicht rasch genug isn die »Eiserne Lunge« zurückgebracht werden kann.
• Dies ist aber oft, z. B. wenn der ärztliche Eingriff nicht schnell genug beendet werden kann, nicht möglich.
• Hier schafft die Erfindung durch ein Gerät Abhilfe, welches nicht, wie die »Eiserne Lunge« durch Heben und Senken des Brustkorbs die Atmungsmuskulatur beeinfiußt, sondern die Bleatmung über die Luftwege ermöglicht. Die Erfindung betrifft ein Gerät zur künstlichen Beatmung Kranker mittels einer an die oberen Luftwege des Kranken, z. B. über den Mund, anschlließbaren Leitung, in deren Zu- und Ableitung wechselweise Überdruck und Unterdruck erzeugbar slind. Die Erfindung besteht darin, daß die Zu- und Ableitung je einerseits an ein Gebläse, andererseits an ein Mundstück angeschlossen und durch ein bekanntermaßen in Abhängigkeit von einer der Atmungskurve eines gesunden Menschen entsprechenden Kurvenbahn steuerbares Glied öffen- und schlileßbar sind, welches von einer für beide Leitungen gemeinsamen, für jede Leitung eine Durchlaßöffnung aufweisenden Steuerleiste gebildet ilst, die sich unter Federwirkung gegen eine Kurvenscheibe abstützt, an deren Um£ang isicht dlie Kurvenbahn befindet.
• Es empfiehlt sich, die beiden Druck- bzw. Sangluft erzeugenden Gebläse mit gleicher und gleichbleibender Drehgeschwind.igk,eit anzutreiben, dagegen die Drehzahl der Rurvenschlei.be änderbar in vvählen. In der Zu- und Ableitung können vor dem Steuerschieber Ventile eingebaut sein, weiche die Druckhöhe regeln.
• Ein gemäß der Erfindung ausgebil4etes Atmungsgerät ermöglicht es, einen Kranken längere Zeit künstlich zu beatmen, ohne daß er s.ich ia einer Rammer befindet, in welcher ein periodisch sich ändernder Druck herrscht. Das Gerät gestattet daher die Durchführung von Operationen und sonstigen ärztlichen Eingriffen bei .atmu.ngsunfähigen Kranken, unabhängig von dem benötigten Zeitaufwand. Dabei ist von besonderer Wichtiglçeit, daß die Beatmung in weitgehender Übereinstimmung mit dem Atmen gesunder Menschen geschieht, da zur Steuerung der Druckluft- und Sauglulftströme eine tunli cherweise puenmotachographisch ermittelte Atemkurve eines Gesunden dient. Da zudem die in den Leitungen herrschende Druckhöhe durch einstellbare kegulierventile überdacht wird, so sind schädliche Üherbeanspruchungen der Atmungswege ausgeschlossen.
• Das Gerät gemäß der Erfindung zeichnet sich außerdem durch seine bauliche Einfachheit aus. Es besteht eigentlich nur aus zwei Gebläsen, zwei in einem Mundstück endigenden Rohrleitungen und dem Steuerschieber mit der Kurvenscheibe. Es kann daher leicht so hergestellt werden, daß es bequem ortsveränderlich ist. Es kann infolgedessen stets und rasch dort zum Einsatz gelangen, wo der Kranke sich gerade z. B. aus Behandlungsgründen befindet.
• Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaudicht. Es ist ein Atmungsgerät, teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt, schematisch dargestellt.
• Das Druckgebläse a erzeugt in der Leitung b einen Überdruck, dessen Höhe durch das Ventil c geregelt wird, das einstellbar ist. Anderseits ruft das Sauggebläse d in der Leitung e einen Unterdruck hervor, dessen Höhe ebenfalls durch ein einstellbares Ventil t regelbar ist. Die beiden Gebläse werden zweckvoll mit gleicher und gleichbleibender Drehgeschwindigkeit angetrieben.
• Die beiden Leitungen b und e münden in ein Mundstück g, das in den Mund des Kranken steckbar ist, gegebenenfalls aber auch als Mund und Nase überdeckende Stülpmaske ausgebildet sein kann.
• Zur Steuerung des Wechsels von Druckluftstrom und Saugluftstrom dient ein Schieber h, der in der Führung i hin- und herbeweglich ist, welche luftdicht in die Leitungen b und e eingebaut ist Der Schieber besitzt zwei Durchlaßöffnungen k und 1, die zweckvoll im Durchmesser der lichten Weite der Rohrleitungen b und e entsprechen und so angeordnet sind, daß stets die Leitung e abgesperrt ist, wenn die Leitung b geöffnet ist, und umgekehrt. Die Durchlässe k und I sind ferner so angebracht, daß die bislang abgesperrte Leitung, z. B. die Leitung e, zu öffnen begonnen wird, wenn die bisher offene Leitung, z. B. die Leitung b, gerade völlig abgesperrt ist. Es tritt also in dem Mundstückig, sobald die Druckluftzufuhr aufhört, die Saugwirkung ein, und umgekehrt.

Claims (3)

1. D:er Schieber h steht unter Wirkung der Feder m, die bestrebt ist, ihn dauernd an den Umfang der Kurvenscheibe n anzudrücken, wobei, zweckvoll am Schieberende, eine Laufrolle o vorgesehen ist. Der Umfang der Kurvenscheibe ist so ausgebildet, daß sein Verlauf der Atemkurve eines gesunden Menschen entspricht, welche z. B. pneumotachographisch ermittelt werden kann. Es werden also die Druckluft- bzw. Saugluftströme in ihren Intensitäten den beim natürlichen Atemverlauf auftretenden typischen Strömungsgeschwindigkeiten angepaßt. Gleichzeitig- läßt sich die Anzahl der Atemperioden in dem normalerweise auftretenden Frequenzbereich stufenlos regeln. pATENTANSPRÜCHE: I. Gerät zum künstlichen Beatmen Kranker mittels einer an die oberen Luftwege des Kranken, z. B. über den Mund, anschließbaren Leitung, in deren Zu- und Ableitung wechselweise Überdruck und Unterdruck erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zu- und Ableitung je einerseits an ein Gebläse, andererseits an ein Mundstück angeschlossen und durch ein bekanntermaßen in Abhängigkeit von einer der Atmungskurve eines gesunden Menschen entsprechenden Kurvenbahn steuerbares Glied öffen- und schließbar sind, welches von einer für beide Leitungen gemeinsamen, für jede Leitung eine Durchlaßöffnung aufweisenden Steuerleiste gebildet ist, die sich unter Federwirkung gegen eine Kurvenscheibe abstützt, an deren Umfang sich die Kurvenbahn befindet.
2. 2. Gerät nach Anspruch I, dadurch gekeunzleichnet, daß die beiden Druck- und Saugluft erzeugenden Gebläse mit gleicher und gleichbleibender Drehgeschwindigkeit angetrieben werden, die Drehzahl der Kurvenscheibe dagegen änderbar ist.
3. 3. Gerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zu- und Ableitungen je vor der Steuerleiste die Druckhöhe regelnde Ventile eingebaut sind. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. SiS I86, s48 920; USA.-Patentschrift Nr. 2 484 306; Werbeschrift »Dräger-Pulmotor«, S. I5 bis I7, Ausgabe Juli 1942.