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Trachealkanüle Die Erfindung betrifft eine Trachealkanüle mit Mitteln,
die es gestatten, die Luft auf die Stimmbänder zu leiten, wobei die Kanüle aus mindestens
zwei parallelen Leitungen besteht, einer für die künstliche Atmung und einer, um
die Luft auf die Stimmbänder zu leiten.
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Die Behandlung gewisser Atmungskrankheiten erfordert die Anlegung
einer künstlichen Atmung.
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Damit diese wirksam wird, ist es üblich, diese Atmung unmittelbar
in der Lunge vorzunehmen, ohne daß die oberen Luftwege benutzt werden.
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Man bringt hierzu eine Öffnung in der Luftröhre an. Genannt wird
dies »Technik des Luftröhrenschnittes«. Diese Öffnung gestattet die Einführung der
Sonde, die an ihrem Ende mit einem aufblasbaren Ballon 1 (F i g. 1) versehen ist.
Dieser aufblasbare Ballon dient zum Abdichten des Lungenkreises der Atmung.
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Die an sich begrüßenswerte Technik des Luftröhrenschnittes bringt
aber eine Anzahl von Nachteilen mit sich, insbesondere die, daß eine Stimme nach
dem Schnitt nicht mehr vorhanden ist.
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Dieser Nachteil ist auch besonders gravierend, da der Verlust der
Sprache den Kranken von seiner Umgebung psychologisch isoliert. Hieraus ergibt sich
eine bedeutende Behinderung für das Personal, welches sich nicht nach den Wünschen
des Kranken einrichten kann; insbesondere trifft das auf die Fälle zu, wo infolge
Lähmung der Patient sich nicht mit Hilfe der Schrift verständlich machen kann.
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Es wäre daher notwendig, die Funktion der Sprache wieder herzustellen.
Die Stimmbänder sind intakt, und es würde genügen, Luft in die Stimmbänder einzublasen,
damit der Kranke sprechen kann, ohne im übrigen die künstliche Atmung zu beeinträchtigen.
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Kanülenmodelle sind bereits auf dem Markt, die Sprachkanülen (Fig.
2) genannt werden; indessen richten diese Kanülen den Luftstrahl so, daß die Luft
gegen den vorderen Teil der Luftröhren 2 stößt, und zwar in Höhe des ersten und
des zweiten Ringes, und die Stimmbänder so nur durch Rückwirkung erreicht.
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Der Angriffspunkt der Luft an der inneren Wand der Luftröhre ist
rasch der Sitz einer für den Patienten schwer ertragbaren Reizung.
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Darüber hinaus sind Trachealkanülen für den Einsatz bei Patienten
bekanntgeworden, bei denen keine Lähmung des Atemregulierungszentrums vorliegt.
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Wenn bei Patienten das Atemregulierungszentrum nicht beeinträchtigt
ist, so genügt eine einfache Leckstelle in der Wandung der Kanüle zur Zufuhr der
Luft
auf die Stimmbänder, wobei die mit Feuchtigkeit gesättigte, aus der Lunge kommende
Luft auf die Stimmbänder geleitet wird.
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Unbrauchbar sind diese Geräte jedoch für den Einsatz bei Patienten,
bei denen eine Ateminsuffizienz vorliegt, da das Atemregulierungszentrum hier gestört
bzw. vollständig gelähmt ist.
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Diese Patienten müssen über ein Beatmungsgerät mit Luft versorgt
werden, wobei die Luftzufuhr in Abhängigkeit vom Stoffwechsel des Patienten geregelt
wird. Die Regulierung der Luftzufuhr erfolgt also in Abhängigkeit der Analyse des
arteriellen Blutes, dessen pH-Wert und dessen Prozentsatz an CO auf einem normalen
Wert gehalten werden müssen.
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Bei einer Beatmung aus einem Beatmungsgerät ist es daher nicht möglich,
eine Kanüle mit einer Leckstelle gemäß den Entgegenhaltungen zu verwenden, da sonst
die genau dosierte Zufuhr der Luft in die Lungen gestört würde. Die Hauptleitung
der Kanüle, die die Luft zu den Lungen leitet, darf also keinerlei Ableitungen aufweisen,
die ein teilweises Abweichen der Luft, das nicht kontrolliert werden könnte, ergeben
würde. Darum ist es erforderlich, eine Kanüle zu verwenden, bei der zwei getrennte
Luftleitungen, eine zur Speisung der Lunge, eine zur Speisung der Stimmbänder, vorhanden
sind. Mit diesen bekannten Vorrichtungen war es nicht ohne weiteres möglich, eine
Stimmbildung zu erreichen, jedoch war eine dauernde Anwendung infolge der Reizung
der Luftröhre durch den austretenden Gasstrom nicht möglich.
Die
Reizung ist besonders heftig, da bekanntlich für die künstliche Beatmung in erster
Linie Sauerstoff verwendet wird.
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Es soll nun demgegenüber eine Trachealkanüle geschaffen werden, die
dem Patienten das Sprechen erlaubt, ohne daß dieser die oben geschilderten Nachteile
in Kauf nehmen muß.
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Erreicht wird dies erfindungsgemäß dadurch, daß ein einen Ablenker
bildender Mantel vorgesehen ist, der auf dem röhrenförmigen Körper der Kanüle angeordnet
ist, welche die Luft in die Atmungswege leitet, und daß die Leitung für die für
die Stimmbänder bestimmte Luft zwei Austrittsöffnungen besitzt, die durch eine Trennwand
voneinander getrennt sind.
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Bei der erfindungsgemäßen Maßnahme verhindert der Ablenker, daß der
Luftstrom auf die Luftröhre zielt. Darüber hinaus wird dabei erreicht, daß die Ausströmgeschwindigkeit
der Luft durch die Zerlegung der Teilströme auf ein Minimum reduziert wird.
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Vorzugsweise weist der Ablenker erfindungsgemäß Mittel auf, die es
gestatten, den abgeleiteten Luftstrom in mehrere Teilströme zu zerlegen, um die
Umlaufgeschwindigkeit zu verringern.
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Zweckmäßig besteht der Ablenker aus einer Kammer, die mindestens
eine Prallplatte aufweist.
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Vorzugsweise unterteilt die Prallplatte die Kammer in zwei Teile,
wobei jeder dieser Teile mit Luft gespeist wird und der Strom der abgeleiteten Luft
über die ganze Breite der Luftdiffusionskammer verteilt wird.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß die Prallplatte U-förmig ausgebildet ist und ein Primärloch im Innern des mittleren
Teiles der U-förmigen Zweige mündet und ein zweites Loch außen in der gleichen Ebene
liegt.
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Die aus dem Primärloch austretende Luft kann zwischen den Armen des
U kanalisiert sein, um einen zentralen Strahl zu schaffen.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung soll nun an Hand
der Zeichnungen näher erläutert werden, in denen F i g. 3 einen Schnitt durch die
Sonde, Fig. 4 drei verschiedene Ausführungsformen der Sonde im Schnitt, F i g. 5
einen Schnitt durch die Sonde und Fig. 6 einen Schnitt durch die in die Luftröhre
eingebrachte Sonde zeigt.
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Die Sonde, die insbesondere für die Stimme bestimmt ist, besitzt
drei Hauptteile, und zwar: a) eine mittlere Leitung, die die Ankunft der gasförmigen
Mischung ermöglicht, um die künstliche Atmung zu unterhalten; b) zwei seitliche
Röhren; c) einen Ballon, der es ermöglicht, den Lungenatmungskreis abzudichten.
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Am Ende der Sonde befindet sich ein Überzug aus Latex, dessen zwei
Schweißnähte4 es ermöglichen, den Ballon 3 zu isolieren.
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Der Ballon 3 ist an eine von den zwei seitlichen Röhren 5, 9 zum
Aufblasen angeschlossen.
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Der Überzug ist verlängert und deckt die Austrittsöffnungen 6 der
Luft ab, die dazu bestimmt sind, diese Luft direkt über die Stimmbänder 10 zu leiten,
um einen Durchtritt der Luft zu sichern, ohne in die Schwingungen des Überzuges
einzugreifen.
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Dieser Überzug wird durch ein System von zwei
Vorsprüngen 8 gehalten,
um den aus Latex bestehenden Überzug in Abstand 7 zu halten.
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Die Luft, die aus der Röhre 9 kommt und der Stimme dient, kommt aus
den Öffnungen 6 und wird durch einen Ablenker 61 abgeleitet. Dadurch kann der Luftstrom
unmittelbar zu den Stimmbändern 10 gerichtet sein, ohne einen Angriffspunkt an der
inneren Wand der Luftröhre hervorzurufen, wodurch Reizungen der Luftröhre vermieden
werden.
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Die Verlängerung des Überzuges ist frei und hält sich durch ihre
Elastizität.
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Dieser Überzug ist aus weichem Material, und man kann ihn anheben,
um die Reinigung der Öffnungen 6 der Röhre 9 durchzuführen.
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Nach einer anderen Ausführungsform (Fig.4) kann man andere Vorsprungsformen
ausführen, wodurch ein mehr oder weniger großes aufblasbares Ballonvolumen erreicht
werden kann.
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Nach einer weiteren Ausführungsform besitzt der Ablenker 61 nach
Fig. 5 eine Kammer 62, wobei im Inneren wenigstens ein Hindernis 63 vorgesehen ist,
welches ermöglicht, den Luftstrom zu teilen, der durch die Röhre 9 eingeleitet ist,
und zwar in mehrere Teilströme.
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Das Hindernis 63 ermöglicht es, den Luftstrom, der von dem Kanal
9 abgeleitet ist, zu teilen, und besitzt eine U-Form.
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Eine erste Öffnung 64 mündet in den mittleren Teil im Inneren der
Schenkel der U-Form. Eine zweite Öffnung 65 mündet außen an den Schenkeln der U-Form
und bleibt in der gleichen Ebene wie die erste Öffnung.
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Die Luft, die aus dem Kanal 9 austritt und in die erste Öffnung mündet,
ist zwischen dem Schenkel der U-Form geführt.
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Um einen mittleren Luftstrom zu bilden, der gegen die Stimmbänder
gerichtet ist, wird die Luft, die aus dem Kanal 9 austritt und in die zweite Öffnung
außerhalb des Hindernisses 63 ausmündet, durch die Wirkung des Ablenkers einerseits
gegen die äußeren Wände des U-förmigen Hindernisses und andererseits zwischen die
innere Wand der Kammer 62 gerichtet,-derart, daß zwei sekundäre Luftströme geschaffen
werden, welche zu beiden Seiten des mittleren Luftstromes strömen und gegen die
Stimmbänder gerichtet sind. Ein solcher Ablenker, der mit einem Hindernissystem
versehen ist, gestattet es, die Luft zu teilen, wenn sie durch den abgeleiteten
Kanal 9 ankommt, und sie gegen die Stimmbänder in mehreren Luftstrahlen zu richten,
wodurch eine Reizung der Innenwand der Luftröhre einerseits durch Verminderung der
Zirkulationsgeschwindigkeit und andererseits durch Verteilung über eine größere
Fläche am Angriffspunkt der Luft an der Innenwand der Luftröhre vermieden wird,
wodurch die Drücke und die entwässernden Effekte des mittleren Stromes und der seitlichen
Luftströme aus den Kanälen 9 vermindert werden.